@helki-reloaded
Ich denke, die Frage „Vorerkrankungen oder nicht, Gesundheitszustand, Lebensumstände“ stellen sich nicht nur jüngere.
Ich kenne jedenfalls keinen älteren Patienten, gesund oder nicht, krank oder nicht, der bei seiner Entscheidung für oder gegen das Impfen sagt: Mein Körper ? - Mir doch egal. Andere Erkrankte in meinem Alter? - Interessieren mich nicht.
Und es ist das unverbrüchliche Recht jedes einzelnen, das zu tun.
Aber man sollte vielleicht, wenn man sich offizielle Regelungen, die für ein ganzes Land gelten, anschaut, aufhören, diese ausschließlich auf sich und seine Person zu beziehen.
Kein Politiker will einem selbst erzählen, was gut für den eigenen Körper ist.
Politiker
sind nicht dafür verantwortlich, jedem einzelnen seine persönliche Wohlfühl-Lösung zu garantieren, sie müssen dafür sorgen, dass der Staat weiterläuft, dass die Gesellschaft grundsätzlich weiter funktioniert.
Idealerweise so, dass sie für alle oder die meisten Leute
gut funktioniert. Aber spätestens in einer ernsten Krise ist es damit dann irgendwann vorbei, da funktioniert sie für alle nur noch mehr oder weniger schlecht.
Und nein, dann kann man nicht mehr jeden einzelnen an der Hand nehmen, und muss es auch nicht.
Es bleibt dann in der Verantwortung jedes einzelnen, wie er sich in diese Umstände einfindet!
Ob er oder sie sich also eher impfen lässt oder eher stärker sozial isoliert, in diesem Fall.
Diese zwei effektiven Mittel zur Pandemiebekämpfung haben wir zur Zeit - zum Glück, letztes Jahr um diese Zeit war es nur eines!
Und irgendwie erinnere ich mich daran, dass wir dieselbe Diskussion damals schon mal hatten.
Damals war der Lockdown nicht nach Nase - und versteh mich nicht falsch, gerade du hattest, wie viele andere, extrem gute Gründe dafür, darüber zu verzweifeln.
Aber es gab auch damals eben schon Leute, deren Klagen über Einschränkungen eher so das Niveau von Meckereien im Luxushotel hatten.
Es war hier im Hause definitiv nicht die reine Freude mit zwei schulpflichtigen Kindern und sozialer Isolation, aber das hat ja nichts dran geändert, dass es keins anderes Mittel gab!
Völlig unabhängig davon, wie schlecht sich der einzelne damit fühlt. (Ich beziehe mich da rein auf die Psyche, nicht auf Finanzielles! )
Und jetzt, wo es kurzfristig möglich schien, dass es
keinen strengen Lockdown mehr geben bräuchte, vorausgesetzt, genug Leute wären geimpft - ist es die Impfung, die nicht nach Nase ist, und es wird ernsthaft erwartet, dass jedem einzelnen die Impfung auf dem Samtkissen angetragen wird.
Während ein neuer Lockdown natürlich ebenso vehement abgelehnt wird.
Zumindest in meinem Umfeld sind es tatsächlich vornehmlich leidenschaftliche Gegner des Lockdowns, der Maskenpflicht und aller sonstigen Einschränkungen, die sich auch nicht impfen lassen wollen.
Und nein, da hört es auch bei mir auf - den Kuchen essen und behalten geht nicht.
Und wer das immer noch nicht versteht, den ist nicht zu helfen.
Denen ist übrigens auch völlig egal, wie gut oder schlecht irgendwelche Restriktionen begründet sind - es reicht ihnen, dass sie selbst betroffen sind, um sie abzulehnen.
Und nee, tut mir leid,
das finde ich unterm Strich reichlich unreif und nicht so, dass man es noch durch gutes Zureden und Verständnis fördern müsste.
Wer sagt: Ich bin krank, ich mache mir Sorgen, ich will nicht geimpft werden - dann gehe ich halt nicht mehr aus…kein Thema.
Für den oder die fahre ich auch einkaufen.
Aber für den, der egal bei was nur rummault, zu keiner Einschränkung wirklich bereit ist, jeden Trick nutzt, um besser dazustehen, ohne die Folgen für andere zu bedenken, und in erster Linie Vorteile abgreifen will, ohne selbst etwas dazu zu tun, weil er jede Einschränkung und jede Leistung ohne Gegenleistung als Zumutung empfindet - reicht es bei mir nur noch dazu:
Für alle Mitlesende: Natürlich denke ich
nicht, dass alle Ungeimpften so denken.
Wem der Schuh nicht passt, der ziehe ihn bitte nicht an.
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Dessenungeachtet:
Damit, dass das Krisenmanagement hier gerade das 3. Jahr in Folge mies läuft, dass es wirkt, als würde alles immer schlechter statt besser und niemand hätte etwas gelernt - hast du nMn trotzdem Recht.
Das ändert aber nichts daran, dass auch jeder einzelne eine gewisse Verantwortung für die Gesellschaft hat.
Die Pandemie ist nicht plötzlich keine mehr, weil ein gewisser Minister „ein Lauch ist“, oder ein anderer kein Lauch ist, aber die Lage auch nicht in den Griff kriegt.