Hallo,
ich bleibe dabei, dass die "Gesamtproblematik" hätte von Anfang an vermieden werden können....
Hunde aus Spanien haben oft mit Menschen NUR Bedrohung und Horror erlebt.
Das Leben im Haus (samt Regeln) ist neu, der für deutsche Hunde normale Alltag ist neu...
Ab dem dritten Tag mit Übungen / Training anzufangen ist viel zu früh! Für den Hund ist der gesamte Alltag mit den neuen Besitzern schon Reizüberflutung genug!
Hätte ich mit meinem Straßenhund so früh mit "Übungen" begonnen, Besuch ungesichert rangelassen und dann als Quintessenz einen MK drauf getan hätte die heute vermutlich heute `ne Vollmeise!
Zumindest für meinen Spanier war es anfangs mehr als genug, die Hausregeln zu lernen, Körperpflege, Gassigänge, Alltag kennen lernen....
Habe daher zu Anfang wie gesagt Besuch entweder vermieden (falls stressiger Haufen) oder dem Hund in sicherer Entfernung Ruhe gegönnt, anfangs war sie sogar in einem anderen Zimmer. Bei Bedrängung wäre sie DEFINITIV auch nach vorn gegangen, damals - solche Angst hatte die.
Erst, als sie entspannt war und "offen" für Neues haben wir mit der Grundausbildung begonnen! Immerhin musste der Hund schon vorher mehr als genug lernen:
- Begegnungen mit Fremden
- Verhalten im Haus (nicht auf Tische
, nicht klauen, nichts kaputt machen, Verhalten bei Besuch / Türklingel, Futtersituation, sich "auf Decke" schicken lassen, Einleben im Rudel usw.)
- Leinenführigkeit und Spaziergänge (kannte sie nicht, fand sie anfangs beängstigend)
Da dann noch gleich mit Trubel und Grundkommandos zu beginnen und bei Panikreaktionen dann mit nem MK zu kommen finde ich ehrlich gesagt kontraproduktiv!
Ich habe übrigens NICHTS gegen MK, im Gegenteil, meine Hunde kennen ALLE einen MK falls der mal nötig wird (Italienurlaub z.B.) - aber nicht, um selbstgemachte Symptome zu bekämpfen!
Bei einem Hund, der ja nicht grundsätzlich aggro zu sein scheint sondern Angst und Überfoderung aufgrund seiner Vorgeschichte zeigt, würde ich immer zunächst mt Vermeidung der Situationen arbeiten und diese dann KONTROLLIERT steigern - im Sinne von Desensibilisierung.
Hat zumindest bei meinem Podi super geklappt, heute ist sie absolut Zucker mit allen Fremden und Kindern!
Allerdings muss man sich natürlich immer den Einzelfall ansehen, mein erster TH Hund war ja nicht ohne und ging nach vorn, sobald er Frust bekam - scheinbar hatte er gelernt, sich auf die Art durchzusetzen bzw. seine Ruhe zu haben. Ängstlich war der überhaupt nicht, kannte bereits die Grundkommandos, lief von Anfang an super bei Fuß usw., da habe ich recht zügig mit MK gearbeitet, da ich keine Lust hatte, einen 80cm Hund am Arm hängen zu haben, nur weil ihm `ne Kleinigkeit quer schießt - Beißen war teils gezielt, teils Übersprungshandlung bei ihm....und er war anfangs der Meinung, seine Menschen kontrollieren zu dürfen - wollte einen z.B. nicht aus dem Raum lassen.
Waren dann allerdings auch schnell wieder vom MK zuhause weg, da er superschnell ein Alternativverhalten lernte bzw. sich aus der Ferne weg schicken ließ und vor allem deutlich vorwarnte und gut zu lesen war. Leider wusste man die Vorgeschichte bei ihm nicht, hätte mich damals sehr interessiert. MK gabs dann nur noch, wenn er an belebte Orte (mochte keine fremden Männer, keine Kinder) mit musste.
LG Mira