Wollsaugen/ -nuckeln, wer weiss etwas darüber?

Nudge

10 Jahre Mitglied
Hallo zusammen!

Hat jemand Erfahrung mit dem sogenannten Wollsaugen/ Wollnuckeln (Hund wimmert, fiept, nuckelt am Kissen, macht Milchtritt) bei Hunden?
Die Ursache dafür ist bekannt, aber nicht, wie man am besten (für den Hund) damit umgeht. Hat vielleicht noch jemand einen Hund, der dieses Verhalten zeigt oder gezeigt hat? Im Moment macht es den Eindruck, als sei unser Hund der einzige auf der Welt, der dieses Verhalten zeigt. Nicht gerade ermutigend. Eigentlich auch kein großes Prolem, wenn die Lautstärke des Fiepens nicht ständig den Ton des Fernsehers übersteigen würde :sauer:

Vielen Dank vorab!
 
  • 25. April 2024
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Hi Nudge ... hast du hier schon mal geguckt?
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Nudge, wie alt ist dein Hund?

Was meinst du mit: Die Ursache ist bekannt?

Ich kannte mal einen Hund, der das zeitweise gemacht hat. Das war ein etwa 2-jähriger Pointermix aus Spanien, der nach dem Import an Staupe erkrankte, darauf von seinen Besitzern an den Verein zurückggegeben wurde, die Staupe überlebte und bei einer Freundin von mir in Pflegestelle landete.

Der Hund war komplett verstört und gestresst und machte das bevorzugt abends im Korb, manchmal stundenlang.

Es hörte auf, nachdem er

1. zu neuen Besitzern kam (den Eltern meiner Freundin) und einen festen Tagesablauf bekam,

und

2., nachdem er in den ersten Wochen diverse Male von sonst sehr lieben Hunden im Vorbeigehen angefallen und gebissen wurde (ohne selbst aggressiv zu sein) mit einer Therapeutin gezielt daran gearbeitet wurde, sein Selbstbewusstsein aufzubauen und ihm Sicherheit zu vermitteln. (Wie das konkret abgelaufen ist, müsste ich fragen.)

In anderen Worten war es in diesem konkreten Fall so: Hund gewann Sicherheit, fühlte sich wohler und brauchte dann dieses Trost spendende Verhalten (wie Daumenlutschen beim Kind) nicht mehr, um sich zu beruhigen.

Ob das bei euch auch helfen würde, weiß ich natürlich nicht, weil ich die genaue Ursache bei eurem Hund nicht kenne!

Aber wenigstens bist du jetzt nicht mehr der einzige, der so einen Hund kennt oder kannte. ;)

LG,

Lektoratte
 
  • 25. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ich kann dieses Verhalten bei meiner Hündin entdecken. :(

Jedoch ohne das Fiepen.

Sheila kam mit etwa 3 Jahren in die Wiesbadener Halle. Ihr damaliger Besitzer wollte/konnte die Auflagen nicht erfüllen. In dieser Halle war es wohl viel schlimmer als in jedem TH. Ich glaub, dass da mit den Hunden nicht spazieren gegangen wurde und nix. Mit Sicherheit Stress pur rund um die Uhr.
Dann wurde sie nach 3 Jahren (also mit etwa 6) vom TH Wiesbaden übernommen. Da kam sie dann nach widerum 3 Jahren zu mir.

Also bis dato kein schönes Leben.
Seit Anfang an zeigte sie dieses Nuckeln. Und das u.U. auch bis zu einer Std. Ich würde es als Stress abbauen bezeichnen. Wenn Besuch kommt und sie sehr aufgeregt ist, rennt sie ins WoZi holt ihre Decke aus dem Körbchen und nuckelt.

Aber auch in "normalen" Situationen nuckelt sie. Abends vor dem Schlafengehen usw. Gefiepst hat sie dabei noch nie. Ich habe mich schon oft gefragt, ob das Treten, dass sie manchmal macht mit dem Milchtritt zu vergleichen ist.

Letztens war ich bei meinem Vater. Wir spielten noch was und Sheila wurde es langweilig. Sie wurde unruhig. Da sie immer noch unruhig war, als sie gepinkelt hat, holte ich ihr aus dem Auto eine Decke. Da hat sie dann genuckelt und es schien, als sei sie zufrieden.
 
