Wollsaugen/ -nuckeln, wer weiss etwas darüber?

Eine vielleicht etwas OT-Frage, weil ich es von Katzen so kenne: Haben eure Hunde jemals versucht, an eurem Körper "anzudocken"? Oder haben sie sich immer auf Decken oder Stofftiere beschränkt? Ich kenne/kannte Katzen, die bei sich bietender Gelegenheit am Finger, in der Armbeuge oder Achselhöhle genuckelt haben. Stofftier-Nuckelei ist mir bei Katzen unbekannt. Der Ursprung (bei den Katzen) scheint aber eine Art Hospitalisierung meist ausgelöst durch frühzeitige Trennung von der Mutter zu sein.

Habe 2 Kater hier, die ebenfalls "andocken" und zwar bevorzugt in der Halsbeuge, aber auch schon mal an den Ohrläppchen oder an der Nasenspitze. Eigentlich überfallen die mich so ziemlich jede Nacht im Schlaf :rolleyes:

Bei Salem hat es jetzt etwas nachgelassen, hat aber immerhin fast 3 Jahre angedauert. Odin habe ich jetzt im letzten Oktober bekommen, er ist ein "Flaschenkind" und kann daher auch den Milchtritt nicht so dosieren (das tut verdammt weh!) Bei Salem habe ich nie einen einzigen Kratzer davongetragen ...

Der Kater meiner Kollegin jedoch nuckelt an einem Stofftier!
 
  • 30. April 2024
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Hi Sammy ... hast du hier schon mal geguckt?
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@ Petra zu: diesen intensiven "Mutter-Kind-Kontakt" für eine begrenzte Zeit einzuräumen

Habe jetzt ausbrobiert, ob er irgendwo "andocken" würde, wenn ich Nudge lasse. Ergebnis: Er schiebt seine Nase sehr bestimmt unter mein Oberteil, macht am Bauchnabel (mit Piercing) halt und leckt ziehmlich ungestüm daran rum. Parallel dazu macht er "Rammelbewegungen" mit seinem Hinterteil. Das war dann genug, ihn auf gar keinen Fall gewähren zu lassen.
Ich habe davon gelesen, das es dazu kommen kann, dass Hunde den Menschen als S.exulpartner durch mangelde/ falsche Sozialisation ansehen können. Ich hoffe nicht, dass das auch noch auf die Knutschkugel zutrifft.

Bietet man ihm üriegends die Hand an, kaut er nur darauf herum. Das man das generell nur vorsichtig macht, musste er erst lernen. Allgemeine körperliche Nähe scheint auch nicht zu helfen, da er zum einen von sich aus immer eine Position sucht, die ca. 2m von uns weg ist. In Einzelfällen legt er sich mit Decke an meine Beine, dass ist bisher aber nur 2 - 3 x vorgekommen. Zum anderen haben wir die immer wieder versucht, ihn durch direkten, unaufdringlichen Körperkontakt Nähe anzubieten. Keine Reaktion.

Weiss zufällig jemand, wie ich hier ein Video von meiner Festplatte einstellen kann? Könntet die Knutschkugel dann llive beim Nuckeln etc. sehen.

Gruss

Steffi
 
  • 30. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ok, ich finde, den Versuch war's wert. ;) Aber in diesem Fall macht das eindeutig keinen Sinn...

Ich finde es auf jeden Fall sehr interessant, dass er offenbar generell einen gewissen Abstand hält und gar nicht so auf körperliche Nähe steht. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir meinen Vorschlag zweimal überlegt. :)

Ist er eigentlich schon kastriert?

Viele Grüße
Petra
 
Allgemeine körperliche Nähe scheint auch nicht zu helfen, da er zum einen von sich aus immer eine Position sucht, die ca. 2m von uns weg ist. In Einzelfällen legt er sich mit Decke an meine Beine, dass ist bisher aber nur 2 - 3 x vorgekommen. Zum anderen haben wir die immer wieder versucht, ihn durch direkten, unaufdringlichen Körperkontakt Nähe anzubieten. Keine Reaktion.

