Dass viele, auf Rasseprobleme angesprochene Bulldogbesitzer so agressiv reagieren, kann ich manchmal verstehen. Irgendwann ist man die teilweise richtig bösartigen Kommentare satt. Auch ich muss mich manchmal am Riemen reißen, um nicht auf gleicher Ebene zu antworten.
Inge, ich glaube dir sofort, daß dein Rüde eine Ausnahme ist. Sicher gibt es die. Auch mir sind sie schon begegnet.
Um die Ausnahmen geht es mir auch gar nicht. Mir geht's um die Masse. Um "die Zucht" im allgemeinen, um den Weg, den sie beschreitet, um die Hunde, die auf den Ausstellungen zumeist die vorderen Plätze belegen und somit in gewisser Weise als "repräsentativ" für die gesamte Rasse betrachtet werden müssen.
Und ich meinte das gar nicht unbedingt so, daß die Bulldog-Leute direkt auf Rasseprobleme angesprochen so giftig reagieren. Da reicht es schon, wenn ein durchaus freundlich-interessierter Besucher vorbei kommt, der womöglich kein ausgewiesener Bulldog-Experte ist, sieht, wie der soeben zum Sieger gekürte Rüde - kurz vor dem Kollaps - den Ring verlässt, und freundlich zur Besitzerin sagt: "Ist aber auch warm hier drin." oder ähnliches... Dann ist aber sofort Feuer im Heu...
Und daß die Bulldog-Leute bei solchen Anlässen sogar (verbal...) aufeinander losgehen, kann doch auch nur ein Zeichen von sehr unterschiedlichen Auffassungen die Zucht betreffend sein, denke ich.
Beides Situationen, die ich nicht nur einmal auf Zuchtschauen miterlebt habe.
Am 12. Mai ist übrigens "Animalia" in St. Gallen. Vielleicht eine Gelegenheit für die Süddeutschen und Schweizer sich mal selbst ein Bild zu machen...?
Ich sage ja, ich mag diese Hunde unheimlich gern. Und schön finde ich sie auch (wenn auch aus besagten Gründen nicht alle), aber ich finde wirklich, daß man es mit den Bulldoggen (englischen, wie französischen) und vielen anderen Rassen - wie eben auch den Möpsen - in den letzten Jahren / Jahrezehnten züchterisch absolut masslos übertrieben hat. Karrikaturen hat man aus ihnen gemacht. Witzfiguren. Eine Schande!!!
Der Bullterrier z. B. war meiner Meinung nach auf dem selben Weg, bis ihn die Zuchtverbote usw. diesbezüglich etwas "ausbremsten"...
Die englische Bulldogge im allgemeinen ist heute ein kranker, mitunter nahezu lebensunfähiger Hund. Und die wenigen Ausnahmen, die die Regel bestätigen, erinnern uns immerhin manchmal noch daran, was für tolle, massive aber temperamentvolle Hunde sie einst gewesen sein müssen.