Rätsel um Neuen im Rudel

Miramar

15 Jahre Mitglied
Hallo,

ich war aus privaten Gründen ja lange nicht hier, würde mich jetzt aber über einen Rat und verschiedene Meinungen freuen!

Der Neue ist ein kleiner Bulldoggen-Mix (45 cm, 15kg), laut Tierarzt ca. 2 Jahre alt und war ein kastrierter, ungechipter Fundhund - über sein Vorleben ist also nichts bekannt.

Er ist ein ziemliches Überraschungsei, denn ich übernahm ihn vor 1 Woche als freundlichen, rudelverträglichen Hund, der nichts kann oder kennt.

Bei unserem Kennenlernen war er völlig unkompliziert und lieb, den Hündinnen gegenüber höflich und vorsichtig, genauso lieb gegenüber meinem kleinen Sohn.

Ich stellte dann hier zuhause als Erstes fest, dass er doch eine Menge kennt und kann:
- Er fährt super und gern Auto, legt sich sofort ab und wartet auch manierlich beim Aussteigen/Anleinen.

- "Hier" kennt er und kommt dann sogar, indem er korrekt "vorsitzt".

- "Sitz" klappt in jeder Situation (auch Stress) prompt, Platz komischerweise null, das über wir gerade mit Handzeichen/Geste und Leckerchen, muss also neu aufgebaut werden.

- Leinenführig war er ab dem 2. Tag (also nur wenig Übung), "Fuß" kennt er offenbar gar nicht, bauen wir also auch neu auf.
Dabei ist er sehr motiviert und erweckt so gar nicht den Eindruck, einer "sturen Bulldogge" - im Gegenteil, er führt sehr schnell aus.

- Er apportiert gern und kennt "aus", selbst Futterdummy wird sofort brav vor meine Füße gespuckt, genauso kann man ihm seine "Beute" ohne Nachschnappen o.ä. aus dem Maul ziehen.

Irgendwer hat also in der Vergangenheit diesen Hund bereits erzogen - so intelligent, Gedanken zu lesen, wird er nicht sein.

Ansonsten war er SOFORT stubenrein, zunächst (!) höflich zu den Hündinnen und fügte sich sofort in alle Abläufe hier ein - außer, dass er mit Besen und Staubsaugern ein Problem hat (Verbellen, Reinbeißen), weshalb ich ihn derzeit beim Putzen entferne/sichere.

Das ist also alles eine erfreuliche Überraschung (war auf mehr Arbeit eingestellt).

Aaaaber es gibt 3 Baustellen

1) Nicht lachen, aber ich muss nach 20 Jahren Hundeerfahrung lernen, diesen Hund zu lesen! Warum? Weil ich noch nie einen Hund ohne Rute mit knautschigem Gesicht hatte! Da taste ich mich jetzt aber vor und konzentriere mich mehr auf die gesamte Körpersprache - kann also nur dazu lernen.

Frage dazu: Kennt wer dieses Problem (vorher nur andere Hundetypen gehabt) und wie lange hat es gedauert, sich in der Einschätzung wieder sicher zu sein?

2) Im Rudel leben ja derzeit noch meine 3 Hündinnen, die kleine Wuschel (wird 3), Podi (alte Dame, laut TA ca. 12-15) und Bollerkopp Anna (:cool:. Der Neue hat seine Zurückhaltung schnell aufgegeben und ist mit Sturheit/Dreisitigkeit in der Gruppe schnell streßfrei an die Stelle hinter der Chefin (Bollerkopp) aufgestiegen.
Nun will er es aber wissen: Die Chefin hat einen seeeehr langen Geduldsfaden, seine Nervereien und Frechheiten habe ich die ersten Tage korrigiert und ihn weg geschickt. Wurde aber nicht besser. Komischerweise war dies nie in Verbindung mit Aufmerksamkeit, Ressourcen o.ä., da ist alles ruhig. Er nervt sie aus heiterem Himmel mit Annäherungen, ignoriert ihr Knurren usw.

