Und zum Punkt, dass man sieht, wie das Leben mit Kindern läuft und das nicht für sich will:
Verstehe ich und kann ich auch absolut akzeptieren. Habe ich selbst ganz ganz lange gesagt. Wobei ich diese Aussage von Leuten, die ihre Leben andererseits komplett nach ihren Hunden ausrichten, auch immer etwas suspekt finde
Das wurde mir dann nämlich irgendwann auch mal klar, dass Kinder ablehnen, weil man ja unabhängig und egoistisch sein will und andererseits das ganze Freizeitverhalten auf die Hunde abstimmen (Urlaub, auswärtige Übernachtungen etc.) passt ja auch nicht so richtig. Wir sind noch nie in den Urlaub geflogen und haben nie einen Hotelurlaub gemacht - wegen der Hunde. Weil ich ohne sie nie gefahren wäre. Wir sind nicht auf Festivals gefahren, für die wir Karten hatten, wir haben all die Jahre nie einen ganzen Tag in der Therme verbracht, haben keine Städtereisen gemacht. Bei jedem Besuch weiter weg musste abgeklärt werden, ob Hund(e) mit kann oder ein Hundesitter organisiert werden...
Und ähnlich handhaben das doch hier sehr viele. Wie oft liest man "für meine Hunde verzichte ich gern auf Auslandsurlaube" oder "Da ich schon arbeite, richte ich zumindest meine ganze Freizeit nach den Hunden aus" oder "mein Hobby sind meine Hunde". Das ist doch dann mit eigenen Kindern auch nix anderes. Auch da tut man es doch gern. Und für niemanden für euch wären diese "Opfer" bzw. diese "Verpflichtungen" ein Grund, keine Hunde mehr zu wollen. Was für Nicht-Hundehalter ja auch oft völlig unverständlich ist.
So und so bekommt man dafür etwas tolles zurück. Von Hunden wie Kindern. Und es gibt einfach keine Worte dafür, was es für ein Glückgefühl ist, eine Mama zu sein (ja, ich weiß, es gibt einzene Frauen hier, die dem schon widersprochen haben. Für mich ist das mit nichts vergleichbar und ich würde - jetzt da ich das weiß - mein Leben als absolut ungemein ärmer betrachten, wenn mir das verwährt geblieben wäre).
Es ist für euch Nichtmuttis vermutlich nur eine eine Floskel, die ich selbst 100 mal gehört habe und schon nicht mehr hören konnte. Aber jetzt, wo ich es ERLEBE, weiß ich, dass es KEINE Floskel ist. Sondern einfach nur die Wahrheit:
Ja, es gibt ganz ganz stressige Tage und Nächte, ja man kommt man Grenzen (aber lernt dabei auch viel über sich! U.A. über sich hinauszuwachsen), ja es ist nicht immer eitel Sonnenschein. Manchmal ist man genervt, fertig, erschöpft, übermüdet, hilflos oder überfordert.
Aber wenn das Kind einen anlächelt, anlacht, über's ganze Gesicht strahlt einfach nur weil man in seinem Blickfeld auftaucht, wenn es einem morgens wenn man an's Bett kommt bzw. sich zu ihm rüber beugt die Ärmchen entgegen streckt, weil es in den Arm will, dann ist das einfach mit gar nichts zu vergleichen. Das lässt einen alles andere vergessen. Luzi schrieb dazu nebenan "Dann ist man der König der Welt", Basti sagte mal: "Es ist nicht in Worte zu fassen, wie sehr Talinas Lachen für mich die Welt erhellt". Und genau so ist es einfach...
Reinhard Mey (eigentlich nicht meine Musik) hat geschrieben:
"Tiefen und Höh'n hab' ich ermessen, Ängste und Glück war'n reich beschert,
das war ein leises Vorspiel dessen, was ich mit dir erleben werd!
Denn du kommst und gibst allen Dingen eine ganz neue Dimension,
und was uns nun die Jahre bringen meß' ich an dir, kleine Person!"
So erleben ich das momentan auch.
Aber klar, man kann ja nix vermissen, was man nicht kennt. Auch dazu schrieb er:
"Du machst dich heut' in meinem Leben so breit daß ich vergessen hab',
was hat es eigentlich gegeben, damals als es dich noch nicht gab?
Damals glaubt' ich alles zu wissen, bis du mir die Gewißheit nahmst,
Nie glaubt' ich etwas zu vermissen, bis an den Tag, an dem du kamst."
Übrigens: Wer noch ein Contra-Argument möchte: Man wird ******-Rührseelig... Ich war schon immer nah am Wasser gebaut, aber watt ich an Tränen verheule, seit die Raupe da ist... Nicht auszudenken. Bei dem Lied mit den Textzeilen von oben heule ich - wie bei so ziemlich jedem Lied, was Kinder zum Thema hat... Sogar wenn sie von Rolf Zuckowski sind
Ich heule bei Werbespots! Ich heule einfach so. Aus Dankbarkeit und Demut über dieses Geschenk, eine gesunde, wundervolle Tochter zu haben... Völlig strange... Aber ok, das geht möglicherweise nicht allen Müttern so...
@Luzi: Ich habe zwar nie gesagt, dass ich sicher keine Kinder will. Aber du hast schon recht, der Umschwung ist hart. Ich habe am Anfang gesagt, ich könnte mich (WENN DENN) mit dem Gedanken an EIN MÄDCHEN anfreunden, mehr nicht! Und jetzt habe ich mein Mädchen
und? Ich hätte doch ganz gerne noch ein Kind, ganz egal ob Junge oder Mädchen
Meine Geburtsverletzungen waren noch nicht verheilt, da ich hab bei der Pampers Newborn-Werbung schon wieder gedacht: "OOOOOCCCCHHHH, das will ich auch nochmal!"
Jaja, ich weiß, das gehört eigentlich in den Nachbarstrang. Sorry, Mädels... Ich als Strangeröffnerin nehme mir das einfach mal raus
Muss ja keiner lesen.