Waldershof/Bayern / Rattengift / 07.06.2002

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Amaliana

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Mit Rattengift gegen Hunde


Waldershof/Bayern, 6.6.02

In Waldershof treibt ein unbekannter Giftmischer sein Unwesen: Seine Opfer sind Hunde. Zwei Waldershofer Familien berichteten unserer Zeitung, dass ihre Hunde mehrmals Opfer der Gift- Attacken waren. Stets wurden vergiftete Köder in den Garten geworfen. Ein Tierarzt berichtete von mehreren weiteren Fällen aus dem Raum Waldershof: Alles spreche dafür, dass die Hunde Rattengift geschluckt hatten. Der Polizei Tirschenreuth ist ein Fall bekannt, in dem ein vergiftetes Tier sogar verendete.

,,Das muss doch ein Psychopath sein!'' Petra Zimmermann und Marion Neugirg aus Waldershof berichten aufgebracht über das Treiben des Unbekannten, der seit Jahren - leider auch mit schrecklichem Erfolg - immer wieder versucht, Hunde zu vergiften. Die beiden Frauen wandten sich an unsere Zeitung, weil sie die Öffentlichkeit - und vor allem die Hundebesitzer - warnen wollen. Petra Zimmermann lebt mit ihrer Familie im Waldershofer Wohngebiet ,,Kirchsteig''. Sie hat eine Hündin, einen Münsterländer-Mischling. Vor etwa drei Jahren fraß das Tier ein Stück Fleischwurst, das ein Unbekannter offenbar in den Garten geworfen hatte. Zum Glück erbrach die Hündin den Köder wieder. Damals schöpfte die Familie einen ersten Verdacht: War das Gift? Die schreckliche Vermutung bestätigte sich, als der Hund erneut einen Köder im Garten fraß: Das Tier litt dann unter Lähmungen, wirkte ,,wie besoffen''. Der Tierarzt meinte zunächst, die Hündin habe epileptische Anfälle, musste dann aber feststellen: Alle Symptome sprachen dafür, dass das Tier Rattengift geschluckt hatte. Eines Tages fand Petra Zimmermann im Garten ein Stück Leberwurst. Es war offenbar schon einige Zeit dort gelegen, denn es war von Maden befallen; die Hündin hatte es zum Glück nicht angerührt. Petra Zimmermann brachte den Köder zur Polizei, die ihn untersuchte: Er enthielt silbrig glänzende Körner - Rattengift. Die Familie erstattete Anzeige gegen Unbekannt, aber ohne Erfolg.

Bis heute hat der Täter acht Mal versucht, die Hündin der Zimmermanns zu vergiften. Es misslang, da das Tier die Köder im Garten - meist Leberwurststücke - zum Glück nicht gefressen hat.
Dramatische Auswirkungen hatten jedoch die Gift-Attacken bei der Familie Neugirg, die nur etwa 150 Meter von den Zimmermanns entfernt an der Marktredwitzer Straße in Waldershof wohnt. Sie hat zwei Hündinnen namens Bessy und Alfa: Cockerspaniel, mit denen die Familie früher auch Zucht betrieb. Doch das ist nicht mehr möglich, seit der Giftmischer zugeschlagen hat. Marion Neugirg berichtet: Im vergangenen Jahr, im August, waren Bessy und Alfa trächtig. Eines Tages litt eines der Tiere unter Durchfall und Erbrechen. Die Familie dachte zunächst, das sei normal. Doch als der Tierarzt routinemäßig die beiden trächtigen Hündinnen mit Ultraschall untersuchte, stellte er fest: Die zwei ungeborenen Welpen waren tot - sie waren im Mutterleib zersetzt, nur noch Überreste waren geblieben. Beide Hündinnen waren vergiftet worden. Rattengift zersetzt die Organe. Im Fall von Bessy und Alfa hatte das Gift die Welpen im Mutterleib angegriffen; dadurch blieben die Organe der Muttertiere weitgehend verschont. Also überlebten Bessy und Alfa. Aber Bessy ist seitdem blind, und Alfa kann keine Junge mehr bekommen. Doch damit nicht genug. Erst am Sonntag vor einer Woche, am 26. Mai, war eines der beiden Tiere wieder krank: Es hatte Fieber, litt unter Lähmungen, hatte einen aufgeblähten Bauch. Die Familie brachte die Hündin sofort zum Tierarzt, der erneut eine Vergiftung diagnostizierte. Er behandelte das Tier mit Antibiotika und Spritzen. ,,Ein paar Stunden später, und es wäre zu spät gewesen'', erzählt Marion Neugirg. So aber überlebte die Hündin. Zwei Tage lang konnte sie nicht richtig laufen. ,,Jemand muss einen Köder in den Garten geworfen haben'', ist Marion Neugirg überzeugt. ,,Denn die Hunde hatten sich zur betreffenden Zeit nur bei uns zu Hause aufgehalten.'' Marion Neugirg befürchtet, dass auch die Katze ihres Nachbarn Gift zum Opfer fiel: Vor einem halben Jahr lag das Tier tot vor ihrer Haustür; es hatte sich erbrochen und Durchfall.