So, gestern ist der Dicken dann endlich der Geduldsfaden gerissen, auf ihn mit Gebrüll, ihn auf den Rücken geschmissen und fixiert. Er schrie wie ein Welpe, die anderen beiden wollten mit drauf (konnte ich aber abrufen). Er ergab sich und die Dicke ließ sofort ab, er trottete weg.

Keiner der beiden hat auch nur einen Kratzer, außer Sabber keine Spuren.

So, nun geht es aber wieder los - er nervt sie, bis sie ihn korrigiert, dann hysterisches Kreischen und Aufgabe, kurze Zeit ängstlich.... dann neuer Versuch.

Blöd ist er nicht, denn er lernt hier rasend schnell, wieso also immer wieder Kloppe der Chefin provozieren obgleich er dann sofort das jämmerliche Häufchen Elend ist? Hinterher will er dann sofort zu mir, ich schicke ihn aber weg - selbst schuld! Vor allem hat der keine Schnitte, Frau Boller ist ihm mit ihren souveränen 8 Jahren und 26 kg Gewicht (dabei sehr sportlich) körperlich und psychisch definitiv überlegen!

Fällt da irgendwem was zu ein??? Das hatte ich noch nie - wer sich quietschen und weinend der Chefin unterworfen hat, hat es so schnell bisher nicht wieder wissen wollen. Das hört sich jedes Mal an, als ob er gleich streben muss ;)). Und die Chefin ist GsD so souverän, dass sie nach diesen Vorfällen sofort wieder runter fährt und keinerlei Gezicke weiter führt.
Wenn er ihr weiter auf den Keks geht, kann sie irgendwann aber auch deutlicher werden und ihn ordentlich tackern.

3) Das größte und eigenartigste Problem:

Die erste Woche habe ich hier Ruhe gehalten, also keine Besucher o.ä. eingeladen. Gestern waren hier Kinder bei meinem Sohn (5) zum Spielen, einer 4, einer 5.
Der Neue war freundlich-interessiert, trotz seiner Verspieltheit (tobt und rennt wie ein Irrer) hat er aber null auf Gerenne der Kinder reagiert (hatte ihn zunächst an der Leine). Ich konnte dann sogar den Kindern den Rasensprenger anmachen, quietschen, kreischen, springen..... null, wirklich NULL Reaktion durch den Neuen. Auch Fahradfahren, Bobbycar den Berg runter usw. interessierte ihn überhaupt nicht, er lag bei mir und relaxte, schlief sogar ein.
OK, dachte ich, der ist Kinder und Trubel definitiv gewöhnt (meine älteren Hündinnen wären früher ausgerastet!).

Der Neue verhielt sich also genau wie meine Hündinnen - desinteressiert entspannt und hatte auch keinerlei Probleme mit Kommen und Gehen der Kinder(Grundstück).

Nachmittags kamen dann zeitversetzt erst eine Freundin und dann mein Vater zu Besuch - ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, was dann geschah:

Hinrennen, verbellen, knurren, fletschen, Drohschnappen (auf dem Grundstück wurden die Besucher gestellt). Ich habe ihn dann erstmal kommentarlos weg geholt - war ziemlich perplex! Bei meinem Vater war ich dann ja vorgewarnt und hatte ihn gleich an der Leine aus dem Weg gebracht.
Da er NULL Probleme mit stressigen Kindern hatte, bin ich im Traum nicht darauf gekommen, dass er bei ruhigen erwachsenen Besuchern so reagiert!

Da ich ja wie beschrieben noch ein wenig Probleme mit der Körpersprache habe, bin ich jetzt am Schwanken:
- Angst/Unsicherheit vor fremden Erwachsenen (er geht allerdings nach vorn, davon ab haben die ihn ignoriert) oder Territorialverhalten? Je nachdem, würde ich die Situation unterschiedlich trainieren wollen.

Mein Bauchgefühl sagt mir derzeit, dass es wohl eher Territorialverhalten gepaart mit ein wenig Unsicherheit ist, aber was, wenn ich da nicht richtig liege?

Wie würdet ihr jetzt vorgehen, solange das alles unklar und überraschend ist? Der Hund ist erst seit genau 1 Woche hier.

Für mich passen seine verschiedenen Verhaltensweisen derzeit nicht wirklich zusammen...

