Hallo,
ich schreibe jetzt mal eine Geschichte, die ist so unglaublich, wie sie wahr ist. Es ist aber alles genauso passiert, wie es hier beschrieben wird und zwar erst letzte Woche (beginnend am Mittwoch 4.6.03)
Ich werde, um die betroffenen Personen nicht in irgendwelche Schwierigkeiten zu bringen, keine Namen nennen, sondern sie und die Orte nur mit neutralen Bezeichnungen titulieren.
Es begann so:
Ich erhielt am Donnerstag (5.6.03) auf Anrufbeantworter einen Anruf von einer alten (ist garnicht so alt, nur kenne ich sie schon lange) Bekannten, auch Forumsmitglied, ihr Rüde (sie hat zwei recht große, langhaarige Hunde, Rüde und Hündin und einen kleinen Hund, der hier aber keine Rolle spielt) wäre aus dem Grundstück draußen gewesen und hätte einen Radfahrer gebissen. Alles in ihrer Abwesenheit, und als sie heimkam wäre schon die Polizei gekommen usw.
Jetzt muß ich zum besseren Verständnis der Geschichte noch ein paar Dinge erklären:
Meine Bekannte wohnt mit ihrem Lebensgefährten, der aber viel unterwegs ist, und am folgenden Gespräch nicht beteiligt war, in einer kleinen Stadt (ca. 30 000 Einw.) in der Umgebung der Bayerischen Landeshauptstadt. Sie wohnt zur Miete in einem alten Haus, nahe dem Zentrum der Stadt, das Haus hat einen Vorgarten und liegt in einer engen Seitenstraße, die eigentlich keinen Durchgangsverkehr hat.
Um in den Vorgarten zu gelangen, muß man zwei Gartentüren passieren, die erste draußen an der Straße (nur mit Klinkendrücken zu öffnen, geht ins Grundstück hinein auf), dann durch einen kleinen Vorraum ein paar Meter und dann durch die zweite, innere Tür, die mit einem Sicherheitsschloß gesichert ist und außerdem noch oben mit einer Drahtseilschlinge, die die Tür zusätzlich sichert (diese Tür geht nach außen, zur Straßenrichtung hin auf). Bei den später erfolgten Nachforschungen haben wir herausgefunden, daß man die innere Tür, auch wenn sie versperrt ist, mit Gewalt vom Anschlagpfosten wegdrücken kann und dann öffnen und genauso wieder zumachen, um dies durch Hunde zu verhindern, wurde ja seinerzeit oben die zusätzliche Drahtschlinge angebracht (wahrscheinlich vom Vormieter).
Unten im Haus befindet sich ein sogenanntes Hundezimmer, dessen Tür zu Vorgarten immer offen ist, darin haben die Hunde ihre Schlafplätze. Die eigentlichen Wohnräume liegen im 1.Stock.
Ich rufe also zurück und erfahre folgendes:
Am Mittwoch 4.6.03 kam meine Bekannte nachmittags zurück, und wurde von Nachbarn darauf aufmerksam gemacht, ihre Hunde seien in ihrer Abwesenheit draußen auf der Straße gelegen, auch um die Ecke, in einer Hauptstraße seien sie gesehen worden. Als meine Bekannte heimkam, waren aber beide Türen zu, innere auch versperrt und die Drahtschlinge oben drübergehängt, und die Hunde waren drinnen.
Am Donnerstag(5.6.03) kam dann die Polizei, ein Beamter und eine Beamtin, und erzählten, einer der beiden Hunde hätte auf der Straße einen Radfahrer gebissen, und es würde ermittelt, weil Anzeige erstattet worden sei, wegen fahrlässiger Körperverletzung. Der Radfahrer sei im Krankenhaus gewesen zur ärztlichen Versorgung. Die Polizistin nahm auch den Zaun in Augenschein und konnte aber keine Löcher entdecken.
Am Abend gegen 19.00 Uhr wollte der Polizist mit dem Geschädigten nochmal vorbeikommen zwecks Identifizierung des Hundes.
Nachdem ich mir die Geschichte am Telefon angehört hatte, und ich kenne ja die Örtlichkeit gut und auch die Hunde sehr gut, kam mir das alles etwas komisch vor, und ich bekam den Eindruck, das ihr da was angehängt werden soll. Wie sollten die Hunde hinausgekommen sein, draußen Radfahrer gemeuchelt haben, dann wieder hineingegangen sein und die beiden Türen wieder hinter sich zugemacht haben mit Schloß und Drahtschinge usw. Also sagte ich: “Ich fahre hinaus und will dabeisein, wenn da quasi ein Lokaltermin abgehalten werden soll.“
Wie gesagt ich hatte bei der ganzen Sache ein sehr ungutes Gefühl, und dachte mir auch, daß sich ihr Lebensgefährte aus dieser Hundesache wahrscheinlich raushalten wollte, und sie somit alleine dem Polizisten und dem Geschädigten gegenüberstehen würde, und die wahrscheinlich vorhätten, ihr das anzuhängen, ganz egal, was wirklich geschehen war.
Also ich hetze mich ab und bin dann am Abend kurz vor 19.00 Uhr draußen. Sie sagt, der Polizist hätte eben angerufen, daß der Radfahrer (der Geschädigte) wegen des Regens (es hat aber noch nicht geregnet, es waren an dem Abend Gewitter rundherum, aber nicht dort) erst später (um 20.30 Uhr) kommen könne. (Ich denke mir, der kann also schon wieder Radfahren, obwohl ja so schwer verletzt).
