Wer hat Erfahrung mit spanischer Zwingerhündin ?

Wirbelwind

10 Jahre Mitglied
Hallo zusammen, bin neu und habe hier viele interessante Berichte gelesen. Vielleicht hat oder hatte jemand das gleiche Problem wie wir!
Vorweg gesagt haben wir von Kindheit an immer Hunde gehabt und waren auch viele Jahre im Hundeverein. Da unsere letzte Hündin Anfang Januar wegen einem Krebsleiden eingeschläfert werden mußte, wollten wir uns nur noch einmal einen mittleren Hund aus dem Tierheim holen. Unsere letzte Hündin war Schulterhöhe 60 cm und eine belgische Schäferhund/Windhundmischung. Sie war einfach ein wundervoller Hund und wir vermissen sie sehr. Sie wurde fast 14. Jahre alt.
Auf jedenfall wollten wir am liebsten einen Labradorwelpen, da wir gerade erst Enkelkinder bekommen haben. Daher suchten wir im Internet und kamen zufällig auf eine Tierhilfeseite wo wir unsere jetzige Hündin erblickten. Ein Labrador Retriever Mix, ca. 1. Jahr, schwarz. Sie kam mit ca. 4. Monaten ins spanische Tierheim.
Wir haben sie genau seit sechs Wochen, sie muß von A - Z alles erst lernen, lernt aber sehr schnell. Macht schon Sitz, Platz, Fuß, frißt auf Komando, wartet wenn man die Tür öffnet, bellt nicht mehr wenn nachts unsere Zeitungsträger heim kommen, kann Treppen steigen und ins Auto springen. Stöckchen, Ballspiele und andere Spiele hat sie gelernt und schon vieles mehr. Sie hat viel Auslauf, darf auf unseren alten Vereinsgelände frei herrumtollen, wo wir dann auch das abrufen gut nebenbei üben können.Auch viel Ruhe und Entspannungszeiten. Einziges Problem: Wenn uns unsere Kinder besuchen, macht sie erst garnicht`s, doch ganz plötzlich springt sie jemanden an und zwickt in den Stoff. Hose oder T - shirt. Mehr als vielleicht ein Kratzer gibt es nicht. Aber da man sich verständlicherweise erschreckt, erschreckt sie auch und bellt den jenigen noch an. Sie hat es schon mal bei meinem Vater getan, da hatten wir sie gerade drei Tage und sie war in der Wohnung nicht angeleint. Jemand anderen verbellte sie lautstark als er ins Wohnzimmer kam und stand drohend vor ihr, ohne zu knurren oder zu beißen. Als ich sie mal aufhielt als sie es wieder machen wollte und zu ihrem Korb bringen wollte, zitterte sie wie Espenlaub. Ich legte sie trotzdem wieder ab ohne darauf einzugehen. Seiddem es bei meinem Vater passierte, treffen wir uns alle nur noch außerhalb der Wohnung, beim Wandern od. Essen im Biergarten. Eben nur noch wo viel Platz um sie herrum ist. Doch wir leiden sehr darunter unsere Enkelkinder nicht mehr in die Wohnung reinlassen zu können. Denn sie könnten sonst diesen Schreck für ihr Leben in sich tragen. Wir vermeiden es nur in der Wohnung, draußen kann sie ja alle in Ruhe kennen lernen, dachten wir. Aber da macht sie es zwar nicht so kraß, aber sie macht es. Was kann ihr widerfahren sein? Wer hat oder hatte ähnliches Problem. Die Kinder sind mit Hunden aufgewachsen und haben zwar Verständnis, aber ein Schwiegersohn hat sowieso eine große Angst vor Hunden. Wenn ihm das passieren sollte, kommt er lt. Schwiegertochter nicht mehr. Zu uns hat unsere Hündin schon eine sehr enge Beziehung aufgebaut. Sie will alles recht machen, hat manchmal einen liebenswerten Sturrkopf oder spielt den Clown. Sie hat manchmal noch Welpenartiges Verhalten. Holt ihre Kindheit nach und genießt Schmetterlinge, rennen, sonnen und vieles in vollen Zügen. Außerdem ist sie schon ca. 14. Monate alt, hat 60 cm Schulterhöhe, auch andere Angaben trafen nicht ganz zu. Wer hat oder hatte eine ähnliche Erfahrung mit seinem Hund gemacht. Wären über jeglichen Tipp, Ideen oder Meinung sehr dankbar.
Gruß Wirbelwind
 
  • 28. März 2024
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Hi Wirbelwind ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo Wirbelwind.
Ich könnte mir vorstellen, das sie (noch) mit der Besuchersituation überfordert ist. Gerade Kinder (weiß jetzt nicht wie alt sie sind) neigen ja auch zu schnelleren und unkontrollierten Bewegungen und sie sind auch oft lauter.

