Hallo,
ich war aus privaten Gründen ja lange nicht hier, würde mich jetzt aber über einen Rat und verschiedene Meinungen freuen!
Der Neue ist ein kleiner Bulldoggen-Mix (45 cm, 15kg), laut Tierarzt ca. 2 Jahre alt und war ein kastrierter, ungechipter Fundhund - über sein Vorleben ist also nichts bekannt.
Er ist ein ziemliches Überraschungsei, denn ich übernahm ihn vor 1 Woche als freundlichen, rudelverträglichen Hund, der nichts kann oder kennt.
Bei unserem Kennenlernen war er völlig unkompliziert und lieb, den Hündinnen gegenüber höflich und vorsichtig, genauso lieb gegenüber meinem kleinen Sohn.
Ich stellte dann hier zuhause als Erstes fest, dass er doch eine Menge kennt und kann:
- Er fährt super und gern Auto, legt sich sofort ab und wartet auch manierlich beim Aussteigen/Anleinen.
- "Hier" kennt er und kommt dann sogar, indem er korrekt "vorsitzt".
- "Sitz" klappt in jeder Situation (auch Stress) prompt, Platz komischerweise null, das über wir gerade mit Handzeichen/Geste und Leckerchen, muss also neu aufgebaut werden.
- Leinenführig war er ab dem 2. Tag (also nur wenig Übung), "Fuß" kennt er offenbar gar nicht, bauen wir also auch neu auf.
Dabei ist er sehr motiviert und erweckt so gar nicht den Eindruck, einer "sturen Bulldogge" - im Gegenteil, er führt sehr schnell aus.
- Er apportiert gern und kennt "aus", selbst Futterdummy wird sofort brav vor meine Füße gespuckt, genauso kann man ihm seine "Beute" ohne Nachschnappen o.ä. aus dem Maul ziehen.
Irgendwer hat also in der Vergangenheit diesen Hund bereits erzogen - so intelligent, Gedanken zu lesen, wird er nicht sein.
Ansonsten war er SOFORT stubenrein, zunächst (!) höflich zu den Hündinnen und fügte sich sofort in alle Abläufe hier ein - außer, dass er mit Besen und Staubsaugern ein Problem hat (Verbellen, Reinbeißen), weshalb ich ihn derzeit beim Putzen entferne/sichere.
Das ist also alles eine erfreuliche Überraschung (war auf mehr Arbeit eingestellt).
Aaaaber es gibt 3 Baustellen
1) Nicht lachen, aber ich muss nach 20 Jahren Hundeerfahrung lernen, diesen Hund zu lesen! Warum? Weil ich noch nie einen Hund ohne Rute mit knautschigem Gesicht hatte! Da taste ich mich jetzt aber vor und konzentriere mich mehr auf die gesamte Körpersprache - kann also nur dazu lernen.
Frage dazu: Kennt wer dieses Problem (vorher nur andere Hundetypen gehabt) und wie lange hat es gedauert, sich in der Einschätzung wieder sicher zu sein?
2) Im Rudel leben ja derzeit noch meine 3 Hündinnen, die kleine Wuschel (wird 3), Podi (alte Dame, laut TA ca. 12-15) und Bollerkopp Anna (. Der Neue hat seine Zurückhaltung schnell aufgegeben und ist mit Sturheit/Dreisitigkeit in der Gruppe schnell streßfrei an die Stelle hinter der Chefin (Bollerkopp) aufgestiegen.
Nun will er es aber wissen: Die Chefin hat einen seeeehr langen Geduldsfaden, seine Nervereien und Frechheiten habe ich die ersten Tage korrigiert und ihn weg geschickt. Wurde aber nicht besser. Komischerweise war dies nie in Verbindung mit Aufmerksamkeit, Ressourcen o.ä., da ist alles ruhig. Er nervt sie aus heiterem Himmel mit Annäherungen, ignoriert ihr Knurren usw.
So, gestern ist der Dicken dann endlich der Geduldsfaden gerissen, auf ihn mit Gebrüll, ihn auf den Rücken geschmissen und fixiert. Er schrie wie ein Welpe, die anderen beiden wollten mit drauf (konnte ich aber abrufen). Er ergab sich und die Dicke ließ sofort ab, er trottete weg.