Also meine Hündin macht das heute noch als Stressabbau, allerdings ohne die Laute. Wir haben ihr einen Nuckel-Teddy (Paul ist sein Name) gekauft, der wird geknetet, wenn sie einen stressigen Tag hatte. Beispiel: Hund sieht draußen Katze, darf aber nicht hin, dieser Stress muss bei ihr irgendwo hin, also wir der Teddy "vergewaltigt" . Wenn Paul nicht da ist, dann wird er ganz panisch gesucht, findet sie ihn, dann gibt es einen kurzen Seuftzer und das kneten beginnt. Man muss das als Video oder live sehen, auf Bildern wirkt es immer so "normal", als ob sie den Teddy nur festhalten würde.
Hab dir mal ein Bild angehängt, meinst du das?
 

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Lass ihm auf jeden Fall das Kissen, sonst fängt er vermutlich an, an seinen Flanken zu saugen. Das Flankensaugen ist ein Zwangsverhalten, das nicht sehr häufig ist, aber eben vorkommt und in der Fachliteratur beschrieben ist.

Es handelt sich möglicherweise um eine sehr ernste Störung, und ich finde es etwas befremdlich, dass du das Problem in erster Linie in einem gestörten Fernsehgenuß zu sehen scheinst.
Der fiep doch nicht weil es ihm gut geht, oder?

Mein Rat:
Suche im Internet nicht Rat, sondern die Nummer eines qualifizierten Therapeuten.

:hallo:Step
 
  • 25. April 2024
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Lotte nuckelt auch ,allerdings nur im Tiefschlaf dann kommt die Zunge ein Stück raus und dann wird geschmatzt.
Ich finde das in keinster weise störnd sondern nur süß
 
@Darla:
So in etwa kann ich das bei Sheila auch beschreiben. Stressabbau.
Ich sehe das Verhalten als nicht so schlimm an. Natürlich ist es eine Verhaltensstörung, aber ich denke wenn man die Decke oder "Paul" zur Verfügung stellt, ist es doch ok.
Lustig, mein RÜde heißt ja auch Paul
 
Hallo Ihr Lieben!

Vielen Dank für Euer Feedback! Schön zu wissen, dass es noch andere Hunde git, die zumindest ein ähnliches Verhalten zeigen.

Der Werdegang ist folgender: Der Hund ist jetzt knapp 16 Monate alt. Wir haben ihn Ende September aus dem Tierschutz übernommen. Lt. dem direkten Vorbesitzer, hat er den Hund von Arabern freigekauft. Der Hund ist vermutlich zu früh von der Mutter weg, wurde lange Zeit isoliert in einem Berliner Keller und anschließend an der Kette auf einem Hof gehalten. Man hat ihn mit Ketten verprügelt und andere Hunde auf ihn gehetzt. Das Wollsaugen hat er bereits bei seinem "Freikäufer" gezeigt und bei uns fortgesetzt. Grundsätzlich ist er sehr neugierig, hatte anfangs etwas Probleme mit grossen Fahrzeugen (Traktoren, Baggern etc.). Diese hat er Anfangs verbellt. Nach entsprechender Desensibilisierung ist das nun kein Problem mehr. Gegenüber Artgenossen zeigt er sich noch relativ verspielt und mit der grundsätzlichen Tendenz zur Dominanz. Von sich aus geht er jedoch weder Hündinnen noch Kastraten noch Rüden an. Er ist generell sehr interessiert an Artgenossen und freundlich gegenüber Menschen. Wollnuckeln kann entstehen, wenn Welpen zu früh von der Mutterhündin getrennt werden. Dieses sehen wir im Moment als einen der Gründe, warum der Hund dieses Verhalten zeigt. Viel weiter sind wir jedoch noch nicht vorgedrungen.


Viele Grüsse und nochmals Danke!

Zu steppinsky möchte ich sagen: Es geht hier nicht vorrangig um einen gestörten Fersehkonsum sondern um den Hund. Schade das Du das so nicht verstanden hast. Weiterhin haben wir bereits mehrere Verhaltenstherapeuten kontaktiert. Alle haben dazu bisher keine Erfahrungswerte. Man hat uns lediglich sagen können, dass man dem Hund das Kissen lassen und das Nuckeln nicht verbieten soll.
 