Vielleicht könnt ihr mal versuchen, ihr einen Platzaufzutrainieren, an dem sie bleibt und an dem sie auch nicht gestört wird. Das kann auch eine Kennelbox sein, die allerdings positiv aufgebaut werden muß ! Dort kann sie dann auch tolle Sachen bekommen wie z.B. einen Kong oder etwas zu Kauen. Vielleicht gibt ihr das Sicherheit, die sie braucht.

Wie ist sie denn sonst so ?

LG Nicole
 
  • 28. März 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hallo liebe Nicole,
lieb von Dir, ich hoffe ich darf Du sagen, dass Du so schnell geantwortet hast, echt prima.
Also unsere Enkelkinder sind beide noch Babys, eines 2. und eines 9. Monate. Unsere Töchter sind 25. und 27. Jahre. Aber Eltern reden ja immer nur von ihren Kindern.Hihi.
Habe es falsch rübergebracht. Also, die Hündin hat im Wohnzimmer an der Wand in einer Ecke ihr Hundebett, eines im Schlafzimmer bei uns und eines im Garten. Wenn z.B. die Türglocke geht, macht sie sich auf den Weg zum Wohnzimmerbettchen. Ganz gleich was sie gerade macht oder in welchem Zimmer sie ist. Natürlich bleibt sie bei diesen Probeklingeln liegen. Sie ist ja sehr schlau. Aber sobald sie eine für sie noch fremde Stimmer hört, schleicht sie sich schon mal an um im richtigen Moment drohbellend zu sagen, verschwinde. Das mit dem Kong habe ich noch nicht gewagt auszuprobieren, weil ich befürchte das sie es als Verteidigungsgegenstand sehen könnte. Oder wie siehst Du es?

LG Manuela
 
Hallo,

meine Rubi stammt ja auch aus Spanien und war ein extremer Angsthund.
Zunächst war sie dadurch nur auf Flucht eingestellt, mit zunehmender Gewöhnung fing sie dann allerdings auch an, Leute zu verbellen usw.

Bei uns hat es sich eigentlich von selbst erledigt:
- Hund in Angstsituationen ignoriert (also nicht auf ihn eingeredet o.ä., das hätte ihn bestätigt in der Angst) Allerdings statt dessen bewusst darauf geachtet, den Hund erstmal gar nicht in schlimme Situationen zu bringen......das kam dann später in kleinen Schritten.
- Schwierigkeit und Anforderungen nur langsam gesteigert (Überfoderung vermieden)
- Sicheren Rückzugsort geschaffen (in ihrem Falle eine offene Box)
- Besucher gebeten, den Hund komplett zu ignorieren (nicht anfassen, nicht ansehen, nicht ansprechen)
- In der ersten Zeit auf stressigen Besuch (schreiende Kinder, viele Leute auf einmal) verzichtet und später langsam gesteigert

Da der Hund heute alle Menschen und Besucher liebt und am liebsten pausenlos gestreichelt und begrabbelt werden möchte scheint das zumindest für unseren Hund der richtige Weg gewesen zu sein. Haben ja inzwischen selbst ein Kleinkind und es klappt suuuper - anfangs wäre es mit diesem Hund und Kleinkind ein No Go gewesen. Daher haben wir den Kinderwunsch auch erst gestartet, als unser Hund gelassen und mutig wurde.

LG
 
es wäre vielleicht sinnvoll wenn die Besucher was leckeres mitbringen ( oder Du gibst es ihnen), so das sie merkt Besuch ist toll als ersten Schritt. Danach auf ihren Ruheplatz und weder anreden noch anschauen durch die Besucher.

