Wer kennt sich aus mit dem Alphawurf?

bürgerschreck · 13. August 2009

Hallo liebe Leute,

ich schätze mal, es gibt hier ne menge leute, die sich auskennen. habe mir jetzt mal ein hunde-erziehungsbuch gekauft, weil mein oskar manchmal schon etwas stur ist. darin steht, daß man den alphawurf machen soll, wenn der hund sich in der rangordnung über einen stellt. mein oskar ist manchmal einfach stur, keine ahnung, ob der sich in der rangordnung höher stellt.
hat jemand schon mal den alphawurf gemacht? wie geht das? mein oskar wiegt 38 kg.

wollte mich mal belesen, aber komme mit diesem tip nicht so klar.

Hi bürgerschreck ... hast du hier schon mal geguckt?

Dozer · 13. August 2009

Auskennen tu ich mich damit nicht, aber wie wäre es, wenn man sich an einen guten Trainer wendet und sich dort vernünftige Ratschläge holt.
Immerhin bist du ja kein Hund sondern ein Mensch und dieser Alphawurf klingt für mich eher wie etwas zwischen Hündin und Welpe ^^
Wenn ich da so verkehrt liege könnt ihr mich ja verbessern.

Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund...

Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite!

Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte!

LG Meike mit Benny

bürgerschreck · 13. August 2009

Da steht, man soll den Hund zur Rangeinweisung auf den Rücken schmeissen. Aber wie, das steht da nicht.

habe da so meine zweifel, ob das was bringt. und wenn, was? so eine art unterordnung, so ist´s beschrieben.

hundetrainer wollte ich erstmal nicht, weil ich ja eigentlich mit oscar gut klarkomme, aber er ist manchmal ein sturkopf und will seinen willen durchsetzen. dachte, in dem buch könnte ich tipps kriegen, aber dieser alphawurf kommt mir irgendwie schon komisch vor.

Dozer · 13. August 2009

Wie gesagt, ich würde zu einem Trainer gehen, der sich wirklich auskennt.
Nachher hast du mehr kaputt gemacht, als das es wirklich geholfen hat.

terriersquad · 13. August 2009

nach Befragung von google hab ich eine lange Diskussion zu dem Thema gefunden, vielleicht hilft Dir das erstmal zu dem Thema weiter.

Danke für den Tipp, Meike! Die Online-Hundeschule werde ich mir gerne anschauen.

lektoratte · 13. August 2009

Wie groß und wie schwer bist du denn, Bürgerschreck?

Mein Hund hat so zwischen 35 und 40 kg (im Moment wegen Herzproblemen eher 40), und ich könnte das net so exakt, wie das nötig wäre. (1,70, 53 kg)

Halte es auch für etwas übertrieben - ist sowas wie "mit Kanonen auf Spatzen schießen".

Wenn du schon den Hund auf den Rücken legen willst, bloß weil er die Rangordnung dadurch anzweifelt, dass er in deinem weichen Bett schläft, wenn du nicht da bist - was willst du dann machen, wenn es mal richtig brenzlig wird?

Was macht denn dein Oscar, dass du meinst, du musst ihn gleich umschmeißen?

Major Snoop · 13. August 2009

bürgerschreck schrieb:
habe mir jetzt mal ein hunde-erziehungsbuch gekauft

Kauf dir ruhig noch 2,3 mehr, die aus einer anderen Richtung kommen.

Kannst dich z.B. an den Kritiken bei amazon orientieren, oder hier im Forum mal suchen.

Ich wäre sehr vorsichtig damit, die erstbesten Tips bei einem Hund umzusetzen. Nicht nur dass die Rangordnungs-Erziehungs-Theorie in weiten Teilen seit einiger Zeit sehr umstritten ist; die Unterwerfung findet unter Hunden eher vom sich Unterwerfenden aktiv ausgehend statt (sprich, der legt sich nieder - wird aber nicht niedergeworfen). Ich finde zwar, dass es Situationen gibt, wo es trotzdem "die beste unter einigen schlechten Möglichkeiten" sein kann, den Hund auf den Rücken zu schubsen, aber das ist verdammt selten. Zu deiner Frage nach dem wie: ich kann das nur, wenn ich ihm die Beine wegzieh unterm Bauch an der anderen Seite (28kg hier). Aber bitte probiere es nicht aus, nur um zu gucken wie's geht!
Und auch wenn es tatsächlich sowas wie ein Autoritätsproblem ist, kann man viel falsch machen, wenn man nicht genau hinguckt, was der "Sturheit" zugrundeliegen könnte. Wie äußert sich die denn bei deinem Hund?

