Sehr interessantes Thema.
Als ich noch jung war, sehr jung war ich die Rebellin pur, beschäftigte mich mit Demos und "Neue Deutsche Welle" Texte, wurde vom Punker zum Popper, zum Gothic und irgendwann fand ich den Weg zu mir selbst. Zahlreiche Affairen schmückten meinen Weg, Herzen habe ich gebrochen, niemand konnte mich aufhalten.
Ich war eine Vagabundin, immer "on the run", nach dem Abi dachten die Lehrer ich würde in die Spuren meines Vaters tappen und Medizin studieren. Alles viel mir zu, ich brauchte nie zu lernen. Nein, ich bin sehr früh von zuhause weg, lebte Kommunenleben, lebte Einsamkeit, lebte Leben pur. Von dem Wunsch nach Kindern weit ab.Ich fand 1000 Argumente die dagegen sprachen in diesem Leben keine in die Welt zu setzen.
Ich lernte mehrere Berufe, lebte im Ausland, irgendwann landete ich in Frankfurt. Mit 26 lernte ich einen Mann kennen, in den ich mich Knall auf Fall verschoss, wir lebten viele viele Jahre ein aussergewöhnliches Leben. Und obwohl dieser Mann der wohl faulste, bequemste, verantwortungsloseste und untypischste Vater gewesen wäre, von diesem hätte ich immer gerne ein Kind bekommen. Aber einer musste das Geld verdienen und ich arbeitete - wie schon von früh an - sehr viel und sehr hart.
Wir sind nicht mehr zusammen, Gottlob muss ich sagen, bin ja mit einer Frau liiert und inzwischen zu alt für dieses Vorhaben.
Was ich damit sagen will, wenn man dem "Richtigen" begegnet, der, den man sich immer gewünscht hat, wo alles so shice gut passt, mit dem man lachen und weinen kann, dann finde ich es richtig, einfach nur absolut normal, dass man sich von eben diesem einen ein Kind wünscht. Mir ist es in meinem Leben nur mit diesem Mann so gegangen, dass das Thema Kind aufs Tablett kam. Die Liebe zu ihm war riesig und meine Vorstellung von ihm ein Kind zu bekommen war so schön. Auch wenn er mich dann verlassen würde, es wäre sein Kind und das würde mir reichen.... aber wie ich schon schrieb, einer musste arbeiten und er hatte keinen Bock dadrauf.
Und es drauf ankommen lassen, im schlimmsten Falle auf kosten des Kindes fand ich furchtbar egoistisch.
Vielleicht ist das ein Denkanstoss für die eine oder andere. Zwei Freundinnen von mir lebten lange in Beziehungen. Beide haben nach den jeweiligen Trennungen neue Partner, wummm.....Hochzeit und Kind gaaaanz schnell, schwer verliebt und Supermamis
So kanns gehen, - und vorher mir erzählen wollen, näääää, das is nix für mich.....Kinder, Küche; mann....nääää
Ich bin glücklich mit meinem Leben, es hat nicht sollen sein, ich freue mich über jede Frau, die aus den oben genannten Gründen schwanger geworden ist. Von dem Mann den sie liebt. Und nicht aus versorgungstechnischen Gründen, nicht weil man bald über 30 ist, nicht weil man damit ein Loch in seinem leben füllen muss, nicht weil die anderen ja jetzt auch Kiddis haben.
Immer noch bin ich neugierig, offen, - aber durch die wilden Jahre auch lebenserfahren und meine teilweise doch festgefahrenen Meinungen musste ich durch Selbsterfahrung nun doch widerlegen. Schön isses! Ich möchte nicht tauschen und lese immer wieder gerne im MuttiFred und auch hier mit. Weil das Leben eben nicht kalkulierbar ist, weil Meinungen sich ändern, ebenso wie in diesem Frühjahr keines dieser schönen Blumen und Blätter die vom letzten Jahr sind. Es ist alles jedes Jahr wieder neu. Man sollte den Wandel zulassen, mit ihm mitschwimmen und loslassen an alten Zöpfen. Wir alle wissen nicht, was das Schicksal für uns bereithält. CarpeDiem - lebe den Tag.
Also Mädels, ich verfolge gespannt wer dann früher oder später im anderen Fred mitschreibt....