Ich würde noch warten, und ihm gar nichts "anbieten". Lass ihn einfach zu dir kommen, wenn er es will. Bei der Vorgeschichte finde ich es schon beachtlich, dass er überhaupt zu euch kommt und mal "probeliegt".

Das Gerammel würde ich auch unterbinden. Manche Hunde machen das auch aus lauter Begeisterung, wenn ihnen etwas sehr gut gefällt. Denen geht dann quasi "einer ab".
Ich mein, Klopfer hätte mal geschrieben, dass ihr frühkastrierter Rüde damit jedesmal anfing, wenn er sich sehr freute oder man ihn intensiv kraulte. Der rammelte dann leere Luft, er konnte quasi nicht anders und machte dazu dann immer ein total verdutztes Gesicht.

Das könnte theoretisch bei Nudge auch so sein (muss aber natürlich nicht). Würd ich der Frau Dr. Schenk aber auf jeden Fall auch erzählen. Kann halt einfach auch ne Verhaltensstörung sein, die durch sein ewiges Eingesperrt sein erworben wurde. Aber es lässt sich doch relativ einfach unterbinden, im Gegensatz zu seinem Treten/Fiepen, oder? Kein Bauch, kein Gerammel! ;)
 
Kein Problem. Grundsätzlich mag er Körperkontakt. Anfangs (die ersten 2 - 4 Wochen hier) hat er sich auch zusammen mit mir ins Bett oder aufs Sofa gelegt und musste unbedingt zur Hälfte unter die Decke. Heute geht das nicht mehr, ohne das die Nuckelei etc. anfängt.

Kastriert ist er noch nicht. Da ich aber auch an eine eventuelle Hypersexualität gedacht habe, da er ja auch häufig an seinen Schwellkörpern zieht und bei der ersten läufigen Hündin nur noch an strammer Leine rennen konnte, sämtliche markierte Stellen abgelegt, gesabbert und mit dem Kiefer "geklappert" hat, wie ein armer Irrer, habe ich erneut über eine schnelle Kastration nachgedacht. Die Auflage ist innerhalb 6 Monaten lt. Tierschutz.
Da er sich jedoch so vorbildlich gegenüber allen Artgenossen, Rüden, Hündinnen, Kastraten, groß oder klein, verhält, sehe ich es noch nicht ganz ein. Also habe ich zum Kompromiss gegriffen und ihm am vergangenen Donnerstag die "Kastrationsspritze" geben lassen. Bis auf das er nun perfekt bei Fuß geht hat sich aber nichts geändert. Hatte die Hoffnung, zumindest das Wimmern/ Fiepen gehört doch eher in den hormonellen Bereich und hört auf. Tja, hat nicht geklappt. Ich vermute fast, dass die gezeigte Verhaltensweise in mehrere Kategaorien fällt. Es ist sicher ein Deprivationsschaden, teilweise stereotyp, teilweise vielleicht auch nur selbst beigebrachtes Verhalten und Stress. Wir haben bewußt wieder einen Hund aus dem Tierschutz gewählt, aber das man Hunden durch die, nennen wir es Haltung, so etwas antun kann, lag fern meiner Vorstellungskraft. Nichts desto Trotz: Immer wieder und immer gerne !!!

Gruss

Steffi
 
  • 30. April 2024
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Kastriert ist er noch nicht. Da ich aber auch an eine eventuelle Hypersexualität gedacht habe, da er ja auch häufig an seinen Schwellkörpern zieht und bei der ersten läufigen Hündin nur noch an strammer Leine rennen konnte, sämtliche markierte Stellen abgelegt, gesabbert und mit dem Kiefer "geklappert" hat, wie ein armer Irrer, habe ich erneut über eine schnelle Kastration nachgedacht. Die Auflage ist innerhalb 6 Monaten lt. Tierschutz.