Ich denke sie ist einfach unsicher und sagt sich: " Angriff" ist die beste Verteidigung
 
  • 28. März 2024
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Hallo Manuela.
Also sie sollte schon auf ihren Platz bleiben. ;) Du kannst es aber auch als ein Ritual aufbauen, entweder geht sie beim Klingeln auf diesen Platz oder du nimmst sie an einer Hausleine mit an die Tür um den Besuch reinzulassen und bringst sie dann auf ihren Platz , an dem sie dann einen Kong oder etwas anderes Tolles bekommt.

Wenn man sie dort auch in Ruhe läßt, wird sie keine Veranlaßung haben, diesen zu verteidigen.
 
Hallo Manuela,
du weißt aber nichts über die Vorgeschichte der Hündin? Das heißt, wo und wie sie seit ihrer Geburt die ersten Wochen und 4 Monate zugebracht hat?
 
Hej,

ich würde es wie Woolfen machen, die Hündin sollte lernen (wie jeder Hund;)) auf hrem Platz zu bleiben wenn ihr Besuch bekommt, das muss natürlich trainiert werden, und der Besuch sollte sie ignorieren - am besten noch während des Ignorierens Leckerlies regnen lassen;)

Zur Sicherheit der Kinder würde ich der Hündin anfangs wirklich ein abgegrenztes Areal schaffen, aus dem sie nich raus und die Kinder nicht rein kommen können, z.B. mit nem Kinderlaufstall
 
Erstmal ein ganz herzliches Dankeschön an " Alle " für die tollen Tips und der Anteilnahme. Denn wir haben 6. sehr anstrengende Wochen hinter uns, genau wie Lina auch. Aber inzwischen entspannt sich alles von Tag zu Tag mehr, weil wir immer enger zusammen wachsen. Sie blödelt sogar schon mal mit rum. Am Anfang verstand sie weder Spiel noch Spaß. Jetzt klaut sie oft unsere Socken und bringt sie uns morgens ans Bett. Der Badvorleger diente am Anfang fast täglich als Zudeck für sie, weil sie dort Wind und Wetter ausgesetzt war, es gab dort kein Gassigang nur Zwinger, lebte im Rudel. Sie kam als sie erwachsen war in das gute Laune - Team, weil sie angeblich immer gut drauf war. Sie schleppte unseren Badvorleger immer in ihren Korb und deckte sich damit zu. Inzwischen weiß sie was Ofenheizung ist und macht es nur noch selten. Leider wissen wir nicht was sie in den ersten 3 - 4 Monaten auf der Straße erlebt hat, wie unter anderem gefragt wurde. Wir werden mal das mutigere Ehepaar von unseren Kindern einladen und es mit Kong, Leckerli im Hundebett versuchen. An die Türe möchte ich sie lieber nicht mit nehmen, am Ende schnappt sie dort gleich. Aber das ablegen findet ihr auch gut, was uns beruhigt. Was haltet ihr davon wenn wir den Besuch auf dem Hof mit Leckerli begrüßen lassen? So haben wir es mit unseren drei Mietmitbewohner im Haus gemacht, die aber danach nicht reinkamen. Nur um sie überhaupt vorzustellen, denn schließlich trifft man sich ja im Hausflur, was wir bisher vermieden haben. Wäre eine Katastrophe wenn ein Mitbewohner Angst bekommt weil sie vielleicht zwickt. Geschlossen reingehen? Sie ins Wohnzimmer in ihrem Hundebett ablegen und uns dann in die Wohnküche verziehen? Doch wenn jemand auf's WC
muß, würde sie ihn sehen. Ich glaube nicht dass sie da liegen bleiben würde. Aber es ist ja auch noch alles viel zu früh. Aber schadet es nicht eher wenn sie meint hier kommt nie jemand rein? Wir wollen nicht`s überstürzen, ihr alle Zeit lassen. Aber wird sie dann in 2 - 3 Monaten dann auch noch akzeptieren wenn jemand zu Besuch kommt. Natürlich haben wir die Hosen an, aber wir wollen auch nicht's ungewolltes aufbauen indem wir es vermeiden. Jedenfalls hat es uns schon mal sehr beruhigt Eure Ideen und Vorschläge zu bekommen. Herzlichen Dank nochmals!

