Wir wollen nicht das Leid der Hunde und ihrer Halter mit dem Leid gleichsetzen, das z.B. Mütter hatten, wenn sie mit ansehen mussten, wie ihnen ihre Kleinkinder aus den Armen gerissen wurden und in die Gaskammern gestekct wurden, oder ein Vater mitansehen musste, wie seinem Sohn eine Kugel in den Kopf geschossen wurde, oder generell Menschen erleben mussten, wie andere Menschen sie wie Schlachtvieh behandelt haben, ohne jegliches Mitgefühl und Mitleid.
Nein, das eine kann man mit dem anderen nicht gleichsetzen, obwohl uns trotzdem bewusst sein sollte, dass Tiere auch leid empfinden. Wie auch immer, sind wir uns alle einig, dass das Leid, dass den Juden angetan wurde, einmalig war und ist.
Das heißt doch aber nicht, dass man keine entfernten bzw. subtilen Vergleiche anstellen darf, wenn irgendwo Rassismus, Diskriminierung und Verfolgung vorliegt.
Natürlich lässt sich meine erfahrene Diskriminierung im täglichen Leben nicht mit der Diskriminierung der Juden gleichsetzen, aber die Diskriminierung, die Soka-Halter erfahren, ist auch sehr schlimm. Sie ist so schlimm, dass sie angeklagt werden muss und Vergleiche erlaubt sind.
Wer will mir vorwerfen, dass ich es als unerträglich und unmenschliche Diskriminierung empfinde, wenn ich auf der Strasse von den Leuten wie ein Pestkranker angeschaut werde, mich Leute beschimpfen und beleidigen dürfen, als ob ich keine Rechte und keine Würde habe? Wer will abstreiten, dass ich darunter sehr leide, dass ich kaum noch Besuch zu Hause bekomme, ich auf den Geburtstagen und Festlichkeiten von Freunden und Bekannten nur noch ohen Hund willkommen bin, ich mit Hund nicht jedes Lokal und Restaurant aufsuchen darf, ich mich sogar teilweise davor scheue, in die Innenstadt zu gehen, weil die Blicke und die Reaktione kaum noch zu ertragen sind, mir die Wohnung gekündigt werden kann, wenn ein Nachbar im Haus sich bedroht sieht, ich als neuer Mieter abgelehnt werde etc.
Viele Soka-halter werden aufgrund ihres Hundes kriminalisiert, verleumdet, ihrer rechte beraubt, gemobbt, und ihrer Rechte beraubt.
Ja, ich fühle mich als Mensch total eingeschränkt, diskriminiert, eingeschüchtert, bedroht und terrorisiert.
Sokas werden aufgund ihrer Rasse gequält, verstümmelt, eingesperrt, getötet, und müssen diverse andere leiden hinnehmen, als würde für sie nicht die Tierschutzgesetze gelten. Man zwingt die Halter ihre Hunde nicht artgercht zu halten, in dem man ihnen Maulkörbe aufsetzen muss, die ständig an der kurzen Leine führen muss und ihnen keinen Auslauf geben kann. Sie werden in kleine Zwinger gesperrt und müssen mich pech dort ihr ganzes Leben lang verbringen.
Sind das alles nicht Gründe genug, um erhobenen Hauptes sagen zu dürfen, dass man sich von Rassismus und seinen Folgen betroffen sieht, der ähnlich ist wie anderer Rassismus, den es schon einmal gegeben hat. Ich sage bewusst ähnlich und nicht gleich, denn die Wuff hat keinen Judenstern benutzt, sondern eine subtile Anspielung gemacht.
Ist das alles so bedeutungslos, wenn Halter unter dem Rassismus ihrer solches Leid erfahren, oder Hunde wegen ihrer Rasse gequält werden?
Es geht ja auch darum, den Leuten den Wahnsinn und die Idiotie dieses Rassismuses klar zu machen.
Abgesehen davon, kann ich bisher beim besten Willen keinen Schaden erkennen, der durch die Aktion entstanden ist. Im Gegenteil wird im Artikel, den Pommel verlinkt hat, über die Thematik ernsthaft diskutiert und nachgedacht. Schaut noch mal genau nach:
In Deutschland wäre man vor 10 Jahren froh gewesen, wenn jemand überhaupt über diese Aspekte nachgedacht hätte. Allein die Tatsache, dass die Gegner und ihre Argumente zur Diskusion genannt werden, ist doch revolutionär.
Ohne diesen Skandal hätten viel weniger leute über diese Thematik nachgedacht. Bei einer Befragung hätten viele ohne nur eine Sekunde ernsthaft über Gegenargumente nach zu denken, für eine Reglementierung von Sokas abgestimmt. So wird sich vieleicht der eine oder ander noch einmal Gedanken machen.
Und abgesehen davon, gibt es nicht wenig Leute, denen das Monopol-Denken der Jüdischen Gemeinden, nämlich für sich allein das Recht beanspruchen zu dürfen, als Einzige Leid erfahren zu haben, und ihre Geschichte mit nichts anderem verglichen bekommen zu dürfen, auf den Nerv geht und allein deshalb Sympathien für SokaHalter empfinden werden.