Das an den Schwellkörpern ziehen ist häufig auch stressbedingt (irgendwo muss der Druck hin). Garri ist frühkastriert, und läufige Hündinnen interessieren ihn nicht - aber das macht er auch so jeden zweiten Abend.

1. Sich lecken wie in Irrer.
2. Sich in sein bestes Stück beißen gleichfalls wie ein Irrer
(Was meine 92-jährige Oma mit dem entsetzten Ausruf: "Beiß ihn dir net ab, du dummer Hund!" quittierte... :D )
3. Aufspringen und sich mindestens 8 mal auf der Stelle drehen.
4. Alle Treppen rauf und wieder runter rasen. Evtl. zwei Mal.
5. Sich schütteln und blöd gucken.

Ehm, ja. Wie sagte mein Göttergatte so schön: "Na Garri, läuft das Hirn wieder über?"

Ich denke, viele Hunde haben auch nach der Kastration noch S.exuelle Anwandlungen, sie wissen nur nicht, "wozu", vor allem, wenn die Kastration sehr früh erfolgt ist. Dann hat man zwar keinen auf Hündinnen fixierten Geschlechtstrieb mehr, aber dafür andere Probleme.

Ich bin echt gespannt, was die Untersuchung ergibt. Sein Befinden scheint sich ja insgesamt eher verschlechtert zu haben. Ich frage mich, ob nicht doch was Organisches dahintersteckt.
Vielleicht sind durch den Stress der Umstellung die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten. Sowas soll's ja auch geben. -

Spannend.

LG,

Lektoratte
 
Die Auflage ist innerhalb 6 Monaten lt. Tierschutz.

Die Auflage des TS-Vereins zur Kastration ist jedoch das Geld fuer's Papier nicht wert, da eine Kastration ohne zwingenden medizinischen Grund gegen das Tierschutzgesetz verstoesst.

Vorneweg: Wenn Dein Hund tatsaechlich S.exuell hyperaktiv ist, ist das durchaus eine medizinische Indikation, da er ja dann bei jeder laeufigen Huendin in der Umgebung massiv - auch koerperlich - leidet.

ABER: Sollte Dein Hund dieses Verhalten jedoch aufgrund der hier bereits erwaehnten Deprivation zeigen, waere das in meinen Augen eine Kontraindikation fuer eine Kastration, da Du ihm damit sozusagen das durch das Thestostheron aufgebaute letzte bisschen "Ego" nimmst.

Google 'mal nach der Bielefelder Kastrationsstudie von Dr. Gabriele Niepel. Die PDF-Links die ich mir gebookmarked hatte, sind mittlerweile alle vom Netz genommen worden, vermutlich weil das Buch jetzt auf dem markt ist. Sie listet Indikationen aber auch Kontraindikationen fuer die Kastration beim Rueden auf.

Um Deinen TS-Vertrag zu erfuellen, reicht eine Sterilisation, die dann auch keinen Eingriff in das Hormonsystem darstellt.
 
Empfehlen würde ich vorab eine einmalige "chemische Kastration" mittels Hormonspritze um zu sehen ob und wie sich sein Verhalten verändert. Eine Opration ist nicht mehr umkehrbar!!
 
@PerlRonin:
Wollte gestern nicht so deutlich werden. Meine Meinung zur Kastration deckt sich zu 100% mit Deiner. Ich bin sicher, dass diese Auflage aus verschiedenen Gründen nicht zwingend eingehalten werden muss. Das Ordnungsamt und den Amtsveterinär interessiert es nicht, und ich sehe nicht ein, den Hund ohne Grund zu kastrieren! Und ich bin genauso dickköpfig, wie mein Hund ;)

@Beckersmann: Die chemische Kastration haben wir bereits getestet! Keine Änderung im Verhalten. Nur der Grundgehorsam hat sich noch etwas verbessert, aber aus diesem Grund wird der Hund nicht kastriert.
 
