Hallo,
Coony:
Ich glaube ja, dass es DEN normalen Hund (gerade unter Rassehunden) gar nicht gibt, weil man als Mensch züchterisch und erziehungs-/prägetechnisch schon zu sehr herumgepfuscht, bzw. spezialisiert hat.
Das stimmt allerdings! Wir gehen zwar nicht zu moderierten Spieletreffs, aber mein Hund ist regelmäßig mit vielen verschiedenen – und gut bekannten – Hunden zusammen. Das ist sicherlich sehr vergleichbar. Auch er kennt dadurch das Verhalten von sehr verschiedenen Rassen.
Cornelia T:
Es wird mir immer unbegreiflich bleiben, das man sich vor einem Kauf oder einer Übernahme nicht über die Verträglichkeit eines Hundes informiert.
Natürlich suchen auch unverträgliche Hunde eine Couch, aber für mich wäre das ein absolutes K.O. Kriterium.
In jedem mir bekannten Hundeforum findet man Leute, die sich möglichst problematische Hunde suchen. Wenn sie das nötige Fachwissen haben, finde ich das gut. Ist leider oft genug nicht der Fall.
Neben der Überschätzung der eigenen Fähigkeiten gibt es aber auch Hunde, bei denen die Unverträglichkeit sich erst nach und nach bemerkbar macht. Bei jungen Mischlingen ist es nicht einfach, abzuschätzen, wie so ein Hund sein wird, wenn er erwachsen ist; Welche rassetypischen Eigenschaften er dann zeigen wird.
Und es gibt auch Hunde, die verträglich sind – und die erst bei den neuen Haltern unverträglich sind, z.B., weil sie dort nicht die nötige Führung oder keine Grenzen gesetzt bekommen.
Ich selbst möchte allerdings auch einen Hund, der ein möglichst guter Begleiter werden kann. Ich schaue ihn mir vorher an, lerne ihn ein Wochenende lang kennen. Bislang konnte ich solche Hunde dann gut einschätzen.
Cornelia T:
Wir treffen eine Entscheidung für oder gegen eine Begegnung schon sehr früh.
Zum Beispiel gibt es hier eine Dame mit einem ständig kläffenden Hund. Der rennt durch den Wald und kläfft bei jedem Reiz.
Wenn ich den von weitem sehe, drehen wir schon ab, weil das Kläffen meine Hunde und ich glaube mich noch mehr nervt.
Ja, bei den Kläffern ist es für mich auch sehr früh schon völlig klar. Auch auf Hundewiesen (ich bin selten dort), meide ich unruhige und aufgeregte Hundegruppen.
Matty:
Ich konnte z.B. ganz alleine nicht einen blinden Riesenschnauzer beschützen und einen wildfremden Rotweiler im Angriff stoppen. Das ist nun mal so.
Beide haben sich mit entsprechenden Geräuschen gegenseitig am Hals gepackt und sie fühlten sich beide der Situation gewachsen.
Den Rest mußte ich organisieren.
Bei mit hilft dann nur ganz ruhig zu überlegen und dann loszulegen.
Bei kleineren, leichteren Hunden bleiben mir mit Sicherheit auch noch andere Möglichkeiten.
Wie ich hier schon ein paar Mal geschrieben habe, es gibt keine Patentrezepte. Man muß im Einzelfall entscheiden.
Uaaahhhhh.... das wäre mein Alptraum. War zum Glück bislang nie Wirklichkeit geworden. Bei kleineren Hunden gelingt mir die Abwehr allerdings auch meistens.
Crabat:
Zitat von Snowflake
Übrigens schrieb ich ja, dass ich einen Hund, der sich wehren kann (wie der Riesenschnauzer in deinem Beispiel) letztlich nicht beschützen muss.
Das finde ich nicht. Nicht jeder Hund der sich wehren KÖNNTE, ist dem psychisch gewachsen. Außerdem hab ich ja die Verantwortung für ihn, auch wenn er sich selbst wehren kann. Ich WILL nicht dass er das muss.
Aber wenn man eh nichts mehr machen kann...verstehe ich auch nicht wie es dann hilfreich wäre, wenn dieser Hund dann einen Maulkorb trägt? Dann habe ich einen Hund der sich wehren könnte, und das müsste er nur wenn ein ANDERER angreift, denn kerstin1 schrieb ja das die Hunde im Gehorsam stehen und ruhig bleiben wenn ein anderer Hund Abstand hält, hilflos gemacht.
Ich sehe es wie Crabat. Bei mir geht's um einen Cane Corso: Theoretisch könnte der sich wehren – aber ich will gar nicht erst, dass er seine Kräfte kennen lernen muss.... denn ich fühle mich verantwortlich. Und auch unter diesen Hunden gibt es welche, die ganz offenbar Angst bekommen, wenn andere Hunde in sie rein brettern.
Mama5 Ich habe der Eindruck, das jeder kleine Reiberei unter Hunden, gleich als ernshafte Kampf gedeutet wird.
Mag sein im Allgemeinen.
Mir zumindest geht es um Situationen, wo mein Hund panisch reagiert. Es ist mir egal, ob das berechtigt ist (weil der andere Hund ihn ernsthaft angreifen will) oder nicht – ich denke, in solchen Situationen muss ich ihn schützen. Und will es auch.
Chiquita: ch spreche mir meistens vorher ins geheim Mut zu, wenn uns ein anderer Hund zu nahe kommt bei dem man seine Absichten gut erkennt (und in der Regel auch weiß, dass die Besitzer zur "die-klären-das-unter-sich"- Fraktion gehören). A la "Komm her, dann kannst du dein blaues Wunder erleben". Nach außen hin bin ich einfach aufrechter/ gestrafter, sehe den Hund an. Kommt er knurrend näher oder macht einen Scheinangriff, mach ich einen Ausfallschritt in seine Richtung mit einem donnernden "Hau ab", "Wag es ja nicht" oder "Lass es". In der Regel reicht das.
Danke!
Coony Was sich als ziemlich probates Mittel gegen diese "Muddis" erwiesen hat, ist wenn ich meinen Hund in einiger Entfernung absitzen lasse und per Kommando "böse" Bellen lasse - DA kommt plötzlich Bewegung in die Gruppe und es wird hektisch versucht die eigenen Köters einzusammeln.
Hihi.... die tiefe Stimme und die Größe von meinem Jungspund würden solche Muddis vermutlich auch alarmieren.
Trainieren würde ich das trotz allem wohl nicht.
Oder wie schon erwähnt, ich klemme mir meinen Hund unter'n Arm und maschiere forschen Schrittes mit blöden Kommentar durch die Gruppe - ohne Rücksicht auf Hunde, die mir vor die Füße laufen, wenn's quietscht nicht mein Problem.
Trotz der Größe, trotz der beeindruckenden Stimme, trotz der abschreckenden Farbe (rabenschwarz) ist es halt meiner, der quietscht und Angst bekommt
Mama5 Kurz gesagt, instinkgesteuertes Verhalten von Hunden verursacht kein Schäden, da es zu "normalen" Hundeleben gehört. Dies bezieht sich auch auf Raufen unter Hunden.
Das gilt sicherlich nicht für Hunde, die auf einem Spaziergang fremden Hunden begegnen. Schon solche Begegnungen, auf denen oft ein Ausweichen nicht möglich ist, fordern den Hunden einiges ab. Und wenn es dann zu einer Rauferei kommt, kann das sehr wohl Schäden hinterlassen.