War wohl missverständlich (und gehört folglich eigentlich nicht hierher), trotzdem nochmal meine Antwort aus dem ersten Impuls:
Also wenn meine Oma sagt "Die sollen halt daheim bleiben, wir konnten damals im Krieg auch nicht flüchten, wir mussten auch dableiben!" mit dem Glitzern des "Es soll bloß keinem besser gehen, als es uns mal gegangen ist" (das noch dazu wohl nicht ganz vergleichbar ist, wenn man die Geschichte betrachtet, aber das mal außen vor), dann finde ich das menschenfeindlich.
Ähnlich an der Bushaltestelle gehört, zwei ältere Damen mit hörbar osteuropäischem Akzent, die dem Gesprächsinhalt zufolge offenbar selbst als Kinder/junge Leute vertrieben worden waren und in Westdeutschland eine neue Heimat gefunden haben: "Uns hat damals auch keiner was geschenkt, wir haben uns alles erarbeiten müssen, und die, die wollen alles geschenkt haben, pff, die sollen das gefälligst selber aufbauen!" ebenfalls mit dem Tonfall des "Bloß niemandem was gönnen".
Ganz ehrlich... das schockiert mich.
Ich (als jemand, der einer Generation hier in Deutschland angehört, die keinen Krieg erlebt hat, nichtmal mehr ein geteiltes Deutschland) frage mich schon, wie man so hart sein kann, wenn man selbst erlebt hat, wieviel Leid einem in genau so einer Situation widerfährt.
Beim zweiten Lesen fiel mir auf: Falls du dich nur darauf bezogst, dass "nicht weniger menschenfeindlich" impliziert, dass die Verwendung von "Neger" zwingend menschenfeindlich ist, dann sorry, ich meinte "nicht weniger menschenfeindlich als die bewusste (und damit bewusst abwertende) Verwendung des Wortes "Neger"". (Ich kenne den Vater von Pippi Langstrumpf auch noch als "Negerkönig", ich weiß schon, was du meinst.
)