LG Miramar
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
Hi Miramar ... hast du hier schon mal geguckt?
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Glückwunsch zum Zuwachs:) bei Bulldoggen werd ich ja immer ein wenig neidisch:hallo:


Also ich hab bestimmt ein paar Wochen/Monate gebraucht um unsere Dötsche lesen zu können, da ist halt wenig Mimik und das wird ja nicht besser... Dötschfresse bleibt Dötschfresse;)

Zu deiner Hündin: ich würde sagen, dass ist halt ne Bulldogge, die sind extrem hartnäckig und irgendwie unempfänglicher für aversive Mittel als andere Hunde, mir scheint, die nehmen einem sowas nicht so krumm?
Unserer hat sich ja auch regelmäßig mit unserer deutlich überlegenen Hündin angelegt..
ich würde an deiner Stelle versuchen früher einzugreifen und ihn abzurufen, bevor deine Hündin irgendwann generell genervt von dem Knautschie ist.


Das mit dem Besuch würde ich mal abwarten, ich kann mir gut vorstellen, dass es Unsicherheit ist (bei uns hatten auch beide Hunde keinerlei Probleme mit Kindern, jedoch mit einigen Erwachsenen - find ich auch logisch) aber ich würde den erstmal ankommen lassen und gucken, wie es sich entwickelt
 
  • 29. März 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Huhu :) Ich habe auch ein Exemplar mit gespaltener Persönlichkeit. Tami ist ein unkastrierter 4-jähriger Mischling. Auf der einen Seite sehr sensibel bis ängstlich, auf der anderen (wenn er sich sicher fühlt und mit den Hündinnen unterwegs ist) macht er einen unglaublich dicken Macker.

Tami hat die Hündinnen als Schnösel lange getriezt und es hat ein paar Monate gedauert, bis er sich da entsprechend eingefügt hat.
Bei der älteren Hündin habe ich das entsprechend unterbunden, bevor ihr das zuviel wurde. Sie ist nicht so wehrhaft und hat ein arg weiches Wesen. Die jüngere Hündin hat einiges an Energie - da habe ich es laufen lassen (mit ganz gutem Ergebnis).
Seine Grenzen testet er oft und gerne aus. Und ja, danach macht er dann das kleine Häufchen Elend.
Aber was soll ich sagen? Das muss er halt lernen.
Wie Deiner geht er in bestimmten Situationen nach vorne. Anfangs Besuch, fremde Hunde, Jogger und Radfahrer, jetzt passiert uns das nur noch draußen bei manchen fremden Hunden.
Ehrlich gesagt ist mir das wurscht, ob das dann aus Unsicherheit passiert. (Ich weiß, das sehen viele anders). Nach vorne gehen und den Lauten machen, ist einfach nicht.
Da braucht es dann sehr klare Konsequenzen, alles andere lässt ihm zu viel Freiraum. Sprich, ob ich dann sauer bin, interessiert ihn nicht die Bohne, er hat ja sein Erfolgserlebnis gehabt und seinen vermeintlichen "Job" erledigt. Zumal ich mit mehreren Hunden unterwegs bin, und da sollte eine gewisse Ordnung herrschen. Es muss auch nicht sein, dass die sich gegenseitig anstecken.
Habe ich dieses Austicken nicht mehr, kann ich mit ihm an der eigentlichen Problematik arbeiten. Und das ist bei ihm ein Mischmasch aus Unsicherheit und Mackertum.

Es hört sich ganz danach an, als ob er austesten würde und seinen Platz in der Gruppe sucht. Ein paar Grenzen finde ich da gar nicht so verkehrt. Eine Woche ist ja auch noch nichts, im Grunde genommen. Lernt euch kennen, ich denke, das dauert nicht lange, bis du ihn zu deuten weißt.
Nur mit Kinderbesuch - da wäre ich sehr vorsichtig in so einer "Austestphase".
Natürlich kann ich jetzt nur nach dem gehen, was ich rauslese und bin bestimmt von eigenen Erfahrungen "voreingenommen" - also alles unter Vorbehalt (habe ja keine Glaskugel) ;)
 
Erstmal Danke für eure Antworten!