Wir sitzen also zusammen und besprechen das weitere Vorgehen, beschließen, sie soll möglichst wenig sagen, ich werde reden mit denen, und vor allem, ich möchte zuallererst, bevor die die Hunde zu sehen bekommen von dem Geschädigten eine Beschreibung des Hundes hören, der ihn gebissen haben soll.
Dann um ca 19.45 Uhr ein Anruf: der Polizist, sie würden in 10 Minuten kommen.
Fünf Minuten später waren sie da:
(Zum besseren Verständnis muß ich erklären, daß das nachfolgend geschilderte Gespräch von beiden Seiten und allen beteiligten Personen in leisem Ton und ohne irgendwelche Ausfälle oder Beleidigungen geführt wurde)
Der Polizeiwagen steht mitten auf der Straße geparkt (ich frage mich schon, warum er nicht das Blaulicht auch noch an hat), obwohl man bequem am Rand parken kann, so daß die Durchfahrt frei bleibt, wie gesagt es ist eine sehr kleine Straße. Polizist und Geschädigter stehen schon da, als wir runterkommen und gleich: „Wo sind die Hunde, wir wollen die Hunde sehen!“ Hinter dem Polizeiwagen steht auch schon ein Mercedes, der nicht durchfahren kann, traut sich aber nicht die Polizei anzuhupen.
Also bitte ich den Polizisten doch erst mal das Polizeiauto zur Seite zu stellen, damit die Leute durchfahren können, tut er dann auch, etwas wiederwillig und kommt dann wieder, der Geschädigte sagt in der Zeit in der der Polizist den Wagen wegfährt, nichts, obwohl ich ihn anspreche und ihm auch schon sage, daß es uns Leid tut, wenn er gebissen worden sein sollte.
Wir, meine Bekannte und ich sind innerhalb des Grundstückes, Polizist und Geschädigter sind draußen vor dem Tor (es gibt auch noch ein großes Schiebetor, das aber immer zu ist). Die Hunde sind noch im Haus.
Jetzt muß ich noch was anmerken: Ich habe diesen Geschädigten gesehen, und mein erster Gedanke war, daß ich seit langem keinen Menschen mehr gesehen habe, dem man die Falschheit schon so im Gesicht auf den ersten Blick ablesen kann, als Bayer würde ich sagen, er hatte so einen richtig „verdrückten Gesichtsausdruck“. Er war mir richtg zuwider. Mein Eindruck von dem Polizisten war erstmal ganz neutral.
Der Polizist kommt also wieder zu uns und sofort wieder: „Wo sind jetzt die Hunde?“
Ich sage zum Geschädigten: „Die sind noch im Haus, wir würden sie bitten, uns erst mal den Hund zu beschreiben, der gebissen haben soll. Dann können Sie die Hunde sehen, und wir werden ja sehen, ob die Beschreibung übereinstimmt.“
Dann der Polizist:“ Wer sind Sie überhaupt, ich bin der „Dienstgrad+Nachname, und ich ermittle hier wegen einer fahrlässigen Körperverletzung, wer sind Sie, und welche Funktion haben sie hier?“ Er stellt uns auch noch den Geschädigten mit Nachnamen vor.
Ich sage ihm: „Ich bin der Herr Nachname und ich bin hier um Frau Nachname der Bekannten zu vertreten.“
Ich erkläre den beiden indem ich mit Erklärung der Öffnungsrichtung und der Drahtschlaufe und des Schlosses, das jetzt nicht zugesperrt ist, sondern sich mit Klinke öffnen läßt, durch beide Türen bis hinaus auf die Straße gehe, und dann wieder mit Erklärung zurück, was die Hunde alles gemacht haben müßten, um hinauszukommen und wieder zurück, und die Türen hinter sich wieder zuschließen, und das das kein Hund kann. Der Polizist sieht das ein, der Kommentar des Geschädigten: „Das steht doch hier garnicht zur Debatte, hier geht es schließlich um einen gefährlichen Hund, und da muß man was unternehmen!“
Dann bitte ich nochmal den Geschädigten um eine Beschreibung des Hundes der ihn gebissen haben soll. Er sagt nichts.
Ich bitte den Polizisten ob er mir nicht die Beschreibung des Hundes, die der Geschädigte ja sicher vor der Polizei abgegeben haben wird, sagen kann, und erkläre ihm auch nochmal, warum ich das gerne möchte, nämlich, um sicherzustellen, daß nicht egal welchen Hund wir aus dem Haus dann herauslassen werden, gesagt werden kann: „Der wars“, sondern daß man überprüfen kann, ob die Beschreibung wenigsten in etwa übereinstimmt .
Der Polizist erklärt sich bereit, mir die Beschreibung zu sagen:
„Ein großer Hund, braun, mit schwarzer Flammung.“
Ich frage nach, ob der Hund kurz- oder langhaarig war, was wie ich auch noch erkläre, ja einen wesentlichen Unterschied im Aussehen macht.
Der Polizist sagt: „Das sage ich Ihnen nicht“
Ich:“Warum nicht!“
Polizist:“Nein das sage ich Ihnen nicht, zeigen Sie uns jetzt sofort die Hunde!“
Ich sage ihm, daß ich aber auf einer Beschreibung der Haarlänge bestehe, weil das einfach wesentlich ich, und daß er dann sofort die Hunde sehen kann.
