helki, ich finde nach wie vor deinen Fokus verschoben.
Die war von diesem Polzisten nicht korrekt, das von jenem nicht und dies vom dritten nicht.
Ohne dabei einmal die Schuld des Opfers einzuräumen - nein dafür werden immer neue Erklärungen, selbst auf Spekulationsbasis gesucht. Aber wenn es um ihr Fehlverhalten geht, da muss jede Aussage 1000%ig korrekt sein und darf nicht spekuliert werden. Und Entlastung des Polizisten natürlich auch nicht.
Ich schlussfolgere also:
Spelukationen warum das Opfer völlig ausgeflippt ist als Verteidigungsargumente (insb. wenn diese auf EVTL. vorangegangem Fehlverhalten der Polizei beruhen
Sind völlig ok!
Spekulationen warum das Opfer ausgeflippt ist von Seiten der Polizei: Sind böse!
Spekulationen, warum der Polizist ausgeflippt ist als Verteidigungsagumente: Sind ganz böse!
Selbst ERWIESENE Gründe im Verhalten des Opfers werden nicht schuldmildernd anerkannt, immerhin ist der Polizist ja ein Profi.
Sorry, ich finde nicht, dass man sich überall wie eine offene Hose benehmen können muss, weil man darauf bauen können muss, dass die "Gegenseite" immer beherrscht und ganz profi bleibt. Das finde ich einfach zu viel verlangt und das nimmt denen, die sich eben krumm udn dreckig wie Gartenschläuche benehmen jedwede Verantwortung bei solchen Eskalationen ab. Finde ich nicht fair.
Nochmal: Der Polizist hat absolut einen Fehler gemacht! Er hat ganz offenbar nicht das Nervenkostüm, was man in dem Job braucht und sollte in den Innendienst versetzt werden und wenn er klug ist am besten dies sogar freiwillig beantragen! Ich persönlich würde das schon aus Selbstschutzgründen machen, weil ich keine Lust hätte, ewig mit Argusaugen beobachtet und evtl. mit unbegründeten Folgeanschuldigungen (die aus meiner Bekanntheit resultieren) konfrontiert zu werden.
Selbstverständlich gehört das ganze weiter aufgeklärt insb. auch in Hinblick darauf, ob es ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit schonmal gab.
ABER mir kommt trotzdem die Galle hoch, wenn das "Opfer" hier nur als Opfer dargestellt wird, wo die "Dame" doch das ganze erst zum Eskalieren brachte! Mein Mitleid hält sich da ein bisschen in Grenzen (so lange sie keine bleibenden Schäden zurück behält). Mich widert das an, wie sie jetzt die Öffentlichkeit sucht. Sowas anzuzeigen ok. Aber sich jetzt in der Öffentlichkeit im Mitleid suhlen ist widerlich angesichts ihrer sehr unrühmlichen Rolle in dem Schauspiel.
Und das Rumreiten auf der Drogengeschichte entzieht sich vollkommen meinem Verständnis. Ja ok, da hat ein Polizist davon gesprochen, wie wäre "im Drogenrausch völlig ausgerastet" oder so. Und dabei ist der Drogenrausch gar nicht belegt. OH GOTT WIE SCHLIMM!!! Ändert es den Sinn der Aussage so sehr, wenn man da ein "wie" einfügt? Sie ist "wie im Drogenrausch ausregastet?" Fakt ist doch, dass man aufgrund des Verhaltens (was völlig unkontrolliert war) wohl davon ausgegangen ist, sie stünd unter Drogen. DAS ist das, was letztlich für mich zählt! Wie es zu dem Zeitpunkt wirkte und wovon die Beamten daher ausgehen mussten!
