Wer gesunde Lebensmittel will, gilt als geisteskrank

Pommel

10 Jahre Mitglied
Im Rahmen ihrer schier unaufhörlichen Versuche immer neue »geistige Störungen« zuerfinden, hat die Psychiatrieindustrie jetzt ihre bisher absurdeste Erkrankung ans Licht derWelt gebracht: die Störung, sich gesund ernähren zu wollen.

 
  • 16. Mai 2024
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Hi Pommel ... hast du hier schon mal geguckt?
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mal ganz ehrlich, ich kenne/kannte einen, der hat sich den ganzen tag gedanken um sein essen gemacht. das darf nicht, das darf nicht, ist alles ungesund.......dies geht nicht und das erst recht nicht. es gab kein anderers thema außer gesundes essen und vor und nachteile bestimmter dinge. der hatte keine hobbys, sein hobby war ernährung. und das echt extrem
der hatte schon ne macke und nicht nur ne kleine. und seine ernährung war irgendwann so teuer, davon hättste auf normal gesunden weg sicher ne 4 köpfige familie ernähren können
 
@aus dem Artikel: Minderwertige Nahrung senkt das geistige Niveau und macht einen leichter manipulierbar. Es bringt buchstäblich den Geist in Unordnung, es betäubt die Sinne mit Geschmacksverstärkern, Aspartam und Hefeextrakten. Menschen, die sich vorwiegend von Junkfood ernähren, sind fügsam und verlieren rasch die Fähigkeit selbständig zu denken. Für sie ist alles wahr und richtig, was ihnen das Fernsehen oder andere »Autoritäten« vorsetzen. Nie hinterfragen sie ihr Handeln oder wollen wissen, was wirklich in der Welt um sie herum geschieht.

Super auf den Punkt gebracht!!

Es gibt gute Bücher zum Thema "Nahrungs"mittel- mir wurde so machens Mal nur vom Lesen allerdings schon schlecht, was wiederum zur Folge hatte, dass ich die Ernährung meiner Familie umgestellt habe. Und ne, wie sind nicht geisteskrank ;)
 
Pommel schrieb:
Klar, man kennt immer jemanden ...
wink-new.gif
... aber geht es darum
gruebel.gif

Aber genau das sind doch die Leute, bei denen man von einer Orthorexia nervosa sprechen würde.


Ich finde in Sachen Lebensmittelindustrie kann und sollte man durchaus kritisch sein - gar keine Frage. Aber ich finde, in dem Artikel wird Stimmung gemacht, indem es so hingestellt wird, man würde als geistig verwirrt dargestellt, wenn man lediglich auf gesunde Ernährung achtet. Da gehört ja schon etwas mehr dazu, um von einer O. n. zu sprechen.

Gesunde Ernährung allein ist, meines Wissens, nicht der Punkt bei Orthorexia nervosa.

Mal ein Artikel aus der Süddeutschen zum Thema:
 
der artikel ist ja sehr neutral, da wird eine Störung dann gleich mal Geisteskrankheit genannt, nur weil es provokanter klingt. so und ich kenn auch einen jungen Mann, der nicht ißt, was ihm schmeckt, sondern nur das was gesund ist. ich find das leicht pervers, weil ich genau umgedreht denke, ich geb gern ein paar Jahre, wenn ich dafür die restlichen jahre geniessen kann, schlemmen heißt das Stichwort in meinem Leben. :D
 
Ich hoffe, Du hälst nicht gleich jeden für (leicht) pervers, der umgedreht wie Du denkt :lol:
 
Und mit der Sachlichkeit scheint es immer schwierig zu sein, wenn es um's Essen geht ;)
Die Motivation ist für Bratman klar: "Jemand, der den ganzen Tag damit verbringt, nur Tofu und Quinoa-Kekse zu essen", sagt er, "kann sich so heilig fühlen wie jemand, der sein ganzes Leben den Obdachlosen gewidmet hat."
 
Dieses Krankheitsbild gibt es und es hat absolut seine Berechtigung.
Ich kenne Menschen, die so sind und finde das z.T. schon beängstigend.

Ich glaube, manchen hier ist nicht ganz klar, dass eine psychische Krankheit an Diagnosekriterien geknüpft ist, die erfüllt sein müssen. Dazu gehört meist (nicht immer) ein Leidensdruck der Betroffenen. Und wenn jemand so fixiert auf gesunde Nahrung ist, dass er z.B. darunter leidet, nicht genießen zu können, sich keine Ausnahmen gönnen zu können, ständig immer nur an die Gesundheit denken zu können, dann ist das schlicht eine Zwangsstörung!

