Gabi
KSG-Dr.House™
20 Jahre Mitglied
Bei meiner Hündin Cara wurde heute ein Tumor der Nebennierenrinde diagnostiziert. Hat hier jemand bereits Erfahrungen damit gesammelt?
Es geht hier ausdrücklich nicht um die Folgen dieses Tumors und die Behandlung dieser, sondern um den Tumor als solchen. Die Folgen wären ein Cushing-Syndrom und Immunsuppression.
Es geht vielmehr darum, dass Cara's Tumor relativ früh diagnostiziert werden konnte. Er ist mit 1,5 cm noch verhältnismässig klein. Deshalb hat sie auch keinen ausgeprägten Cushing, es verläuft alles noch eher "subklinisch".
Es ist so:
durch den Tumor wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet, was zu einem Cushing-Syndrom führt und das Immunsystem supprimiert (herabsetzt). Noch ist diese Ausschüttung nicht allzu dramatisch, weshalb Cara auch nur ganz dezente Symptome hat.
Üblicherweise diagnostiziert man den Cushing und sucht dann die Ursache dafür, der eben zB ein NNR-Tumor sein kann. Behandelt wird dann meist der Cushing, was aber daran liegt, dass die Ursache meist in der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) ist, wo nicht operiert werden kann oder ein NNR-Tumor eh schon zu groß für eine Operation ist. Oder die Folgen schon bereits so weit, dass eine Operation ein unverhältnismässiges Risiko darstellt oder man weiss die genaue Ursache manchmal auch gar nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor prinzipiell bösartig ist, beträgt ziemlich genau 50%. Die konkrete Wahrscheinlichkeit bei Cara, dass er im Falle einer Bösartigkeit bereits gestreut haben könnte (in Lunge und/oder Leber), ist sehr gering. Hinweise darauf finden sich absolut keine.
Ich hab nun folgende Möglichkeiten:
1. ich lasse den Tumor so wie er ist und beginne eine Behandlung mit Medikamenten, wo die Nebennierenrinde dabei so weit zerstört wird, dass die vermehrte Ausschüttung von Cortisol sozusagen wieder ausgeglichen wird (weniger NNR-Substanz schüttet weniger Cortisol aus).
Nachteil: im Falle einer Bösartigkeit kann der Tumor trotzdem streuen.
Weiterer Nachteil: da Cara noch keinen ausgeprägten Cushing hat, ist die Dosierung des Medikamentes noch schwieriger als sie es ohnehin schon ist. Die Dosierung wird normalerweise ausgetestet anhand der vorhandenen Symptome. Die Cara nur wirklich ganz dezent hat, einfach indem sie etwas mehr Appetit entwickelt hat.
Weiterer Nachteil: Das Medikament ist durchaus heftig, man kann sehr leicht zuviel der NNR zerstören, dann bekommt sie einen Addision - was auch keine erfreuliche Option wäre und ständige Kortisongaben erfordern würde.
2. ich lasse den Tumor operieren. Dann ist er weg und die Cortisol-Ausschüttung müsste sich dann sozusagen von alleine normalisieren.
Nachteil: die Nebennieren liegen in einem Bereich, den man chirurgisch gerne auch als Bermuda-Dreieck bezeichnet. Nicht sonderlich gut erreichbar, in der Nähe vieler wichtiger Blutgefäße und verdammt nah an der Aorta. Etwa 30 % der Hunde überleben eine derartige Operation nicht. Die restlichen 70% haben allerdings gegenüber der medikamentösen Therapie die eindeutig besseren Überlebens-Chancen.
Cara hat gerade ihren 10 Geburtstag gefeiert; sie ist ansonsten pumperlgsund und fit, auch Kreislauf und Herz sind stabil und kräftig. So gesehen spricht absolut nichts gegen eine Operation.
Nur, wenn sie mir auf dem Op-Tisch oder in den Tagen danach verblutet, dann werde ich mir sicher wünschen, ich hätte den Dingen eher ihren Lauf gelassen und zum gegebenen Zeitpunkt mit den Medikamenten angefangen. Andererseits könnte ich die Therapie anfangen und ihr dadurch so einiges von ihrer jetzigen wirklich noch sehr guten Lebensqualität nehmen. Und mich dann in den Hintern beissen, dass ich sie nicht habe operieren lassen, als es noch möglich war.
Spontan denke ich, dass man so eine Wahlmöglichkeit eigentlich nicht ohne Grund bekommt - also als Chance, die man nutzen soll. Nur, was davon IST die bessere Chance?