Keiner der beiden hat auch nur einen Kratzer, außer Sabber keine Spuren.
So, nun geht es aber wieder los - er nervt sie, bis sie ihn korrigiert, dann hysterisches Kreischen und Aufgabe, kurze Zeit ängstlich.... dann neuer Versuch.
Blöd ist er nicht, denn er lernt hier rasend schnell, wieso also immer wieder Kloppe der Chefin provozieren obgleich er dann sofort das jämmerliche Häufchen Elend ist? Hinterher will er dann sofort zu mir, ich schicke ihn aber weg - selbst schuld! Vor allem hat der keine Schnitte, Frau Boller ist ihm mit ihren souveränen 8 Jahren und 26 kg Gewicht (dabei sehr sportlich) körperlich und psychisch definitiv überlegen!
Fällt da irgendwem was zu ein??? Das hatte ich noch nie - wer sich quietschen und weinend der Chefin unterworfen hat, hat es so schnell bisher nicht wieder wissen wollen. Das hört sich jedes Mal an, als ob er gleich streben muss ). Und die Chefin ist GsD so souverän, dass sie nach diesen Vorfällen sofort wieder runter fährt und keinerlei Gezicke weiter führt.
Wenn er ihr weiter auf den Keks geht, kann sie irgendwann aber auch deutlicher werden und ihn ordentlich tackern.
3) Das größte und eigenartigste Problem:
Die erste Woche habe ich hier Ruhe gehalten, also keine Besucher o.ä. eingeladen. Gestern waren hier Kinder bei meinem Sohn (5) zum Spielen, einer 4, einer 5.
Der Neue war freundlich-interessiert, trotz seiner Verspieltheit (tobt und rennt wie ein Irrer) hat er aber null auf Gerenne der Kinder reagiert (hatte ihn zunächst an der Leine). Ich konnte dann sogar den Kindern den Rasensprenger anmachen, quietschen, kreischen, springen..... null, wirklich NULL Reaktion durch den Neuen. Auch Fahradfahren, Bobbycar den Berg runter usw. interessierte ihn überhaupt nicht, er lag bei mir und relaxte, schlief sogar ein.
OK, dachte ich, der ist Kinder und Trubel definitiv gewöhnt (meine älteren Hündinnen wären früher ausgerastet!).
Der Neue verhielt sich also genau wie meine Hündinnen - desinteressiert entspannt und hatte auch keinerlei Probleme mit Kommen und Gehen der Kinder(Grundstück).
Nachmittags kamen dann zeitversetzt erst eine Freundin und dann mein Vater zu Besuch - ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, was dann geschah:
Hinrennen, verbellen, knurren, fletschen, Drohschnappen (auf dem Grundstück wurden die Besucher gestellt). Ich habe ihn dann erstmal kommentarlos weg geholt - war ziemlich perplex! Bei meinem Vater war ich dann ja vorgewarnt und hatte ihn gleich an der Leine aus dem Weg gebracht.
Da er NULL Probleme mit stressigen Kindern hatte, bin ich im Traum nicht darauf gekommen, dass er bei ruhigen erwachsenen Besuchern so reagiert!
Da ich ja wie beschrieben noch ein wenig Probleme mit der Körpersprache habe, bin ich jetzt am Schwanken:
- Angst/Unsicherheit vor fremden Erwachsenen (er geht allerdings nach vorn, davon ab haben die ihn ignoriert) oder Territorialverhalten? Je nachdem, würde ich die Situation unterschiedlich trainieren wollen.
Mein Bauchgefühl sagt mir derzeit, dass es wohl eher Territorialverhalten gepaart mit ein wenig Unsicherheit ist, aber was, wenn ich da nicht richtig liege?
Wie würdet ihr jetzt vorgehen, solange das alles unklar und überraschend ist? Der Hund ist erst seit genau 1 Woche hier.
Für mich passen seine verschiedenen Verhaltensweisen derzeit nicht wirklich zusammen...
