Natalie schrieb:
Ich schlussfolgere also:
Spelukationen warum das Opfer völlig ausgeflippt ist als Verteidigungsargumente (insb. wenn diese auf EVTL. vorangegangem Fehlverhalten der Polizei beruhen
Sind völlig ok!
Spekulationen warum das Opfer ausgeflippt ist von Seiten der Polizei: Sind böse!
Spekulationen, warum der Polizist ausgeflippt ist als Verteidigungsagumente: Sind ganz böse!
Selbst ERWIESENE Gründe im Verhalten des Opfers werden nicht schuldmildernd anerkannt, immerhin ist der Polizist ja ein Profi.
Natalie, findest du nicht, dass du jetzt ein wenig polemisch wirst?
Der Polizeisprecher sagte wörtlich "Sie (Anm. helki: die geschlagene Frau) war nicht zu beruhigen, war im Drogenrausch". Das ist in meinen Augen keine Spekulation, sondern da wird etwas als Fakt dargestellt, was nicht belegt ist. Und genau, das finde ich nicht okay.
Wegen mir kann man spekulieren (in beide Richtungen) - man sollte es dann eben auch als Spekulation kenntlich machen und nicht als Tatsache hinstellen.
Finde ich gerade von Profis nicht okay.
Natalie schrieb:
Aber das Opfer ist in meinen Augen kein alleiniges Opfer, denn es trägt einen ganzen Batzen Mitschuld und die muss man auch benennen dürfen. Und das verändert die Bewertung des ganzen dann für mich durchaus.
Du hältst die Mitschuld/Schuld der Frau für erwiesen. Das ist dein gutes Recht und deine Meinung. Die lasse ich dir.
Meine Meinung ist eine andere. Ich halte die Mitschuld/Schuld der Frau nicht für erwiesen - zumindest nicht in dem Ausmaß, wie du und andere es tun.
Ebensowenig wie ich die Notwehr-Argumentation für schlüssig halte. Nicht weil ich nicht weiß, was es mit der Notwehr auf sich hat, sondern weil ich die Version der Beamten (aufgrund meiner persönlichen subjektiven Meinung) hinsichtlich der Notwehrsituation für nicht wirklich glaubwürdig halte.
Das mögen andere anders sehen und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ihr alle, die die Schuld bei der betroffenen Frau sehen, irgendwann sagen können werdet, dass sie ja von Anfang an Recht hatten.
Mich persönlich überzeugt die Version der Beamten schlichtweg nicht.
Natalie schrieb:
ABER mir kommt trotzdem die Galle hoch, wenn das "Opfer" hier nur als Opfer dargestellt wird, wo die "Dame" doch das ganze erst zum Eskalieren brachte! Mein Mitleid hält sich da ein bisschen in Grenzen (so lange sie keine bleibenden Schäden zurück behält). Mich widert das an, wie sie jetzt die Öffentlichkeit sucht. Sowas anzuzeigen ok. Aber sich jetzt in der Öffentlichkeit im Mitleid suhlen ist widerlich angesichts ihrer sehr unrühmlichen Rolle in dem Schauspiel.
Aha, die Presse schreibt also nur auf Geheiß der Betroffenen? Die käme ja nie auf die Idee, auf Schlagzeilenjagd auf der Grundlager einer Meldung mehrere Artikel zu verfassen und diesen Artikeln eine ihnen (im Sinne der Verkaufszahlenförderung) richtig erscheinende Wirkung zu geben... Stimmt ja, wenn es nicht um Sokas geht, schreibt die Presse ja immer sachlich und immer objektiv.
Wohlgemerkt: Es kann sein, dass die Frau tatsächlich diese Artikel initiiert - das wäre möglich und ich will das gar nicht kategorisch ausschließen. Aber wissen tun wir das doch alle gar nicht wirklich. Drum finde ich es etwas voreilig, der Frau jetzt so was zu unterstellen. Wenn jetzt X "Homestorys" auf diversen Sendern und in verschiedenen Zeitungen zu bestaunen wären, dann würde ich das sogar für wahrscheinlich halten, dass sie die Öffentlichkeit gezielt sucht. Da das nicht der Fall ist, möchte ich mich mit einer Verurteilung der Betroffenen nicht festlegen.
Und ja, in diesem Fall haben die betreffenden Polizisten sich meiner Meinung nach definitiv nicht mit Ruhm bekleckert. So was sollte nicht passieren und wenn es dummerweise doch passiert (wir alle sind nur Menschen), dann macht es in meinen Augen eben keinen schlanken Fuß, wenn man nicht ein einziges Wort des Bedauerns findet und die Betroffene als im Drogenrausch Agierende hinstellt (ohne dies belegen zu können).
Und um ehrlich zu sein, verstehe ich überhaupt nicht, warum dich und andere das so echauffiert.