LG Manuela
 
Hallo Manuela.
Das mit deinem Besuch auf dem Hof treffen und dann gemeinsam in die Wohnung gehen ist schon eine gute Idee, allerdings denke ich, das es für die Zukunft schon recht aufwendig sein wird.

Du hast geschrieben, das bei der Besuchsituation mit deinen Kinder Luna zu Beginn garnichts machte und erst später "zwickte".

Wie genau ist das denn passiert ? War das die einzigste Besuchsituation, in der Luna so reagierte ? Hat Luna generell Probleme mit "fremden" Menschen ?
 
Auch wenn ich jetzt hier unterbreche, wollte ich nochmal anmerken, dass ich denke, dass ihr sie ungewollt ein wenig überfordert habt.

Im Grunde macht ihr den "Denkfehler", zu glauben, sie sei wie ein ganz normaler Hund, der alles, was für euch alltäglich ist, schon kennt. Ihr lasst sie einfach so mitlaufen und denkt, das regelt sich von allein, sie ist ja ein netter, normaler Hund, das wird schon.

So ist es aber sehr vermutlich gar nicht. Der "deutsche Alltag", das ganz normale "Hundsein", kennt sie ja noch nicht, und sie kann auch nicht wissen, wie euer Besuch zu Hunden ist usw. Das ist alles schon eine große Umstellung für sie, und 6 Wochen sind da noch keine besonders lange Zeit.

Und "Besuch" ist für einen Hund, der die Regeln noch nicht kennt und sich gerade erst einfindet, eine hochgradige Stresssituation. Er weiß ja gar nicht, was von ihm erwartet wird, kennt die Leute nicht... wenn er vorher (da aus dem Ausland) auf einer Pflegestelle war, meint er vielleicht sogar, das sind Interessenten und die nehmen ihn mit oder so...

Deine Schilderung ihres Wohungsverhaltens

Einziges Problem: Wenn uns unsere Kinder besuchen, macht sie erst garnicht`s, doch ganz plötzlich springt sie jemanden an und zwickt in den Stoff. Hose oder T - shirt.

Liest sich für mich so, als sei sie völlig verunsichert und würde erstmal den Ball flach halten. Also, gar nichts machen, allerdings bei innerlicher Unruhe. Und dann, wenn einer aufsteht, ins Zimmer kommt, ihr zu nahe kommt oder sonstwas macht, das ihr unheimlich ist, springt sie den an und versucht entweder, ihn zu maßregeln - "hey du, da geht man nicht hin, das ist der Platz vom Frauchen...", oder auch einfach, ihn auf Abstand zu bringen... "Komm mir nicht zu nahe, ich bin gefährlich bin ich, jawoll!" (Mit mehr Sch.iss als Vaterlandsliebe dabei, aber immerhin.)

Ich würde auch ein festes Ritual einführen, wie schon vorgeschlagen, um dem Hund Sicherheit zu geben: Es klingelt, Hund wird auf seinen Platz geschickt.
Besuch kommt herein, Hund wird gar nicht beachtet. (Evtl. Leckerli).

Wenn Hund sich neugierig nähert und freundlich Kontakt aufnimmt, wird das bestärkt. Ansonsten darfer ruhig die Gewissheit haben, dass ihm keiner was will und gar nichts passiert.

Wenn Besuch im Wohnzimmer beisammen sitzt, könnte es anfangs auch helfen, wenn Hund auf einem Ruheplatz, an dem niemand vorbei muss, angeleint ist (mit was Leckerem zur Beschäftigung). Er kann dabei sein, sich alles anschaun, muss aber selbst nix unternehmen. Denn das ist nicht sein Job, und diese Gewissheit kann für den Hund auch sehr angenehm sein. :)

Zum Kong usw.: Meiner Erfahrung nach ist es so: Entweder, der Hund verteidig Ressourcen - oder nicht. Tut er ersteres, solltet ihr, vor allem, da der Hund ja enkelkindtauglich gemacht werden soll... ;) - am besten unter professioneller Anleitung daran arbeiten. Dafür müsst ihr aber wissen, ob er's macht.

Tut er es nicht, wird sich das auch nicht dadurch ändern, dass er mal was besonders Leckeres kriegt.

