Besonders hübsch sind da immer die Begegnungen, wo beide Hundehalter der Meinung sind, sie müssen stehen bleiben und der andere hätte bitte weiter zu gehen. Das kann dann ein wenig dauern.
Was ich aber hasse sind die Hundehalter, die an den unmöglichsten Stellen stehen bleiben, manche absichtlich, andere weil sie es nicht hinbringen (oder wollen?), ihren Hund zum Weitergehen zu bewegen. Und so was hab ich hier leider ziemlich oft. Dazu muss ich sagen, in langer mühevoller Arbeit hab ich den Krümel so weit bekommen, dass er ohne Thema mit mir die Straßenseite wechselt wenn ein Hund uns zu unkontrolliert entgegen kommt. Bei kontrollierten Hunden schafft er es mittlerweile sogar, ohne einen Ton vorbei zu gehen. So weit, so gut.
Nun gibt es hier allerdings eine etwas schwierige Stelle. Auf der einen Seite ein paar Meter Rasen vor der Häuserreihe, dann ein Gehweg mit Radweg, eigentlich breit genug. Daneben die Straße, in beide Richtungen befahrbar. Aber: Auf der anderen Straßenseite parken die Autos direkt an der Fahrbahn, und passen da gerade so hin bevor ohne jede Abgrenzung die Straßenbahnschienen langlaufen. Also keine Möglichkeit, da langzulaufen. Und genau an dieser Stelle haben wir immer wieder interessante Momente.
So wie die Frau mit Jagdhund (sah nach Weimaraner aus). Die kam uns da entgegen, es war knallheiß, eigentlich wollte ich nur noch heim. Allerdings war dieser Hund an der Flexi, und fixierte deutlich. Ok, schlechte Bedingungen. Da bin ich mit dem Krümel lieber auf die andere Seite zwischen die parkenden Autos, damit sie uns dort ohne Konflikt passieren kann. Tja, denkste. Der Hund legte sich in Lauerstellung ab und ging keinen Schritt weiter. Frau stand geduldig daneben und - tat nichts. Rein gar nichts. Ich in der prallen Sonne zwischen den Autos, sie mit Hund im Schatten, nix ging mehr. Letzten Endes blieb mir nix anderes übrig als eine Lücke im Verkehr abzuwarten und dann mit Sandor direkt auf der Straße an denen vorbei zu gehen. Immerhin war die Straße dann wenigstens Grund genug für die Frau, den Hund abzubremsen als er auf Sandor zustürzen wollte - kennt ihr dieses nette Flexileinengeräusch, rrrrrrrrt...
Genauso auf die Straße ausweichen musste ich erst letztens, da war es ein kleiner Wuschel. Bolonka, Pudel, irgendwas ähnliches? Jedenfalls einer von diesen Hunden, die völlig sinnfrei vor sich hin kläffend ihres Weges laufen. Dem und seinem Frauchen bin ich schon den Weg die Seitenstraße runter auf der anderen Straßenseite ausgewichen, als ich eigentlich nur abends nach der Arbeit vom Auto nach Hause wollte. Nun mündet diese Seitenstraße aber leider in besagte schwierige Stelle, und wie es bei meinem Glück halt so ist, Frau mit Wuschel bog natürlich in meine Richtung dort ein. Ich in ausreichendem Abstand hinterher, und mit dem festen Vorsatz: Würde sie den nächsten Weg zwischen den Häusern durch nehmen, würde ich an der Straße weiter langgehen, und umgekehrt. Guter Plan, oder? Bloß blieb die gute nun genau an diesem kleinen Weg stehen und rührte sich nicht mehr, während Wuschel wie ein Flummi herumhüpfte und kläffte. Ok, bisher war der Krümel noch ruhig. Orientierte sich brav zu mir zurück, während ich darauf gewartet hab, dass sie sich entscheidet und es anfing zu tröpfeln. Ich hab ja schon Geduld, aber die Konzentrationsfähigkeit vom Krümel hat abends dann doch ihre Grenzen. Also gut, das Spiel kennen wir ja schon: Rüber auf die andere Seite, und auf der Straße lang am Wuschel vorbei. *seufz* Als ich dann in ausreichendem Abstand vorbei war, wieder zurück auf unsere Straßenseite. Wo mich dann Frau Wuschelhalterin völlig empört anpampte, wieso der nun nicht mal Hallo sagen dürfte - immerhin hätte sie doch extra auf uns gewartet!
Ich gestehe, es lag mir gaaaanz vorne auf der Zungenspitze zu sagen, "weil unerzogene kläffende Flexileinenhunde von merkbefreiten Haltern ein schlechter Umgang sind"... Aber ich bin ja anständig erzogen und hab es mir verkniffen.