Solange du nicht wirklich weißt, wo das Problem herkommt usw., würde ich also wie gesagt sehr vorsichtig sein und grundsätzlich vor allem mal nur gewünschtes Verhalten loben - damit kann man nicht so viel falsch machen. Und mal nach Trainern/Hundeschulen Ausschau halten.

edit: huch da stehen ja auf einmal schon lauter gute Antworten

terriersquad · 13. August 2009

Was meinst Du denn mit stur? In welchen Situationen? Findet er dann andere Dinge spannender als Dich?

bürgerschreck · 13. August 2009

Wenn ich zum beispiel nach links weggehen will und der hat was gefunden, was er wichtig findet, also er schnuppert irgendwo oder will in eine andere richtung gehen, dann stemmt der sich mit allen vieren dagegen.
ich muss dann richtig massiv werden, um den burschen dahin zu kriegen, wo ich ihn hinhaben will.

das buch habe ich bei amazon gesehen als "sehr empfehlenswert" oder so und da auch bestellt. Es heißt "Hundeschule für jeden Tag" und hat eine Katharina Schlegl-Kofler geschrieben. Weil ich mich nicht auskenne, ist mein erstes hundebuch, habe ichs mal auf blauen dunst gekauft.

aber ich dachte auch immer, daß sich hunde von selbst unterwerfen müssen, sonst bringt das nix. hat mir jedenfalls mal früher mein vater erzählt und der kannte sich extrem gut aus mit so sachen.

caramba · 13. August 2009

Ich halte den Alphawurf für weitestgehend unsinnig. Im Hunderudel wird der Alphawurf auch nur äußerst selten angewandt. Du solltest versuchen, die Beziehung zu festigen, ohne den Hund umzuscheißen und womöglich noch an der Kehle festhalten. Durch den Alphawurf zwingst du den Hund sich zu unterwefen. Meiner Meinung nach hat dieser Wurf wenig mit Hundeerziehung zu tun. Es ist zigmal besser, wie vorhin schon erwähnt, den Hund bei gewünschtem Verhalten zu belohnen.

Ach ja, hab mal ne Dogge oder nen Irischen Wolfshund. Viel Spaß beim Alphawurf

bürgerschreck · 14. August 2009

mein oskar wiegt auch so 38 kg, das kann ich mir nicht wirklich witzig vorstellen.
ich belohne den ja auch immer, wenn der was richtig macht, also, ich spreche dann freundlich mit ihm und sag "gut gemacht, oskar", sowas in der richtung.
ich hab den jetzt seit 5 jahren. er ist 9 jahre alt, hab ihn mal leuten abgeschwatzt, die den nicht mehr wollten. das waren eher so chaotische leute. ich glaub, der hat auch nicht so gute erfahrungen gemacht früher. mit mir, das klappt ja eigentlich. aber wenn der so stur ist, weiß ich manchmal áuch nicht weiter.
diesen alphawurf finde ich ziemlich merkwürdig. soll ich also jetzt meinen 38.-kilo-hund auf den rücken schmeißen... und dann? ich meine, was hat der hund davon? wo ist die logik? warum schreiben leute sowas in büchern, wenns nix taugt.

Major Snoop · 14. August 2009

bürgerschreck schrieb:
Wenn ich zum beispiel nach links weggehen will und der hat was gefunden, was er wichtig findet, also er schnuppert irgendwo oder will in eine andere richtung gehen, dann stemmt der sich mit allen vieren dagegen.
ich muss dann richtig massiv werden, um den burschen dahin zu kriegen, wo ich ihn hinhaben will.

Klingt für mich auf gar keinen Fall nach einer Situation, in der ich an den "Alphawurf" auch nur denken würde.

Leinenführigkeit ist doch wohl das Stichwort, oder? Dazu gibt's glaub ich ne Menge Threads.
Vielleicht auch zwei verschiedene "Gangarten" etablieren - einmal das Schnupper-Gassi-Rumschwarwenzel-Ding, und einmal das was man eben so unter einem richtigen "Bei Fuß" versteht. Evtl auch noch ein Auflösungs-Signal. Das braucht seine Zeit. Pass aber auf, dass das Gezerre für deinen Hund nicht zum Normalzustand wird - z. B. lieber erstmal eine Schleppleine benutzen.

caramba · 14. August 2009

Weil Hundebuch nicht gleich Hundebuch ist. Aber wenns um Gassigehen geht, sieh mal in der Suchfunktion hier im Forum: Mein Hund zieht an der Leine. (oder so ähnlich). Da sind viele nützliche Tipps. Und bei konsequenter Umsetzung, geht der Hund dahin, wo du willst. Mir hats sehr geholfen.

bürgerschreck · 14. August 2009

Major Snoop schrieb:
bürgerschreck schrieb:

Wenn ich zum beispiel nach links weggehen will und der hat was gefunden, was er wichtig findet, also er schnuppert irgendwo oder will in eine andere richtung gehen, dann stemmt der sich mit allen vieren dagegen.
ich muss dann richtig massiv werden, um den burschen dahin zu kriegen, wo ich ihn hinhaben will.

