@Salvation
Procten - Deine Einwände kann ich bis zu einem gewissen Punkt verstehen - aber es heisst nicht umsonst Unwissenheit schützt vor dem Gesetz nicht...
Natürlich ist es so und sollte auch so sein, denn sonst wäre die Situation nicht mehr zu kontrollieren.
Aber auch hier sollte man als Staat differenzieren, wie man das auch in anderen Situationen handhabt. Mir geht es um die Verhältnismäßigkeit. Sogar wenn die Halterin sich nicht kooperatv gezeigt haben sollte, ist es dann angebracht ihr mit Gewallt den Hund zu entwenden?
Stell Dir vor, Du würdest mit deinem Kind und Deinem Ehemann Sonntags im Park spazieren gehen und dabei unerlaubt Enten füttern und ein Mitarbeiter des OA würde zu Dir kommen und Dich darauf aufmerksam machen, dass dies verboten ist. Du würdest dieser Aufforderung nicht nachkommen, weil Deiner Meinung nach das Füttern dann erlaubt ist, wenn Du artgerechtes Futter verfütterst. Was wäre, wenn Dir dieser Mitarbeiter daraufhin vor Deinem Kind und Deinem Mann die Arme auf dem Rücken verdrehen würde, Dir gewaltsam die Tasche mit dem Futter entwenden würde, die Polizei rufen und Dich solange, bis die Polizei eintrifft, wie eine Schwerverbrecherin behandeln würde?
Das Beispiel ist nicht eins zu eins vergleichbar, aber soll die Verhältnismäßigkeit aufzeigen. Nun, jeder würde die Reaktion des OA Mitarbeiters in Frage stellen und sich empören. Man würde argumentieren, dass es da sicher auch andere Möglichkeiten geben muss, um Dir zu begegnen. Immehin, so würde man sagen, hast Du nur Enten gefüttert und keine Bank ausgeraubt oder jemanden umgebracht.
Bei der Halterin des Listi-Mixes sieht man das automtisch und wie selbstverständlich anders. Die Sicherstellung eines so gefährlichen Hundes ist zur Not auch mit Gewalt durchzuführen und der Verstoß gegen solche Vorschriften und Auflagen kommt anscheinend schon fast einer Straftat gleich und jeder, der dagegen verstößt, ist schon fast automatische ein Asi und Verbrecher, könnte man an den Reaktionen der OA Mitarbeiter vermuten.
Was ist, wenn ich in Düsseldorf mit einem Goldie erwischt werde, den ich unangeleint führte, für den ich keine Steuern bezahle und den ich auch nicht als 20/ 40er Hund angemeldet habe? Da würde nie zur Diskusion stehen, dass mir der Hund entwendet wird und es würde niemand deshalb denken, dass ich ein Asi bin und mich auch nicht so behandeln. Und das, obwohl derjenige durch das unangeleinte Führen seine Verantwortungslosigkeit gezeigt hätte, damit auch eine Ordnungswidrigkeit begangen hätte, mit der Nicht-Anmeldung als 20/ 40er Hund würde derjenige der nötigen Sachkunde schuldig bleiben, die für so einen großen Hund hier nötig ist, er würde dem Nachweis schuldig bleiben, dass er den Hund wie gefordert versichert hat, und das er das alles arglistig getan hat, weil er keine Steuern bezahlen möchte.
Wie gesagt, gibt es solche Situation jeden Tag bei uns im Park. Diesen Leuten werden die Hunde nicht entwendet, obwohl einige hier bekannte Wiederholungstäter sind.
Mir geht es wie gesagt und die Verhältnismäßigkeit. Nur weil jemand fahrlässig oder aus Dummheit, oder aus sonstigen Gründen einen zweifelhaften Listi-Mix nicht angemeldet hat, bei dem noch zu klären ist, ob es überhaupt einer ist, dürfte man nicht so vorgehen.
Gesetzestexte muss man lesen können -
Ja, so sollte es sein, aber was ist mit den Leuten, die auf Grund ihres Intellektes diesbezüglich Fehler begehen? Wird der Hund dann automatisch zur gefährlichen Bestie, weil er nicht als Listi angemeldet wurde und muss sofort aus dem Verkehr gezogen werden? Und ist der Halter dadurch automatisch ein Asi und unverantwortlich und unfähig?
Und ich meine, dass auch der
vermeindlich dümmste und größte Asi, solange die Verhältnisse nicht geklärt sind, wie ein respektabler Mensch behandelt werden sollte. Und solange man faktisch niemandem geschadet hat, oder noch nicht einmal bewiesen ist, dass man etwas Unrechtes getan hat, sollte die "Kirche im Dorf" gelassen werden.
Und zum Thema, ob Behörden willkürlich Sachen machen, habe ich schon vieles erlebt in meinem Leben. Nicht nur das da schlampig und schlecht gearbeitet wird, sondern es wird auch gelogen und betrogen.
Ich habe mal einen jungen Mann ne Zeit lang betreut/ unterstützt, der starke Probleme mit Behörden/ Ämtern und Gerichten hatte. Ich habe in dieser Zeit seine Post empfangen und einen kompletten Überblick über die Vorgänge mit Behörden gehabt. Er hat zur Untermiete bei uns gewohnt, so dass ich genau wusste, was los ist. Irgendwann stand die Polizei bei mir in der Wohnung, und wollte ihn mitnehmen, weil er angeblich auf 3 Schreiben einer Behörde und eines Gerischtvollziehers nicht reagiert hätte und dadurch eine Summe fällig wäre, die er jetzt bezahlen müsste oder sofort in den Knast kommen würde.
Ich weiß zu 100 Prozent, dass die Behörde gelogen hat. Auch in anderen Beispielen habe ich diese Erfahrung machen müssen, dass da Vieles behauptet und getrickst wird.
früher habe ich auch immer gedacht, dass die Geschichten, von nicht erhaltenen Schreiben und bösen Beamten gelogen sind.