Ausprobieren könnt ihr das mit dem Kong also auf jeden Fall. Falls Luna Ressourcen verteidigen sollte, hat sie das auch schon vorher gemacht und es lag auf keinen Fall am Kong... dann kriegt sie eben erstmal keinen weiteren und ihr überlegt euch, wie ihr da am besten mit ihr arbeitet.

Falls sie es nicht macht, ist alles gut. Wäre mein Ansatz.
 
Ihr habt den Hund das alles in nur 6 Wochen beigebracht? Wenn ja welch unglaublicher Stress der Hund in dieser kurzer Zeit nur hatte..irgendwo muss der Druck ja raus ;)
 
Hallo zusammen,
also Lina kam mit einem Bus, in der ca. 25zig Boxen waren, von Spanien nach Würzburg wo wir sie abholen sollten. Die Fahrt dauerte ca. 13 - 14. Stunden. Sie kam direkt aus einem spanischen Tierheim, kannte nur Zwingerhaltung und wurde nie Gassi geführt. Die Zwinger werden dort immer nur ausgespritzt, die Hunde sind jeder Witterung ausgesetzt, was Kälte oder Hitze betrifft. wie uns mitgeteilt wurde.

Wie gesagt, wir haben sie zufällig entdeckt und sie sah einer unserer Hündinnen die wir vor ca. 32. Jahren hatten sehr ähnlich. Ihr Schicksal ging uns einfach sehr nahe, da sie mit ca. 3 - 4 Monaten von der Straße weggefangen wurde und angeblich 8. Monate schon im Tierheim saß. Lt. Ausweiß ist sie ca. ein Jahr alt. Also die Betreuerin meinte bei der Übergabe, sie könnte auch etwas älter sein. Auf jedenfall hatten wir uns diesen Schritt nicht leicht gemacht. Auch stand drin, sie wäre Kinderlieb für Familien und Senioren geeignet, hätte kein Problem mit anderen Hunden.

Sie hätte noch ein Welpenverhalten wurde mir immer wieder versichert und würde höchstens mal am Stoff zupfen. Schließlich habe ich versucht vorher soviel wie möglich zu erfahren, eben wegen der Enkelkinder die jetzt noch Babys sind, worauf ich die Leute auch hingewiesen hatte.

Der erste Besuch waren meine Eltern, die aber nach ca. 10. Minuten wieder weg waren.
Lina lag im Wohnzimmer in ihrem Hundebett, mein Mann hielt sie zuerst am Halsband.
Meine Eltern blieben im Türrahmen stehen und schauten ihr tief in die Augen, beugten sich auch noch über sie und mein Vater fragte mit tiefer Stimme, na wer bist du denn?

Mein Mann hielt sie dabei noch am Halsband, ich bat die beiden in die Wohnküche zu gehen, weil Lina zweimal ein leises Wuff Wuff höfen ließ. Mein Mann ließ sie auf meine Bitte hin los, da wir uns ja von ihr weg bewegten. Lina ging flott an mir vorbei und zwickte meinen Vater von hinten in die Hose. Mein Vater sagte sie hätte ihn gebissen, was ich mir zeigen ließ, es war nicht mal ein Kratzer. Aber der Schreck war groß. Wir hatten meinen Vater am Telefon schon gebeten noch nicht zu kommen, da wir sie erst
drei Tage hatten. Aber wie mein Vater so ist, er wollte sie ja nur mal kurz anschauen, da er in der Nähe war. Auch sollten wir gleich ins Mercadocenter mit ihr, was wir selbstverständlich rigoros ablehnten. Leider hielt er sich auch nicht an unsere Bitte, Lina
nicht in die Augen zu schauen, sich nicht vorzubeugen und das übliche was eine Bedrohung für den Hund ist. War es ja dann auch.

