Ich habs mit Spielzeug mit der Kleinen bei uns in der Hausgemeinschaft damals so gemacht:
Kinderspielzeug ist absolutes Tabu für den Hund, und sei es noch so interessant.
Hundespielzeug ist absolutes Tabu für das Kind, und sei es noch so interessant.
Dann haben Taini (Kind), Malle und ich uns irgendwann mal Zeit genommen (da war die Lütte knapp 2) und haben gelernt, wie Kind und Hund spielen können.
Das ganze war dann sehr süß, weil Malle wirklich extrem vorsichtig war und das Spielzeug nur angefasst hat, wenn Taini einen Schritt rückwärts gegangen war- das brauchte ich ihm gar nicht mehr beizubringen.
Hat sie dann doch sich nochmal nach vorne bewegt, und sei es nur die Hand, hat er es sofort fallen lassen, ist rückwärts gegangen und hat abgewartet, bis sie sich wieder zurück gezogen hatte.
Das Ganze fand natürlich nur mit Aufsicht statt, also wenn ich daneben saß und auch die Zeit hatte, mich darauf zu konzentrieren.
Sämtliche "Übergriffe" auf den Hund waren tabu.
Das haben wir auch einige Zeit üben müssen: Wie kann ein Kind einen Hund anfassen, ohne dass die Großen das nicht gut finden?
Nun lebte Taini nicht bei mir im Haushalt, was das Ganze vereinfachte. Sie war zwar beinah täglich unten, aber dann hab ich mir die Zeit für sie nehmen können und hatte nicht noch 1000 Alltagsdinge zu erledigen.
Allerdings ist es natürlich so: Übergriffe auf den Hund passieren! Taini hat sich sowas irgendwie nie geleistet (außer vielleicht mal ein unkontrollierter Streichler, der eher ein Hauen war), aber der Lütte meiner besten Freundin hat solche Tendenzen.
Einige Zeit musstest Du schwer aufpassen, weil er sich gerne an Malle hochzog. Also er zog sich halt an allem hoch in der Zeit und Malle war so praktisch, weil stets in der Nähe. Schön war dann der hochkonzentrierte Gesichtsausdruck den mein Hund ablieferte, während das Kind an ihn gekrallt dastand. Malle hat sich nicht mehr bewegt, sobald Linus in seine Richtung griff, er hätte es stets zugelassen, nur wir fanden das nicht die beste Idee.
Letztens auf einem Straßenfest hat Linus Malle einen Finger ins Auge gesteckt. Da saßen wir da alle auf dem Bordstein, Linus bei meiner Freundin auf dem Schoß, Malle dümpelte vor uns (stand da rum).
Das war wirklich ziemlich eklig, weil der Finger sehr tief steckte *würg*. Und mein dusseliges Tier hat nichtmal den Kopf beiseite gezogen sondern abgewartet...
Hat ihm dann eine besorgte Anna eingebracht, die den restlichen Tag recht intensiv mit Malles Auge (das übrigens keinen Schaden genommen hatte) beschäftigt war und die ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte, weil ihr Kind meinem Hund versucht hat das Auge auszustechen.
Ich persönlich war eher stolz, weil nichts passiert war und ich so eine treudoofe Seele als Hund habe...
Also, wie gesagt, alles unter Aufsicht und gemeinsames Spielen habe ich erst später zugelassen. Und dabei habe ich einen Hund, der wirklich mal so gar keine Tendenzen zeigt, sein Spielzeug zu verteidigen...Malle hat auch lernen müssen, dass Kinderspielzeug, auch wenn es ihm überreicht wird, ihn nicht zu interessieren hat. Er dreht dann den Kopf weg oder geht- die Sachen sind/waren alle "Nein", ebenso wie fürs Kind die Hundesachen (dem Hund wars leichter beizubringen *g*).
Ansonsten natürlich Knurren nicht unterbinden, das ist völlig logisch. Aus Hundesicht ist da ja nichtmal was verkehrt gelaufen, er weiß ja noch nicht, dass er den beißring nicht zu nehmen hat.
LG
Sina, die noch sehr gut in Erinnerung hat, wie die frühere Hündin meiner Eltern auf Zehenspitzen durch Legolandschaften lief, um auf ihren Platz zu kommen und wie erstarrt stehenblieb, wenn sie doch was umschmiss *g*
Im Anhang einmal "Malle und Tani gehen spazieren"- auch sehr schön dabei die Konzentration meines Hundes. Taini stolz wie Bolle, dass sie Malle an der Leine hat und Malle in voller Konzentration, Taini nicht umzuschmeißen, er bewegte sich nur vorwärts, wenn Taini einen Schritt gemacht hatte und hatte sie stets im Blick...
Und: Malle, Anna und Linus auf dem Sofa. Er ist echt von Anfang an sehr respektvoll mit Linus umgegangen, hat immer aufgepasst, sich nicht draufzulegen usw. Er war sehr interessiert (an dem Tag hatte er ihm zum Beispiel zur Begrüßung einen Kuhhuf in den Kinderwagen geschmissen, Anna nahms gelassen *g*), aber stets vorsichtig und nach dem Besusch immer seeeeehr müde (sich zu kontrollieren strengt an *g+)