*seufz*
WAS würdet ihr tun oder welche Gedanken fallen euch dazu ein?
Liebe Grüße
Gabi und Sorgenkind Cara
Es geht hier ausdrücklich nicht um die Folgen dieses Tumors und die Behandlung dieser, sondern um den Tumor als solchen. Die Folgen wären ein Cushing-Syndrom und Immunsuppression.
Es geht vielmehr darum, dass Cara's Tumor relativ früh diagnostiziert werden konnte. Er ist mit 1,5 cm noch verhältnismässig klein. Deshalb hat sie auch keinen ausgeprägten Cushing, es verläuft alles noch eher "subklinisch".
Es ist so:
durch den Tumor wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet, was zu einem Cushing-Syndrom führt und das Immunsystem supprimiert (herabsetzt). Noch ist diese Ausschüttung nicht allzu dramatisch, weshalb Cara auch nur ganz dezente Symptome hat.
Üblicherweise diagnostiziert man den Cushing und sucht dann die Ursache dafür, der eben zB ein NNR-Tumor sein kann. Behandelt wird dann meist der Cushing, was aber daran liegt, dass die Ursache meist in der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) ist, wo nicht operiert werden kann oder ein NNR-Tumor eh schon zu groß für eine Operation ist. Oder die Folgen schon bereits so weit, dass eine Operation ein unverhältnismässiges Risiko darstellt oder man weiss die genaue Ursache manchmal auch gar nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor prinzipiell bösartig ist, beträgt ziemlich genau 50%. Die konkrete Wahrscheinlichkeit bei Cara, dass er im Falle einer Bösartigkeit bereits gestreut haben könnte (in Lunge und/oder Leber), ist sehr gering. Hinweise darauf finden sich absolut keine.
Ich hab nun folgende Möglichkeiten:
1. ich lasse den Tumor so wie er ist und beginne eine Behandlung mit Medikamenten, wo die Nebennierenrinde dabei so weit zerstört wird, dass die vermehrte Ausschüttung von Cortisol sozusagen wieder ausgeglichen wird (weniger NNR-Substanz schüttet weniger Cortisol aus).
Nachteil: im Falle einer Bösartigkeit kann der Tumor trotzdem streuen.
Weiterer Nachteil: da Cara noch keinen ausgeprägten Cushing hat, ist die Dosierung des Medikamentes noch schwieriger als sie es ohnehin schon ist. Die Dosierung wird normalerweise ausgetestet anhand der vorhandenen Symptome. Die Cara nur wirklich ganz dezent hat, einfach indem sie etwas mehr Appetit entwickelt hat.
Weiterer Nachteil: Das Medikament ist durchaus heftig, man kann sehr leicht zuviel der NNR zerstören, dann bekommt sie einen Addision - was auch keine erfreuliche Option wäre und ständige Kortisongaben erfordern würde.
2. ich lasse den Tumor operieren. Dann ist er weg und die Cortisol-Ausschüttung müsste sich dann sozusagen von alleine normalisieren.
Nachteil: die Nebennieren liegen in einem Bereich, den man chirurgisch gerne auch als Bermuda-Dreieck bezeichnet. Nicht sonderlich gut erreichbar, in der Nähe vieler wichtiger Blutgefäße und verdammt nah an der Aorta. Etwa 30 % der Hunde überleben eine derartige Operation nicht. Die restlichen 70% haben allerdings gegenüber der medikamentösen Therapie die eindeutig besseren Überlebens-Chancen.
Cara hat gerade ihren 10 Geburtstag gefeiert; sie ist ansonsten pumperlgsund und fit, auch Kreislauf und Herz sind stabil und kräftig. So gesehen spricht absolut nichts gegen eine Operation.
Nur, wenn sie mir auf dem Op-Tisch oder in den Tagen danach verblutet, dann werde ich mir sicher wünschen, ich hätte den Dingen eher ihren Lauf gelassen und zum gegebenen Zeitpunkt mit den Medikamenten angefangen. Andererseits könnte ich die Therapie anfangen und ihr dadurch so einiges von ihrer jetzigen wirklich noch sehr guten Lebensqualität nehmen. Und mich dann in den Hintern beissen, dass ich sie nicht habe operieren lassen, als es noch möglich war.
Spontan denke ich, dass man so eine Wahlmöglichkeit eigentlich nicht ohne Grund bekommt - also als Chance, die man nutzen soll. Nur, was davon IST die bessere Chance?
*seufz*
WAS würdet ihr tun oder welche Gedanken fallen euch dazu ein?
Liebe Grüße
Gabi und Sorgenkind Cara