Also Leute, ihr habt hier Vergleiche drauf - dass ihr selbst nicht merkt, dass die hinken
Soll doch jemand der keine Babys mag, auch keines auf den Arm gedrückt bekommen. Und soll jemand der keine Hunde mag auch keine Hundehaufen weg machen.
Aber ich habe es irgendwie schon oft erlebt, dass Mütter eine Toleranz fordern, die sie selber nicht geben wollen.
Ein Baby auf dem Arm zu halten ist also das gleiche wie Hundekacke aufzusammeln?
Der passende Vergleich (wenn man einen bemühen will) wäre ja wohl, das Aufsammeln von Hundekacke und das Wickeln eines Babys mit vollgeschissener windel, oder? Und nein, das mute ich sicher niemandem bei meinem Baby zu.
Und wenn du das Gegenstück zum "Baby auf dem Arm halten" willst, wäre das wohl "den Hund durchknuddeln". Mit dem Unterschied dass vom Hund die theoretische Gefahr ausgeht, dass er dabei beißt, vom Baby auf dem Arm sehe ich keine Gefahr ausgehen...
Trotzdem sagte ich: So wenig wie ich von meinen Nicht-Hundler-Freunden erwarte, meinen Hund zu berühren, erwarte ich das von Nicht-Eltern (bzw. allen Leuten, die das nicht wünschen) bei meinem Baby. Körperkontakt sollte nie erzwungen werden. Ich akzeptiere auch, dass jemand vielleicht nicht Zeuge des Stillens und Wickelns werden will. Und ich akzeptiere, dass es Gelegenheiten gibt (Darla schilderte eine solche, mir fallen noch ein paar mehr ein), bei der Hunde fehl am Platze sind. So weit geht meine Toleranz und ja, das sollte Selbstverständlich sein. Dass manche Mütter das nicht so sehen, ist bedauerlich.
Aber wenn jemand sagt, wenn eine Freundin(!!!) zu Besuch kommt - nur so zu einem Nachmittagsschnack, kein besonderer Anlass, wo Kinder tatsächlich störend sind - sol sie ihr Baby (nicht rumrennendes und Regale ausräumendes Kleinkind!) zuhause lassen, weil man sonst ja auf dem Sofa immer weiter wegrutschen müsste, um dem Baby ja nicht zu nahe zu kommen - sorry, das ist lächerlich und ja krank - und da ist Ende mit Toleranz. Und mit der Freundschaft auch ganz schnell. Da müsste Toleranz nämlich von der anderen Seite kommen!
Und das krank sage ich nicht, weil Vroni eine Frau ist, von der ich mehr Kinderfreundlichkeit erwarten würde, sondern das fänd ich bei einem Mann genaz so krank.
Wenn eine Frau oder ein Mann sagt: "Ich möchte keine Kinder, ich finde Babies hässlich, ich kann mit denen nix anfangen, ich finde die nervig, ich finde Wickeln und Stillen eklig, ich möchte fremde Kinder nicht auf dem Arm haben" dann akzeptiere ich das vollkommen und würde das nie "krank" nennen.
Wenn aber jemand so tut, als gehe von der bloßen Anwesenheit eines Kindes eine Seuche aus, ist das etwas völlig anderes. Das ist einfach kein gesunder Rahmen der Ablehnung mehr finde ich. Egal WORAUF es sich bezieht. Würde jemand immer weiter von einer Sofalampe wegrutschen, weil die Nähe nicht ertragen wird, fänd ich das ebenso krank. Und die Gefahr die von Baby und Sofalampe ausgeht dürfte etwas vergleichbar sein...
Hier ist beispielsweise eine Straße mit einem Kindergarten. Fährst du da mal 10 km/h schneller, dann wirst du fast mit Steinen beworfen.
Andererseits parken die Muttis dort ab und an sogar in dritter Reihe um ihren kostbaren Nachwuchs ja keinen Meter zu viel tragen zu müssen. Da will man wieder die Toleranz, dass man da ruhig auch mal 10 Minuten warten kann.
Das ist wieder so ein toller Vergleich. Sicher ist beides falsch. Und beides verkehrswidrig. Nur dass das Parken in dritter Reihe zwar behindernd und ärgerlich, aber nicht gefährlich ist. Das zu schnelle Fahren vor einem Kindergarten aber sehr wohl! Durch das dritte Reihe parken kommst du vielleicht 10 Minuten zu spät zur Verabredung, durch das zu schnelle Fahren wird vielleicht ein Kind umgenietet.
Die Art wie hier vom "kostbaren Nachwuchs" (voller Ironie?) geschrieben wird, finde ich übrigens ätzend. Und fänd es genau so ätzend, wenn so über einen Hund geschrieben würde statt über ein Kind.