Hinzu kommt, dass diese Krankheit ganz häufig in Komorbidität auftritt - sprich im Zuge oder als Vorbote einer anderen geistigen Erkrankung. Ein erheblicher Anteil der Anorektiker (Magersüchtigen) geht über diese Zwischenstufe! Die Krankheit an sich ist oft von leichter Paranoia/wahnhaftem Verhalten begleitet: Man sieht überall ungesundes, legt sich selbst immer striktere Tabus auf, sucht geradezu nach ungesunden Aspekten und schränkt sich immer weiter selbst ein.
Gleichzeitig werden abstruse Horrorszenarien konstruiert, was einem alles schlimmes geschehen kann, wenn man (ausnahmsweise) mal nicht seinen Gesundheitsplan einhält oder es werden gar Zufälle, die gar nix damit zu tun haben, so begründet, was zu immer strikteren Regeln führt, da man sich ja bestätig sieht.

Alles, was im Extrem betrieben wird, ist ungesund. Auch wenn die Idee dahinter die Gesundheit war... Es kommt eben oft auf das WIE an.
 
pommel, ich hoffe du verbringst deine tage nicht damit, darüber nachzudenken, was du essen darfst ;)
 
Herr Bratman war offenbar selbst betroffen und ist eigentlich gar nicht unbedingt in Richtung ungesunder/konventioneller Ernährung anzusiedeln.

(...) Bratman war laut seinen Angaben selbst ein Orthorektiker, der den Zwang entwickelte, sich richtig zu ernähren. Er war vor seinem Studium Koch und Ökolandwirt in einer Kommune im Staat New York, wo er viele Ernährungsphilosophien kennen lernte und selbst zu einem jahrelangen Reformkostfanatiker wurde. Es aß nur Gemüse, das höchstens 15 Minuten vorher geerntet wurde, kaute jeden Bissen 50-mal und achtete immer strikt darauf, dass der Magen bei jeder Mahlzeit nur zum Teil gefüllt wurde.Für ihn dauerte es letztendlich Jahre, bis er für sein Essverhalten einen Mittelweg fand ohne rigorose Einschränkungen und wilde Auswüchse. Bratman sieht sich heute als Alternativmediziner sehr oft in der Konfliktsituation, Patienten ein geändertes Essverhalten zu empfehlen, da für ihn gerade hier der Auslöser für die Erkrankung zu finden ist.(...)
Quelle:


Und was ist, wenn die Äußerung bzgl. des "Heiligfühlens" tatsächlich sachlich gemeint war, und es eher darum ging, auf den "religiös anmutenden" Aspekt dieses Verhaltensmusters hinzuweisen? Könnte doch auch sein, oder? Also die Bemerkung bzgl. des "Heiligfühlens" steht nach meinem Verständnis in einem solchen Kontext.

(...) Die Erkrankung kann in eine religionsähnliche Vernarrtheit münden. Nach Bratman kann sich jemand, der den ganzen Tag damit verbringt, nur Tofu und Quinoa- Kekse zu essen, so „heilig“ fühlen wie jemand, der sein ganzes Leben den Obdachlosen gewidmet hat. (...)
Quelle:
 
Vielleicht bin ich zu "angep..." mir quasi Vegetariertum vorhalten lassen zu müssen als "sich selbst heilig sprechen und als Gutmensch darzustellen", als das ich solche Sprüche anders als leicht verkniffen zur Kenntnis nehme ;)
 
Pommel schrieb:
Vielleicht bin ich zu "angep..." mir quasi Vegetariertum vorhalten lassen zu müssen als "sich selbst heilig sprechen und als Gutmensch darzustellen", als das ich solche Sprüche anders als leicht verkniffen zur Kenntnis nehme
wink-new.gif

Kann ich gut nachvollziehen, aber es ist halt eben tatsächlich nicht immer so gemeint und ich habe das Gefühl, dass der Autor des im Eingangspost eingestellten Artikels bewusst mit solchen Automatismen (dem sich angep... fühlen, wenn man als Vegetarier als Gutmensch o.Ä. tituliert wird) gearbeitet hat. Und das ist auch nicht die feine sachliche Art *find*.

Ganz davon ab, dass ich von dem betreffenden Verlag eh wenig halte, aber das steht wiederum auf einem anderen Blatt.
 
pommel, ich hoffe du verbringst deine tage nicht damit, darüber nachzudenken, was du essen darfst ;)

Ahh ... das "Pommel" kam noch hintergeschoben :)

Nein, ich verbringe nicht den ganzen Tag damit, aber doch einen Teil ... aber eher damit, was ich essen will (oder vielmehr nicht will) und nicht, was ich essen darf.

