Ich kann deinen Wunsch nach einem Hund, der äußerlich auch „was her“ macht total verstehen
@Noah2505. Leider scheinst du in deiner aktuellen Situation keinen Listenhund halten zu dürfen.
Ich würde mir also ganz entspannt die Frage stellen: Welche Charaktereigenschaften sprechen mich bei den gelisteten Hunden so an? Ist es der Terrierdickkopf, die Sturheit (die von deiner Seite aus viel Konsequenz und Geduld erfordert), oder dass sie in der Familie oft sehr liebevolle Clowns sind? Gefällt dir von der Tendenz her ein etwas quirliger Terrier, oder wünscht du dir einen ruhigeren Molosser? Ich kenne mich bei den Hundetypen wenig aus, daher bin ich was spezielle Eigenschaften angeht auch ein bisschen planlos.
Was kannst du dem Hund bieten und wie stellst du dir dein Leben in 10 Jahren vor? Das musst du hier nicht beantworten, sondern dich einfach und ehrlich fragen. Dann wird es den Hund immer noch geben und er wird genauso auf dich angewiesen sein wie heute. Ich möchte dir gar nicht unterstellen, dass du dich nicht anständig um den Hund kümmerst. Sondern zu bedenken geben, dass sich eine gute(!) Betreuung für Hunde oft nur schwer finden lässt, ist der Hund gelistet (oder sieht so aus), dann macht es das ungleich schwerer.
Auch gibt es viele Hundeschulen, die diese Hundetypen ablehnen, vor der Hundeanschaffung würde ich mir also genau überlegen wie und wo du deinen Hund ausbilden kannst. Dazu kommt die Tatsache, dass du und dein Hund immer unter Generalverdacht stehen werdet. Auch wenn ein anderer Hund auf euch zuläuft und deinen anpöbelt, sobald deiner irgendwas macht ist er der Böse. Überhaupt: Wenn einer kleiner Wuschel mal nicht hört, finden viele Leute das nicht besonders schlimm, eher nervig. Wenn ein Listenhund freilaufend auf fremde Menschen zuläuft, ruft so manch einer die Polizei oder das Ordnungsamt. Ein Haufen Menschen wird mit verständnislosem Blick die Straßenseite wechseln und sich fragen „was für ein Assi mit Kampfhund“ ihnen da entgegen kommt. Die Reaktion der Menschen hat mit Respekt meist nicht viel zu tun.
An viele Ferienorte darfst du einen Listenhund auch nicht mitnehmen, oder ihr findet nur schwer eine Unterkunft. Davon können hier im Forum viele User ein Lied singen.
Es wird Phasen geben in denen dein Hund eben nicht das Beispiel eines gut erzogenen Listenhundes ist, sondern du ihn am liebsten mit einem Schild „umständehalber abzugeben“ an den nächsten Laternenpfahl binden möchtest
Die meisten Terrier und Molosser werden nie den Kadavergehorsam zeigen, der heute von der Gesellschaft eingefordert wird.
Was ich sagen möchte: Ziehe all das in Erwägung, überlege welche Rassen auch die Charaktereigenschaften mitbringen, die du schätzt. Überlege dir was diese Eigenschaften an Problemen machen können und frag im Zweifelsfall hier nach. Und dann, wenn du auch mit den eher schwierigen Rasseeigenschaften leben kannst und meinst den Hund umsichtig führen zu können, dann go for it.