Zum Kinderthema: Gerade weil ich den Neuen noch nicht sicher einschätzen kann, hatte ich ihn in Anwesenheit der Kinder immer bei mir und ihn sogar mit rein genommen, wenn ich mal aufs Klo wollte. Bin da Sicherheitsfreak. Auch die alteingesessenen Hunde habe ich genau im Blick, wenn Kinder da sind. Wegen der unertäglichen Hitze lagen die allerdings gestern weit ab im kühlen Gebüsch (1200 qm Grundstück).

Mein Sohn ist seit gestern Abend erstmal eine Woche mit den Großeltern verreist, ich habe hier gerade absolute Ruhe zum Üben und fange im "KLeinen" an. Der Dicke springt ja beim kleinsten Geräusch motzend auf und stürmt nach vorne zum Tor, wenn da was zu hören ist. Noch schlimmer, wenn die beiden Nachbarsrudel draußen loskläffen.

Habe jetzt also Zeit, die Situation zu "provozieren", sitze hier bei geöffneter Terrassentür, wg. Wochenende viele Spaziergänger draußen, alle Nase lang kläfft das Rudel auf der anderen Straßenseite....
Meine Mädels ignorieren die meisten Geräusche und lassen sich außerdem im Lossprinten abbrechen - habe also nur die 1 Baustelle.

Den Vormittag also dmit verbracht, den Dicken genau zu beobachten und im Ansatz abzubrechen - wenn das klappte, Leckerchen (zu mir schauen, zu mir kommen, nicht losrasen), wenn nicht, war das Ende der SL schnell erreicht... ;))

Blöd ist er nicht, eben sitze ich hier, draußen irres Kläffen beim Nachbarn und Stimmen (Besuch?), ein verhaltener Wuffer, Blick zu mir, liegen geblieben. Er kapiert schnell, allerdings vermutlich auch Blödsinn, wenn ich nicht aufpasse. :-o
Dafür, dass er bis heute früh noch mit ner irren Bürste, knurrend und fletschend los schoss, ging mir das jetzt fast ein wenig schnell!

Erstaunlich ist auch, dass er sich sehr auf Aufgaben fixiert - habe vorhin im Garten mit ihm "Agility für Arme" betrieben, da ist er dann voll dabei und reagiert nicht auf Ablenkung. Das kenne ich von meinem Restrudel anders, die wären anfangs nicht mehr ansprechbar gewesen, wenn sich was am Zaun tut.

Also irgendwer hat bei ihm definitiv Vorarbeit geleistet, da ist eine Grunderziehung vorhanden, die er im TH (vor Stress?) nicht gezeigt hat. Komisch nur, dass da jemand viel Arbeit in diesen Hund investiert hat und ihn dann aussetzt?

Wie ich die Besucher-Problematik angehen werde, weiß ich noch nicht sicher.
Sicher ist, dass ich kein Freund davon bin, die Besucher den Hund die Situation "schönfüttern" zu lassen, denn ich möchte a) nicht, dass meine Hunde von Fremden etwas nehmen und b) kann man dann bei dem verfressenen Kerl danach das Betteln abgewöhnen.
Auch müssen meine Hunde sich nicht angrabschen lassen, einziger Job meiner Hunde ist also, sich zurück zu halten und mich machen zu lassen.
Werde also vermutlich über Einschränkung / Bestätigung ruhigen Verhaltens gehen, mal sehen.

Hmm, gespaltene Persönlichkeit trifft es wohl recht gut: Mir gegenüber von Anfang an beifallsheischend-anbiedernd-lieb, bei den Besuchern war aber leider das krasse Gegenteil der Fall. Ich kenne hier einige Hofhunde, die bei jedem Besuch meinerseits ein Riesentrara machen, bei denen ich dann aber trotzdem aufs Grundstück (zu meinen Freunden) gehe, weil das sichtbar nur Show ist. Bei meinem Hund wäre ich nicht aus dem Auto ausgestiegen, definitiv nicht.