LG Miramar
ich war aus privaten Gründen ja lange nicht hier, würde mich jetzt aber über einen Rat und verschiedene Meinungen freuen!
Der Neue ist ein kleiner Bulldoggen-Mix (45 cm, 15kg), laut Tierarzt ca. 2 Jahre alt und war ein kastrierter, ungechipter Fundhund - über sein Vorleben ist also nichts bekannt.
Er ist ein ziemliches Überraschungsei, denn ich übernahm ihn vor 1 Woche als freundlichen, rudelverträglichen Hund, der nichts kann oder kennt.
Bei unserem Kennenlernen war er völlig unkompliziert und lieb, den Hündinnen gegenüber höflich und vorsichtig, genauso lieb gegenüber meinem kleinen Sohn.
Ich stellte dann hier zuhause als Erstes fest, dass er doch eine Menge kennt und kann:
- Er fährt super und gern Auto, legt sich sofort ab und wartet auch manierlich beim Aussteigen/Anleinen.
- "Hier" kennt er und kommt dann sogar, indem er korrekt "vorsitzt".
- "Sitz" klappt in jeder Situation (auch Stress) prompt, Platz komischerweise null, das über wir gerade mit Handzeichen/Geste und Leckerchen, muss also neu aufgebaut werden.
- Leinenführig war er ab dem 2. Tag (also nur wenig Übung), "Fuß" kennt er offenbar gar nicht, bauen wir also auch neu auf.
Dabei ist er sehr motiviert und erweckt so gar nicht den Eindruck, einer "sturen Bulldogge" - im Gegenteil, er führt sehr schnell aus.
- Er apportiert gern und kennt "aus", selbst Futterdummy wird sofort brav vor meine Füße gespuckt, genauso kann man ihm seine "Beute" ohne Nachschnappen o.ä. aus dem Maul ziehen.
Irgendwer hat also in der Vergangenheit diesen Hund bereits erzogen - so intelligent, Gedanken zu lesen, wird er nicht sein.
Ansonsten war er SOFORT stubenrein, zunächst (!) höflich zu den Hündinnen und fügte sich sofort in alle Abläufe hier ein - außer, dass er mit Besen und Staubsaugern ein Problem hat (Verbellen, Reinbeißen), weshalb ich ihn derzeit beim Putzen entferne/sichere.
Das ist also alles eine erfreuliche Überraschung (war auf mehr Arbeit eingestellt).
Aaaaber es gibt 3 Baustellen
1) Nicht lachen, aber ich muss nach 20 Jahren Hundeerfahrung lernen, diesen Hund zu lesen! Warum? Weil ich noch nie einen Hund ohne Rute mit knautschigem Gesicht hatte! Da taste ich mich jetzt aber vor und konzentriere mich mehr auf die gesamte Körpersprache - kann also nur dazu lernen.
Frage dazu: Kennt wer dieses Problem (vorher nur andere Hundetypen gehabt) und wie lange hat es gedauert, sich in der Einschätzung wieder sicher zu sein?
2) Im Rudel leben ja derzeit noch meine 3 Hündinnen, die kleine Wuschel (wird 3), Podi (alte Dame, laut TA ca. 12-15) und Bollerkopp Anna (. Der Neue hat seine Zurückhaltung schnell aufgegeben und ist mit Sturheit/Dreisitigkeit in der Gruppe schnell streßfrei an die Stelle hinter der Chefin (Bollerkopp) aufgestiegen.
Nun will er es aber wissen: Die Chefin hat einen seeeehr langen Geduldsfaden, seine Nervereien und Frechheiten habe ich die ersten Tage korrigiert und ihn weg geschickt. Wurde aber nicht besser. Komischerweise war dies nie in Verbindung mit Aufmerksamkeit, Ressourcen o.ä., da ist alles ruhig. Er nervt sie aus heiterem Himmel mit Annäherungen, ignoriert ihr Knurren usw.
So, gestern ist der Dicken dann endlich der Geduldsfaden gerissen, auf ihn mit Gebrüll, ihn auf den Rücken geschmissen und fixiert. Er schrie wie ein Welpe, die anderen beiden wollten mit drauf (konnte ich aber abrufen). Er ergab sich und die Dicke ließ sofort ab, er trottete weg.