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Klingt für mich auf gar keinen Fall nach einer Situation, in der ich an den "Alphawurf" auch nur denken würde.
Leinenführigkeit ist doch wohl das Stichwort, oder? Dazu gibt's glaub ich ne Menge Threads.
Vielleicht auch zwei verschiedene "Gangarten" etablieren - einmal das Schnupper-Gassi-Rumschwarwenzel-Ding, und einmal das was man eben so unter einem richtigen "Bei Fuß" versteht. Evtl auch noch ein Auflösungs-Signal. Das braucht seine Zeit. Pass aber auf, dass das Gezerre für deinen Hund nicht zum Normalzustand wird - z. B. lieber erstmal eine Schleppleine benutzen.

danke für den tip. werd ich machen mit der schleppleine. was mich aber verunsichert hat, ist, ob sich nun mein hund in der rangordnung über mich stellt. wenn man das alles so liest, dann müssste man ja denken, daß der hund immer nur eins im sinn hat, nämlich sich über seinen halter zu stellen und den irgendwie auszutricksen. Also trickst mich mein hund aus, oder versuch der das , wenn er unbedingt in die andere richtung gehen will?

lektoratte · 14. August 2009

Naja, er ist jetzt 9 - wenn's in letzter Zeit schlimmer wird, solltest du auch dran denken, dass er eben älter wird. Beginnender Altersstarrsinn, vielleicht hört er auch nicht mehr so gut... oder ist das bei euch schon immer so gewesen mit dem Spazierengehen?

bürgerschreck · 14. August 2009

lektoratte schrieb:
Naja, er ist jetzt 9 - wenn's in letzter Zeit schlimmer wird, solltest du auch dran denken, dass er eben älter wird. Beginnender Altersstarrsinn, vielleicht hört er auch nicht mehr so gut... oder ist das bei euch schon immer so gewesen mit dem Spazierengehen?

naja, er war schon immer so. bisher gings irgendwie. wir kommen auch gut klar miteinander, oskar ist ein ganz prima kumpel, der macht eigentlich keine probleme. aber in brenzligen situationen find ich es manchmal schon nervig, wenn der einfach nicht kommt oder nicht dahin gehen will, wohin ich will.
wenn er ohne leine läuft, kommt er ja auch nicht, wenn er keine lust hat. da kann ich rufen wie ich will. muss ich hingehen und ihn holen. das ist manchmal echt blöd, vor allem, wenn da andere rüden sind, wo ich weiß, die sind nicht koscher.

Major Snoop · 14. August 2009

bürgerschreck schrieb:
ich hab den jetzt seit 5 jahren. er ist 9 jahre alt

Hoppla... Naja ich kann aus ähnlicher Erfahrung sagen, dass das solche Erziehungs-Vorhaben zwar nicht grade leichter, aber auch noch lange nicht unmöglich macht!

ich glaub, der hat auch nicht so gute erfahrungen gemacht früher.

Erst recht ein Grund, sehr überlegt an die Sache ranzugehen. Kann sein, dass er klare Grenzen braucht, kann sein dass er Vertrauen viel mehr braucht. Kann viel sein... Weißt du Näheres?

soll ich also jetzt meinen 38.-kilo-hund auf den rücken schmeißen... und dann?

Genau.

Vermutlich noch anstarren, fixieren, warten bis er sich nicht mehr aus der Position rauswinden will... Er hat dir nix getan, um so eine Drohkulisse aufzufahren - er weiß es halt nicht besser, du musst ihm erst langsam das gewünschte Verhalten klarmachen, bevor du ein unerwünschtes Verhalten korrigierst. Und in dem Fall reicht dann auch ein leises "Nein" oder so. Oder bloß ignorieren, je nachdem, welcher Religion man angehört.

ich meine, was hat der hund davon?

