Verhalten Althündin/Junghündin

Hi,

wir haben seit Februar einen DSH Welpen. Joy war 14 Wochen alt, als sie zu uns kam. Die Zusammenführung mit Bella(ca. 2000) haben wir mit einer Trainerin gemacht. Bella hat Joy sowohl draußen, als auch drinnen 3-4 mal ordentlich getunkt, was ich auch zugelassen habe und nur eingegriffen habe, wenn es zu heftig wurde. Einmal gab es einen kleinen Kratzer bei Joy, sonst ist aber nichts passiert. Joy hat sich jedesmal sauber unterworfen, war aber danach nicht verängstlich. In der Wohnung gibt es seither folgende Regel. Joy darf nicht zu Bellas Platz und sie nerven, wenn doch wird sie weg geschickt. Rumgezicke gibt es nicht in der Wohnung, Bella darf Joy zurechtweisen, wenn sie auf ihrem Platz von ihr genervt wird. Wenn sie alleine sind werden sie getrennt, das werden wir auch dauerhaft zur Sicherheit so machen.

Soweit klappt auch alles sehr gut, Joy ist jetzt gute 6 Monate und macht sich super. Sie hat durch den Welpenkurs und auch sonst sehr viel Kontakt mit anderen Hunden, sie spielt recht ruppig und ist nicht unbedingt ein Sensibelchen, um das mal nett auszudrücken....
Was mir aber ein wenig sorge bereitet ist, dass Bella inzwischen sehr ängstlich gegenüber Joy ist. In der Wohnung geht sie dem Kontakt mit Joy aus dem Weg und flüchtet schon teilweise auf ihren Platz. Wenn wir gemeinsam laufen und Joy Bella zum spielen auffordert, oder ihr die Leftzen schleckt, bleibt Bella nur reaktionslos stehen. Auch draußen geht Bella Joy lieber aus dem Weg. Neulich war Bella am Trinknapf und hat gerade angefangen zu saufen und als Joy kam ist sie sofort auf ihren Platz gegangen. Dabei ist Joy aber eigentlich sehr vorsichtig bei Bella, sie sucht zwar schon öfters Bellas Nähe, macht das aber behutsam, ganz anders als bei ihren Spielkameraden.

Jetzt im Rückblick würde ich Bellas Verhalten als unsicher und stark eifersüchtig bewerten. Die Eifersucht ist weg, aber die unsicherheit ist geblieben. Inzwischen gehe ich davon aus, dass Joy schon bald das Heft in die Hand nehmen wird und Bella vermutlich nicht viel dagegen setzen wird.

Witzgerweise scheint sich aber Bellas Probleme mit anderen Hunden zu bessern, vor allem Rüden spielt sie jetzt öfters an. Nachbars Berner wurde erst von Joy umarmt und dann noch von Bella besprungen.

Hat jemand Tipps auf was ich zukünftig achten soll?

Hallo,
bei uns ist es umgekehrt. Althündin DSH, Junghündin SOKA.

Unsere Große war 4 Jahre alt, als Socki zu uns kam als Welpe.
Am Anfang schliefen sie zusammen in einem Körbchen u. fraßen aus einem Topf.

Ungefähr nach der 2. Hitze änderte es sich. Jetzt hat jeder seinen Korb u. beim füttern muß ich sie trennen.

Die Kleine ist sehr eifersüchtig, sogar bei fremden Leuten. Wenn Socki von jemandem gestreichelt wird, darf die Große nicht dazu kommen.

Spielsachen gibt es in unserem Hause nicht mehr, es wäre nur ein weiterer Streitpunkt. Unsere Große hat das sagen, Socki ordnet sich unter u. das seit 6 Jahren.

Wenn Socki sich steif u. quer zu unserer Großen stellt ist vorsicht geboten.
Ich weiß es u. sprech sie dann beide an u. es eskaliert nicht.
Aber wehe einer geht es nicht gut, dann leidet die andere mit. Gibt es ein Leckerli dreht sich die Große immer um u. wartet auf Socki
Wenn sie alleine sind, geht die eine in´s Schlafzimmer u. die andere liegt im Flur u. dort liegen sie noch wenn wir nachhause kommen.
Wenn sie nach draußen dürfen, geht unsere Große immer als erste, obwohl sie nach ein paar Metern wieder zurück kommt, weil sie ja eigentlich gar nicht will.