Manchmal ist es mühsam, wenn man eine Lesebrille zum Lesen des Kleingedruckten braucht und kein dickes, einfach zu erkennendes "V" auf dem Lebensmittel prangt :D
 
Pommel schrieb:
Vielleicht bin ich zu "angep..." mir quasi Vegetariertum vorhalten lassen zu müssen als "sich selbst heilig sprechen und als Gutmensch darzustellen", als das ich solche Sprüche anders als leicht verkniffen zur Kenntnis nehme
wink-new.gif

Kann ich gut nachvollziehen, aber es ist halt eben tatsächlich nicht immer so gemeint und ich habe das Gefühl, dass der Autor des im Eingangspost eingestellten Artikels bewusst mit solchen Automatismen (dem sich angep... fühlen, wenn man als Vegetarier als Gutmensch o.Ä. tituliert wird) gearbeitet hat. Und das ist auch nicht die feine sachliche Art *find*.

Ganz davon ab, dass ich von dem betreffenden Verlag eh wenig halte, aber das steht wiederum auf einem anderen Blatt.

Ich finde solch "unangepasste" Artikel eigentlich ganz gut, denn sie polarisieren und bringen die Leute in's Gespräch ... siehe hier im Thread :D

Wäre es der Artikel der Süddeutschen der einleitende Artikel gewesen, so hätte es mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Kommentare gegeben.

Aber auch im Artikel der Süddeutschen wurde ja angedeutet, dass sowohl Krankhafte als auch Nicht-Krankhafte zumindest in Teilen das gleiche Verhaltensmuster haben ... mit den Vorerfahrungen meinerseits frage ich mich dann schon, wann ich demnächst als krankhaft dargestellt werde, weil ich nicht alles esse, mich gesund ernähren möchte und auch darüber rede :uhh:
 
pommel dann bist du wohl auch nicht gemeint. wie gesagt, ich kenn wirklich einen Menschen, der Nahrung nur nach den Inhaltsstoffen bewertet und überhaupt nicht nach dem geschmack. das kann man durchaus als Störung bezeichnen, weil der Körper eigentlich andre Wege hat zu der Nahrung zu kommen die er braucht. damit mag er nicht immer richtig liegen, weil wir sonst zu fettig und zu süß essen, aber an sich sollte man öfter mal auf sein Bauchhirn hören. und es gibt eben diesen gravierenden Unterschied zwischen Vernunft und Zwang.

wenn ich etwas nicht essen kann, weil ich es nicht für gesund halte, obwohl ich richtig übel Hunger habe und es auch in nächster Zeit nichts gesünderes gibt, ist das nicht vernünftig. wenn ich ekel vor etwas empfinde, was an sich nahrhaft ist und mit keinerlei Leid verbunden (ich mein jetzt nicht den vegetarier der sich vor einem schnitzel ekelt), dann ist das nicht mehr vernünftig.

es ist nichts andres als wenn Leute nur noch auf ihre Figur achten und sich zu Tode hungern. Es ist eine Sucht, weil man darin Sicherheit sucht und es macht krank, wenn nicht physisch dann psychisch. im prinzip eine "ganz normale" essstörung, ein ganz normales Zeichen der Zeit. Uns wird schließlich nun seit mindestens einem Jahrzehnt eingebläut, daß Essen nicht nur satt machen muß, sondern auch noch gesund.
 
Pommel schrieb:
Ich finde solch "unangepasste" Artikel eigentlich ganz gut, denn sie polarisieren und bringen die Leute in's Gespräch ... siehe hier im Thread
biggrin.gif

Na ja, ich seh da keinen besonders großen Unterschied zu 'nem "unangepassten" Bild-Artikel über böse, böse Kampfhundhalter oder so. Da wird dann zurecht bemängelt, das nicht richtig recherchiert wurde o.Ä. Und dasselbe solte für einen Artikel wie den eingestellten gelten.


Pommel schrieb:
Aber auch im Artikel der Süddeutschen wurde ja angedeutet, dass sowohl Krankhafte als auch Nicht-Krankhafte zumindest in Teilen das gleiche Verhaltensmuster haben ... mit den Vorerfahrungen meinerseits frage ich mich dann schon, wann ich demnächst als krankhaft dargestellt werde, weil ich nicht alles esse, mich gesund ernähren möchte und auch darüber rede
oops3.gif

Es wird wohl kaum jemand durch die Straßen fahren und gucken, ob du gesund einkaufst und dich dann auf Verdacht in die geschlossene Abteilung einweisen o.Ä. Ärzte und Diagnostik kommen ja voraussichtlich erst ins Spiel, wenn ein gewisser Leidensdruck besteht und du einen Arzt aufsuchst. Jemand der wegen seines Essverhaltens sozial isoliert ist und ggf. nur noch grünen Salat essen kann, der frisch vom Feld kommt und mit dieser Situation absolut nicht glücklich ist, der ist ja vielleicht auch sogar froh, wenn dieses Krankheitsbild anerkannt ist (ist es das?) und er eine entsprechende Therapie bekommen kann.
 
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