Der Polizist:“Nein die Haarlänge sage ich ihnen nicht!“
Ich:“Warum denn nicht!“
Polizist zu meiner Bekannten, die bis dahin wenig gesagt hatte: „Wenn sie uns jetzt nicht sofort die Hunde zeigen..... Ich habe bis jetzt diese Sache ganz wohlwollend für Sie geschrieben und wenn Sie uns jetzt nicht sofort die Hunde zeigen, ich kann auch anders schreiben, nämlich, daß sie nicht kooperieren, und sich weigern uns die Hunde zu zeigen, und dann sieht es schon viel schlechter für Sie aus.“
Ich sage ihm dann, daß er sofort die Hunde sehen kann, wenn er mir was über die Haarlänge gesagt hat.
Dann kommt er endlich raus damit:“Der Geschädigte weiß nicht, ob der Hund lang- oder kurzhaarig war, der Geschädigte hat so Angst gehabt, er hat das nicht mitgekriegt, das weiß er nicht!“
Darauf sage ich ihm, daß ich das einfach nicht glauben kann, daß jemand zwar weiß wie groß der Hund war, welche Farbe er hatte, welche „Flammung“ (Komischer Ausdruck) aber nicht weiß, ob lang- oder kurzhaarig. Und daß wir jetzt immer noch in der gleichen Situation sind, daß der Geschädigte praktisch nachwievor jeden Hund identifizieren kann, den wir ihm zeigen, sofern er größer als eine Ratte und nicht gerade reinweiß ist.
Dann kommt der Hammer:
Der Polizist greift an sein Pistolenhalfter, öffnet den Druckknopf-Verschuß oben, legt die Hand an den Griff der Waffe und sagt zu mir:
„Wenn ich Ihnen jetzt meine Pistole an den Kopf halte, haben sie dann Angst? So eine Angst hat der Geschädigte gehabt!“
(Ich habe ganz kurz überlegt, was tun, wenn der jetzt tatsächlich die Waffe zieht, und mir gedacht, daß ich ihn dann fragen müßte, ob er sie auch durchgeladen hat, wenn er mich schon bedrohen will damit)
Aber er hat die Waffe dann doch nicht gezogen, soweit geht nicht mal ein Polizist in einer bayerischen Kleinstadt.
Ich sagte ihm: „Nein, ich habe keine Angst“!
Er „Warum nicht!“
Ich: „Weil ich weiß, wenn Sie das tun, dann, dann sind Sie als Polizist sowas von dran, und Sie sind in einer viel schlechteren Situation als ich, oder wollen sie mich wirklich erschießen?“
Darauf machte er den Druckknopf wieder zu und es kam nochmal eine Aussage, wenn wir nicht kooperativ wären, er hätte die Hunde schon fotografiert, und wir bräuchten sie ihnen garnicht zu zeigen, er könnte dem Geschädigten auch die Bilder der Hunde vorlegen.
Ich sagte ihm dann, daß ich ausdrücklich feststelle, daß er mir keine genaue Beschreibung des „Täterhundes“ geben wolle, und trotzdem das Herzeigen der Hunde verlange, und daß ich somit feststelle, daß er die Sache recht einseitig behandelt, und nicht, wie es Verpflichtung der Polizei sei, neutral.
Dann hat meine Bekannte die Hunde herausgelassen, erst die Hündin, da kam vom Geschädigten sofort nach einer Sekunde: „Die wars nicht.“
Dann den Rüden, da kam vom Geschädigten auch nach einer Sekunde: „Ja der wars!“
Nur zur Erklärung: Beide Hunde haben so lange Haare, daß man das Geschlecht nicht so leicht erkennen kann, woher wußte der wohl sofort das Geschlecht der beiden Hunde?
Irgendwann im Laufe des Gesprächs nachdem wir die Hunde herausgelassen hatten, wurde ich dann auch noch gefragt, ob der Rüde mein Hund sei. Wahrscheinlich, weil ich ihn immer bei mir gehalten habe.
Es begann ganz leicht zu tröpfeln.
Die Hündin ist irgendwo im Vorgarten rumgelaufen und hat sich nicht weiter um uns gekümmert, der Rüde, den ich fast an der Tür abholte, als er herausgelassen wurde, lief mit mir bis zum Tor und stieg mit den Vorderpfoten hinauf und schaute mit hinaus, neben mir. Der ach so Angst vor diesem Hund habende Geschädigte, der bis dahin in einem 3/4 Meter vom Tor, an dem wir standen, gestanden hatte, blieb trotz seiner furchtbaren Angst stehen, als der Hund übers Tor hinweg hinausschaute. Ich habe das schon etwas seltsam gefunden!
Dann fragte der Geschädigte, ob er sich ins Polizeiauto setzen dürfe, nicht, weil ihm das Bein (an dem man wegen kurzer Hose einen ca. 20 cm breiten Verband sehen konnte) wehtäte, sondern wegen dem Regen. Er durfte es, aber ich dachte mir, es hätte sich schon noch gehört, das ihm der Polizist wenigstens noch die Autotür geöffnet hätte, wie man es macht, wenn man jemanden schon so hofiert. Naja die Polizisten in bayerischen Kleinstädten halt!
Der Geschädigte hat übrigens überhaupt nicht gehinkt!
Das Gespräch mit dem Polizisten dauerte dann noch ca. 5 min., es ging um die Vernehmung meiner Bekannten, und ich fragte, ob ich da mitkommen könnte.