Für mich liest es sich so, als habe das Nuckeln bei beiden Hunden einen völlig unterschiedlichen Hintergrund. Bei Darla eine Stressbewältigungsstrategie, die sie sich vielleicht irgendwann mal selber "beigebracht" hat. Ähnlich liest sich der Fall, den lektoratte schildert (deren Beiträge ich immer sehr schätze und auf deren Antwort zu meiner Frage ich noch hoffe).

Bei Nudge hört es sich eher nach Hospitalisierung an, was die Stressbewältigungs-Strategie natürlich nicht ausschließt. Man könnte Hospitalismus ja auch als eine Art Stress bezeichnen. Und darüber hinaus hat er sicher Stress in der von Darla und lektoratte beschriebenen Art und Weise.

Ich erkläre mir das so:
Dieses Nuckeln wirkt entspannend. Das ist bei wohl bei allen Säugetieren so und das "sinnlose" Nuckeln ist bis zu einem gewissen Grad auch ganz normal. Wir Menschen nutzen diese beruhigende Wirkung des Nuckelns auch weit über den Zeitpunkt des Abstillens hinaus. Mein Sohn ist jetzt vier und eigentlich längst darüber hinweg, aber es gibt Situationen, da verlangt er nach einem Schnuller... und kriegt ihn natürlich auch.

Erwachsenen Menschen nehmen keinen Schnuller, sondern Kippen oder Kaugummi. Aber sie suchen eben genau dasselbe wie mein Sohn... Entspannung.

Ich nehme mal an, dass es aus dem selben Grund auch auf Hunde selbstbelohnend wirkt und deshalb von manchen Hunden regelmäßig gezeigt wird.
Es sorgt für Entspannung und gute Gefühle.
Dieser Thread zeigt ja sehr deutlich, das Wollsaugen nicht gerade selten und in der Regel auch kein Problem ist.
Ich vermute, es gibt verschiedene Wege, auf denen der Hund in eine Selbstverstärkungsspirale hineingeraten kann und dieses Verhalten zum Zwang wird.
Ein Weg ist die Unterstimulation. Wenn der Hund in einer wichtigen Lebensphase keine anderen Möglichkeiten hatte gute Gefühle in sich zu erzeugen, dann ist das Nuckeln der einzige Weg zu guten Gefühlen die der arme Hund kennt. Wenn dann endlich andere schöne Dinge in seinem Leben auftauchen, kann er nix damit anfangen und macht ständig das, was ihm hilft: Nuckeln.
Ein anderer Weg ist chronischer Stress. Wenn ein Hund immer wieder die Erfahrung macht, dass er Stress mit Nuckeln abbauen kann, dann wird er immer Nuckeln, wenn er Stress hat und wenn das ständig der Fall ist, wird er ständig Nuckeln.
Solange das an Decken und Stofftieren ausgelebt wird, geht's ja noch. Viele Hunde fangen aber auch an, eigene Körperteile zu benuckeln oder -lecken.
Das gibt dann schnell GEschwüre, die nicht abheilen können, weil der Hund nicht in der Lage ist damit aufzuhören, auch wenn er Schmerzen an den entsprechenden Stellen hat. Da wird dann auch der Charakter dieses Verhaltens sichtbar:
Es ist dann ein Zwangsverhalten.

So kann man sich das ganz gut erklären...

Liebe Grüße,
Step
 
Da ich aber auch an eine eventuelle Hypersexualität gedacht habe, da er ja auch häufig an seinen Schwellkörpern zieht und bei der ersten läufigen Hündin nur noch an strammer Leine rennen konnte, sämtliche markierte Stellen abgelegt, gesabbert und mit dem Kiefer "geklappert" hat, wie ein armer Irrer, habe ich erneut über eine schnelle Kastration nachgedacht.

