Ich habe z.B. zwei kastrierte Hündinnen und bin da absolut mit mir im Reinen, dennoch nervt es mich, ständig lesen zu müssen, dass ich ja quasi eine Tierquälerin bin und alle Tierschützer, die aus nachvollziehbaren Gründen kastrieren, gleich mit, weil irgendwelche Neunmalklugen genau wissen, wie der Hase theoretisch läuft und
Jetzt ernsthaft, hier in der KSG? In einer vergleichbaren Häufigkeit, in der die Kastration hier grundsätzlich als Tierquälerei hingestellt wird? Mit vergleichbaren Anwürfen in Richtung "sollten keine Hunde halten" etc.pp.? Das fällt mir jetzt wirklich schwer zu glauben.
Also ich habe den Eindruck, hier drehen jetzt mal die pauschalen Kastrationsbefürworter ein wenig am Rad.
Nur weil hier mal ein Kastrationsgegner auftaucht, werden alle die, die gewissenhaft prüfen was für den Hund das Beste ist, pauschal mal gleich mit angegangen.
Immerhin haben wir in DE ein Tierschutzgesetz, dass in § 6 u.a. auch eine Kastration verbietet und dann ausführt, wann dieses Verbot nicht gilt.
Ansonsten liegt es ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor.
Ich sehe gar nicht, wo das Problem liegt, wenn der Tierschutz verlangt zu prüfen, was für das Tier das Beste ist. Die Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung gehört ja dazu,( sofern diese Gefahr gegeben ist).
Es gibt ja durchaus daneben auch andere Gründe, z.B. Hunde wegen ihres Verhaltens zu kastrieren und das nicht nur für die, die hypersexuell sind.
Testosteron ist z.B. nicht für jeden Rüden gut, der vor Kraft kaum laufen kann und jeden anderen nicht nur Prügel androht, sondern das auch umsetzt.
Nur sollte man sich eben auch informieren, wofür Testosteron ansonsten, also über S.exualität und Muskelaufbau hinaus, noch notwendig ist.
(Testosteron spielt eben auch im Knochenstoffwechsel eine wichtige Rolle. Das Hormon fördert das Knochenwachstum, am Aufbau und Erhalt der Knochendichte beteiligt. Auch Fell und Haut werden beeinflußt, so jeder an der häufigen Fellveränderung insbesondere von Rasse mit längerem Fell beobachten kann. Selbst für Knochenmark und Blutbildung spielt es eine Rolle und das sind nur Beispiele.
Deshalb ist für mich eine Frühkastration nur nach sehr gewissenhafter Prüfung angesagt.)
Informieren und dann veranwortungsbewußt entscheiden, dass kann doch keine Haltung sein, für die man hier angegangen wird.
Ich selbst bin bisher eigentlich immer nur von den bedingungslosen Kastrationsbefürwortern angegangen worden, obwohl ich in den letzten Jahren mit Ausnahme einer Hündin nur Kastraten hatte.
Der letzte Fall war der Kaukase in unserem Tierheim, der jetzt bei
@HSH Freund lebt.
Da wurde mir nach 25 Jahren Tierschutzarbeit in diesem Tierheim glatt an den Kopf geknallt, wir würden heimlich mit ihm züchten wollen, weil einen anderen Grund gegen die Kastration eines unsicheren, angeblich aggressiven Kaukasen, dem auch noch die Sozialisation fehlt, kann es nicht geben.
Einige nehmen mir heute noch übel, dass ich es gewagt habe, mich gegen die Kastrationzu äußern.
Dass ich mir die Mühe gemacht habe, viele wissenschaftliche Erkenntnisse zum
FÜR und Wider zu dem Thema zusammenzustellen, wurde und wird gar nicht erst zur Kenntnis genommen.
Wer gegen die Kastration auch nur in einem Einzelfall ist, der wird zum Kastrationsgegener.
Ganz so geht es meiner Meinung nach nicht und zwar im Interesse unserer Hunde.