Wir baten unsere Kinder vorläufig nicht zu kommen. Nach fünf Wochen baten wir unsere ältere Tochter nach dem spazieren gehen mit reizukommen. Das war ihr zweiter Spaziergang mit Lina.
Beim spazieren gehen achten wir darauf, dass niemand auf sie sondern Lina sich selbst entscheiden kann auf wen sie zugehen will. Nicht bei Fremden, außer die haben auch einen Hund und man kommt ins Gespräch. Außerhalb der Wohnung geht sie zwar vorsichtig, aber leicht wedelnd auf alle Menschen zu. Wir bitten unsere Gassigänger Lina immer mit Namen anzusprechen und geben ihnen Feinerle für sie.
Unsere Tochter saß ca. 11/2 Stunden mit in der Wohnküche, dann gingen wir in den Nebenraum um das Baby zu wickeln. Sogar an Lina, die bei meinem Mann angeleint gemütlich auf der Seite lag, vorbei. Dann passierte der zweite Fehler totzdem ich es vorher ausführlich besprochen hatte, dies bitte nicht zu tun. Meine Tochter drehte sich um und langte über Lina zum Tisch auf dem der Kinderwagenaufsatz stand um noch schnell eine Babydecke rauszuholen. Das heranziehen der Babydecke war dann zuviel Bedrohung für Lina und sie zwickte ihr in die Hose, man sah für eine halbe Stunde einen ca. 3 cm langen roten Strich. Als sie danach nochmal ca. 1 m nah an der angeleinten Hündin vorbeiging, sprang diese in ihre Richtung und bellte. Meine Tochter gab zu sie doch angeschaut zu haben. Beim dritten vorbeigen ignorierte sie Lina endlich völlig. Lina blieb auf der Seite liegen, hob nur ein bißchen den Kopf und klopfte dabei mit ihren Schwanz auf den Boden.

Wir baten einen Freund von uns der auch schon immer Hunde hat mal vorbeizukommen, um sich Lina und ihr Verhalten anzuschauen. Lina lag abgelegt im Hundebett im Wohnzimmer in ihrer geschützten Ecke. Sie raste auf ihn laut bellend zu und blieb dann still vor ihm stehen. Er hielt ein Feinerle mit beiden Händen vor sich im Schritt, was sie aber nicht interessierte. Ich rief sie ab und ließ sie wieder in ihrem Bett liegen. Wir drei standen dann ca. 20. Minuten im Wohnzimmer und unterhielten uns. Sie entspannte zusehends. Ich bat ihn sich doch noch mal zur Wohnküche hinzubewegen. Lina sprang blitzschnell und droh bellend auf und wollte hinter ihm her. Ich sprang dazwischen, sie zitterte plötzlich wie Espenlaub was ich ignorierte und zog sie am Halsband ins Körbchen.
Zwei Minuten danach rief ich sie zu mir ging zuerst vor den anderen mit ihr raus, der Freund rief sie draußen zu sich um die Lage zu entschärfen und gab ihr reichlich Feinerle beim gemeinsamen spazieren.

Letzter Fall: Über Ostern waren wir wandern und kehrten bei uns im Felsenkeller ein, bei dem viel Platz in freier Natur zur Verfügung steht. Wir verbrachten dort ca. 3. Stunden um zu essen und auszuruhen. Nachdem Lina alles hatte, kaute sie mal am Stöckchen, duselte vor sich hin. Unsere jüngere Tochter, ihr Mann und Enkelkind waren dabei. Lina wurde von ihnen wenn sie vorbei gingen immer angesprochen und bekam Feinerle. Doch nach ca. 2. Stunden passierte dort das gleiche. Lina sprang unsere Tochter an, weil sie scheinbar zu nah vorbei ging, mit dem Kind auf dem Arm. Trotz Leine zwickte sie ihr in den Stoff der Hose. Unser Schwiegersohn sprach sie eine halbe Std. später noch mal an und gab ihr Feinerle. Als er sich wegdrehte schnappte sie sich seitlich sein T-shirt, aber auch nur ohne seine Haut zu berühren. Vielleicht auch nur wegen der Leine, wir passten ja höllisch auf. Fremde konnten an ihr nicht vorbei, dafür hatten wir schon einen passenden Platz besorgt.