Hmm, wird spannend. Zumal meine Freundin und meine Eltern hier einen Schlüssel haben, falls ich mal länger arbeiten muss. Derzeit wäre es denen nicht möglich, hier aufzuschließen!

LG Miramar
 
Hmm, gespaltene Persönlichkeit trifft es wohl recht gut: Mir gegenüber von Anfang an beifallsheischend-anbiedernd-lieb, bei den Besuchern war aber leider das krasse Gegenteil der Fall. Ich kenne hier einige Hofhunde, die bei jedem Besuch meinerseits ein Riesentrara machen, bei denen ich dann aber trotzdem aufs Grundstück (zu meinen Freunden) gehe, weil das sichtbar nur Show ist. Bei meinem Hund wäre ich nicht aus dem Auto ausgestiegen, definitiv nicht.

Ich sehe da jetzt die gespaltene Persönlichkeit nicht... ist doch klar, bei dir als Bezugsperson verhält er sich anders als bei Fremden, die in einem ihm auch noch vollkommen fremdes Revier eindringen - wo ist da der Widerspruch?

Und wie gesagt, Kinder stellen nicht für jeden Hund eine Bedrohung dar, unsere haben die nie so ernst genommen - keiner unserer Hunde hätte einem Kind, das in den Garten klettert ein Haar gekrümmt, das hat die gar nicht gejuckt - aber einem Erwachsenen hätte ich das auch nicht geraten (gerade die Bulldogge da sehr vehement! Bulldogge halt)
 
  • 29. März 2024
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@ Buroni: Ich meinte mit dem "anbiedernd" ja gerade auch unseren ersten Kontakt, als ich noch keine Bezugsperson war. OK, allerdings gab es da auch kein "Zuhause" zu verteidigen und der Hund war vermutlich reizüberflutet.

Interessant, dass Deine Hunde Kinder nicht als Gefahr wahrnehmen - meine beiden Alten fanden Kinder und deren Benehmen (Lärm, Hektik) obergruselig, bevor dann mein Sohn kam und sie da rein wuchsen. Inzwischen ist es ihnen egal, sie suchen, wenn es ihnen zu viel wird, einfach abgelegenere Plätze auf.

Ich denke, das ist gerade das Spannende: Von jedem Hund kann man wieder lernen und bislang gemachte Erfahrungen korrigieren: Für mich war es bisher so, dass Hunde eher mit Erwachsenen als mit Kindern zurecht kommen - jetzt lerne ich, dass das Eine mit dem anderen nichts zu tun hat und umgekehrt sein kann.

Frage in die Runde: Hattet ihr schon einen Hund, der aggressiv auf Besuch reagierte (damit meine ich nicht ein bisschen Wuffen) und wie habt ihr das Problem bearbeitet? Hatte es Erfolg?

LG
 
@ Buroni: Ich meinte mit dem "anbiedernd" ja gerade auch unseren ersten Kontakt, als ich noch keine Bezugsperson war. OK, allerdings gab es da auch kein "Zuhause" zu verteidigen und der Hund war vermutlich reizüberflutet.

Interessant, dass Deine Hunde Kinder nicht als Gefahr wahrnehmen - meine beiden Alten fanden Kinder und deren Benehmen (Lärm, Hektik) obergruselig, bevor dann mein Sohn kam und sie da rein wuchsen. Inzwischen ist es ihnen egal, sie suchen, wenn es ihnen zu viel wird, einfach abgelegenere Plätze auf.

Ich denke, das ist gerade das Spannende: Von jedem Hund kann man wieder lernen und bislang gemachte Erfahrungen korrigieren: Für mich war es bisher so, dass Hunde eher mit Erwachsenen als mit Kindern zurecht kommen - jetzt lerne ich, dass das Eine mit dem anderen nichts zu tun hat und umgekehrt sein kann.

Frage in die Runde: Hattet ihr schon einen Hund, der aggressiv auf Besuch reagierte (damit meine ich nicht ein bisschen Wuffen) und wie habt ihr das Problem bearbeitet? Hatte es Erfolg?

