Hallo Dixies,
(ich glaube wir kennen uns, oder?
)
ja - ich weiss, dass es vor 2000 schon Regelungen für Hunde gab - aber es hat niemanden interessiert und hatte auch keine grossen Auswirkungen. Soviel ich weiss, wurde in England einmal ein Staffordshire (einer zuviel, ist klar) zum 'Tode verurteilt'...es gab aber einen Aufstand damals.
Ja den gab es und er führte auch zu einer Änderung, dem Dangerous Dog Act in seiner jetzigen Form. An dem ich absolut nichts erkennen kann, was ich als Verbesserung bezeichnen würde. Schon das Bellen eines Hundes kann dazu führen, dass er als gefährlich verurteilt - und dann zwangsläufig getötet wird.
Es gab nicht nur einen getöten Hund, sondern massenweise. Darunter dann eben auch viele Staffordshire Bullterrier, was dann auch den Aufstand auslöste.
In Bayern kam Breitwieserin's Haus um die Hunde zu begutachten und eine Unbedenklichkeitsbescheinigung auszustellen - das kostete ein paar Mark und gut war's.
Ehem *hüstel* wie bitte?
Das gilt vielleicht für die Hunde, die noch unter den Bestandsschutz fielen. Danach stellten eine Zeitlang Tierärzte Rassengutachten aus, was dann verboten wurde und zur Folge hatte, dass dies nun nur noch den sogenannten "beeidigten Sachverständigen" gemacht werden darf.
Und eben dies hat unzählbare Hundeleben gekostet. Oft genug auch von den Haltern selbst, die ihre Hunde lieber selbst einschläfern liessen, als sie den Behörden hier auszuliefern.
Nicht nur in Bayern werden weiterhin Hunde beschlagnahmt und getötet. In 2006 wurden nur in Hessen an die 400 'Kampfhunde' getötet...das wird nicht öffentlich gemacht, deshalb weiss es kaum jemand.
Ich bin auch absolut nicht der Meinung, dass man mit den 4 Rassen in D gut leben kann.
Wesenstests (die je nach Bundesland zu wiederholen sind) deren Ausgang nach wie vor vom Prüfer abhängen, extreme Hundesteuer, Sachkundenachweis und - vor Allem - dass ich als Halter eines solchen Hundes den Satz unterschreiben muss: 'Hiermit bestätige ich, dass ich nicht geisteskrank bin'!!! finde ich unzumutbar. Von den Anfeindungen auf der Strasse rede ich gar nicht.
Denke ich an Deutschland, habe ich die Bilder vom Hamburger Hunde-KZ vor mir, ich sehe die Hunde von Mönchengladbach in ihren Containern, Baxter, Apollo und den kleinen Staff, gefesselt und erschossen...nein - da kann man nicht in Ruhe leben.
Der Meinung bin ich absolut auch - und eben deshalb will ich Sätze wie "man kann hier ganz gut leben" nicht stehen lassen. Ich empfinde das als - sorry - als grenzenlosen Zynismus gegenüber den vielen Opfern, die die deutschen VOs und Gesetze erbracht haben und immer noch täglich erbringen.
Alle Gegenwehr hat nichts gebracht - hat leider niemanden interessiert. An der Uni Hannover schlummert in Vergessenheit eine Studie, die ausführlich die Ungefährlichkeit des Bullterriers nachweist...warum wurde sie nie genutzt?
Dass es nichts gebracht hat, sehe ich allerdings nicht so. Immerhin war genügend Gegenwehr, dass es nicht schlimmer geworden ist. Das soll kein Trost sein, aber uns selbst zu demotivieren, bringt ja auch nichts.
Das ist ja eben gerade das Perfide daran, dass immer solche Rassen ausgesucht werden, die nur in der Minderheit vorhanden sind. Die betroffenen Hunde mögen dann vielleicht sogar vielen sehr leid tun - nur sich dafür selbst an die Front begeben, dafür reicht es dann halt nicht.
Das ist aber bei allen anderen Themen, wo Minderheiten betroffen sind, ganz genauso.
Meine Befürchtung ist, dass es dank EU nur schlimmer wird. Welche Länder in der EU (Ostländer mal ausgenommen) haben noch keine gebannten Rassen? Mir fallen nur Belgien und Spanien ein - gibt es mehr?
Spanien hat eine Rasseliste.
Belgien, Schweden (glaub ich), Polen (?), Tschechei, Slovenien, Luxemburg, Liechtenstein (noch!) - und Österreich. Italien im Grunde auch. Da gibt es zwar eine Rasseliste, aber die umfasst über 90 Rassen, ist meines Wissens nach nicht mehr gültig und gibt nur ein paar allgemeine Formalieren wie Versicherungspflicht vor. Ich hab die Länder mit Rasselisten hier mal alle vollständig aufgezählt...
Dass dieser Wahn EU-weit um sich greift, die Befürchtung hatten wir in 2000 schon und haben damals auch angefangen, Kontakt mit den jeweiligen EU-Parlamentarieren und Kommissaren aufzunehmen.
Es ist leider letztendlich alles eingeschlafen, weil sich die meisten auf den Standpunkt zurückgezogen haben, man könne hier in Deutschland ja "ganz gut damit leben". Wir hier in Bayern waren es dann irgendwann auch leid, ständig Menschen aus anderen Bundesländern überzeugen zu wollen, dass man hier alles andere als gut lebt und haben uns mehr und mehr auf die bayer. Opfer konzentriert.
Und auch hier zeigt sich exakt das selbe Bild - man reisst sich zig Haxen aus, um einen Hund vor dem Zugriff der Behörden zu retten und wenn einem das gelingt, dann ziehen die Halter glücklich von dannen und man hört nie wieder was ihnen. Man lebt ja nun auch "ganz gut". Das man grundsätzlich was ändern muss, weil es nicht nur um den eigenen Hund gehen kann - davon will man dann nix mehr wissen.
Liebe Grüße
Gabi