@Lilo: Darla macht das nicht im Schlaf, sondern ganz bewußt. Auch wenn irgendwas nicht so läuft, wie sie es gerne hätte, wird genuckelt. Das kann auch schon mal ne 1/2 Std so gehen und sie schläft dabei ein (sie kippt dann mit Paul zur Seite und döst ganz fest). Danach ist sie total entspannt. Das erste mal ist es uns aufgefallen, als sie Stress mit der Katze hatte: sie starrte die Katze an beim Nuckeln, und hat wie wild rumgeknetet ( als ob es die Katze ist, die zwischen ihren Pfoten steckt und sie will die totwürgen). Da war sie 4 Monate alt + das Verhalten ist bis heute geblieben. Ich finde es sehr angenehm , dass sie so ihren Stress bewältigt .

@Budges: Solange es der Teddy ist (und auch bleibt) , hab ich da kein Problem mit. Wir haben ihren Paul mal vergessen, als wir in Urlaub gefahren sind. Nach 3 Tagen war sie unausstehlich , also haben wir einen Ersatz gekauft . Dieser Ersatz wurde dankend angenommen, aber seit dem Urlaub wird "Teddy" links liegen gelassen, "Paul" ist ja wieder bei ihr ;)
 
@Darla:
So in etwa kann ich das bei Sheila auch beschreiben. Stressabbau.
Ich sehe das Verhalten als nicht so schlimm an. Natürlich ist es eine Verhaltensstörung, aber ich denke wenn man die Decke oder "Paul" zur Verfügung stellt, ist es doch ok.
Lustig, mein RÜde heißt ja auch Paul

Hallo Nadine,
Ob's eine ernstzunehmende Störung ist oder nicht, hängt natürlich von Ausmaß ab.
Ein gutes Zeichen ist es nicht und man sollte es gut im Auge behalten. U.a. durch den Stressabbau ist das ist ein stark selbstbelohnendes Verhalten, aus dem sich ein Zwang entwickeln kann.
Die entscheidende Frage ist natürlich, was verursacht den Stress bzw. wie kann man Stress vermeiden.
:hallo:Step
 
Zu steppinsky möchte ich sagen: Es geht hier nicht vorrangig um einen gestörten Fersehkonsum sondern um den Hund. Schade das Du das so nicht verstanden hast. Weiterhin haben wir bereits mehrere Verhaltenstherapeuten kontaktiert. Alle haben dazu bisher keine Erfahrungswerte. Man hat uns lediglich sagen können, dass man dem Hund das Kissen lassen und das Nuckeln nicht verbieten soll.

Sorry, das klang halt so in deinem Eröffnungspost.
Merkwürdig, das Stoffsaugen gehört zu den Stereotypien, die Hunde und Katzen gelegentlich entwickeln. Ausgebildete Verhaltenstherapeuten wissen das eigentlich und sollten euch zu möglichen Ursachen und Therapieansätzen beraten können.
Das ist zum Glück nicht so häufig, dass da jeder persönliche Erfahrungen mit hat, aber in die Literatur gibt doch einiges zu dem Thema her.

nix für ungut,
:hallo:step
 
Sorry, das klang halt so in deinem Eröffnungspost.
Merkwürdig, das Stoffsaugen gehört zu den Stereotypien, die Hunde und Katzen gelegentlich entwickeln. Ausgebildete Verhaltenstherapeuten wissen das eigentlich und sollten euch zu möglichen Ursachen und Therapieansätzen beraten können.
Das ist zum Glück nicht so häufig, dass da jeder persönliche Erfahrungen mit hat, aber in die Literatur gibt doch einiges zu dem Thema her.

nix für ungut,
:hallo:step

Hallo steppinsky,
ja, auch ich hatte mir den Kontakt zu den viel beschworenen Verhaltenstherapeuten so vorgestellt, wie von Dir beschrieben. Hat aber leider nicht geklappt.
Vergangenen Donnerstag habe ich ebenfalls meinen Tierarzt zu entsprechender Fachliteratur über Wollsaugen befragt. Hier konnte er mir aber auch so gar nichts sagen. Grundsätzlich sind wir sehr bemüht, dem Hund bei dieser "Sache" zu helfen, eben weil wir uns bewußt sind, dass so ein Verhalten ggf. auch mal in Agession umschlagen kann. Bisher waren jedoch alle Versuche vergeblich, so dass ich einmal öffentlich nach ggf. vorhandenen Erfahrungen gefragt habe. Hätte ja sein können, dass ....
Gruss
Steffi + Nudge
 
Hallo Darla,
vielen Dank für den Link! Ich denke, die Beschreibung passt sehr gut. Wir werden weiter nach einem Fachmann/ -frau suchen, der/ die es versteht, stereotype Verhaltensweisen und Deprivationsschäden kompetent zu ergründen und zu behandeln.
Viele Grüsse
Steffi + Nudge

