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Wir hatten in unserem ersten Dorf in Luxemburg einen Priester aus Afrika, der sowohl mit der Luxemburger als auch mit der Französischen Sprache bis auf wenige Worte eher nicht vertraut war.

Wir werden nie seine Weihnachtspredigt vergessen, denn die war eindrucksvoll:
Er war völlig erfüllt von der christlichen Botschaft des neugeborenen Jesus, konnte das aber leider nicht so ausdrücken, wie er gerne gewollt hätte.
Insofern predigte er, die Arme zum Himmel geworfen:
Jesus.... the Child.... Jesus... Love, Amour, is born, the child, the child.... Jesus is born!!!!!!
 
Das Gros der Trauergemeinde war "leicht" irritiert Ich fand es dagegen schlüssig erklärt und einleuchtend. Schließlich wollte ich meinen Opa wieder haben, da war mir jede - noch so absurde - Begründung recht.
Na ja, aber so ein trauergottesdienst soll doch auch den Angehörigen Trost spenden. Und irgendwie finde ich da so gar keinen tröstlichen ansatz, wenn man hören muss, dass der verstorbene Gläubige mit Gott nicht im Reinen war.
 
Na ja, aber so ein trauergottesdienst soll doch auch den Angehörigen Trost spenden. Und irgendwie finde ich da so gar keinen tröstlichen ansatz, wenn man hören muss, dass der verstorbene Gläubige mit Gott nicht im Reinen war.
Da war Bruder Paul eben anderer Meinung, die Hinterbliebenen waren ihm wahrscheinlich in dem Moment völlig egal (um die kümmerte er sich aber durchaus auch, nur halt nicht im Moment seiner "Abschiedsrede"). Für ihn war eine Beerdigung Anlass für ein Fazit des Lebens des Verstorbenen bzw. von dessem persönlichen Verhältnis zu Gott. Mein Großvater war in seinen letzten Jahren ein Zweifler geworden, insofern stimmte das durchaus mit dem "nicht im reinen".

An der letzten von mir erlebten Beerdigung wurde der Verstorbene derart hoch gelobt und edel gesprochen, dass es zum K.otzen war. Ist sowas tröstlich für die Hinterbliebenen?
 
An der letzten von mir erlebten Beerdigung wurde der Verstorbene derart hoch gelobt und edel gesprochen, dass es zum K.otzen war. Ist sowas tröstlich für die Hinterbliebenen?
hm - ne, wahrscheinlich auch nicht.
Also ich finde schon, dass positive Eigenschaften, Ereignisse etc. nochmal hervorgehoben werden können und evtl. negative Sachen muss man ja nicht unbedingt auf einer Beerdigung ausbreiten (wobei es dem ein oder anderen bestimmt sehr gut tut, sich auch damit nochmal auseinanderzusetzen - aber eben nicht auf einer Trauerfeier) - aber realistisch sollte das ganze schon bleiben. Wenn es ins Unglaubwürdige abdriftet, ist es auch nicht mehr tröstlich...
 
Das “geheuchle“ kann ich auch nicht leiden. Bei meinem 39 jöhrigen Cousin war die Beerdigung eine Katastrophe. Erzkonservativ. Der erzählte in Anwesenheit der 5 und 7jährigen Mädchen meines Cousins, dass es halt Gottes Wille war, das er ein Jahr extreme Schmerzen aushalten und dann unter Qualen starb....
Bei meiner Oma wars auch so “übel“.
Bei einem Freund hatte ich dann mal wieder ein “schönes“ Erlebnis. Der Pfarrer hat den Gottesdienst nach ihm ausgerichtet, persönlich für ihn und seine Familie. Da heulte am Schluss auch wirklich noch der letzte vor Rührung. Davor teils auch vor lachen. Wenn dieser Pfarrer immer den Gottesdienst machen würde, würde ich wohl auch zum Kirchgänger werden..... leider ist er schon jenseits der 80er und nur noch für “besondere“ Anlässe da.
 
Bei meiner Oma war der evangelische Pfarrer sehr deutlich - das war von den Kindern aber auch so gewünscht worden.
Sie war alles andere als eine perfekte Mutter und ihre 3 Kinder haben in der Kindheit ziemlich leiden müssen.
Seine Trauerrede war dann auch ein Trösten ihrer nun erwachsenen Kinder.
 
Naja, man muss ja keinem Verstorbenen eins reinwürgen und ich finde es ist auch der deutlich falsche Rahmen um in irgendeiner Art und Weise abzurechnen. Aber man kann Schwächen und unschöne Ereignisse durchaus liebevoll und respektvoll ansprechen- diese machen eine Persönlichkeit doch auch aus.

Bei meiner Oma war nur ein Grabredner, bei einer Messe wäre sie wahrscheinlich fuchtelnd wieder auferstanden.
 