Keiner der beiden hat auch nur einen Kratzer, außer Sabber keine Spuren.
So, nun geht es aber wieder los - er nervt sie, bis sie ihn korrigiert, dann hysterisches Kreischen und Aufgabe, kurze Zeit ängstlich.... dann neuer Versuch.
Blöd ist er nicht, denn er lernt hier rasend schnell, wieso also immer wieder Kloppe der Chefin provozieren obgleich er dann sofort das jämmerliche Häufchen Elend ist? Hinterher will er dann sofort zu mir, ich schicke ihn aber weg - selbst schuld! Vor allem hat der keine Schnitte, Frau Boller ist ihm mit ihren souveränen 8 Jahren und 26 kg Gewicht (dabei sehr sportlich) körperlich und psychisch definitiv überlegen!
Fällt da irgendwem was zu ein??? Das hatte ich noch nie - wer sich quietschen und weinend der Chefin unterworfen hat, hat es so schnell bisher nicht wieder wissen wollen. Das hört sich jedes Mal an, als ob er gleich streben muss ). Und die Chefin ist GsD so souverän, dass sie nach diesen Vorfällen sofort wieder runter fährt und keinerlei Gezicke weiter führt.
Wenn er ihr weiter auf den Keks geht, kann sie irgendwann aber auch deutlicher werden und ihn ordentlich tackern.
3) Das größte und eigenartigste Problem:
Die erste Woche habe ich hier Ruhe gehalten, also keine Besucher o.ä. eingeladen. Gestern waren hier Kinder bei meinem Sohn (5) zum Spielen, einer 4, einer 5.
Der Neue war freundlich-interessiert, trotz seiner Verspieltheit (tobt und rennt wie ein Irrer) hat er aber null auf Gerenne der Kinder reagiert (hatte ihn zunächst an der Leine). Ich konnte dann sogar den Kindern den Rasensprenger anmachen, quietschen, kreischen, springen..... null, wirklich NULL Reaktion durch den Neuen. Auch Fahradfahren, Bobbycar den Berg runter usw. interessierte ihn überhaupt nicht, er lag bei mir und relaxte, schlief sogar ein.
OK, dachte ich, der ist Kinder und Trubel definitiv gewöhnt (meine älteren Hündinnen wären früher ausgerastet!).
Der Neue verhielt sich also genau wie meine Hündinnen - desinteressiert entspannt und hatte auch keinerlei Probleme mit Kommen und Gehen der Kinder(Grundstück).
Nachmittags kamen dann zeitversetzt erst eine Freundin und dann mein Vater zu Besuch - ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, was dann geschah:
Hinrennen, verbellen, knurren, fletschen, Drohschnappen (auf dem Grundstück wurden die Besucher gestellt). Ich habe ihn dann erstmal kommentarlos weg geholt - war ziemlich perplex! Bei meinem Vater war ich dann ja vorgewarnt und hatte ihn gleich an der Leine aus dem Weg gebracht.
Da er NULL Probleme mit stressigen Kindern hatte, bin ich im Traum nicht darauf gekommen, dass er bei ruhigen erwachsenen Besuchern so reagiert!
Da ich ja wie beschrieben noch ein wenig Probleme mit der Körpersprache habe, bin ich jetzt am Schwanken:
- Angst/Unsicherheit vor fremden Erwachsenen (er geht allerdings nach vorn, davon ab haben die ihn ignoriert) oder Territorialverhalten? Je nachdem, würde ich die Situation unterschiedlich trainieren wollen.
Mein Bauchgefühl sagt mir derzeit, dass es wohl eher Territorialverhalten gepaart mit ein wenig Unsicherheit ist, aber was, wenn ich da nicht richtig liege?
Wie würdet ihr jetzt vorgehen, solange das alles unklar und überraschend ist? Der Hund ist erst seit genau 1 Woche hier.
Für mich passen seine verschiedenen Verhaltensweisen derzeit nicht wirklich zusammen...
LG Miramar