P. S. Nachdem der Hund nun fast geschlagene drei Stunden an seiner Decke genuckelt und lauthals gefiept hat, schläft er jetzt fest unter der Bettdecke:)
 
Nudge, wir waren in einer Therapiegruppe (da gab es 12 Hunde!), bei 8 Hunden hieß es: Lassen sie den Hund weiter nuckeln, ein Stressventil ist wichtig. Bei 2 Hunden wurde empfoheln, das Nuckeln zu unterbinden (kann gerne mal nachfragen, wo da der Grund lag). Bei 2en wurden Auflagen gegeben: nur dann nuckeln wenn dieses oder jenes ist , ich weiß es nicht mehr genau, wann sie durften und wann nicht, aber ich erkundige mich gerne bei den Hundehaltern :hallo:.
 
Vielen Dank für das Angebot, die entsprechenden Hundehalter nach den Ursachen für das Verbieten oder Erlauben zu befragen. Vermutlich macht es jedoch keinen Sinn, da es schwierig sein wird einzuordnen, ob unser Hund tatsächlich in das Muster passt, dass die Dir bekannten Hunde gezeigt haben. Wenn ich es mir recht überlege, kommt zu dem Wollsaugen noch einiges an vermutlichen Übersprungshandlungen hinzu (Rute jagen, an den Schwellkörpern "ziehen", teilweise zerkaut er auch teile seine "Nuckeldecke"). Da man mir seitens des vermittelnden Vereins gesagt hat, wir sollen dieses Verhalten nicht überbewerten, werde ich diesen morgen erneut kontaktieren, da man dort ebenfalls anbietet, kompetente Verhaltentherapeuten zu bennen. Das Verhalten steigert sich mehr und mehr in Häufigkeit und Intensität, ohne das wir einen Auslöser dafür erkennen können. Vielleicht liegt das ganze Übel tatsächlich in der Isolationshaltung und den vermutlich schrecklichen Erfahrungen, die die kleine Knutschkugel hat über sich ergehen lassen müssen. Ich hoffe jedenfalls, wir können dem Hund helfen und das Ergebnis ist nicht, dass dem Hund nicht mehr zu helfen ist, weil der Mensch alles versaut hat. Werde hier ein kurzes Feedback geben, wenn wir es geschafft haben. Drückt uns die Daumen!
 
Die Daumen werden von uns gedrückt.

Ich denke auch, dass das Problem weit größer als bei meiner Sheila ist. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass das Fiepen sehr anstrengend sein kann.

Tja, ich hab in meinem Fall absolut keine Ahnung, wie Sheila in ihrer Jugend gelebt hat. Wurde sie gut gehalten, schlecht? Ich weiß es nicht.
Sie ist eigentlich sehr gut sozialisiert und lieb.

Ich würde ihr Nuckeln darauf schließen, dass sie über die Jahre, speziell in der Halle "nichts mit sich anzufangen wusste". Der "Milchtritt" ist nicht sehr ausgeprägt.
Aber das ist eben nur eine Vermutung.

Sie zeigt ein ähnlich gestörtes Verhalten wenn sie keine Decke zur Verfügung hat. Z.B. waren wir mal bei einer Bekannten im Garten. Sheila sollte einen neuen ********* kennenlernen :)
Sie verstanden sich auch gut, aber Sheila wurde es irgendwann langweilig. Da sie keine Decke zur Verfügung hatte, hat sie wie wild den Beton abgeschleckt, wie in Trance. Wobei mir einfällt, dass sie das auch schon in unserem Garten gemacht hat, wo sie hätte reingehen können und die Decke nehmen. Einfach so, ohne ersichtlichen Grund.
Sie schleckt dann auch ewig (1/2 Std.) den Beton ab, der steht unter Wasser und irgendwann legt sie sich erschöpft hin.
Das Gleiche macht sie z.B. wenn ein Spielzeug unterm Schrank liegt, dann schleckt sie wie wild den Schrank ab, bis eine Pfütze davor steht :rolleyes:

Gerade mit dem Beton abschlecken, könnte ich mir auch vorstellen, dass sie im Zwinger einfach Langeweile hatte und dieses Verhalten aufgebaut hat.

Ich persönlich würde bei Sheila jetzt nichts unternehmen. Sie ist 10 Jahre alt, was natürlich nicht heißt, dass sie keine Hilfe mehr verdient hat, aber ich sehe sie dabei nicht leiden. Wenn sie ihre Decke hat, ist sie zufrieden.
Bei einem jüngeren Hund, der noch dazu fiept, würde ich auch über professionelle Hilfe nachdenken, zumal das Verhalten scheinbar sehr ausgeprägt ist.

