Ein paar Probleme gibt es wohl auch mit dem verstehenden Lesen, denn manches, was du schreibst, steht einfach in keinem Beitrag hier.
Den Hund haben wir (Freudin und ich) aus anderen Gründen gekauft, die ich hier nicht weiter erläutern muss, weil diese für die Diskussion nicht relevant sind.
Das wäre es eben dann doch.
Es wäre schon wichtig zu wissen, wie ihr mit dem Hund lebt und was so an Beschäftigung mit ihm gemacht wird und vor allem auch, wenn ihr Mehrhundehalter seid, wie die Beziehung und Bindung zwischen den Hunden und von jedem Hund zu euch, (und anders herum), aussieht, um zu wissen, warum euer Hund sich so verhält. In diesen Beziehungen und natürlich dem Stand der Bindungen liegt oft ein wesentlicher Teil der Ursachen des Verhaltens der Hunde. Nur etwas über den Hund zu wissen, macht seriöse Beurteilungen unmöglich, denn eure Beziehung macht letztlich sein Verhalten.
Durch die vermehrten schlechten Erfahrungen (beschrieben in Situation 1-3) mit Rüden ist unser Bully diesen gegenüber etwas aufmerksamer, an sich ist das unproblematisch, wir wirken dem bereits gezielt entgegen. (Training mit anderen Rüden, Hundeschule etc.) Eine Aggressionspotenzial bergen fast alle triebgesteuerten Tiere, das habe ich mir also auch nicht ausgedacht, er zeigt "nie" (soll man nicht sagen) Aggression. Zu keinem Moment fand ich es toll oder begeisternd, wenn er sich aufgebaut hat und die Augen aufreisst, auch wenn es Wirkung zeigt.
Erst mal ist das, was du zur Aggression schreibst, einfach Quatsch, weil hier keiner bezweifelt, dass ein Hund Aggressionpotential hat. Aggression ist etwas, was zum Überleben wichtig und notwendig ist, die braucht nicht nur der Hund. Mach dich einfach mal schlau dazu.
Und zum Training. Da steht eben die Frage, ob ihr da in der Hundeschule wirklich an der richtigen Stelle arbeitet.
ich meine das:
Keine Selbstverteidigung und schon gar nicht, euch ggf. verteidigen zu müssen, sollte der Hund im Kopf haben, wenn er mit euch oder einem von euch unterwegs ist. Er soll wissen, dass er sich auf euch verlassen kann, weil ihr souverän und entspannt gemeinsam unterwegs seid. Das ist man aber meiner Erfahrung nach nicht, wenn man schon beim Losgehen daran denkt, ob das Smartphone zu Beweiszwecken auch griffbereit hat und ob der Pfefferspray schnell zu greifen ist.
Entspannte Spaziergänge, die mir und meinen Hunden Freude machen, sehen anders aus. Die Gedanken sind schon auf ganz anderes gerichtet, nämlich auf das, was wir gemeinsam vorhaben
Mein Bully und ich sind bereits jetzt ein sehr gutes Team, arbeiten ständig an unserer Bindung (Fortschritt!). Er weiß, dass er sich jeder Zeit auf seinen Papa verlassen kann. Was hier dem entgegen argumentiert wird ist, entschuldigt bitte, einfach Bullshit.
Zum einem sind eine gute Bindung und eine gute
Beziehung schon mal zwei recht verschiedene Paar Schuhe und so wie es nach deinen Darlegungen ausschaut, sollte an der Beziehung schon noch intensiv gearbeitet werden. Es gibt durchaus nicht wenige Hunde, die eine sehr hohe Bindung zu einem ihrer Hundehalter haben und wenn sie in eine für sie kritische Situation kommen, suchen sie trotzdem den Schutz beim anderen Partner, zu dem die Bindung nicht ganz so hoch ist, bei dem sie jedoch auch in heiklen Situationen total sicher fühlen.
Diese Sicherheit muss dein Hund bei dir haben, dann kommt hat einfach nicht mehr im Kopf selbst die Gegend abscannen und ggf. sich selbst aufbauen zu müssen. Er weiß, du machst das schon so, er muss sich nicht kümmern.
Nirgens steht, dass wir das alleinige Rudel für den Dicken sind. Wir haben noch weitere Hunde und haben zu Hause streng die Zügel in der Hand. Ich bin mir wohl bewusst, dass wir keinen Zwergpudel haben und wir sind demnach konsequent und in unserer Führung unangetastet.
Eben und genau das wäre schon eine wichtige Information gewesen.
Die Frage wäre ja auch noch, wie der andere Hund, bzw. die Hunde unterwegs gemeinsam reagieren und falls ihr nur getrennt geht, wieso. Das hat dann ja sicher mit dem Verhalten der Hunde zu tun.
In der ein oder anderen Situation glaube ich gerne der weiblichen 60kg Fraktion, dass sie diese gehändelt bekommen (gibt auch Herren mit 60kg, wollte das nicht stigmatisieren). Wenn sich zwei 50kg Rüden in einander verkeilen, dann hast du mit deinen 60kg einfach keine Chance, alles andere steht wohl in den Büchern der Gebrüder Grimm.
50 kg hat dein Hund?(Ich hatte 37 kg im Kopf, suche das jetzt aber nicht noch mal.)
Ich hatte z.B. geschrieben, dass ich mir bei einem Riesenschnauzer mit einem Rottweiler Hilfe geholt hatte.
Und vor ein paar Jahren zwei American Staffordshire Terrierer, bei denen ein Spiel gekippt ist, die sich plötzlich gegenseitig am Hals nicht mehr losgelassen haben, und mit denen ich allein im Hundeauslaufgebiet eingeschlossen war, habe ich es alleine geregelt bekommen und letztlich sogar so, dass sie weiterhin gemeinsam laufen konnten, indem ich mit ihnen, nachdem sie sich etwas beruhigt hatten, zwei Stunden mit Maulkörben spazieren gegangen bin, einer rechts, einer links neben meinen Beinen.