Wahrscheinlich Verwirrung und/oder einen Schreck. Oder er denkt das sei ein Spiel. Oder er bekommt Panik. Oder es ist ihm einfach schnuppe. Tja...

warum schreiben leute sowas in büchern, wenns nix taugt.

Naja, lang genug war das nunmal ein Mittel innerhalb einer Methode, die auf der gängigen Lehrmeinung über Hundeverhalten fußte - und sicherlich auch für heftigere Situationen gedacht als das Bocken an der Leine. Die Bücher, die vor 15 Jahren geschrieben wurden, muss man deswegen imho trotzdem nicht samt und sonders verbrennen. Ich würde durchaus betrachten, was es da so alles gibt - und mir meine Meinung letztendlich selbst und unter Berücksichtigung des jeweiligen Hundes bilden.

terriersquad · 14. August 2009

bürgerschreck schrieb:
Wenn ich zum beispiel nach links weggehen will und der hat was gefunden, was er wichtig findet, also er schnuppert irgendwo oder will in eine andere richtung gehen, dann stemmt der sich mit allen vieren dagegen.
ich muss dann richtig massiv werden, um den burschen dahin zu kriegen, wo ich ihn hinhaben will.

Ich würde mich da komplett Major Snoop anschließen. Was bei unseren zusätzlich viel gebracht hat, war die Bindung zu stärken in dem man kleine Spiele auf den Spaziergängen einbaut, oder einzelne kleine Trick-Dog-Übungen macht. Wenn Du was findest, was ihm Spaß macht, wird er auch auf den Spaziergängen eher versuchen bei Dir zu bleiben ... es könnte ja gleich losgehen... Aber muß man sicher ausprobieren, vielleicht gibts ja auch Hunde die nicht so drauf stehen?

lektoratte · 14. August 2009

Also, ich würde, wie Dozer, für eine Hundeschule und ganz praktisches Training am Hund plädieren. Das muss gar nicht teuer sein, und manchmal sind es echt nur Kleinigkeiten, die einem mal jemand sagen muss, der einen von außen sieht, und dann läuft es besser.

Wenn Oscar allerdings schon seit 5 Jahren verinnerlicht hat, dass er bei dir nicht kommen braucht, weil du ihm eh hinterherstiefelst ("Kümmern Sie sich nicht - wir machen das für Sie!"

) - könnte ich mir vorstellen, dass ihr einiges an Arbeit vor euch habt.

Ich würd ihn nur noch an der Schleppleine laufen lassen, dann musst du ihm wenigstens nicht so weit hinterherlaufen und kannst ihn "einholen", wenn er nicht will.

Fürs Spazierengehen mit Leine: EInige Trainer arbeiten mit zwei verschiedenen Kommandos (Fuß und Lauf, zB), andere zusätzlich sogar mit zwei verschiedenen Leinen, einer etwas längeren für Schnüffelrunden und einer Führleine für gesittetes, zügiges Gehen von einem Ort zum anderen), damit der Hund eben mal die Chance hat, Zeitung zu lesen und in Ruhe zu schnüffeln (längere Leine), aber auch weiß, wann du das Tempo vorgibst und er dir zügig folgen sollte.

Vorteil: Er weiß irgendwann genau, es gibt immer einen "Schnüffelteil", wo er in Ruhe machen kann, was Hund halt gern macht - und muss dann vielleicht nicht mehr ganz so zwanghaft versuchen, auch dann noch seine Markierung loszuwerden, wenn du grad mit ihm im Schlepp den Bus kriegen willst. Weil ihm dann die kürzere Leine signalisiert: "Nur Gehen, nicht Stehen."

bürgerschreck · 14. August 2009

das klingt ja alles schon viel besser als dieses rückenschmeissen. finde ich gut, eure tips. oskar ist einer, der kommt, wenn er will, und wenn nicht, dann kann ich rufen, wie ich will. manchmal lasse ich dann ein richiges grollen los, also wie wenn ich knurre, und sieh an, der bursche kommt, wenn er merkt, daß ich sauer werde. aber leider nicht wirklich immer.
ich bin jetzt sauer, daß ich 21 euro für ein buch bezahlt habe, das mir nicht richtig weiterhilft. sicher, die beziehung ist wichtig. ich dachte immer, oskar und ich hätten einen guten draht. aber einmal hat es eine richtige keilerei gegeben mit einem anderen rüden, und nur, weil der nicht gekommen ist. und ich hab gerufen wie ein blöder.

versucht der jetzt, mich zu ignorieren, weil er meint, er wär der boss? ich bin ziemlich irritiert, ehrlich gesagt.

Wer kennt sich aus mit dem Alphawurf?

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