Aber scheinbar ist das Verhalten gar nicht so selten, hier allein berichten ja schon einige. Ich dachte auch, Sheila sei allein damit!
 
Nicholaus Dodman beschreibt in seinem Buch "Wer ist hier der Boss" zwanghaftes Flankensaugen, und die medikamentöse Therapie dazu - wobei es mEn hierzulande sehr wenige Tiermediziner gibt, die (außer bei Epilepsie) bereit sind oder Erfahrung damit haben, Hunde mit Psychopharmaka zu behandeln.

Ich meine aber, mich zu erinnern, dass er für die Hunde, die so ein Zwangsverhalten (es gab auch noch andere wie Schatten jagen usw.) an den Tag legen, auch jeweils ein Verhaltensprogramm entwickelte, die Medikamente also nur therapieunterstützend einsetzte. (Und dass auch jeweils zu den möglichen Ursachen etwas erklärt wurde).

Leider hab ich mein Buch vor geraumer Zeit verliehen und noch nicht zurück bekommen. :(

Hier der Link zu amazon!

Vielleicht hilft dir das wenigstens ein bisschen weiter!

Bei meinen Bekannten war es so, dass die "Behandlung" des Grundproblems (Stress, Überforderung, Unsicherheit) dazu geführt, dass der betroffene Hund dieses Verhalten abgelegt hat. Am Nuckeln selbst wurde quasi gar nicht gearbeitet. Aber es war auch nur ein Stress-Symptom von vielen bei ihm.

Hab nochmal gefragt, das "Programm" sah ganz grob so aus:
Hund bekam einen ganz festen Tagesrhythmus, und am Anfang nicht zu viele und vor allem nicht zu lange Spaziergänge, mit hinterher ausreichen Ruhepause, um das Gesehene und Erlebte verarbeiten zu können.
Die Spazierstrecken waren am Anfang immer gleich und wurden dann ausgeweitet (damit habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht).
Für den Hund stressige Erlebnisse wurden rationiert, d.h.: der Hund wurde nicht überall mit hingenommen (er blieb recht gut alleine), in einer Woche mit zB einem TA-Besuch gab es Anfangs noch genau einmal Hundewiese dazu, oder einmal Innenstadt, und das war's, den rest der Woche war Routine angesagt.

Der Korb für tagsüber wurde aus dem Wohnzimmer entfernt (der vorige Hund hatte immer überall dabei sein müssen), und ins Gästezimmer gestellt, damit der Hund sich wirklich zurückziehen konnte (bzw. es auch musste), und Ruhephasen hatte, in denen er sich von all den neuen Eindrücken erholen und sie verarbeiten konnte.

(Das war jetzt nur, was zuhause gelaufen ist. Es gab auch Training mit kontrollierten, positiv besetzten Hundebegegnungen, aber was da genau passiert ist, wusste meine Freundin leider nicht, da war sie nicht dabei.)

Sie sagte mir aber, dass der Hund nach nicht mal 3 Monaten schon nicht wiederzuerkennen gewesen war und sich enorm positiv verändert hatte. Dann konnte man schrittweise die Belastung erhöhen, und heute (3 Jahre später) ist der ein freundlicher, selbstbewusster, netter Hund, den man problemlos überall mit hinnehmen kann. Aber man musste ihm die Welt und sein neues Leben quasi häppchenweise nahebringen - mit allem auf einmal war er überfordert. Und ein Symptom davon war eben stundenlanges Nuckeln.

Ist vielleicht bei eurem auch so, wenn er vorher nur den Keller kannte.

Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück. - Wo wohnt ihr denn so etwa?
Vielleicht kennt ja jemand aus dem Forum einen guten Therapeuten bei euch in der Gegend!

LG,

Lektoratte
 
Unser erster Bullterrier Hugo hat sich regelmäßig aus seiner Decke einen Knubbel gebastelt und dran genuckelt - bis zu seinem Tod. Gefiept hat er nie. Verhaltensprobleme hatte er auch keine.

Emil nuckelt ebenfalls sporadisch an einer Decke oder einem Kissen, zeigt auch den Milchtritt. Fiepen tut er nicht. Und da ich meinen Hund kenne weiß ich, dass da keinerlei Verhaltensprobleme vorliegen ;)
 
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