Es gibt eben "Zickenweiber"!

Wir hatten schon mal 2 Hündinnen sie waren 10 Jahre auseinander, die Ältere hatte bis zum Schluß das sagen, obwohl es nie eine Zickerei gab.

Vor kurzem waren beide getrennt, beide litten unsere Große lief nur mit gesenktem Kopf rum u. Socki wollte gar nicht mehr nach draußen.
So sind se halt!!

Hm schwer zu sagen, hat die alte Hündin vielleicht Schmerzen?
Ich hatte das gerade, meine Große hatte einen Kreuzbandriss und zeigte ein ähnliches Verhalten wie deine alte Dame.
Meine Große ist 4,5 Jahre und wiegt 45kg, der schnöselige Junghund vor dem sie auf der Flucht war wiegt glatte 6kg.
Jetzt geht es ihr besser und schon ist der Spuk vorbei.

LG Iris

Bella hat schon das eine oder andere Zipperlein, was aber ihrem Alter und Vergangenheit geschuldet ist. Wir sind ja momentan zwei mal am Tag mit ihr alleine unterwegs, da zeigt sie sich eigentlich normal. Sie hatte vor ein paar Wochen eine ordentliche Verstauchung, die scheint aber wieder OK zu sein, die TA konnte auf jeden Fall nichts finden.

Gut möglich, dass die Kleine das Zepter übernehmen wird wenn sie mal erwachsen und fertig ist und das ist sie ja erst mit ca.2 Jahren.
Das hätte aber am Anfang auch schon die Hundetrainerin erkennen müssen wie die Ältere drauf ist, beim Zusammenstauchen des Welpen.
In Zukunft muß man halt nur darauf achten, dass im Umgang mit den beiden die Rangfolge beachtet wird, sonst könnte es zu bösen Auseinandersetzungen führen.
Und in der Reihenfolge ist die Alte dann nun mal die 2.Geige.

@ Gabi was hätte die Trainerin denn da sehen sollen, bei der ersten Zusammenführung mit einem 14 Wochen jungen Welpen?

Das mit der zweiten Geige sehe ich anders, ich halte seit vielen Jahren drei bis vier Hündinnen zusammen und immer haben die Alten die erste Geige bei mir gespielt.
Hier braucht sich kein alter Hund hinter einem Schnösel anstellen, wär ja noch schöner.
Die alte Dame hat Angst zum Wassernapf zu gehen und zeigt deutliches Meiden der Jungen.
Solch ein Verhalten hat einen Grund und ich glaube auf Grund der Beschreibung und des Alters der Jungen Hündin nicht an eine Machtübernahme.
Nun ist es am Besitzer raus zu finden was los ist.

LG Iris

Liebe Irisvl,

man kann an der Art des Zusammenstauchens erkennen, wie die Althündin drauf ist.
Ebenso kann man bei einem 14 Wochen alten Hund erkennen, wie er drauf ist.
Das alles sollte wenigstens eine Hundetrainerin erkennen!

Wenn du deine alten Hunde die 1.Geige spielen läßt, wirst du Glück haben, dass sie auch immer die selbstsicheren sind.
Wenn das nämlich nicht der Fall ist, wirst du Probleme mit deinen Hunden bekommen.

Die Alte stauchte die Junge zusammen und diese unterwarf sich..was hätte man sehen und erkennen müssen?

Muß Iris recht geben, die alten Hündinnen hat bei uns immer bis zum Schluß das sagen, auch mit Zimperlein.


Muß aber auch dabei sagen, die beiden Hündinnen waren sehr selbstbewußt.

Unser Airdail-Hündinn war fast 17 Jahre u. hatte bis zum Schluß das Zepta in der Pfote.

Wenn unserer Großen was nicht gefällt, wird Socki kurz gerügt, Socke unterwirft sich u. Ruhe ist.
Nur eben beim Füttern werden sie getrennt. Seit Socke bei uns ist, wurde unsere Große eine "Freßmaschine". Leckerli bekommen sie zusammen u. gleichzeitig, damit erst gar nix aufkommen kann.