Polizist:“ Sind Sie ihr Anwalt? Dann dürften Sie anwesend sein bei der Vernehmung.“
Das mußte ich leider verneinen (Hätte das Jurastudium damals doch nicht aufstecken sollen!), und so erfuhr er, das er mich die ganze Zeit für den Anwalt meiner Bekannten gehalten hatte, obwohl ich nur gesagt hatte: „Ich bin da, um sie zu vertreten.“ Ich hatte nicht gesagt „Juristisch vertreten.“
Weiter haben wir dem Polizisten noch das Versprechen abgenommen, daß er dem Geschädigten (der ja im Auto saß) ausrichtet, daß es uns Leid tut, wenn er wirklich von diesem Hund gebissen worden sein sollte.
Er erzählte auch noch, wie unberechenbar doch alle Hunde seien, da er selbst von seinem eigenen Dackel, den er 12 Jahre gehabt hätte 3 mal als Besitzer gebissen worden wäre. Ich mußte ihm dann entgegenhalten, daß ich nach über 50 Jahren eigener Hunde noch nie gebissen worden bin, von überhaupt keinem Hund.
Ich versuchte dann noch zu hinterfragen, welche Verletzungen denn der Geschädigte habe, erfuhr aber nichts, wegen „Datenschutz“.
(Wenn die Hundeversicherung für diese Sache wirklich zahlen soll, dann werden sich die aber nicht mit Datenschutz zufrieden geben, die werden schon den Arztbericht sehen wollen, und zu Recht. Ich glaube immer mehr, daß der Geschädigte vielleicht vom Rad gefallen ist, und der Hund gerade in der Nähe war, als brauchbarer „Täter“. Oder das der Geschädigte dem Hund vielleicht einen Tritt versetzt hat, weil der blöd mitten auf der kleinen Straße rumlag und vielleicht sogar schlief. Denn draußen scheinen die Hunde wirklich gewesen zu sein und daß er blöd mitten im Weg rumliegt traue ich diesem Hund durchaus zu, aber nicht, daß er ohne angegriffen zu werden jemanden beißt, vor allem nicht ohne Grund. Nur wie kamen die Hunde hinaus und wieder hinein, mit Türen zumachen???
Weiter habe ich dem Polizisten gesagt, daß er noch eine Anzeige wird aufzunehmen haben, gegen unbekannt, wegen Hausfriedensbruch, denn wer auch immer die Hunde hinausgelassen hat, hat diesen begangen!
Dann fing es wirklich an zu regnen und er fuhr.
Am nächsten Tag erfuhr ich, daß meine Bekannte von Nachbarn einen Zeitungsausschnitt erhalten hatte von einer Regional-Beilage des Münchener Merkur:
Inhalt in der Straße meiner Bekannten sei ein Radfahrer von einer herrenlosen Dogge gebissen worden, der Radfahrer sei im Krankenhaus behandelt worden, die Polizei der Kleinstadt fragt die Bevölkerung, wer in der fraglichen Gegend eine Dogge hat.
Jetzt ist natürlich auch gut erklärbar, warum man sich auf die Haarlänge des Täterhundes uns gegenüber nicht einlassen wollte!
Hier der Zeitungsausschnitt Münchner Merkur :
Dogge fällt Radler an
xxxxxxxx (ea) - Erhebliche Verletzungen zog sich ein Radfahrer zu, der am Mittwoch von einer Dogge angefallen worden war. Der 52-Jährige war gegen 17 Uhr in der xxxxxxxxxxxxxxxxl-Straße unterwegs, als ihn der herrenlose braun-schwarze Hund angriff. Der Mann musste zur ärztlichen Notversorgung in das Kreiskrankenhaus gebracht werden. "Wer besitzt im Bereich der xxxxxxxxxc Siedlung eine braun-schwarze Dogge", fragt die Polizeiinspektion xxxxxxx und bittet um sachdienliche Hinweise unter (xxxxxx) xxxx-0. mm
Datum: 06.06.2003
So jetzt könnte Ihr Euch selber ein Bild machen, ich kann nur sagen:
Die ganze Geschichte ist haarklein so abgelaufen, wie ich sie geschildert habe!
Das einzige, was mich unheimlich im Nachhinein ärgert, ist, daß ich zu diesem Lokaltermin nicht die gelbe Dogge meiner Mutter ausgeliehen und mitgenommen habe, um sie dann aus dem Haus herauszulassen, zwecks Identifiziertwerdens als Täter, denn die war zur Tatzeit in München den ganzen Nachmittag beim Tierkardiologen – wäre wahrscheinlich recht schwer für die Herrschaften gewesen, da dann wieder herauszukommen!
Daß meine Bekannte einen Anwalt braucht, ist klar!
Daß es wenig Sinn macht, den Polizisten anzuzeigen, wegen der Drohung, wie er die Anzeige behandeln werde, oder wegen der Bedrohung mit der Waffe, ist auch klar, so gern ich das auch täte, denn der würde am gleichen Tag noch Dienstausweis und Dienstwaffe abgeben!
Daß man, soweit es geht, die Nachbarn befragen muß, um noch rauszubringen, ob irgendjemand was beobachtet hat, ist auch klar!
Daß die Hunde nicht mehr allein im Vorgarten sein können, ist auch klar!
Aber wie kann man sich gegen sowas sonst noch wehren, außer mit den Mitteln, die wir schon versucht haben!
Falls jemand irgendeine gute Idee zu der Sache hat, möge er sie uns bitte mitteilen!