Nur, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

Ich habe dich so verstanden, dass das an den Schwellkörpern ziehen sein "normales" Verhalten ist. Dass aber das Ablecken markierter Stellen, Sabbern und Kiefer-Geklapper erst durch eine läufige Hündin ausgelöst wird.

Liege ich da richtig, oder zeigt er sämtliche Verhaltensweisen "immer", unabhängig von läufigen Hündinnen?

Viele Grüße
Petra
 
Hallo Petra,

ja, dass hast Du richtig verstanden. An den Schwellkörpern zu ziehen, ist sein "normales" Verhalten". Das Ablecken markierter Stellen etc. ist ausgelöst durch läufige Hündin.

Oft Fiept er Hündinnen beim Spaziergang von weitem (100 - 200m) an. Hier kann ich jedoch nicht genau sagen, ob diese läufig waren. Es ist vermutlich eher unwahrscheinlich.

Er fängt jedoch jetzt auch an, mich des öfteren erst zu beriechen und daurauf folgt der direkte versuch, mich "an zu rammeln" :sauer: Ich denke, Dominazverhalten kann ich hier ausschließen, da es anscheinend "mit meinem Geruch" zusammenhängt. Er läßt sich das widerwillig vebieten, versucht es aber immer wieder.

Gruss

Steffi und die Knutschkugel
 
Er fängt jedoch jetzt auch an, mich des öfteren erst zu beriechen und daurauf folgt der direkte versuch, mich "an zu rammeln" :sauer: Ich denke, Dominazverhalten kann ich hier ausschließen, da es anscheinend "mit meinem Geruch" zusammenhängt. Er läßt sich das widerwillig vebieten, versucht es aber immer wieder.


Mal ganz indiskret gefragt: Kann das mit deiner "Läufigkeit" :D zusammenhängen?

Meine Eltern hatten mal Besuch von Bekannten mit ihrem ausgebildeten und jagdlich geführten Hund. Unkastrierter Rüde. Der Rüde zeigte üblicherweise keinerlei Interesse an fremden Menschen. Sie waren ihm schnuppe. Bis ich kam... An diesem Abend wich er mir kaum von der Seite, ließ sich von mir streicheln. Die Halter waren völlig verblüfft. Meine Antwort: "Wundert mich nicht. Ich habe meine Tage." Betretenes Schweigen bei den Älteren, aber Recht hatte ich trotzdem. :D

Viele Grüße
Petra
 
Hallo Petra,

jetzt wird es aber wirklich unangenehm :( Aber was soll´s, warum solltest Du mir nicht eine Frage stellen, die ich mich bereits selbst gefragt habe.
Mit meinem Zyklus hat es allem anschein nach nicht zu tun, da er "davor" damit angefangen hat und es auch "danach" nicht läßt.
Vor drei Tagen haben wir auf dem Spaziergang ein Mädchen getroffen, die so um die 11 Jahre gewesen ist. Auf die Frage, ob Sie den Hund streicheln dürfte, habe ich ihr mein ok gegeben. Auch da hat er Anstalten gemacht, den Arm der kleinen an zu rammeln. Ich setzte jetzt einfach mal voraus, dass die sicher noch nicht ihre "Tage" hatte.

Aber wir testen weiter; gleich kommt meine Cousine, die uns auf unserem Spaziergang filmen wird (Dein Tip!). Mal gucken, ob er es auch bei ihr versucht.
 
So, der Spaziergang ist beendet und das Ergebnis:
Nudge hat nicht versucht, meine Cousine "zu besteigen". Dafür hat er es aber sehr auf mich abgesehen :sauer:
Er hat mich mehrfach im Gehen angsprungen und versucht, zu rammeln. Auch das ist wieder eine Entwicklung, die neu ist. Er macht das zu Hause und wenn wir abends kurz in den Garten gehen. Mit der Ausnahme von einem Tag hat er das auf Spaziergängen nicht gemacht.

