Auch in dem Fall haben die Kids gelernt, dass es keine Konsequenzen für ihr Verhalten gibt.
Weder für die Aktiven noch für die Mitläufer
Genau das war der Punkt.
Wenn es nach den Eltern gegangen
wäre, hätte es keine Konsequenzen für niemanden gegeben, weil ja nicht klar war, wer es genau gewesen ist, und weil im übrigen alle Eltern behauptet haben, dass ihr Kind daran mit Sicherheit nicht beteiligt war.
(Ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass das nicht stimmte.
)
Wenn die aktiven Kids eins auf den Deckel bekommen hätten, dann wäre auch bei den Mitläufern angekommen, dass so etwas eine saublöde Idee war.
Richtig. Das gab es dann übrigens auch noch, aber finanzielle Kompensation vonseiten der Klasse gab es eben keine.
Irgendwie kann ich die Eltern verstehen, die da nicht mitmachen wollten.
Ich glaube nicht, dass das "mangelnde Solidarität" ist.
Nein, mangelnder Willen, Verantwortung zu übernehmen. Und mangelnder Wille, einzusehen, dass das eigene Kind eventuell auch Mist gebaut haben könnte... Es sind
immer die anderen Schuld. Und solange nix bewiesen ist oder gestanden wurde, braucht man dafür auch nicht geradezustehen.
Es lag aber - das will ich nicht ausschließen - auch an unzureichender Kommunikation.
Ich merke ja selbst gerade, wie schwierig es ist, alle relevanten Details in sinnvoller Reihenfolge zu nennen
Zumal ich mich frage, was das mit "Solidarität" zu tun hat, wenn Eltern für fremde, sich schlecht benehmende Kinder den Schaden übernehmen und diese keine Konsequenzen erfahren.
Naja, die Konseuquenzen hätten schon die Kinder erfahren.
Eigentlich sollte das Geld aus der Klassenkasse kommen, die war aber leer (Klasse war gerade erst übernommen worden.)
Also wurde Geld eingesammelt, um sie zu füllen, mit Brief an alle Eltern wegen des Anlasses.
Worauf die Eltern meinten, dafür geben sie kein Geld. Das Argument "die Kinder erleben dann ja keine direkte Konsequenz, sondern wir", kam übrigens auch, worauf vorgeschlagen wurde, die 2 Euro den Kindern vom Taschengeld abzuziehen. DAS fanden andere Eltern aber wieder unfair, denn, wie gesagt, ihre eigenen Sprösslinge waren mit Sicherheit
niemals nicht beteiligt an dem Ganzen, und
bestimmt auch keine Mitläufer, das seien ja alles nur bösartige Gerüchte... usw usf etc pp...
Der Gedanke, dass eine Klassengemeinschaft als solche gemeinsam für das verantwortlich ist, was in ihr passiert, und sich gemeinsam bemüht, gebauten Mist wieder abzubauen, scheint nicht nur den Eltern dort fremd zu sein, sondern den meisten anderen Leuten auch. Was ich, ohne es weiter bewerten zu wollen, symptomatisch für die heutige Zeit halte.
"Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht!"
- Stimmt ja auch irgendwie, führt aber am Ende irgendwie auch zu einer wegduck- und wegschau-Kultur, denn es sind halt immer zuerst die anderen dran.
Egal. Das Ende vom Lied war jedenfalls, dass das Finanzielle die Klassenlehrerin selbst geregelt hat, und dass sie in der Klasse andere Konsequenzen gezogen hat, die nicht die Eltern mit einbezogen haben.
Und dass sie jetzt glaubt, langfristig mit den Schülern auf einem Weg zu sein, wo jeder Verantwortung für das übernimmt, was er tut - sich allerdings hüten wird, dabei noch einmal auf die Eltern zu zählen.
(Ob nun, weil die nicht wollen, oder weil es ihr zu schwer fällt, das Konzept für Eltern verständlich zu vermitteln, lassen wir jetzt mal außen vor...
)