LG

Meine beiden Hunde (inzwischen ist es ja leider nur noch einer) kamen beide aus Familien mit Kindern;)
Die Bulldogge hatte nur draussen mit weiter entfernten rennenden Kindern, ich glaub, das hat er irgendwie nicht erkannt... sobald die Kinder näher waren war er total begeistert!

Hat dein Kerl denn mit allen erwachsenen Besuchern Probleme?
Lucky und Woodie hatten/haben einfach nur mit gewissen Menschen Probleme (meist eher selbstbewusst auftretende Menschen, die teils auch recht forsch waren)

Ich hab damals die Hunde einfach an der Kurzleine gehalten und bei gemäßigtem Verhalten dann eben langsam den Abstand verringert, bei "aktiver" Aggression gabs eins auf die Schüß (keine schlimme "Prügel" (!!) aber wir haben halt sehr deutlich gemacht, dass das nicht geduldet ist) aber bei ruhigem oder sogar neugierigem Verhalten auch sofort Verstärkung (hier tatsächlich Leckerchen, die haben halt am besten als Belohnung gewirkt)

Ich habe hier auch gemerkt, dass Lucky sich wirklich eher ägnstlich zeigte und dann eben aus 2-3 meter Abstand knurrte und Zähne zeigte und die Bulldogge bei Unsicherheit als erstes Mittel der Wahl nach vorne ging.
Kann sein, dass es nur bei Woodie so war aber das war schon sehr typisch für ihn und wir haben dadurch ja auch den Fehler gemacht seine Unsicherheit nicht wirklich wahrzunehmen und haben ihn eher als "dominant" eingeschätzt dabei war er wirklich ein ängstlicher und total verunsicherter Hund...:(


Was mir noch eingefallen ist: beide Hunde waren ruhiger, wenn der Besuch schon da war und sie dazukamen. So haben wir es dann teils auch einfach gemacht, das wir mit dem Hund kurz runtergegangen sind, den Besuch unten auf neutralem Gelände empfangen haben und der dann vor uns hoch in die Wohnung ist (also ohne Zeitabstand, er ist nur vor uns gelaufen), da hatten wir eigentlich fast nie Probleme und wenn es da noch Probleme gab, dann wurden die Hunde mit der Person eh nicht warm!
 
Huhu,

hmm, ob er auf alle Besucher so reagiert, kann ich noch gar nicht sagen - allerdings ist mein Vater von der Ausstrahlung her ein eher dominanter Typ und die Freundin, die hier war, ist groß, kräftig und eher burschikos, während ich dagegen eher zierlich bin. Könnte also sein....

Die Idee, den Besuch vorher draußen zu treffen und dann aufs Grundstück mit zu nehmen oder voraus zu schicken, werde ich bei nächster Gelegenheit testen. Das wäre zumindest ein Anfang!

Draußen beim Gassi hat der Dicke nämlich null Interesse an Passanten, selbt, wenn die mich ansprechen (viele Urlauber fragen nach dem Weg oder kommentieren 4 Hunde).

LG Miramar
 
Tatsächlich dürfen meine Hunde zunächst aggressiv reagieren bis ich signalisiere das alles gut ist. So wird bei uns in der Gegend nicht mehr eingebrochen. Wie ich das gemacht habe...keine Ahnung ich mach halt. Allerdings dürfen meine Hunde auch nicht unkontrolliert Besuch empfangen
 
Huhu,

hmm, ob er auf alle Besucher so reagiert, kann ich noch gar nicht sagen - allerdings ist mein Vater von der Ausstrahlung her ein eher dominanter Typ und die Freundin, die hier war, ist groß, kräftig und eher burschikos, während ich dagegen eher zierlich bin. Könnte also sein....

Die Idee, den Besuch vorher draußen zu treffen und dann aufs Grundstück mit zu nehmen oder voraus zu schicken, werde ich bei nächster Gelegenheit testen. Das wäre zumindest ein Anfang!

Draußen beim Gassi hat der Dicke nämlich null Interesse an Passanten, selbt, wenn die mich ansprechen (viele Urlauber fragen nach dem Weg oder kommentieren 4 Hunde).

LG Miramar


Ja, probier das mal so aus.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es dann besser klappt.

