@helki
Hier vor Ort sind Nordafrikaner ein Problem, das wir haben. Von vielen. Die sind nicht aufgrund des Strukturwandels im Ruhrgebiet hier, sondern trotzdem.
Ein Problem hebt das andere nicht auf. Die hängen aber auch nicht notwendigerweise ursächlich zusammen, weil sie am selben Ort vorkommen.
@HSH2
@helki hat insofern Recht, als das Land beim Strukturwandel wohl schlecht weggekommen ist.
Aber dann gibt es hier so Fälle, da werden Milliarden an Fördermitteln nicht abgerufen und verfallen, weil die Anträge nicht gestellt werden, nicht fertig wurden oder fehlerhaft waren - und das nur in NRW, nicht in anderen Bundesländern.
Bei den Infrastrukturprogrammen hinkt NRW als Ganzes aus denselben Gründen hinterher - die zuständigen Stellen kommen, teils wegen chronischer Unterbesetzung, gar nicht hinterher mit der Antragstellung oder wissen gar nix von den Programmen... Aus demselben Grund.
Es ist auch nicht überall gleich schlimm - die ländlichen Landkreise an der Peripherie stehen um Größenordnungen besser da als die Ballungsräume (in derTat sind das die einzigen, die, gestützt auf den Mittelstand, überhaupt noch was erwirtschaften).
Es ist also richtig, dass es in strukturelles und teils historisch bedingtes Problem ist, und die betroffenen Kommunen wie etwa Duisburg, es heute ohne externe Hilfe eigentlich nicht schaffen können, diese Altlasten abzubauen und etwas Neues anzufangen.
Dazu kommt aber noch, dass mit den vorhandene Mitteln und Ressourcen nicht besonders gut umgegangen wird. Da erstickt und versickert vieles in 'gewachsenen' und verkrusteten Strukturen, der Wille, aber vielleicht auch die fähigkeit, einen Neuanfang zu machen und sich pragmatisch gemeinsam um die Lösung vorhandener Probleme zu kümmern, fehlt oftmals.
Meine Freundin hat mal für die Stadt Duisburg gearbeitet. in einem sozialen Präventionsprojekt. Eingerichtet worden waren die Stellen unter dem OB Sauerland. Und weil es ein Projekt war, dass Sauerland persönlich angeregt hatte, wurde es sozusagen auf der Stelle eingefroren, als er wegen der Loveparade gegangen ist. Die Mitarbeiter bekamen aber dann nicht etwa eine andere Arbeit im unterbesetzten Sozialressort - nee, das war irgendwie nicht zu machen, und man unterstellte zumindest einigen von ihnen auch das 'falsche Parteibuch'. Also wurden sie bis zum Auslaufen der Zeitverträge mehr oder weniger mmit Nix beschäftigt. (und das war und ist nach meinem Kenntnisstand kein Einzelfall).
Sowas können sich hier eigentlich die wenigsten Kommunen leisten.
Würde so etwas konsequent abgestellt, wäre das nicht die Rettung auf einen Schlag. aber die Misere würde auch nicht immer weiter wachsen.
Ursache ist übrigens nicht allein rot-grün. Davor hatten wir schwarz-gelb und das war nicht besser...