Allem Anschein nach hat der gleiche Hund vor 10 Tagen einen Jack Russel fast tot gebissen und das sei auch nicht das erste Mal gewesen, dass es zu einer Auseinandersetzung kam. Ich möchte damit nicht sagen, dass der Hund grundsätzlich böse ist. Aber da läuft doch irgendwas schief??
Ja, mindestens eines: Der Halter unterschätzt entweder seinen Hund, oder es ist ihm sch.egal, was der so anrichtet. Sein Management ist jedenfalls absolut unzureichend.
(Von einem simplen Erziehungsfehler, der mit ein bisschen Training leicht auszubügeln wäre, gehe ich bei dieser Schilderung momentan nicht mehr aus. Auch dann kann der Hund zuhause und zu Menschen ein Goldstück sein und man kann ihn weiter halten - wenn man ihn entsprechend sichert und dafür sorgt, dass nix passiert.)
Nachdem die Besitzerin des verletzten Hundes dann natürlich sofort zum Tierarzt ist, ist der Besitzer des anderen Hundes auf der Hundewiese geblieben. Hund nicht angeleint, hat ihm weiter seinen Ball geworfen, hat direkt danach auch nicht geschimpft oder dergleichen... Vielleicht liege ich falsch, aber muss man nich klar machen, dass das falsch ist bzw. ein unerwünschtes Verhalten?
Grundsätzlich ja, aber was willst du da noch machen, wenn es einmal passiert ist? - Dem Hund eine Woche Stubenarrest verordnen?
Nüchtern betrachtet, ist es so: Im Moment der Beißerei ist der Hund so auf 180, dass er eh nichts mehr mitkriegt. Interventionen müssen massiv sein, um ihn zu erreichen, und als Konsequenz seiner Handlung kann er sie nicht sehen. Eine lange Gardinenpredigt anschließend bringt auch nix, den allermeisten Hunde fehlt die Fähigkeit, den Zusammenhang herzustellen und daraus Konsequenzen für später zu ziehen.
Aber einfach weiter im Text wie bisher zu machen, als sei gar nichts passiert, und den Hund unangeleint weiter toben zu lassen, finde ich durchaus schräg, vor allem, wenn es nicht der erste Vorfall dieser Art war. Könnte aber darauf hindeuten,
was da im Oberstübchen des Besitzers nicht stimmt...
Edit: Was ich sagen wollte, ist: Wenn sowas erstmal passiert ist, macht es auch aus neurophysiologischer Hinsicht wenig Sinn, den Hund irgendwie zu "strafen".
Der Punkt ist, dasss man als Besitzer eigentlich in der Pflicht steht, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Indem man nämlich seinen Hund beobachtet und eingreift, falls sich eine Situation hochschaukelt. Idealerweise,
bevor sich der Schalter umlegt.
Oder indem man den Hund nicht dort ungesichert im Freilauf spielen lässt, wo andere Hunde sind.
"Passieren" kann sowas auch dem gewissenhaftesten Halter unter blöden Umständen... wenn man Pech hat, kippt ein Spiel in Sekunden, und so schnell ist keiner da, um einzugreifen.
Aber wenn es schon (mindestens) der zweite Vorfall in nicht ganz zwei Wochen ist, sehe ich da mehr als bloß Pech. Spätestens nach dem ersten Vorfall weiß man doch eigentlich - oder
sollte es wissen - was Sache ist und dass man mit diesem Hund nicht nöselig über die Hundewiese latschen kann wie mit jedem anderen. Sollte man jedenfalls meinen.
Es sei denn, man ist eigentlich stolz auf seinen harten Brocken und meint, die anderen hätten hat Pech gehabt...