Hallo Manno
bevor ich meinen Laptop endgültig zuklappe, ein paar letzte offene Worte auch für dich. Und zwar durchaus im Sinne von Chicka's mehrfach betontem Schlusstrich.
Ein Engagement, unabhängig von dessen Intention, ist immer nur so "gut" wie das, was davon sichtbar wird. Meiner ganz persönlichen Meinung nach ist das, was von deinem Engagement sichtbar wurde zu etwas ausgeufert, dem ich schon sehr bald keinerlei Gemeinsamkeiten abgewinnen konnte. Damals, nach unserem ersten und einzigem Telefonat war die einzige Konsequenz für mich lediglich, dir und deinen Ideen einfach nur den Rücken zu kehren.
Still im Hintergrund bleibend habe ich dennoch das Thema selbst nicht aus den Augen verloren. Der Feind ist klar, aber die Front auf der ich kämpfe, bleibt immer noch mir selbst überlassen.
Was du aus einem Kampf für unsere Kampfschmuser gemacht hast, war aber spätestens ab dem Zeitpunkt der Demos - für mich - etwas geworden, für das ich anfing, mich zutiefst zu schämen. Nicht nur, weil du es wie kaum jemand vor dir verstanden hast, Fronten zwischen Gleichgesinnten zu schaffen. Nicht nur, weil du zu Stilmitteln gegriffen hast, die jede Geschmacksgrenze weit überschreiten. Sondern auch, weil du selbst dein Ziel aus den Augen verloren hast, vor lauter Hass und Wut und Zorn, völlig blind geworden bist.
Denn das Ziel ist die RAD.
Und nicht die bösen Holländer oder tote Hunde. Oder gar böse Tierschützer denen du unterstellst, nichts Geistloseres zu tun zu haben, als dir hinterher zu recherchieren oder dir speziell Übles zu wollen. Hier überschätzt du ganz einfach deine Wichtigkeit. Wiederum unterschätzt du sie, wenn es darum geht, wie man auftreten sollte, wenn man sich aufmacht für andere zu sprechen. Für Hunde und ihre Halter im Allgemeinen und für die "pitbullartigen" ganz im Besonderen.
Ja, es stimmt schon. Unter dem Siegel des Tierschutzes gibt es viel Morast und so mancher hat sich darin schon verfangen und nicht mehr herausgefunden. Das fängt bereits damit an, jeden x-Beliebigen mit diesem seltsamen Prädikat "Tierschützer" zu belegen, nur weil er für derartige Belange Interesse zeigt. Ich beispielsweise bin keiner und werde wohl auch nie einer sein. Man ist kein Tierschützer, nur weil man auf Demos geht, im Internet recherchiert, Flyer entwirft oder einem Igel über die Straße hilft. Tierschützer ist nicht das Gegenteil von Tierquäler und bereits mit derartigen Schwarz-Weiss-Zeichnungen (gerne auch mal in Schwarz-Rot) schafft man Fronten - die es ansonsten gar nicht gäbe. Die Welt besteht nicht aus Gut und Böse, wäre ja schön, wenn das Sortieren so einfach wär. Ich bin ebenfalls weder gut noch böse, kann aber durchaus beides sein und die Art wie sich das zeigt, ist eben "Gabi". Du wolltest mich böse sehen, also siehst du eben auch nur Böses. Meinen Signaturspruch habe ich durchaus aus eben dieser Überzeugung reingesetzt.
Das Beste an mir - war und ist der Hund an meiner Seite. Durch nichts und durch niemanden habe ich im Leben und für das Leben mehr gelernt und lerne noch immer. Ich brauche keinen Schlegel oder sonst einen hundebeflüsternden oder hodenkneifenden Guru aller selbsterernannten Hundetrainer. Ich sehe ihr zu und bewundere ihr Hund-Sein: die sozialen Fähigkeiten der Hunde, ihren Sinn für Gerechtigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ihre unerschütterliche Konsequenz, das faire Maß mit dem sie korrigieren, ihre Fähigkeit mit minimalsten Signalen Inhalte kommunizieren zu können, für die Menschen ganze Bibeln schreiben müssten und dennoch nicht verstehen ...
Und ihre Leitwölfe glänzen durch Souveränität und Gelassenheit und mentale Stärke. Damit halten sie ihre Rudel zusammen, schützen es vor Angriffen von außen und sorgen für das Überleben ihrer Familienmitglieder.
Dieses Bild bekam ich von Davids Revenge nicht zusammen. Stattdessen sah ich einen Leitwolf, der schon beim geringsten Windhauch die Fassung verlor, sich nur mit Alpha-Würfen und großem Gebrüll zu wehren weiss und letztlich auch nur einem anderem Leitwolf folgte. Wer von Schlegel lernt, beherzigt eben auch seine Methoden.
So wünsch ich dir vor allem, dass du vielleicht etwas Ruhe zum Nachdenken findest und dich selbst auf das zurück besinnst, was du eigentlich wolltest. Und nicht Feinde suchst, wo es keine gibt und nicht Zorn säst, wo du eigentlich ein Miteinander wolltest. Falls man denn überhaupt eines braucht, um ein gemeinsames Ziel anzugehen. Das Fehlen von Gegeneinander würde schon reichen. Du hattest keine Feinde, als du kamst - du hast ihnen diese Schilder nur selbst aufgeklebt.
Lieben Gruß
Gabi