Liebe Grüße
Puck, Wicki und Frodo
ich schreibe jetzt mal eine Geschichte, die ist so unglaublich, wie sie wahr ist. Es ist aber alles genauso passiert, wie es hier beschrieben wird und zwar erst letzte Woche (beginnend am Mittwoch 4.6.03)
Ich werde, um die betroffenen Personen nicht in irgendwelche Schwierigkeiten zu bringen, keine Namen nennen, sondern sie und die Orte nur mit neutralen Bezeichnungen titulieren.
Es begann so:
Ich erhielt am Donnerstag (5.6.03) auf Anrufbeantworter einen Anruf von einer alten (ist garnicht so alt, nur kenne ich sie schon lange) Bekannten, auch Forumsmitglied, ihr Rüde (sie hat zwei recht große, langhaarige Hunde, Rüde und Hündin und einen kleinen Hund, der hier aber keine Rolle spielt) wäre aus dem Grundstück draußen gewesen und hätte einen Radfahrer gebissen. Alles in ihrer Abwesenheit, und als sie heimkam wäre schon die Polizei gekommen usw.
Jetzt muß ich zum besseren Verständnis der Geschichte noch ein paar Dinge erklären:
Meine Bekannte wohnt mit ihrem Lebensgefährten, der aber viel unterwegs ist, und am folgenden Gespräch nicht beteiligt war, in einer kleinen Stadt (ca. 30 000 Einw.) in der Umgebung der Bayerischen Landeshauptstadt. Sie wohnt zur Miete in einem alten Haus, nahe dem Zentrum der Stadt, das Haus hat einen Vorgarten und liegt in einer engen Seitenstraße, die eigentlich keinen Durchgangsverkehr hat.
Um in den Vorgarten zu gelangen, muß man zwei Gartentüren passieren, die erste draußen an der Straße (nur mit Klinkendrücken zu öffnen, geht ins Grundstück hinein auf), dann durch einen kleinen Vorraum ein paar Meter und dann durch die zweite, innere Tür, die mit einem Sicherheitsschloß gesichert ist und außerdem noch oben mit einer Drahtseilschlinge, die die Tür zusätzlich sichert (diese Tür geht nach außen, zur Straßenrichtung hin auf). Bei den später erfolgten Nachforschungen haben wir herausgefunden, daß man die innere Tür, auch wenn sie versperrt ist, mit Gewalt vom Anschlagpfosten wegdrücken kann und dann öffnen und genauso wieder zumachen, um dies durch Hunde zu verhindern, wurde ja seinerzeit oben die zusätzliche Drahtschlinge angebracht (wahrscheinlich vom Vormieter).
Unten im Haus befindet sich ein sogenanntes Hundezimmer, dessen Tür zu Vorgarten immer offen ist, darin haben die Hunde ihre Schlafplätze. Die eigentlichen Wohnräume liegen im 1.Stock.
Ich rufe also zurück und erfahre folgendes:
Am Mittwoch 4.6.03 kam meine Bekannte nachmittags zurück, und wurde von Nachbarn darauf aufmerksam gemacht, ihre Hunde seien in ihrer Abwesenheit draußen auf der Straße gelegen, auch um die Ecke, in einer Hauptstraße seien sie gesehen worden. Als meine Bekannte heimkam, waren aber beide Türen zu, innere auch versperrt und die Drahtschlinge oben drübergehängt, und die Hunde waren drinnen.
Am Donnerstag(5.6.03) kam dann die Polizei, ein Beamter und eine Beamtin, und erzählten, einer der beiden Hunde hätte auf der Straße einen Radfahrer gebissen, und es würde ermittelt, weil Anzeige erstattet worden sei, wegen fahrlässiger Körperverletzung. Der Radfahrer sei im Krankenhaus gewesen zur ärztlichen Versorgung. Die Polizistin nahm auch den Zaun in Augenschein und konnte aber keine Löcher entdecken.
Am Abend gegen 19.00 Uhr wollte der Polizist mit dem Geschädigten nochmal vorbeikommen zwecks Identifizierung des Hundes.
Nachdem ich mir die Geschichte am Telefon angehört hatte, und ich kenne ja die Örtlichkeit gut und auch die Hunde sehr gut, kam mir das alles etwas komisch vor, und ich bekam den Eindruck, das ihr da was angehängt werden soll. Wie sollten die Hunde hinausgekommen sein, draußen Radfahrer gemeuchelt haben, dann wieder hineingegangen sein und die beiden Türen wieder hinter sich zugemacht haben mit Schloß und Drahtschinge usw. Also sagte ich: “Ich fahre hinaus und will dabeisein, wenn da quasi ein Lokaltermin abgehalten werden soll.“
Wie gesagt ich hatte bei der ganzen Sache ein sehr ungutes Gefühl, und dachte mir auch, daß sich ihr Lebensgefährte aus dieser Hundesache wahrscheinlich raushalten wollte, und sie somit alleine dem Polizisten und dem Geschädigten gegenüberstehen würde, und die wahrscheinlich vorhätten, ihr das anzuhängen, ganz egal, was wirklich geschehen war.
Also ich hetze mich ab und bin dann am Abend kurz vor 19.00 Uhr draußen. Sie sagt, der Polizist hätte eben angerufen, daß der Radfahrer (der Geschädigte) wegen des Regens (es hat aber noch nicht geregnet, es waren an dem Abend Gewitter rundherum, aber nicht dort) erst später (um 20.30 Uhr) kommen könne. (Ich denke mir, der kann also schon wieder Radfahren, obwohl ja so schwer verletzt).
