Der Billighund"
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Dies ist die Geschichte von Lea, einem Hund,
der von illegalen
Hundehändlern stammt.
Hunde von Züchtern kosten zwischen 800-1500
Euro.
Wenn Sie Ihren Hund bei Hundehändlern oder
Schwarzzüchtern
kaufen, bezahlen Sie nur 200-500 Euro.
Doch die Folgekosten sind viel höher als der
Preis eines Welpen,
den Sie bei einem guten Züchter kaufen:
Ich weiß nicht mehr viel von dem Ort, wo ich
geboren bin.
Es war eng und dunkel und nie spielte ein
Mensch mit uns.
Ich erinnere mich noch an Mama und ihr
weiches Fell, aber Sie
war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur
wenig Milch für mich
und meine Brüder und Schwestern.
Die meisten von ihnen waren plötzlich
gestorben.
Als sie mich von meiner Mutter wegnahmen,
hatte ich furchtbare
Angst und war so traurig.
Meine Milchzähne waren kaum durchgestoßen und
ich hätte
meine Mama doch noch so sehr gebraucht.
Arme Mama, es ging ihr so schlecht. Die
Menschen sagten,
das sie jetzt endlich Geld wollten und das
das Geschrei meiner Schwester und mir Ihnen
auf die Nerven gingen.
So wurden wir eines Tages in eine Kiste
verladen und fortgebracht.
Wir kuschelten uns aneinander und fühlten wie
wir beide zitterten, ohnmächtig vor Angst.
Niemand kam, um uns zu trösten.
All diese seltsamen Geräusche und erst noch
die Gerüche -
wir sind in einem PETSHOP, einem Laden, wo es
viele Tiere gibt.
Einige miauen, andere piepsen, einige
pfeifen. Wir hörten auch das Wimmern von
anderen Welpen. Meine Schwester und ich
drücken uns eng zusammen in dem kleinen
Käfig.
Manchmal kommen Menschen um uns anzuschauen,
oft ganz kleine Menschen ,die sehr fröhlich
aussehen, als wollten sie mit uns spielen.
Tag um Tag verbringen wir in unserem kleinen
Käfig.
Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch
um uns zu begutachten.
Einige sind freundlich und streicheln uns,
andere sind grob und
tun uns weh.
Oft hören wir sie sagen Oh, sind die süß, ich
will eines, aber dann gehen die Leute wieder
fort.
Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben.
Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell
gelegt und gespürt ,
wie das Leben aus dem dünnen Körperchen
gewichen ist.
Als sie Sie am Morgen aus dem Käfig nahmen,
sagen sie, sie sei krank gewesen, und ich
sollte verbilligt abgegeben werden, damit ich
bald wegkomme.
Niemand beachtet mein leises Weinen, als mein
kleines Schwesterchen weggeworfen wird.
Heute ist eine Familie gekommen und hat mich
gekauft!
Jetzt wird alles gut!
Es sind sehr nette Leute, die sich
tatsächlich für MICH entschieden haben.
Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf
dabei und das kleine Mädchen trägt mich ganz
zärtlich auf den Armen.
Ihr Vater und ihre Mutter sagen, ich sei ein
ganz süßes und braves Hündchen.
Ich heiße jetzt Lea. Ich darf meine neue
Familie sogar abschlabbern, das ist
wunderbar.
Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf
und was nicht, passen gut auf mich auf, geben
mir herrliches Essen und viel, viel Liebe.
Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren
Menschen gefallen und nichts ist schöner als
mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu
spielen.
Erster Besuch beim Tierarzt.
Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte. Ich
bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin,
das kleine Mädchen, hielt mich sanft und
sagte, es wäre o.k. dann entspannte ich
mich.
Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen
traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz
bestürzt aus.
Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von
Dysplasie E und von Herz zwei.
Er sprach von wilden Züchtern und das meine
Eltern nie gesundheitlich getestet worden
seien.
Ich habe nichts von alldem begriffen, aber es
war furchtbar, meine Familie so traurig zu
sehen.
Jetzt bin ich 6 Monate alt.
Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild
und stark, aber mir tut bei jede Bewegung
schrecklich weh. Die Schmerzen gehen nie
weg.
Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich
nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen spielen
will.
Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund seien,
aber ich schaffe es einfach nicht.
Vater und Mutter sprechen über mich. Es
bricht mir das Herz, alle so traurig zu
sehen. In der Zwischenzeit war ich oft beim
Tierarzt und immer hieß es genetisch und
nichts zu machen.
Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit
meiner Familie spielen, möchte rennen und
hüpfen. Es geht nicht.
Letzt Nacht war es schlimmer als eh und je
.Ich konnte nicht einmal aufstehen um zu
trinken und nur noch schreien vor Schmerzen.
Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie
sind so seltsam, was ist los? War ich böse?
Sind sie am Ende böse auf mich?
Nein, nein, sie liebkosen mich ja so
zärtlich.
Ach, wenn nur diese Schmerzen aufhörten! Ich
kann nicht mal die Tränen vom Gesicht des
kleinen Mädchen ablecken, aber wenigstens
erreiche ich ihre Hand.
Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe
Angst. Die Menschen weinen in mein Fell, ich
fühle, wie sehr sie mich lieben.
Mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken.
Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und
ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas
weniger Schmerzen.
Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein
kleiner Stich......
Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück.
Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit.
Ein Traum - ich sehe meine Mama, meine Brüder
und Schwestern auf einer großen grünen Wiese.
Sie rufen mir zu, das es dort keine Schmerzen
gibt, nur Frieden und Glück.
So sage ich meiner Menschenfamilie Auf
Wiedersehen auf die einzige mir mögliche
Weise: mit einem sanften wedeln und einem
kleinem schnuffeln.
Viele Jahre wollte ich mit Euch verbringen,
es hat nicht sein sollen. Stattdessen habe
ich Euch so viel Kummer gemacht. Es tut mir
leid, ich war halt nur eine Händlerware.
LEA
1999 J Ellis - bewilligte Übersetzung von e.
Wittwer
Dieser Text kann und soll weiter verbreitet
werden,
damit sich all die Leute Gedanken machen, die
einen billigen
Hund erwerben wollen.
LG
Ursula