"" Kam von einer Fleischfabrik mit einigen Tüten voll Fleisch u. Würsten nachhause, sie begrüßten mich u. liefen mir nach in die Küche. Wärend ich die Tüten auf den Tisch stellte, ging hinter mir die Randale los""""

Seit dem laß ich sie in den Garten u. bring dann die Tüten rein

Hi,

danke für die Antworten. Ich bin eigentlich soweit zufrieden mit der Trainerin, sie hat uns vor allem auch Unsicherheit genommen und einige Tipps gegeben. Insgesamt war sie 3-4 mal bei uns, ein Vorgespräch, dann die Zusammenführung auf ihrem Platz und danach im Haus und dann noch 1-2 mal Hausbesuch.

Es ist schon Meideverhalten bei Bella, ganau das gleich Verhalten hat sie beim ersten Kontakt mit einem Kleinkind, das gerade das Laufen angefangen hat gezeigt. Das ist auch heute noch so, Kinder die motorisch eher unsicher unterwegs sind geht sie aus dem Weg. Damit leben wir aber einfach, entweder verstehen die kleinen, dass sie nicht zu ihr dürfen, dann ist es unter Aufsicht OK. Bei Besuch oder Festen mit Kindern, die das noch nicht verstehen, wird Bella einfach räumlich getrennt.

Wir gehen ja meist einmal am Tag eine gemeinsame Runde, gestern ist Bella sehr schön mitgelaufen und hat sich sehr frei und sicher Verhalten. Das war in letzter Zeit öfters anders, da ist sie sehr unsicher gewesen, wollte zum Teil nicht richtig mitlaufen, oder ist immer nur sehr dicht bei mir gelaufen. Vermutlich bin ich da aber zum größten Teil selber Schuld. Bella ist unser erster Hund und ich war/bin bei Kontakt mit fremden Hunden immer sehr angespannt und gehe dem auch meist aus dem Weg. Nur bei Leuten die wir kennen und es ganz deutlich ist, dass es geht, lassen wir Kontakt zu. Eigentlich hat Bella eine sehr schöne und deutliche Körpersprache und ich sehe inzwischen sehr viel bei ihr, was ich am Anfang nicht gesehen habe. Aber sie ist ein Kat. 2 Hund und ca. 2000 geboren, da mache ich jetzt auch keine Experimente mehr. Auch mit Joy habe ich nicht den Anspruch das perfekt harmonische Rudel zu haben. Erste Priorität hat, dass Bella sich wohl fühlt und möglichst wenig Einschränkungen hat. Sie wird auch weiterhin das ein oder andere Privileg genießen, das Joy aus diversen Gründen nie haben wird, das wollen wir Bella aber jetzt auch nicht mehr nehmen.
Zum Teil habe ich das Gefühl, dass Bella sich durch ihre Unsicherheit selber im Weg steht. Zum Beispiel haben wir für Joy eine Gitterbox gekauft, die jetzt noch im Wohnzimmer steht. Wenn Joy in der geschlossenen Box ist, ich davor Sitze kommt Bella zum Teil von alleine an. Wenn Joy dann jammert und jankt, geht Bella dicht ans Gitter, läßt sich zum Teil Schlecken, gibt dann eine sehr schöne Spielaufforderung und geht dann aber sofort ins Schlittenfahren über. Das wiederholt sich dann 2-3 mal bis bei Bella der Streß so groß ist, dass sie wieder auf ihren Platz geht. Oder wenn ich Joy Bürste kommt Bella hin und wieder an um Joy abzuschnüffeln, sobald sich Joy aber zu ihr wendet, ist sie weg. Daher glaube ich eigentlich nicht, dass Bella die souveräne Anführerin wird, die ihre Position bis ins hohe alter behauptet. Deshalb tendiere ich momentan auch eher dazu, die beiden nicht machen zu lassen, sondern mit klaren Regeln ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Bella frei und sicher bewegen kann.

@ Gabi 03 mir glaubst du nicht, aber Thomas Baumann vielleicht?
Zitat "Wir schützen unsere alten Hunde" ich liebe ihn für diesen Spruch.
Nicht ich hatte Glück das meine Alten so selbstsicher sind sondern meine Hunde hatten Glück das ich so selbstsicher bin, hier zickt nur eine und das bin ich

@Tux ich finde das was du schreibst und vor hast vernünftig.