Die beiden Frauen sind entsetzt: ,,Wer so etwas macht, muss verrückt sein!'' Schließlich seien nicht nur Tiere gefährdet. ,,Wir haben ja auch Kinder, und die spielen im Garten!''

Petra Zimmermann und Marion Neugirg haben von vielen anderen Gift-Attacken gegen Hunde in Waldershof gehört; drei davon seien sogar tödlich verlaufen.

Der behandelnde Tierarzt bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung: Die Hunde der beiden Familien waren tatsächlich vergiftet worden. Alle Symptome sprächen dafür: Lähmungen, blutiges Erbrechen und Durchfall; auch das Absterben der beiden Welpen sei ein Beleg für Rattengift. Der Tierarzt erklärt, wie gefährlich dieses Gift ist: ,,Es dauert ein bis zwei Tage, bis man etwas merkt. Wenn aber die Symptome schon auftauchen, kann es schon zu spät sein - je nach der Menge des Gifts.'' Vorbeugende medizinische Maßnahmen gebe es nicht. Hundebesitzer, die eine Bedrohung sehen, sollten regelmäßig den Garten nach Ködern absuchen. ,,Offensichtlich treibt ein Hundehasser sein Unwesen. Der ist nicht ganz dicht'', meint der Tierarzt. Die Gift-Attacken bei den Familien Neugirg und Zimmermann seien beileibe nicht die einzigen Vorkommnisse. Er wisse von mehreren weiteren Fällen in Waldershof und im näheren Umkreis.

Wie die Polizeiinspektion Tirschenreuth gestern auf Anfrage nach einer ersten Durchsicht der Unterlagen mitteilte, ist bei ihr mindestens ein Fall in Waldershof aktenkundig: Er wurde Anfang 2001 von einem Hundebesitzer aus der Rodenzenreuther Straße angezeigt. Der Hund, ein dreijähriger Mischling, verendete. Nach Aussage des Besitzers wurde das Tier ebenfalls in einem umzäunten Gelände vergiftet. Vorher, seit Mai 2000, hatte der Täter schon dreimal Giftköder ausgelegt. Beim vierten Mal klappte es. Die Möglichkeiten der Polizei indes sind begrenzt: ,,Wir können ja nicht Polizisten abstellen, um rund um die Uhr Gärten zu überwachen'', sagt Bernhard Schraml von der Polizei Tirschenreuth. Auch für verstärkte Streifen habe die Polizei viel zu wenig Leute. Solange es also keine konkreten Hinweise auf einen Täter gibt, seien leider gezielte Ermittlungen kaum möglich.

Quelle:

Grüße
Andrea
Sam & Laika

<font size=1>[Dieser Beitrag wurde von WHeimann am 07. Juni 2002 editiert.]</font>
 
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