Eine Frage an die Mütter älterer Kinder. Aus dem "Mütter"-Thread ausgelagert.
Wann und wie habt ihr den Schnuller ausgelagert?
Jakob ist jetzt 2 Jahre und 3 Monate.
Ich kam vor gut nem halben Jahr mal mit fiebrigem, total bedeteschtem Kind mit Schnuller zum Kinderarzt, und sagte noch - was wohl alle Eltern sagen - dass das Kind den Schnuller "eigentlich" ja nur noch zum Schlafen hat. Da war Jakob etwas über 20 Monate alt. Und der reagierte total entsetsetzt und meinte, der Schnuller müsse aber "sofort" weg. Das ginge so ja gar nicht.
Mal abgesehen davon, dass ich es total behämmert fand, einem fiebrigen Kind seinen Schnuller zu entreißen, habe ich dann gedacht, ob ich das wohl zu locker sehe?
Lekto, lass Dich bitte nicht verrückt machen.
Das ist doch wirklich Quatsch.
Ich kenne solche Ansprüche an uns Mütter aber sehr gut.
Mein mittlerer Sohn hat z.B. erst sehr spät laufen gelernt.
Ich habe einen großen Fehler gemacht und ihn zu früh hingesetzt, bevor er es selber konnte.
Allerdings war er, wenn er auf seinem Popo in der Wippe auf der Küchenanrichte halb saß, halb lag, das allerzufriedenste Kind auf der Welt, was unglaublich verlockend war.
Mit ca. 7 Monaten wurde mir mein Fehler so wirklich bewusst und ich vesuchte ihn dann wieder vermehrt auf den Bauch zu legen, damit er ans Krabbeln kommt, aber er wehrte sich mit Händen und Füßen, er wollte absolut nicht auf dem Bauch liegen, überhaupt liegen war total blöd, außer zum schlafen.
Das Ende vom Lied war, dass er nicht krabbelte, sondern auf dem Popo durch die Gegend rutschte, was zwar sehr drollig aussah, mir aber Sorgen machte, weil ja Krabbeln unendlich wichtig sein soll, wegen der Überkreuzkoordination, was sich positiv auf die Entwicklung des Gehirns auswirken soll.
Vom Arzt bekamen wir eine Überweisung zur Kleinkindergymnastik, zur Unterstützung des Krabbelnlernens.
Die Therapeutin war davon überzeugt, dass mein Kind das Krabbeln noch lernen würde.
Er war allerdings immer sehr "fremdenfeindlich" und wollte absolut nicht, dass er sie anfasste.
Sie wies mich an und ich versuchte es, unter ihrer Anleitung.
Mein Sohn brüllte die ganze Praxis zusammen, jedesmal und weigerte sich mitzumachen.
Ansonsten war er ein absolut liebes Kind, aber da ging gar nichts.
Da ich merkte, dass die Therapeutin inzwischen ziemlich genervt war und ich auch immer mehr das Gefühl bekam, dass sie ihn, durch das Theater, nicht leiden mochte, sind wir überein gekommen, dass ich wüsste wie es geht und wir Zuhause die Übungen machen könnten, was wir sowieso auch sollten.
Zuhause hatte ich aber dasselbe Theater, er verweigerte sich total.
Mit 14 Monaten rutschte er immer noch auf seinem Po fröhlich durch die gegend, keine Anstalten zum Laufen oder hochziehen an Möbeln.
Die Vertretung meiner Kinderärztin machte mich daraufhin total zur Schnecke, dass ich meinen Sohn doch fördern müsse, damit er sich normal entwickeln könne.
Ich war fix und fertig, heulte mir wirklich die Seele aus dem Leib, weil ich die allerschlechteste Mutter der Welt war unf mein Sohn..., ich hatte keine Ahnung, was aus meinem Sohn würde, würde er auf seinem Popo zur Schule rutschen.
Nee, natürlich nicht. Kurz nach der Epsísode drehte er sich plötzlich um und krabbelte noch gute drei Monate, bis er mit
Mit 18 Monaten, in der Spielgruppe, aufstanf und loslief.
Soviel dazu.
Er ist nie besonders sportlich gewesen, möglicherweise eine Folge dessen, möglicherweise hat er das aber auch von seinem Vater, der ebenfalls nie sehr sportlich war.
Was das Gehirn betrifft, wurde er getestet und zählt zu den Hochbegabten, die drei Monate Krabbeln haben es offenbar nochmal rausgerissen, obwohl die wichtige Zeit eigentlich schon vorbei war.
Ich frage mich, was aus ihm geworden wäre, wenn er tatsächlich zur "normalen" Zeit Krabbeln gelernt hätte, ein zweiter Einstein?
Ich kann Dir noch ein, zwei Geschichten erzählen, wo Mitmenschen wegen der Kinder solchen Druck ausgeübt haben, weil sie das doch inzwischen schon tun müssten.
Eine davon ist die einer Bekannten, die ungefähr dasselbe erlebte, mit ihrer Tochter, die mit die mit zwei Jahren noch auf den Knen rutschte und überhaupt nie krabbelte.
Die Bekannte war aber ziemlich cool, sie machte sich nicht allzuviel daraus, wohl weil es bereits das dritte Kind war und weil sie einen entspannten Kinderarzt hatte.
Mir war sie damals deswegen eigentlich sogar zu cool, ich war auch der Meinung, da müsse man doch nachhelfen.
Das Mädchen wurde aber auch ganz normal laufend eingeschult und hat dann sogar irgendwann Ballett gemacht.
Und eine erlebte ich mit der Erzieherin, meines Jüngsten, weil er mit drei Jahren noch nicht ganz sauber war und ich ihm zum Kindergarten vorsichtshalber eines dieser Windelhöschen anzog, nachdem er dann einmal in dasselbige sein großes Geschäft verrichtet hat und sie ihn sauber machen musste.
Ich kann ja gut verstehen, dass das nicht angenehm war, aber beim dritten Kind konnten sie mich alle mal, da war ich inzwischen so abgeklärt, dass es mir völlig egal war, was Kinder in welchem Alter zu tun hätten, solange nicht wirklich eine krankhafte Veränderung dahinter steckte.
Und Du ahnst es sicher, ich habe heute drei tolle Söhne, auf die ich sehr stolz bin und die sich ansonsten absolut altergerecht entwickelt haben, in manchen Sachen auch früher, als ihre Altersgenossen, wie jedes Kind eben anders ist.
Ich kann Dir nur raten, lass sie reden und keep calm.
Handele so, wie Du es als angemessen, für Deine Kinder empfindest.
Es ist absolut nicht schlimm, wenn er noch seinen Schnuller hat und wird sich auch nicht negativ auf seinen Kiefer auswirken, wenn Du altersgrechte Schnuller nimmst.
Ich finde die Idee sehr gut, mit der Schnullerzeit und Schnullerpause, schrittweise Entwöhnung.
Tut mir leid, dass ich es nicht kürzer fassen konnte, das machen wahrscheinlich die Schmerzmittel. ^^
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