Mal eine für mich interessante Frage: Was macht ihr wenn außer Hause seid um die Alten nicht zu schützen?

Wiwwelle schrieb:

Mal eine für mich interessante Frage: Was macht ihr wenn außer Hause seid um die Alten nicht zu schützen?

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Wenn kurz, dann Box, wenn länger wie schon geschrieben räumlich trennen. Wobei deine Frage jetzt etwas mißverständlich sein könnte. Joy ist gute 6 Monate frech und taff, aber noch ein Welpe. Momentan würde ich mir da weniger Sorgen um Bella machen..... Oder meinst du allgemein?

Das ist echt ein schweres Thema und sehr abhängig von den Individuen. Altersunteschied, Wesen, Sozialisierung u.s.w. In unserem Fall sind es ja ca. 10 Jahre Altersunterschied und dazu kommt Bella aus dem TS und wir wissen nicht wirklich viel über sie. Joy kommt vom Züchter und ist von Anfang an den Umgang mit dem großen gewöhnt und das merkt man, sie macht das echt toll.

Naja mit 6 Monate ist sie alles andere als ein Welpe...

Aber ich meinte es eher allgemein wenn man seinen alten Hund laut Baumann schützen soll.
Es kommt der Tag wo Olli körperlich nicht mehr kann und ab da müsste ich ihn ja schützen...nur was wenn ich mal außer Haus bin? Dann plötzlich räumlich trennen?

Wiwwelle schrieb:

Naja mit 6 Monate ist sie alles andere als ein Welpe...

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Ist mir jetzt eigentlich egal wie man dazu sagt, von mir aus Junghund, oder was auch immer. Auf jeden Fall ist sie mit 6 Monaten noch relativ leicht zu beeindrucken, wenn es ernst wird.

Wiwwelle schrieb:

Aber ich meinte es eher allgemein wenn man seinen alten Hund laut Baumann schützen soll.
Es kommt der Tag wo Olli körperlich nicht mehr kann und ab da müsste ich ihn ja schützen...nur was wenn ich mal außer Haus bin? Dann plötzlich räumlich trennen?

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Mußt du in deiner Konstellation wie sie ist überhaupt schützen? Hunde die bisher zusammen waren und das auch funktioniert hat, will man ja dann nicht einfach trennen. Wenn es wachsende Probleme um Resourcen gibt, wäre wohl der erste Ansatzt, diese zu entfernen. Möglich Konfliktauslöser wie Futter, Spielzeug, u.s.w. raus nehmen, ist aber eh klar. Dann kommt es vermutlich darauf an wo sie alleine sind, ob es Rückzugsmöglichkeiten gibt. Wie verhalten sich die Hunde, wenn sie alleine sind, warten sie einfach, oder beschäftigen sie sich miteinander. Da gibt es vermutlich immer nur die individuelle Lösung mit dem kleinsten Übel, das es abzuwägen gilt.

Noch muss ich nichts schützen und doch zeichnet sich immer wieder ab das die Jüngeren den Alten testen...irgendwann wird der Alte seinen Rang abtreten müssen , denn immer schützen kann ich nicht.

Rückzug in diesem Sinne haben sie nicht, sie haben den Parterre für sich aber das sich einer aus der Schusslinie sich bringen kann , diese Möglichkeit gibt es nicht , der Gartenzugang ist zu wenn wir nicht zu Hause sind.

Wie sie sich verhalten wen wir nicht zu Hause sind weiß ich nicht ..bin ja nicht zu Hause

Also bin nicht so überzeugt davon, daß die oder der Ältere das Zepta aus der Hand geben muß, kommt immer auf den Hund an.

Wenn unsere alleine zuhause sind wie gesagt, geht jede auf ihren Platz räumlich getrennt, aber freiwillig u. die Türen bleiben offen.

Heute mittag z. B. ließ ich sie in den Garten unsere Große war als erster an der Terassentür, auf der Terasse wurde sie von Socke überholt, als die Große das merkte wollte sie nach Socki schnappen.
Aber Socki "fegte" an ihr vorbei