Und probiers auch mal mit weniger beeindruckenden Besuchern;) also nur aus Interesse, du kannst ja nicht allen, die deinem Hund nicht entsprechen jetzt den Zutritt verwehren:lol:


@Wiwwelle: ich find das auch vollkommen ok, wenn Hunde anschlagen etc., sie müssen halt aufhören, wenn man es will;)
 
Huhu,

hmm, ob er auf alle Besucher so reagiert, kann ich noch gar nicht sagen - allerdings ist mein Vater von der Ausstrahlung her ein eher dominanter Typ und die Freundin, die hier war, ist groß, kräftig und eher burschikos, während ich dagegen eher zierlich bin. Könnte also sein....

Die Idee, den Besuch vorher draußen zu treffen und dann aufs Grundstück mit zu nehmen oder voraus zu schicken, werde ich bei nächster Gelegenheit testen. Das wäre zumindest ein Anfang!

Draußen beim Gassi hat der Dicke nämlich null Interesse an Passanten, selbt, wenn die mich ansprechen (viele Urlauber fragen nach dem Weg oder kommentieren 4 Hunde).

LG Miramar

Das muß ich mit meinem neuen Hund bei fremden Personen auch noch so machen.
Wenn wir dann gemeinsam das Grundstück betreten, ist es für ihn i.O.
 
Moin,

meine Hunde melden ja auch, wenn jemand kommt..... ich habe zwar vorne am Tor eine Klingel, wer uns kennt latscht hier aber inzwischen ohne zu klingeln aufs Grundstück. Die Hunde hören das Geräusch der beiden Tor-Riegel sofort und preschen los, bellen auch.

Wenn sie den Besucher kennen bzw. ich sie abrufe ist dann Ruhe.
Jetzt überlege ich, ob der Neue diese Aufregung bzw. Dynamik noch nicht kapiert?

Ich werde beim nächsten Besuch auf jeden Fall zusätzlich die Weiber im Haus lassen, damit die ihn nicht hochputschen.

Hier ist gerade eine Menge Entwicklung im Gange, zum Glück so, wie ich es mir gewünscht habe:

Die kleine Violeta hing ja extrem an meinem Staff-Opi (der auch noch bis zum Schluss begeistert mit ihr spielte) und war ja regelrecht verstört, als er starb. Die beiden älteren Damen bilden seit jeher ein Paar, kennen sich ja auch seit fast 8 Jahren.
Violeta war also ein wenig außen vor (vor allem spielen die beiden älteren Damen nicht mehr viel), auch, wenn sie mit beiden Hündinnen super harmoniert.

Seit gestern Abend nun kleben die Kleine und der Neue nun regelrecht zusammen - schliefen gemeinsam, spielen hier non-stop (sind ja fast gleichalt) und schlecken sich gegenseitig Öhrchen aus.
Seit die beiden nun so extrem zusammen hängen hat der Dicke die Chefin nun gar nicht mehr abgenervt (ist wohl mit der neuen Freundin gerade voll ausgelastet) und geht ihrem Knurren auch brav aus dem Weg.

Somit gibt es hier also gerade keine Kloppereien mehr, statt dessen Dauergespiele. Gut daran ist außerdem, dass die Kleine hier der führigste Hund ist (Chefin ist stur, Podi ist eben Podi), jederzeit abrufbar und der Neue da natürlich mitzieht und sie viel kopiert.

Übe mit dem Neuen ja gerade den Abruf im Garten, wenn ich die Kleine rufe, zischt die los wie irre - er macht es natürlich nach - also rufe ich derzeit öfter beide.

Somit habe ich jetzt beim Gruppenabruf 2 Hunde, die wie der Blitz herbei rasen, während die sture Frau Boller und Podi dann eher gemütlich angetrabt kommen. ;-/

LG
 
Hört sich doch schon gut an. Gibt es auch Fotos vom Neuzugang? :)
 
Na klar, ich vergaß!

Ähhhm, ist das normal, dass die Vorschau die Bilder kippt? Auf meinem PC sind die richtig rum??

