Das wusste ich z.B. nicht, dass es beim Jack Russel gut aus sieht. Habe die auch als 'krank' im Hinterkopf.
Das kann aber auch daran liegen, dass noch so viel nebenher 'gezüchtet' wird auf Reiterhöfen etc.
Schön, wenn es innerhalb der Zucht besser aussieht.
Ich kenne aber glaub ich niemanden, der seinen Russel von einem 'richtigen' Züchter hat.
Was so auf Reiterhöfen “gezüchtet“ wird, da kann man keinen Überblick drüber haben. Ich würde tippen, das da Patella Luxation und PLL noch ein Thema sind.
Die Hunde wechseln für kleines Geld den Besitzer. Da macht vermutlich keiner der Vermehrer Gesundheituntersuchungen.
In erster Linie halte ich Hunde aus Gebrauchslinien. Die sollen gesund genug für ihren Dienst und wesensfest sein und schon deshalb wird auf gute Verpaarung und Aufzucht geachtet.
Aber natürlich gibt es Unterschiede. Ich kenne Züchter, die keine Tests machen und sagen, der Hund muß 5 -6 Jahre halten und dann wird er aussortiert. Da ist PLL kein Thema, weil sie in der Regel beim Russell nach 5 Jahren auftritt.
Kaufst du so einen Hund kannst du Überraschungen erleben. Andererseits muß er ja einen oft harten Dienst durch halten. Ich hab bis jetzt noch keine Überraschungen erlebt. Kann jetzt Glück sein, aber ich schreibe es auch der Selektion auf Leistungsfähigkeit (und den züchterischen Kenntnissen) zu.
Es gibt auch Züchter von Gebrauchsrusselln, die alle Tests durchführen lassen. Man zahlt dann einen deutlich höheren Preis hat aber die Erbkrankheiten, die den Russell betreffen, weitest gehend ausgeschlossen.
Genauso bei den Showrusselln. In vielen Vereinen, auch in den Dissidenzvereinen, sind die gängigen Tests vorgeschrieben.
Das hat für den Russell dazu geführt, das bei regulären Züchtern Erbkrankheiten weitest gehend aus den Linien verschwunden sind.
Ich höre ab und an von tauben Welpen, aber das läßt sich leider nicht ausschließen. Meine Fiona ist ja taub. In keiner der Generationen vorher, die zumindest bis zu den Ururgroßeltern bekannt sind, ist je Taubheit aufgetreten.
Zufällig habe ich diese Woche mit meiner Freundin, Outlaw Terrier, über die Zuchtbasis der Gebrauchsrussell diskutiert. Die Anerkennung der Rasse durch die großen Verbände und die Trennung in Jack Russell und Parson Russell führt zu ganz anderen Hunden als dem ursprünglichen Gebrauchsrussell.
Weg von der Vielfalt, weg von “schön ist, was schön arbeitet“, hin zu Vereinheitlichung und mangelnder Gebrauchsfähigkeit.
Heute gibt es schon Linien, die völlig verschwunden sind. Hunde wie meine Urmel, oder Roxette.
Jetzt kann man natürlich argumentieren: Wer braucht denn heute noch einen Gebrauchsrussell? Vor allem da die Baujagd zusehends unmöglich wird.
Aber es ist ja nicht nur Aussehen, was den Hund ausmacht, sondern alle Eigenschaften, die sein Wesen als Gebrauchshund ausmachen.
Wir werden in absehbarer Zeit Jack Russell/Parson Russell haben, die zwar diesen Namen tragen, aber nichts mehr mit diesem phantastischen Jagdhund gemein haben.
Möglicherweise sind diese Hunde körperlich gesund, aber wie wird ihr Wesen sein?
Oft erlebe ich heute schon keine Russell, sondern Lakelands im Russellfell. Ganz anderes Wesen als der echte Russell.