In gewisser Weise wäre das für mich sogar eher ein Entschuldigungsgrund, deshalb verstehe ich nicht, warum die Verteidger der Frau so vehement darauf hinweisen, dass das ja gar nicht bewiesen ist. Denn z.B. Luzis Parallele zu Angriffen ihrer Bewohner lasse ich nur begrenzt gelten. Luzi arbeitet mit z.T. schwer geistig behinderten. Mit Menschen mit Gehirnschäden, mit starken Entwicklungsdefiziten. Sie wird auf die Arbeit speziell mit diesen Leuten evtl. gesondert geschult worden sein. Zumindest aber, weiß man, dass dies die HAUPTzielgruppe in eben diesen Wohnheimen darstellt und muss sich darauf einstellen. Und deren sehr spezielle Situation incl. deren Defizite berücksichtigen.
Das gilt bei der Polizei in meinen Augen so nicht ganz.
Außerdem ist es für mich in der Beurteilung und auch in meiner Reaktion durchaus ein Unterschied, ob jemand zurechnungsfähig ist in dem was er tut oder nicht! Wenn mich ein Kleinkind schlägt, reagiere ich anders als ich es bei einem Schulkind tue. Weil ich beim Kleinkind davon ausgehe, dass es die sozialen Regeln der Interaktion noch nicht beherrscht und gerade austestet und beim Schulkind davon, dass es mir gezielt weh tun will.
Wenn mich ein Heimbewohner evtl. in einer Situation angeht, in dem ich ihm etwas wegnehme, mit dem er nicht umgehen darf, angreift, weil er psychisch/geistig auf dem Stand eines Kleinkindes ist (bedingt durch seine geistigen Defizite) reagiere ich anders als wenn mich eine gesunde, erwachsene Frau erst zur Hilfe ruft und dann plötzlich angreift, weil sie nicht telefonieren darf. Das ist einfach nicht das selbe! Und eine von wenigen Möglichkeiten der Frau, von mir auch eine etwas mildere Wertung zu bekommen wäre eben dass sie durch Drogen auch nicht zurechnungsfähig wäre - wobei selbst das nicht vergleichbar wäre, denn Drogen konsumiert man in der Regel freiwillig und oft in Kenntnis der Folgen, eine geistige Behinderung sucht man sich nicht aus. Aber mich würde inzwischen auch nicht mehr wundern, wenn zur Entlastung der Dame angeführt würde, dass ihr bestimmt jemand die Drogen nur untergemixt hat. Aber wehe man spekuliert warum der Polizist evtl. überreagiert hat. Dafür darf es eh keine Gründe geben. Punkt.
Und das drehen sich doch einige hier eh wie sie wollen, auf jeden Fall immer zu Lasten der Polizei, konnte man hier alles schon lesen:
War sie unter Drogen ist das alles ohnehin noch schlimmer, weil dann hätten die Polizisten ja erst recht nicht allein in der Zelle lassen dürfen! (Drogen --> Minuspunkt für die Polzei)
Spekuliert die Polizei selbst aber über Drogen, dürfen sie das auch nicht, denn das ist ja nicht erwiesen... (Keine Drogen --> Minuspunkt für die Polzei)
Mir klafft das (Un-)rechtsempfinden einiger hier etwas weit auseinander.
Ja, die Frau hätte nie so zugerichtet werden dürfen wie es geschehen ist.
Ja, das gehört aufgeklärt.
Aber das Opfer ist in meinen Augen kein alleiniges Opfer, denn es trägt einen ganzen Batzen Mitschuld und die muss man auch benennen dürfen. Und das verändert die Bewertung des ganzen dann für mich durchaus.
Wir sprechen hier nicht von friedlichen Demonstraten die niedergeknüppelt wurden! Von Lehrern, denen bei Stuttgart 21 wegen Sitzblockade Wasserwerfer und Pfefferspray ins Gesicht gesemmelt wurden. Überall dort kann ich die einseitige Kritik nachvollziehen. Aber wir sprechen von einer hoch aggressiven Frau, die nach mehreren unkontrolliert wirkenden Angriffen auf Polizisten das (zu heftige) Echo kassiert hat. Sicher zu einem Zeitpunkt, wo dieses Echo so nicht mehr nötig und verhältnismäßig war. Aber das negiert trotzdem nicht alles vorher geschehene, was letztlich doch dahin geführt hat, wo es geendet ist!