Wie heißt es so schön: Das einzig beständige ist die Unbeständigkeit. Vielleicht bin ich aber auch nur zu sehr darauf aus, darauf zu achten, was in ständiger Regelmäßigkeit (mit der Erwartung, es müsse täglich passieren) an Verhaltensweisen gezeigt werden und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wahrscheinlich ist die Lösung einfach und der Hund vielleicht doch einfach nur dominat und aufmerksamkeitsheischend, und die tierärztl. Hochschule hält mich für völlig unfähig. Hoffentlich ist bald der 15te!
 
Hallo Petra,

jetzt wird es aber wirklich unangenehm :( Aber was soll´s, warum solltest Du mir nicht eine Frage stellen, die ich mich bereits selbst gefragt habe.

Es tut mir leid, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen! :knuddel:

Mir kam ganz spontan der Gedanke und die Erinnerung.

Ihr habt den Hund jetzt gerade mal 3,5 Monate. Nach dem, was er hinter sich hat, ist er vermutlich noch immer nicht endgültig "angekommen". Insofern können durchaus noch weitere Überraschungen auf euch zukommen.

Ich möchte dir aber meine Hochachtung dafür ausdrücken, dass du dich so intensiv mit ihm auseinander setzt und Hilfe für ihn suchst und hier so offen und umfassend antwortest! :respekt:

Viele Grüße
Petra
 
Dank Deines dicken Lobes bin gerade einen halben Meter gewachsen :D Auch Dir ein dickes Dankeschön für Deine Tipps und vorallem Dein Interesse!

Auf eindeutige Fragen gehören eindeutige Antworten!

Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle nochmal an alle, die ihre Meinung, ihre Erfahrung und Eindrücke zu diesem, etwas "speziellen" Fall geäußert haben!
 
So, der lang ersehnte Termin in der TiHO in Hannnover liegt nun hinter uns.

Die vorläufige Diagnose: Stereotypie

Leider kann man Stereotypien nicht heilen. Bestenfalls kann man sie auf dem "aktuellen" Stand halten, ungünstigstenfalls kann man den Hund einschläfern lassen (nach Richtlinien des Tierschutzes). Je eher man mit einer Behandlung beginnt, desto besser (Aussage der TiHO).

Vielen Dank an dieser Stelle all denen (Tierschützer, Verhaltensterapheuten, meinem Tierarzt und alle, die ich vergessen habe), die meinen Versuch im Oktober 2006, meinem Hund zu helfen, mit Kommentaren wie "bewerten Sie das erstmal nicht über oder bloßem Schulterzucken" kommentiert haben! Ich hoffe, die Ironie und Wut kann jeder heraushören!

Nach der Einschätzung von heute (meine Angaben, Videomaterial, Tagebuch) läßt sich aktuell tatsächlich kein Auslöser festellen.Das gehört leider in die Richtung des o.g. "ungünstigstenfalls". Um hier jedoch ganz sicher zu sein, werden wir die nächste Woche noch einmal, etwas genauer Tagebuch führen, und den Hund ebenfalls filmen, wenn er alleine in der Wohnung ist und abends alleine schläft. Zeigt sich danach ggf.doch ein erkennbarer Auslöser, sind wir bei "bestenfalls".

Das von steppinsky beschriebene, selbstbelohnende Verhalten trifft vollkommen zu! Das ist auch der Grund, warum Stereotypien nur schwer zu therapieren sind. Der Hund schüttet bei diesem Verhalten einen Stoff im Gehirn aus, der quasi einen Art Rauschzustand erzeugt durch den er Stress "bewältigt", dieses Verhalten aufgrund der Ausschüttung jedoch niemals ganz lassen wird.
Aufmerksamkeitsheischendes Verhalten konnte zu 98% ausgeschlossen werden.