Die schlimmste Beerdigung, die ich erlebt habe, war die der Mutter meines Exmannes.
Vorausschicken muss man, dass a) der Tod nicht ganz unerwartet kam und b) das Verhältnis meines Exmannes zu seiner Mutter eher unterkühlt war und c) dass mein Ex einen etwas schrägen Humor hat.
Seine Mutter hatte sich eine nichtreligiöse Beerdigung gewünscht, also kam eine Sprecherin.
Als diese sehr alte Sprecherin in den Raum kam, flüsterte mein Exmann mir zu:
"Oh mein Gott, sie haben die Falsche im Sarg"

Das Ergebnis seiner respektlosen Bemerkung war bei uns beiden ein heftiger Lachanfall, den wir mühsam unterdrücken mussten, womit wir bis zum Ende der Bestattung kämpften.
Wir sassen natürlich als enge Angehörige in der ersten Reihe und konnten nur hoffen, dass die hinter uns sitzenden unsere vor Lachen zuckenden Schultern als Weinen interpretierten.
 
Na ja, aber so ein trauergottesdienst soll doch auch den Angehörigen Trost spenden. Und irgendwie finde ich da so gar keinen tröstlichen ansatz, wenn man hören muss, dass der verstorbene Gläubige mit Gott nicht im Reinen war.
Ausserdem hat der gute Mann da grundsätzlich was falsch verstanden. Er mag zwar ein schickes Kostüm tragen und so, aber es ist nicht an ihm, zu richten. Dem hätte ich kurz Matthäus 7 empfohlen.
 
Ausserdem hat der gute Mann da grundsätzlich was falsch verstanden. Er mag zwar ein schickes Kostüm tragen und so, aber es ist nicht an ihm, zu richten. Dem hätte ich kurz Matthäus 7 empfohlen.

Wenn das auf den Beitrag mit meiner Oma bezogen war:
Der Pfarrer war sehr feinfühlig und hat sicher nicht gerichtet.
Er hat sich aber auch keine Lobhudelei aus den Fingern gesogen und seine Predigt war für die erwachsenen Kinder tröstlich.
 
Anderes Thema...findet es eigentlich jemand unpassend wenn ein Kinderfahrrad "Erlkönig" heisst?
Zählt das schon zu Kinderbashing?
 
Wenn das auf den Beitrag mit meiner Oma bezogen war:
Der Pfarrer war sehr feinfühlig und hat sicher nicht gerichtet.
Er hat sich aber auch keine Lobhudelei aus den Fingern gesogen und seine Predigt war für die erwachsenen Kinder tröstlich.
Nein, ging da eher um F&F´s Beitrag mit "mit Gott nicht im Reinen". Natürlich macht auch der Ton die Musik, aber das ist schon grenzwertig.
 
@Fact & Fiction

Fiel mir dann im Nachhinein gestern abend noch so auf...

Dann ist es bei den Neuapostolen also (auch) so, dass sie glauben, dass die Toten erstmal nicht "in den Himmel kommen" oder "vor Gott persönlich treten", sondern - wenn überhaupt - dann erst am Tag des jüngsten Gerichts?

Denn sonst hätte dein Opa ja nicht "zurückkommen" müssen - sondern man hätte davon ausgehen können, dass die beiden reichlich Zeit haben werden, etwaige Diskussionspunkte untereinander zu klären...
 
Anderes Thema...findet es eigentlich jemand unpassend wenn ein Kinderfahrrad "Erlkönig" heisst?
Zählt das schon zu Kinderbashing?

WTF an unser Bildungssystem - mir kam als erstes, "Erlkönig" = die verklebten "Prototypen" der Automobilbranche, in den Sinn und fragte mich, warum man so ein Fahrrad (für egal wen) nennen sollte.
Dann dämmerte mir, da war doch was und ich musste die Suchmaschine anwerfen.... ja ne, der Goethe. Schon traurig, wenn Fahrradhersteller einen Bildungsauftrag erfüllen müssen.

Mein persönliches WTF - hat fast auch was mit dem Thema zu tun:
Verdammte Axt, da sind mir doch in der "Bücherkiste" (so ein Regal, wo man Bücher nehmen und hinbringen kann) die ersten beiden Teile der "Twighlight"-Saga begegnet.... was soll ich sagen, das Zeugs ist so seicht, das flutscht besser als Seiden Pyama in Satin Bettwäsche.
Liegt meine übliche Lesegeschwindigkeit bei knapp unter 1min/Taschenbuchseite, komme ich bei dem geistigen Fast Food fast auf 2Seiten/min.... mir war zwar irgendwann schlecht, aber ich hab am Sonntag den Ersten und 1/3 vom Zweiten geschafft.... und jetzt überleg ich welches Teenie-Blag ich kenne um an die letzten beiden Teile zu kommen. Egal wie kagge der Kram ist, da muss ich durch - verdammte "Zwangsstörung"!
 

ähm ich hatte nur die verklebten Prototypen im Kopf und anstatt google zu bemühen, hatte ich nur überlegt, wie das mit den Kinderfahrrädern zusammenhängt

Danke für den Hinweis auf Goethe Welches Werk habe ich denn da nicht gelesen bzw. evtl. gelesen und vergessen?
 

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