Das ist meine letzte Antwort.
...
Pommel schrieb:
Von dieser Frau wird verlangt, dass sie sich in einer solch aussergewöhnlichen Situation emotionslos und gewählt ausdrückt? Ehrlich gesagt, ich fasse es nicht
Sachlich(er). Nicht "emotionslos und gewählt".
Zu dem Zeitpunkt? Direkt nach all den Vorkommnissen??
Da würde ich ehrlich gesagt vermutlich gar nichts gesagt haben. Und wenn ich mich irgendwann schriftlich geäußert hätte, dann sicher nicht so.
Aber, wie ich schon mehrfach schrieb, ich bin da einfach anders gestrickt, Pommel. Und nein, ich erwarte nicht, dass jeder so ist wie ich.
Glaubst Du im Ernst, dass sie sich das in dieser Situation überlegt hat, dass sie soviel Übersicht hat?
Nein, es ist offensichtlich, dass sie die nicht hatte.
Das ändert an der Tatsache nichts, dass diese Handlungsweise für sie selbst nicht gerade günstig gewesen ist.
Ich habe den Eindruck, Du verstehst das nur auf abstrakter Ebene.
Das ist immerhin mehr, als viele andere von sich behaupten können...
Jedem Totschläger werden vor Gericht mehr Rechte eingeräumt als der Frau hier im Thread.
Oh, von mir aus kann sie solche Sachen schreiben, so oft und so lange wie sie will, und sie sonstwo veröffentlichen. Ich spreche ihr keinesfalls das "Recht" ab, sich wie auch immer zu verhalten... - und schon gar nicht das "Recht", vor Trauer außer sich zu sein.
Allerdings ändert das an meiner Einschätzung, dass sie sich mit dieser Stellungnahme (wenn sie denn überhaupt von ihr selbst stammt), Affekt hin oder her, keinen Gefallen getan hat, absolut nix, und das Recht, dieses zu äußern, behalte ich mir durchaus ebenso vor, ohne dass ich mich dafür gleich beschuldigen lassen muss, ihr selbst die Schuld an allem zu geben oder ihr irgendwelche Rechte abzusprechen.
lektoratte schrieb:
Das geht sogar sehr gut und wesentlich effektiver, wenn man es etwas überlegter angeht.
Pommel schrieb:
Die Hetzjagd wäre so oder so ausgebrochen, wer macht sich denn da jetzt was vor?
Und das ändert jetzt alles?
Es ist völlig wurscht, ob nun "ihretwegen" oder "so oder so" eine Hetzjagd ausgebrochen wäre... auch wenn
keine Hetzjagd ausgebrochen wäre, könnten ihre möglicherweise im Affekt geäußerten, aber leider schriftlich und ohne aufgelösten Tonfall festgehaltenen Äußerungen, wenn es zum Verfahren kommt, ihr negativ ausgelegt werden.
Gestern, als ich mich das erste Mal kritisch zu dieser Stellungnahme geäußert habe, wusste ich noch gar nicht, dass es "zu einer Hetzjagd" gekommen ist. Ich fand die Stellungnahme schon vorher in ihrer Form, - wenn auch menschlich verständlich - dem Anliegen der Frau selbst einfach nicht dienlich.
Ich sage das bewusst so abstrakt, und habe auch nur diesen Aspekt des Ganzen kritisiert, weil ich Emotionen nicht bewerten kann und auch gar nicht bewerten möchte.
Das maße ich mir absolut nicht an.
lektoratte schrieb:
Mein Blickwinkel ist ein anderer, das ist alles, und meine Vorgehensweise wäre es auch.
Und nicht, weil ich total emotionslos zusehen könnte, wie mein Hund überfahren wird, und das auch von allen anderen erwarte, falls einer hier das glauben oder aus meinen Zeilen herauslesen sollte...
Pommel schrieb:
Oder versuchst es einfach zu sehr vom wissenschaftlich-analysierenden Standpunkt zu analysieren?
Nein, das glaube ich nicht. Eher vom juristischen aus, und da sagt mir eine gewisse Lebenserfahrung, dass man besser mit bestimmten Äußerungen zurückhaltend sein sollte, wenn man ein Verfahren anstrebt. Vielleicht auch vom journalistischen aus - ich würde einfach andere Wege versuchen zu gehen, als die TE, vielleicht, weil ich ein paar mehr Regeln aus diesem Feld wenigstens ansatzweise kenne.
Ich würde mir im Falle der TE auch
auf jeden Fall einen Anwalt suchen, der in Presserecht bewandert ist. Auch wenn der dann etwas teurer wäre. Noch ein Unterschied: ich wüsste immerhin schon im Ansatz, dass das hier vermutlich notwendig ist... und ich würde mich an dessen Ratschläge halten.
Dann vom sehr persönlichen - wenn mich etwas so aufregt, dass ich aktiv dagegen vorgehen würde, würde ich das
nur überlegt tun. Nie einfach so drauflos. (Aber, wie ja schon gesagt: Es ist mir bewusst, dass nicht alle Leute genauso denken und handeln wie ich.)
Und, wie gesagt: Ich würde
nie das Internet als erste Waffe wählen, um gegen etwas im "realen Leben" vorzugehen - aus verschiedenen Gründen. Dafür bin ich vielleicht zu altmodisch. Das hat überhaupt nix mit "wissenschaftlich-analytisch" zu tun.
Vielleicht sieht's so aus, weil ich in meiner Aussage nur einen (sachlichen) Aspekt der ganzen Angelegenheit betrachte.
Nur: Was
genau passiert ist, wissen
wir nun im Grunde immer noch nicht (oder ich zumindest nicht).
Da kann man noch weiter drüber spekulieren, will ich aber nicht.
Was andere hier oder anderswo daraus machen, dazu will ich auch nichts sagen.
Dass die Hundehalterin außer sich ist oder war, ist offensichtlich und
absolut verständlich. Wie sie da reagiert, kann und will ich ihr ganz bestimmt nicht vorschreiben und ich will es auch nicht bewerten,
dass sie so reagiert hat, wie es nunmal war. Wie ich schon schrieb, jeder Mensch ist anders.
Aber dass die Reaktion an sich vermutlich ungünstig für ihr eigenes Anliegen war, ist Fakt.
Und vielleicht liest das ja jemand, der sie kennt, und Kontakt mit ihr hat, und versteht es beim zweiten oder dritten Lesen ja so, dass das
nicht als Vorwurf gedacht ist, nicht als Schuldzuweisung, nicht als selbstgerechtes "Was seid ihr alle doof", sondern als Denkanstoß und warnender Hinweis, dass sie sich so möglicherweise noch viel mehr Schwierigkeiten ins Haus holt, als sie sie jetzt schon hat.
Könnte ja sein.
Und ja, natürlich hat jeder Mensch, auch die HH, das Recht, auch nach diesem Post anderer Meinung zu bleiben als ich. Ich bleib ja auch bei meiner.