Wir sitzen also zusammen und besprechen das weitere Vorgehen, beschließen, sie soll möglichst wenig sagen, ich werde reden mit denen, und vor allem, ich möchte zuallererst, bevor die die Hunde zu sehen bekommen von dem Geschädigten eine Beschreibung des Hundes hören, der ihn gebissen haben soll.
Dann um ca 19.45 Uhr ein Anruf: der Polizist, sie würden in 10 Minuten kommen.
Fünf Minuten später waren sie da:
(Zum besseren Verständnis muß ich erklären, daß das nachfolgend geschilderte Gespräch von beiden Seiten und allen beteiligten Personen in leisem Ton und ohne irgendwelche Ausfälle oder Beleidigungen geführt wurde)
Der Polizeiwagen steht mitten auf der Straße geparkt (ich frage mich schon, warum er nicht das Blaulicht auch noch an hat), obwohl man bequem am Rand parken kann, so daß die Durchfahrt frei bleibt, wie gesagt es ist eine sehr kleine Straße. Polizist und Geschädigter stehen schon da, als wir runterkommen und gleich: „Wo sind die Hunde, wir wollen die Hunde sehen!“ Hinter dem Polizeiwagen steht auch schon ein Mercedes, der nicht durchfahren kann, traut sich aber nicht die Polizei anzuhupen.
Also bitte ich den Polizisten doch erst mal das Polizeiauto zur Seite zu stellen, damit die Leute durchfahren können, tut er dann auch, etwas wiederwillig und kommt dann wieder, der Geschädigte sagt in der Zeit in der der Polizist den Wagen wegfährt, nichts, obwohl ich ihn anspreche und ihm auch schon sage, daß es uns Leid tut, wenn er gebissen worden sein sollte.
Wir, meine Bekannte und ich sind innerhalb des Grundstückes, Polizist und Geschädigter sind draußen vor dem Tor (es gibt auch noch ein großes Schiebetor, das aber immer zu ist). Die Hunde sind noch im Haus.
Jetzt muß ich noch was anmerken: Ich habe diesen Geschädigten gesehen, und mein erster Gedanke war, daß ich seit langem keinen Menschen mehr gesehen habe, dem man die Falschheit schon so im Gesicht auf den ersten Blick ablesen kann, als Bayer würde ich sagen, er hatte so einen richtig „verdrückten Gesichtsausdruck“. Er war mir richtg zuwider. Mein Eindruck von dem Polizisten war erstmal ganz neutral.
Der Polizist kommt also wieder zu uns und sofort wieder: „Wo sind jetzt die Hunde?“
Ich sage zum Geschädigten: „Die sind noch im Haus, wir würden sie bitten, uns erst mal den Hund zu beschreiben, der gebissen haben soll. Dann können Sie die Hunde sehen, und wir werden ja sehen, ob die Beschreibung übereinstimmt.“
Dann der Polizist:“ Wer sind Sie überhaupt, ich bin der „Dienstgrad+Nachname, und ich ermittle hier wegen einer fahrlässigen Körperverletzung, wer sind Sie, und welche Funktion haben sie hier?“ Er stellt uns auch noch den Geschädigten mit Nachnamen vor.
Ich sage ihm: „Ich bin der Herr Nachname und ich bin hier um Frau Nachname der Bekannten zu vertreten.“
Ich erkläre den beiden indem ich mit Erklärung der Öffnungsrichtung und der Drahtschlaufe und des Schlosses, das jetzt nicht zugesperrt ist, sondern sich mit Klinke öffnen läßt, durch beide Türen bis hinaus auf die Straße gehe, und dann wieder mit Erklärung zurück, was die Hunde alles gemacht haben müßten, um hinauszukommen und wieder zurück, und die Türen hinter sich wieder zuschließen, und das das kein Hund kann. Der Polizist sieht das ein, der Kommentar des Geschädigten: „Das steht doch hier garnicht zur Debatte, hier geht es schließlich um einen gefährlichen Hund, und da muß man was unternehmen!“
Dann bitte ich nochmal den Geschädigten um eine Beschreibung des Hundes der ihn gebissen haben soll. Er sagt nichts.
Ich bitte den Polizisten ob er mir nicht die Beschreibung des Hundes, die der Geschädigte ja sicher vor der Polizei abgegeben haben wird, sagen kann, und erkläre ihm auch nochmal, warum ich das gerne möchte, nämlich, um sicherzustellen, daß nicht egal welchen Hund wir aus dem Haus dann herauslassen werden, gesagt werden kann: „Der wars“, sondern daß man überprüfen kann, ob die Beschreibung wenigsten in etwa übereinstimmt .
Der Polizist erklärt sich bereit, mir die Beschreibung zu sagen:
„Ein großer Hund, braun, mit schwarzer Flammung.“
Ich frage nach, ob der Hund kurz- oder langhaarig war, was wie ich auch noch erkläre, ja einen wesentlichen Unterschied im Aussehen macht.
Der Polizist sagt: „Das sage ich Ihnen nicht“
Ich:“Warum nicht!“
Polizist:“Nein das sage ich Ihnen nicht, zeigen Sie uns jetzt sofort die Hunde!“
Ich sage ihm, daß ich aber auf einer Beschreibung der Haarlänge bestehe, weil das einfach wesentlich ich, und daß er dann sofort die Hunde sehen kann.