Die weitere Vorgehensweise sieht nun so aus, dass man mir zuerst den Bericht zuschickt, mit Anweisungen, wie dem Hund der "Stress" etwas kleiner gemacht werden kann. Ich schicke die Videos und das Tagebuch der kommenden Woche dort hin, man guckt nochmal drüber und entscheidet, ob Auslöser ja oder nein. Bei ja, muß dieser Auslöser vermieden werden bei nein erhalte ich andere Anweisungen. Ggf. wird mit Medikamenten unterstützt. Eventuell das gesamte Hundeleben lang. Ebenfalls finden in 14tägigem Abstand Gespräche statt, wie der aktuelle Stand ist, und was wir ggf. ändern müssen. Auf keinen Fall darf mit "harter Bestrafung"gearbeitet werden! Die Decke behält er auch, weil er sich sonst "andere" Verhaltensweisen sucht.

In unserem konkreten Fall liegt die Vermutung nahe, dass die Ursache in der Kellerhaltung liegt. Gehen wir abends ins Bett, kommt das Wohnzimmer "dem Keller" durch so gut wie kein Licht und relativer Ruhe sehr nahe. Alles, was er im Keller nicht kennen gelernt hat, verursacht beim Hund aller Wahrscheinlichkeit nach Stress. Dadurch, dass er lange nur "Keller" kannte ist es möglich, dass Umgebungen, die diesem Nahe kommen, ihm einergermaßen "Sicherheit" vermitteln.

Ja, ich glaube, das waren die wichtigsten Punkte. Sollte jemand Fragen haben, einfach fragen.

Habe im Moment ein bisschen Schwierigkeiten, die erhaltenen Info´s zu verarbeiten. Habe zwar mit "schlimmstenfalls" gerechnet, es von fachlicher Seite bestätigt zu bekommen, ist aber doch noch etwas anderes. Lasse den Kopf auf keinen Fall hängen und ziehe das mit der Knutschkugel durch! Mag kommen, was will! Und ggf. findet sich ja auch ein Weg, den andere nur noch nicht gefunden haben ...

Viele Grüsse

Steffi + Knutschkugel Nudge (der liegt gerade völlig geschafft auf dem Sofa und schläft ausnahmsweise mal)
 
Hallo Steffi.

Das ist ja nicht so schön. :(

Aber immerhin ist das jetzt schonmal eine konkrete Diagnose. Und (sieh es mal positiv:( Die lautet nicht, dass der Hund "nur" dominant und aufmerksamkeitsheischend ist, und du völlig unfähig, im Gegenteil!

Ich hoffe sehr für euch, dass ihr das Problem mit Hilfe der TiHo in den Griff bekommt.

Lebenslange Medikation finde ich ehrlich gesagt gar nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick vielleicht aussieht. Die hättest du auch, wenn dein Hund zB Epileptiker wäre, einen Nierenschaden oder Diabetes hätte, oder einen Herzfehler. Und dann würdest du vermutlich auch nach dem ersten Schock sagen: "Na, aber wenigstens kann man ihm helfen."

Und: So ganz etwas anderes als eine Epilepsie ist dieses Verhalten ja auch nicht. Nudge kriegt ja auch regelrechte "Anfälle", und das Hirn schaltet dann ab. Ja, es ist erworben und wäre vermeidbar gewesen, aber nun hat er es, und dann ist es eben so. So lange man es behandeln kann (was ich sehr hoffe), ist es ja gut. So lange geht es auch vorwärts und hoffentlich aufwärts.

Wie gesagt, das hoffe ich sehr und wünsche ich euch.

Ich glaube ganz ehrlich, den Nerv, sich da so hinterzuklemmen, hätte nicht jeder gehabt, und ich würde mich sehr freuen, wenn das dann auch letztlich zu einem positiven Ergebnis für euch alle führt.

Magst du mir mal bei Gelegenheit per PN oder hier schreiben, wie dein Eindruck von der Sprechstunde, Diagnose, der Tierärztin usw. war? - Abgesehen davon, dass man sie schwer ans Telefon bekommt? ;) Wie ist sie denn live und in Farbe?

LG,

Lektoratte
 
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