Wir wußten das Lina von A - Z alles noch erlernen muß, darauf hat man uns hingewiesen. Sie wäre vom verhalten noch ein Welpe wie schon gesagt. Zum Teil stimmt dies ja auch. Auf jedenfall hat sie das Stoffschnappen schon dort gemacht, was erst als sie bereits auf dem Weg war herrauskam, trotz meiner Bitte wegen der Enkelkinder uns genau über sie aufzuklären. Lina konnte weder in das Auto springen noch Treppen laufen. Wir versuchen immer sie nicht zu überfordern, achten bei jeder Übung darauf. Aber wenn man aus so einer reizarmen Welt kommt, kann man es nicht ganz vermeiden. Wir haben sie an alles mit viel Einfühlungsvermögen herrangeführt. Sie kannte weder Auto noch Zug, der bei uns vorbei fährt. Einfach nicht's. Sie bekamen dort nur Trockenfutter, die ersten zwei Tage bekam sie als Feinerle mal Trockenfutter in ihre Schüssel. Sie baggerte ob weich oder hart alles rein um es in einer Ecke wieder rauszuwürgen. Das kam daher, das sie in einer Gruppe gefüttert wurden. Jeder mußte schauen das er satt wird. Sie hatte nur 19 kg als sie kam. Inzwischen 24,6 kg. Wir füttern 3 x Weichfutter am Tag. Ab dem 2. Tag immer 5 Stck. mit der Hand, dann bleibt sie inzwischen sitzen bis das Komando kommt. Ca. 10. Sekunden. Maximum 20. Sekunden. Nun frißt sie schon wie ein normaler Hund und würgt auch nicht's mehr raus.

Wir hatten schon immer große Hunde die wir stets selbst ausgebildet haben. Aber eben noch nie einen aus dem Ausland, der soviel Unsicherheit in bestimmten Situationen zeigt. Doch lernt sie sehr gerne und hat eine schnelle Auffassungsgabe. Inzwischen vertraut sie uns auch schon ein ganzes Stück und genießt die Schmusestunden in vollen Zügen. Wir hoffen, dass die Zeit und das Training ihr immer mehr Sicherheit geben.

Nur ist, seit Lina da ist, unser ganzes Familienleben auf den Kopf gestellt worden. Alleine lassen geht schon etwas. Höchstens aber 1. Stunde. Jetzt müssen wir immer einzelnd hin und her fahren um die schnelle Entwicklung unserer Enkel nicht zu versäumen.

Ein Zaubermittel gibt es leider nicht, aber wir lieben Lina sehr, sie zeigt uns jeden Tag ihre sanfte Seite, ein bißchen Dickkopf und Clown ist auch dabei. Sie ist ja schließlich ein Teeni. Außerdem ein Labrador Retriever Mix. Labradore sind ja Kopfhunde die beschäftigt werden wollen. Jedenfalls treten wir jetzt ganz langsam, was die Ausbildung betrifft. Die Familie weiß das wir ihr jetzt alle Zeit geben müssen. Vor nächstes Jahr wird in unseren Garten nur zu zweit gegrillt und es kommt auch in den nächsten Monaten kein Besuch mehr. Wir werden uns nur noch alle zum spazieren gehen treffen, damit Lina alle in Ruhe kennen lernen kann.
 
Mein Rat ist : Fahrt das Tempo deutlich zurück und lasst den Hund auch ein wenig sich einfinden..den dazu hatte sie nicht viel Zeit bei dem Trainingslevel was sie bisher hatte.

Eigentlich ab zu sehen das der Hund sich irgendein Ventil sucht...
 
Sehe ich genauso, wie Wiwwelle.

Der Hund hat einen Kulturschock, von der isolierten Zwingerhaltung in ein deutsches
Wohnzimmer mit sehr hohem Trainigslevel.
Ich habe so einen Hund jetzt seit 2 Monaten bei mir und er hat jetzt dem Tagesablauf
angepaßt und nun fangen wir langsam an mehr zu lernen.

Ihr verlangt von einem Lebwesen, das bisher in den Slams gelebt hat und nie zur Schule
gegangen ist, daß es sich sofort in einem Luxusleben zurecht findet und innerhalb von
2 Monaten das Abitur ablegt.
 
kann mich da nur wiw und gaby anschliessen. mein letzter spanier war zwar bedeuternd älter, aber er und ich haben ein jahr gebraucht bis er den "deutschen Alltag" vor allem sicher inne hatte.
und ehrlich wenn meine welpinin nur das machen würde, was eure macht, wär ich froh :lol:
 
Ich schließe mich da natürlich auch an;) aber ich verstehe es auch, wenn man trotzdem irgendwie mal Besuch bekommt (bekommen will)

