Das war jahrelang mein Alptraum.
Natürlich immer wieder: "Meiner tut nichts!"
Worauf dann von mir kam: "Meiner beißt!"
Worauf Herrchen oder Frauchen sich dann doch meist sehr beeilte, Hundi doch noch einzufangen, meist aber ohne Erfolg, während ich einen panischen mit Halti geknebelten Dobi um mich rumhüpfen hatte.
Mittlerweile mit dem Maulkorb läuft das eher so: Fremder Hund kommt angestrazzt. Ich stelle mich in Positur und rufe schon von weitem in bester Dobidompteurstimme: "Gehst du wohl weg!"
8 von 10 Hunden bleiben mittlerweile stehen oder drehen sofort ab und finden plötzlich den Busch rechts von ihnen furchtbar interessant.
Die, die mich ignorieren und näher kommen, gehen spätestens dann auf Abstand, wenn Garri loslegt - und die, die das nicht tun, sind Gottseidank eher selten.
Ich stell mich dann hin, halt meinen fest und lass die anderen drumrumrennen und ihre Viecher einfangen. Mittlerweile auch ganz ohne gehässiges Grinsen.
Es ist ne Tatsache, dass die Leute niemals nicht daran denken, dass Hunde (auch IHRE Hunde) nicht jeden anderen Hund mögen könnten. Und ihre Hunde auch eigentlich überhaupt nicht
kennen. Und daher beim besten Willen nicht angemessen reagieren können.
Ich hab den Eindruck, viele leben einfach neben ihrem Hund her und haben ein BILD von ihm im Kopf, dass sie nie mit der Realität abgleichen. Die wüssten vermutlich auch gar nicht, wie das geht.
Das Einzige, was die sich aus diversen Ratgebern oder entsprechenden Sendungen merken, ist: "Wenn der Hund NICHT verträglich ist, hat der Eigentümer was verkehrt gemacht."
Alles andere geht zum einen Ohr rein und zum anderen raus, weil diese Leute die entsprechenden Punkte (mangelnde Konsequenz, unklare Signale, zu wenig Auseinandersetzung mit dem Hund als Hund, nicht bloß als Projektionsfläche) ohnehin nicht auf sich beziehen.
Was die Haftung angeht:
Das stimmt. Wir haben hier das Prinzip der Gefährdungshaftung (heißt das glaub ich), das heißt jeder Hundehalter haftet für den Schaden, den sein Tier verursacht, ob verschuldet oder nicht.
Wobei ich NICHT weiß, ob man im Fall eines nicht angeleinten Hundes, der einen angeleinten angeht und auch gebissen wird, wirklich für den ganzen Schaden aufkommen muss.
Das würde mich sehr interessieren, weil hier doch gelegentlich die Einstellung aufkommt: "So wie Ihrer sich aufführt, ist es ja kein Wunder, wenn meiner dann..." (zB nicht mehr auf den Besitzer hört, sich provoziert fühlt und Garri in die Kehrseite beißt, oder was auch immer. Bisher ist nie was Schlimmeres passiert, aber - man steckt ja nicht drin.) - Und damit ist vermutlich der Willen, für den vom anderen Hund angerichteten Schaden aufzukommen, doch eher gering ausgeprägt.
Jemand ne Idee?