Der Polizist:“Nein die Haarlänge sage ich ihnen nicht!“
Ich:“Warum denn nicht!“
Polizist zu meiner Bekannten, die bis dahin wenig gesagt hatte: „Wenn sie uns jetzt nicht sofort die Hunde zeigen..... Ich habe bis jetzt diese Sache ganz wohlwollend für Sie geschrieben und wenn Sie uns jetzt nicht sofort die Hunde zeigen, ich kann auch anders schreiben, nämlich, daß sie nicht kooperieren, und sich weigern uns die Hunde zu zeigen, und dann sieht es schon viel schlechter für Sie aus.“
Ich sage ihm dann, daß er sofort die Hunde sehen kann, wenn er mir was über die Haarlänge gesagt hat.
Dann kommt er endlich raus damit:“Der Geschädigte weiß nicht, ob der Hund lang- oder kurzhaarig war, der Geschädigte hat so Angst gehabt, er hat das nicht mitgekriegt, das weiß er nicht!“
Darauf sage ich ihm, daß ich das einfach nicht glauben kann, daß jemand zwar weiß wie groß der Hund war, welche Farbe er hatte, welche „Flammung“ (Komischer Ausdruck) aber nicht weiß, ob lang- oder kurzhaarig. Und daß wir jetzt immer noch in der gleichen Situation sind, daß der Geschädigte praktisch nachwievor jeden Hund identifizieren kann, den wir ihm zeigen, sofern er größer als eine Ratte und nicht gerade reinweiß ist.
Dann kommt der Hammer:
Der Polizist greift an sein Pistolenhalfter, öffnet den Druckknopf-Verschuß oben, legt die Hand an den Griff der Waffe und sagt zu mir:
„Wenn ich Ihnen jetzt meine Pistole an den Kopf halte, haben sie dann Angst? So eine Angst hat der Geschädigte gehabt!“
(Ich habe ganz kurz überlegt, was tun, wenn der jetzt tatsächlich die Waffe zieht, und mir gedacht, daß ich ihn dann fragen müßte, ob er sie auch durchgeladen hat, wenn er mich schon bedrohen will damit)
Aber er hat die Waffe dann doch nicht gezogen, soweit geht nicht mal ein Polizist in einer bayerischen Kleinstadt.
Ich sagte ihm: „Nein, ich habe keine Angst“!
Er „Warum nicht!“
Ich: „Weil ich weiß, wenn Sie das tun, dann, dann sind Sie als Polizist sowas von dran, und Sie sind in einer viel schlechteren Situation als ich, oder wollen sie mich wirklich erschießen?“
Darauf machte er den Druckknopf wieder zu und es kam nochmal eine Aussage, wenn wir nicht kooperativ wären, er hätte die Hunde schon fotografiert, und wir bräuchten sie ihnen garnicht zu zeigen, er könnte dem Geschädigten auch die Bilder der Hunde vorlegen.
Ich sagte ihm dann, daß ich ausdrücklich feststelle, daß er mir keine genaue Beschreibung des „Täterhundes“ geben wolle, und trotzdem das Herzeigen der Hunde verlange, und daß ich somit feststelle, daß er die Sache recht einseitig behandelt, und nicht, wie es Verpflichtung der Polizei sei, neutral.
Dann hat meine Bekannte die Hunde herausgelassen, erst die Hündin, da kam vom Geschädigten sofort nach einer Sekunde: „Die wars nicht.“
Dann den Rüden, da kam vom Geschädigten auch nach einer Sekunde: „Ja der wars!“
Nur zur Erklärung: Beide Hunde haben so lange Haare, daß man das Geschlecht nicht so leicht erkennen kann, woher wußte der wohl sofort das Geschlecht der beiden Hunde?
Irgendwann im Laufe des Gesprächs nachdem wir die Hunde herausgelassen hatten, wurde ich dann auch noch gefragt, ob der Rüde mein Hund sei. Wahrscheinlich, weil ich ihn immer bei mir gehalten habe.
Es begann ganz leicht zu tröpfeln.
Die Hündin ist irgendwo im Vorgarten rumgelaufen und hat sich nicht weiter um uns gekümmert, der Rüde, den ich fast an der Tür abholte, als er herausgelassen wurde, lief mit mir bis zum Tor und stieg mit den Vorderpfoten hinauf und schaute mit hinaus, neben mir. Der ach so Angst vor diesem Hund habende Geschädigte, der bis dahin in einem 3/4 Meter vom Tor, an dem wir standen, gestanden hatte, blieb trotz seiner furchtbaren Angst stehen, als der Hund übers Tor hinweg hinausschaute. Ich habe das schon etwas seltsam gefunden!
Dann fragte der Geschädigte, ob er sich ins Polizeiauto setzen dürfe, nicht, weil ihm das Bein (an dem man wegen kurzer Hose einen ca. 20 cm breiten Verband sehen konnte) wehtäte, sondern wegen dem Regen. Er durfte es, aber ich dachte mir, es hätte sich schon noch gehört, das ihm der Polizist wenigstens noch die Autotür geöffnet hätte, wie man es macht, wenn man jemanden schon so hofiert. Naja die Polizisten in bayerischen Kleinstädten halt!
Der Geschädigte hat übrigens überhaupt nicht gehinkt!
Das Gespräch mit dem Polizisten dauerte dann noch ca. 5 min., es ging um die Vernehmung meiner Bekannten, und ich fragte, ob ich da mitkommen könnte.