Was ich bei diesem Hund doch wirklich wichtig fände - da sie jetzt ja schon mehfach nach vorne ging- wäre sie wirklich zu sichern, denn auch wenn ihr das jetzt alles als "Fehler" der Menschen schildert, der Vater, der sie angeguckt hat oder die Tochter, die es wagte nach 11 Stunden den Hund doch mal anzusehen und in nem blöden Moment noch über den Hund langen musste - das sind alles ganz normale Sachen, die ihr immer wieder erleben werdet!
Ihr könnt solche "Fehler" dann nicht auf die Menschen schieben!

Wenn ihr jetzt wisst, dass dieser Hund so unsicher ist und auch nachdem er längere Zeit mit Menschen zusammen war und dann so reagiert, dann wäre bei meinem Hund- gerade wenn Kinder mit im Spiel sind- als allererste Maßnahme ein Maulkorbtraining auf dem Plan!
Irgendwie krieg ich da echt Bauchschmerzen wenn ich höre, dass der Hund da ungesichert liegt und wegen solcher Kleinigkeiten schon zuschnappt - was passiert denn dann wenn dann mal eins eurer Enkelkinder, oder ein fremdes Kind, an euch vorbeirennt etc.?
Das geht einfach nicht...


Also ich würde mit dem Hund ein MK Training machen, damit ihr auf der sicheren Seite seid und gleichzeitig noch versuchen die Kontakte zu für den Hund fremden Menschen erstmal runter zu fahren und neu und langsamer aufzubauen... aber ohne eine Sicherung sollte da kein Kontakt mehr stattfinden!

Außerdem solltet ihr euch auch überlegen ob evtl. nach dem schnappen/beissen nicht auch noch eine Verstärkung für den Hund statt fand!
Sprich, der Hund beisst, Mensch geht weg - Erfolgserlebnis für den Hund!
Der Hund kann so auch wunderbar eine für ihn wirksame Strategie entwickeln!
Es darf also, auch rein vom lerntechnischen her gesehen, eigentlich nicht mehr so weit kommen, dass der Hund dieses Verhalten zeigt, denn 4 mal in 6 Wochen (?) ist ja nicht wirklich selten...:(
 
mhm weiß nich...dann hat der hund schon wieder was neues aufm plan, wieder neuen stress....ganz ehrlich 6 wochen is nüscht...."lasst doch erstmal alles so" und lasst sie ankommen!!!
also einfach strikt keinen besuch, baut doch erstmal ein vertrauensverhältnis mit der hündin auf. und auch keine neuen kommandos, gerne die alten weiter festigen.
...und dann fangt irgendwann mit besuchertraining/ meinethalber auch maulkorbtraining an

das wär mein plan.
 
Natürlich muss man das MK Training nicht sofort machen aber ich würde einfach ohne MK niemanden mehr einladen oder den Hund nicht so mit hinnehmen...

Ich würde ein MK Training auch nicht unbedingt als Stress ansehen, meine Hündin fand das MK Training richtig klasse... und gewisse Sachen würde ich auch bei einem spanischen Zwingerhund von Anfang an üben, damit einfach gewisse grundlegende Sachen von Beginn an vermittelt werden und der Hund nicht die ersten 3 Monate die Prinzessin auf der Erbse ist und dann plötzlich vom Thrönchen geschubbst werden muss...
Je nach Hund kann ja auch der Aufbau verschiedener Kommandos in den Vertrauensaufbau integriert werden, bei einem lernwilligen Hund ist es sicher nicht schdlich, wenn man über positive Verstärkung mit ihm arbeitet!
 
ja wenn du dir aber den ersten post nochmal durchliest und siehst wieviel diese hündin in den sechs wochen hier verarbeiten, lernen etc. durfte/musste/sollte/konnte (wobei eine überforderung da nich unüblich ist)

sie ankommen lassen, meint nicht, dass der hund alles darf.

ich glaube jedoch, kenn den hund ja nich, dass ein mk in der jetztsituation für den hund noch mehr stress ist....und ich glaube nicht, dass sie den jetzt wochenlang aufbauen, wenn alles andere wie gesagt auch schon in sechs wochen durchgesetzt wurde.
 
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