@Wiwwelle
Ich habe mir über diesen Aspekt anfangs auch Gedanken gemacht, weil mir viele diese Frae gestellt haben. Und auch wenn man es mir manchmal aufgrund meiner verbißenen Beiträge nicht ansieht, nehme ich die Kritik und Gegenargumente in Diskusionen sehr ernst und zum Anlass, um darüber nach zu denken.
Nachdem ich jetzt 2 Jahre einen weißen Bulli mit Monokel halte, kann ich mich Allmydogs und Schoko 1 Ausführungen zum Größtenteil anschließen.
Etwas außerhalb der Innenstadt sind die Reaktionen oft sehr viel gemäßigter und sogar teilweise positiv. In bestimmten Stadtteilen, in denen "unkompliziertere" bzw. "einfachere" Menschen leben, sind die Reaktionen sogar manchmal bewundernd und euphorisch. An Orten, in denen man Hunde erwartet und den Anblick normal findet wie z.B. im Wald, sind die Reaktionen auch gemäßigt und neutral bis positiv. Sogar im Stadtpark bei mir vor der Tür ist es entspannter als auf den Strassen der Innenstadt.
Warum das alles so ist, da schließe ich mich den Argumenten meiner Vorredner an. Zudem kann man wohl davon ausgehen, dass Menschen, die im Wald mit einem großen Hund spazieren gehen, einen natürlicheren und normaleren Umgang mit der Natur haben und damit auch mehr Verständnis und Tolleranz für Hunde allegemien haben. Man begegnet bei uns eh fast nur Hundehaltern im Wald oder älteren Menschen, die dort spazieren gehen. Wenn ich auf dem Land lebe, und dort jeder Zweite einen großen Hund im Haushalt hat, ich beim Spaziergang an Pferden und Kühen vorbei gehe, dürfte das auch dazu beitragen, dass man einen normaleren Umgang mit Tieren hat.
Abgesehen davon, lebe ich in einem sehr Hundeunfreundlichen Bundesland und in einer noch unfreundlicheren Hundesatdt. Pöbeleien gegenüber Hundehaltern erfahren hier nicht nur Soka-Halter.
Es mag auch eine Rolle spielen, dass ich ein südeuropäischer Mann bin, der in legerer und moderner Kleidung herumläuft. Wenn ich im Sommer auch noch kurzärmlig unterwegs bin, kann man unter meinem Hemd Tattoos auf meinen Oberarmen erkennen.
So absurd es auch klingen mag, aber es ist tatsächlich so, dass ich mit Dreitagebart häufiger doofe Reaktionen ernte, als frisch rasiert. Wenn ich im Anzug bzw. Geschäftskleidung unterwegs bin, sind die Reaktionen sogar bizzarer Weise sher gut.
Nun, das heißt nicht, dass ich wie ein Asi herumlaufe, sondern mit gepflegter moderner und legerer Kleidung, halt so, wie das Männer machen, die in die Mitlife-Krise geraten sind und sich jugendlich geben wollen
Ich laufe nicht mit eine Flasche Bier in der Hand herum, laufe auch nicht mit Trainingshose herum, lasse meinen Hund auch nicht drei Meter vor mir gehen oder lasse meinen Hund überall hinrennen und Leute belsätigen. Mein Hund geht brav bei Fuß neben mir, bellt keine Leute an, springt nicht in die Leine, wenn er irgendetwas komisch sieht etc. Ohne Hund Hund würde man mich als stylischen Typen bezeichnen, dessen Klamotten nach Kohle aussehen und der vielleicht einen kreativen Beruf hat. Ich lächle die Leute an und bin immer höflich und freundlich.
Gestern sind neue Nachbarn ins Haus gezogen und haben ihren Umzug gemacht. Als ich mit Elvis rausging, und durch Treppenhaus ging und mir die ersten vollgepackten Leute entgegen kamen, sagte der erste zu den nachfolgenden Leuten: "Vorsicht, da kommt ein Mann mit Kampfhund entgegen" Ich ging an ihnen vorbei und grüßte freundlich und es kamen nur gequälte Reaktionen zurück. Als ich zur Tür rausging und auf die Strasse trat, standen dort weitere Personen herum, die am Umzug beteiligt waren. Bevor ich raus kamen und sie mich sahen, wurde gelacht und herumgealbert. Kaum hatten sie mich gesehen, wie ich aus dem Haus kam und dann auch noch grüßte, war totenstille und de Mienen versteinerten sich. Später dann ging ich auf sie zu und habe ihnen meine Hilfe angeboten und sie konnten sich von meiner Bestie überzeugen, dass sie doch nicht so schlimm ist und dann war auch alles wieder super und lustig.
Viele werden sagen, dass man sich als Soka-halter nicht so anstellen soll und soetwas abkönnen muss. Ich stimme dem zu, aber ich muss es nicht als normal hinnehmen und klaglos akzeptieren. Und ganz ehrlich gesagt, ist das eigentliche Problem ja nicht, dass man so behandelt wird, sondern das man sich bedroht und terrorisiert fühlt und das zu Recht. Denn wenn ich die versteinerten Gesichter der neuen Nachbarn sehe, dann mache ich mir automatisch sorgen, dass ich zwei Tage später einen Anruf vom Vermieter bekomme, der mir erklärt, dass die Nachbarn vor meinem Hund Angst haben, oder ich Besuch vom Amt kriege, weil ishc angeblich illegal einen Kampfhund halte und das ohne Maulkorb etc. Dann habe ich Angst, dass der neue Nachbar Ärger macht, wenn ich ihm das nächste Mal im Treppenhaus sehe, weil der Hund ihn doof angeschaut hat oder er sich GEschichten einfallen lässt, um mich und meinen Hund los zu werden.
Wer das übertrieben findet, der sollte mal solche Erfahrungen machen. Bei jedem neuen jungen Pärchen mict Kleinkind, die neu in die Nachbarschaft ziehen, werde ich und mein Hund einer Analyse unterzogen. Da wird man genau beobachtet, wie der Hund bei Begegnungen mit anderen Hunden reagiert, wie er auf vorbei laufende Jogger reauert und teilweise, gehen sie mir auch unauffällig bis zum Haus, in dem ich wohne, hinterher um sich meine Adresse aufzuschreiben, damit sie sich beim Amt erkundigen können. Alles schon dagewesen.
Das ist alles Terror, mit dem man gequält und belästigt wird. Auch wenn man weiß, dass man sich nichts zu Schulden hat kommen lassen, ist es belastend, wenn man weiß, dass der Nachbar einen auf dem Kieker hat und nur darauf wartet, dass er zuschlagen kann bzw. sich eventuell eine Geschichte ausdenkt, um dich und Deinen Hund aus der Nachbarschaft zu bekommen.
Ich hatte Nachbarn, die mir erzählen wollten, dass sie mit mir die Zeiten absprechen, an denen man im Park unterwegs ist bzw. ich mit meinem Hund spazieren gehe, damit man sich nicht begegnet, bzw. damit ich nicht der Ehefrau mit Kindern begegne, die mit den Kindern spazieren geht.
ich fühle mich vom Staat im Stich gelassen und nicht beschützt, obwohl ich mich an alle Gesetze und Regeln halte. Deshlab denke ich, dass es berechtigt ist, darauf aumerksam zu machen, dass man verfolgt, diskriminiert, terrorisiert, und allgemein ungerecht behandelt wird.