Polizist:“ Sind Sie ihr Anwalt? Dann dürften Sie anwesend sein bei der Vernehmung.“
Das mußte ich leider verneinen (Hätte das Jurastudium damals doch nicht aufstecken sollen!), und so erfuhr er, das er mich die ganze Zeit für den Anwalt meiner Bekannten gehalten hatte, obwohl ich nur gesagt hatte: „Ich bin da, um sie zu vertreten.“ Ich hatte nicht gesagt „Juristisch vertreten.“
Weiter haben wir dem Polizisten noch das Versprechen abgenommen, daß er dem Geschädigten (der ja im Auto saß) ausrichtet, daß es uns Leid tut, wenn er wirklich von diesem Hund gebissen worden sein sollte.
Er erzählte auch noch, wie unberechenbar doch alle Hunde seien, da er selbst von seinem eigenen Dackel, den er 12 Jahre gehabt hätte 3 mal als Besitzer gebissen worden wäre. Ich mußte ihm dann entgegenhalten, daß ich nach über 50 Jahren eigener Hunde noch nie gebissen worden bin, von überhaupt keinem Hund.
Ich versuchte dann noch zu hinterfragen, welche Verletzungen denn der Geschädigte habe, erfuhr aber nichts, wegen „Datenschutz“.
(Wenn die Hundeversicherung für diese Sache wirklich zahlen soll, dann werden sich die aber nicht mit Datenschutz zufrieden geben, die werden schon den Arztbericht sehen wollen, und zu Recht. Ich glaube immer mehr, daß der Geschädigte vielleicht vom Rad gefallen ist, und der Hund gerade in der Nähe war, als brauchbarer „Täter“. Oder das der Geschädigte dem Hund vielleicht einen Tritt versetzt hat, weil der blöd mitten auf der kleinen Straße rumlag und vielleicht sogar schlief. Denn draußen scheinen die Hunde wirklich gewesen zu sein und daß er blöd mitten im Weg rumliegt traue ich diesem Hund durchaus zu, aber nicht, daß er ohne angegriffen zu werden jemanden beißt, vor allem nicht ohne Grund. Nur wie kamen die Hunde hinaus und wieder hinein, mit Türen zumachen???
Weiter habe ich dem Polizisten gesagt, daß er noch eine Anzeige wird aufzunehmen haben, gegen unbekannt, wegen Hausfriedensbruch, denn wer auch immer die Hunde hinausgelassen hat, hat diesen begangen!
Dann fing es wirklich an zu regnen und er fuhr.
Am nächsten Tag erfuhr ich, daß meine Bekannte von Nachbarn einen Zeitungsausschnitt erhalten hatte von einer Regional-Beilage des Münchener Merkur:
Inhalt in der Straße meiner Bekannten sei ein Radfahrer von einer herrenlosen Dogge gebissen worden, der Radfahrer sei im Krankenhaus behandelt worden, die Polizei der Kleinstadt fragt die Bevölkerung, wer in der fraglichen Gegend eine Dogge hat.
Jetzt ist natürlich auch gut erklärbar, warum man sich auf die Haarlänge des Täterhundes uns gegenüber nicht einlassen wollte!
Hier der Zeitungsausschnitt Münchner Merkur :
Dogge fällt Radler an
xxxxxxxx (ea) - Erhebliche Verletzungen zog sich ein Radfahrer zu, der am Mittwoch von einer Dogge angefallen worden war. Der 52-Jährige war gegen 17 Uhr in der xxxxxxxxxxxxxxxxl-Straße unterwegs, als ihn der herrenlose braun-schwarze Hund angriff. Der Mann musste zur ärztlichen Notversorgung in das Kreiskrankenhaus gebracht werden. "Wer besitzt im Bereich der xxxxxxxxxc Siedlung eine braun-schwarze Dogge", fragt die Polizeiinspektion xxxxxxx und bittet um sachdienliche Hinweise unter (xxxxxx) xxxx-0. mm
Datum: 06.06.2003
So jetzt könnte Ihr Euch selber ein Bild machen, ich kann nur sagen:
Die ganze Geschichte ist haarklein so abgelaufen, wie ich sie geschildert habe!
Das einzige, was mich unheimlich im Nachhinein ärgert, ist, daß ich zu diesem Lokaltermin nicht die gelbe Dogge meiner Mutter ausgeliehen und mitgenommen habe, um sie dann aus dem Haus herauszulassen, zwecks Identifiziertwerdens als Täter, denn die war zur Tatzeit in München den ganzen Nachmittag beim Tierkardiologen – wäre wahrscheinlich recht schwer für die Herrschaften gewesen, da dann wieder herauszukommen!
Daß meine Bekannte einen Anwalt braucht, ist klar!
Daß es wenig Sinn macht, den Polizisten anzuzeigen, wegen der Drohung, wie er die Anzeige behandeln werde, oder wegen der Bedrohung mit der Waffe, ist auch klar, so gern ich das auch täte, denn der würde am gleichen Tag noch Dienstausweis und Dienstwaffe abgeben!
Daß man, soweit es geht, die Nachbarn befragen muß, um noch rauszubringen, ob irgendjemand was beobachtet hat, ist auch klar!
Daß die Hunde nicht mehr allein im Vorgarten sein können, ist auch klar!
Aber wie kann man sich gegen sowas sonst noch wehren, außer mit den Mitteln, die wir schon versucht haben!
Falls jemand irgendeine gute Idee zu der Sache hat, möge er sie uns bitte mitteilen!
Liebe Grüße
Puck, Wicki und Frodo