Das niedliche Kerlchen wiegt 8,2 Kilo
Ich habe gefühlt den Eindruck, dass er die Hälfte seines Wachseins auf 2 Beinen verbringt.
Er macht das richtig gut. Ich sehe Licht am Ende des Tunnels und er und ich fahren unsere Stresshormone langsam runter
Ich liebe es, wenn langsam wieder Normalität einkehrt.
Für Lotta war es wirklich schlimm.
Ich war schon öfter mit meinen Hunden in ihrem alten Tierheim zu Besuch und alle waren entspannt dabei und haben sich gefreut, ihre alten Pfleger/innen wieder zu sehen. Paco und Paule waren in Colmar, Smu in Rosas,
Das Tierheim in Rom ist gut. Sie haben sehr viel Platz und können die Hunde stundenweise am Tag in kleinen Gruppen auf einem großen, eingezäuntem Feld toben und spielen lassen oder auch einfach nur in der Sonne liegen können. Es sieht alles gepflegt aus. Ein Teil ist eine Pension für Hundebesitzer, die ohne Hund in Urlaub fahren und sie war gut belegt. Die Pensionstiere finanzieren das TH mit.
Trotzdem wirkte Lotta immer trauriger, obwohl sie nur mit Kalle, Tano und Krümel auf dem Feld war und nicht drinnen. Wir haben alles möglichst kurz gehalten, aber eine Stunde waren wir da mit Zusammenführung, Übergabe, Geschirr anpassen, medizinische Unterlagen und Impfpässe.
Vielleicht, weil sie mit ihren Welpen da war und sie nur 2 mitnehmen durfte und 7 zurück blieben. Zwei waren schon gestorben. Die Welpen waren 5 Wochen alt. Über eine Zwischenstation kam sie in den sicheren Hafen. In der Zwischenstation war einer ihrer Welpen tödlich verunglückt.
Sie wird unglaublich traurig und verunsichert gewesen sein. Ich glaube, dass sie in diese Traurigkeit zurückgefallen ist. Es hat wirklich drei Tage gedauert, bis sie wieder "halbwegs die Alte" war. Richtig glücklich war sie erst wieder, als wir zuhause ankamen und sie erst mal durch den Garten gerannt ist, in wilden Runden mit glücklichem Hecheln. Danach ging sie zu Chris, legte ihre Vorderbeine über seine Knie und drückte sich an seinen Oberkörper. Chris hat sie an sich gedrückt und gestreichelt und ihr versichert, dass sie nie mehr dahin zurück muss.
Ja, Krümel hat sich geschämt. Ich habe laut aufgeschrien, das tat richtig weh. Und da wurde ihm klar, dass er mich erwischt hat.
Seine Lefzen waren lang gezogen und er entfernte sich beschämt von mir, mit eingekniffenem Schwanz.
Kalle findet den Kleinen in Ordnung und hat ihn unter seine Fittiche genommen. Die beiden spielen witzig miteinander: Kalle liegt auf dem Rücken und der Kleine beißt ihm knurrend in die Halswamme. Irgendwann übertreibt Tano es und dann rappelt Kalle sich hoch und zeigt dem Kleinen mit aufgelegter Pfote, dass er groß und stark ist. Tano wirft sich sofort auf den Rücken und legt die Vorderpfötchen an die Brust. Sein Schwanz wedelt beschwichtigend. Kalle schaut ihn einen Moment an, wendet dann den Kopf ab und der Kleine stellt sich wieder auf die Beinchen. Je nach Laune von Kalle geht das Spiel in die 2. Runde oder Tano trollt sich.
Kalle wächst an seinen Aufgaben
Wobei es ganz klar ist, dass das Teilchen draußen mir gehört. Er hat deutlich gezeigt, dass er seine Routine auf dem Spaziergang nicht ändern wird, nur weil der Kleine an der Schlepp hängt. Er läuft lieber Schulter an Schulter mit seiner liebsten Lotta, wirft sich auf dem grade gemähten Feld auf den Rücken, um sich ausgiebig zu wälzen und dabei fett zu grinsen und das natürlich außerhalb der Schleppleinenreichweite.
Er drängt auch dazwischen, wenn der Kleine zu nah an seiner Liebsten ist und Tano akzeptiert das sofort. Ich könnte schwören, Lotta grinst dabei.
Paco hat Kalle in seinem letzten Jahr noch viel beigebracht. Kalle konnte sich an Paco anlehnen. Ich weiß noch, wie wir erstmals mit Paco, Kalle und Krümel an der Nordsee waren und Kalle verwundert zusah, wie Paco sich wonnig in die Fluten warf. Ganz vorsichtig ging er erst mal nur bis zum Bauch ins Wasser. Aber die Begeisterung von Paco riss ihn mit und irgendwann schwamm er. Heute schmeißt er sich in alles, was Wasser ist. Wie Paco, mit einem Hechtsprung.
Nun lockt er Lotta und Tano mit.
Vorhin war vor dem Hundegitter im Flur Katzenparty. Mit Miauen, wild spielend, fauchend, kullernd. Tano hat sich das einige Zeit ruhig angesehen und ist dann zu mir auf den Stuhl gekommen
Siehe Bilder
Eben musste ich aber schon wieder eingreifen
Tano forderte Kalle zum Spiel auf und der stieg darauf ein. Sie tobten nicht um die Möbel herum, sondern auf der freien Fläche, was ich okay fand. Ich schaute eine Weile zu und hatte irgendwann den Eindruck, es schraubt sich zu sehr hoch und unterbrach es. Kalle verstand sofort, den Kleinen musste ich abpflücken. Danach waren beide aber ruhig und legten sich in verschiedene Kudden.
Ich freute mich, dass das so gut klappte und klopfte mir innerlich auf die Schulter. Dann ging ich kurz auf die Toilette. Als ich wieder kam, saß Kalle am Gitter und wedelte freundlich. Im Hintergrund stand Tano auf dem Tisch und fraß meine Pistazien.
Sie sind nicht giftig. Sagt das Internet. Große Mengen sind aber nicht gut. Was ist bei dem Hundchen eine grosse Menge? Und wieso hat er die Schale mit gefressen? Er schlingt nicht, sondern kaut alles erst mal ausgiebig klein, deswegen kann keine komplette halbe Schale in seinem Magen gelandet sein.
Angesichts der Tatsache, dass er sich zeitweise allein auf der Straße durchschlagen musste, eigentlich nicht verwunderlich. Wobei er Pech hatte, in Palermo auf der Straße gelandet zu sein. Überall, wo wir bisher mit ihm waren, waren die Leute hin und weg. Er hat schon einen sehr hohen "Niedlichkeitsfaktor"
Und so wie er bettelt, weiß er durchaus, wie Hund es machen sollte, Kulleraugen, wibbelndes Sitzen,
hypnotischer Blick, Stehen auf 2 Beinen. Er hat die ganze Palette drauf.