Wie man sieht, kann der Dicke die Öhrchen aufstellen, wenn er hoch schaut, sieht absolut albern aus, oder?:lol:

Und man beachte die Dreckkrümel auf dem Boden - er schafft es, in 10 Minuten einen frisch gewischten Boden in eine Schweinesuhle zu verwandeln! :unsicher:

LG Miramar
 

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schick der Kerl!:)


schön, dass er so eine tolle Entwicklung durchmacht.

Und das Begrüßen: ich denke, die Rudeldynamik, also das die anderen auch so hochdrehen, macht sicher nicht wenig für ihn aus, eigentlich finde ich sein Verhalten vollkommen nachvollziehbar nachdem du das geschrieben hast!

Ich denke, wenn du das jetzt etwas strukturierter mit ihm angehst, kann es sein, dass du da gar nicht weiter groß irgendwas üben musst.
 
@ Buroni: Mein Gefühl sagt mir auch gerade, dass es alles mal wieder einfacher wird, als zunächst befürchtet. Ich bin halt der Typ, der sich lieber zu früh Gedanken macht.;)

Und klar, plötzlich ist da endlich eine Bezugsperson - aber auch viele neue, fremde Menschen...

Die Situation mit dem Zaunpöbeln scheint tatsächlich schon behoben, hatte hier trotz offener Terrassentür und Passanten keinerlei Tumult mehr.:D

Und noch besser: Mit der Dicken (Chefin) passt es jetzt auch, sie akzeptiert bzw. sucht jetzt seine Nähe - und das tut sie grundsätzlich nur dann, wenn es eindeutig geklärt ist, dass sie das Sagen hat.:rolleyes:

Vorhin gab es Kauartikel, Podi und Mini sind mit ihren wie immer in den Garten, der Neue wurde mit seinem auf seine "Übungsmatte" geschickt und die Chefin ging nicht wie gewohnt ins Körbchen, sondern legte sich völlig selbstverständlich neben den Neuen. Alles völlig relaxt und stressfrei. Da knabberten sie dann beide, Chefin war zuerst fertig, akzeptierte aber, dass sie den anderen nichts wegnehmen darf. Bin natürlich solange daneben stehen geblieben.;)

Unten das Beweisfoto - jaaaa, die Dicke frisst auch, allerdings verschwindet bei ihr beim Kauen alles komplett im Maul.:D

LG
 

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Was mach ich falsch? Auf meinem PC und in der Vorschau sind die Fotos noch richtig, danach plötzlich gekippt?? Doof....
 
Frage in die Runde: Hattet ihr schon einen Hund, der aggressiv auf Besuch reagierte (damit meine ich nicht ein bisschen Wuffen) und wie habt ihr das Problem bearbeitet? Hatte es Erfolg?
LG

Ja, früher mal.

Der schützte "sein" Revier recht kompromisslos.

Sowas

den Besuch vorher draußen zu treffen und dann aufs Grundstück mit zu nehmen oder voraus zu schicken

hätte da auch nicht funktioniert bzw. wäre im Fall des "Vorausschickens" sogar grob fahrlässig gewesen. Besuch, der das Haus ohne Autorisierung durch menschliche Familienmitglieder betrat, wurde auch dann aktiv angegangen, wenn es sich um ansonsten geschätzte und vertraute Personen handelte, die mit uns problemlos ein und ausgehen konnten.

Wir haben es in der Regel so gemacht, dass wir Besuch, der länger geblieben ist, draußen getroffen haben und dann erstmal eine kleine Runde spazieren gegangen sind.
Dann durften diejenigen sich auch ohne unsere direkte Anwesenheit frei im Haus bewegen - solange einer von uns auch mit im Haus (aber eben in einem anderen Zimmer war).

Ohne diesen Spaziergang wurden Besucher, an die der Hund sich, sagen wir, im Wohnzimmer gerade gewöhnt hatte, jedesmal verbellt, wenn sie einen neuen Raum betreten wollten...

Da das unser erster Hund war, und wir von Hundeerziehung alle keine Ahnung hatten (ich war, als wir ihn kriegten, glaube ich 10 Jahre al) haben wir gar nichts dagegen unternommen, sondern sind mit jedem Besucher halt spazieren gegangen.

Kinder waren übrigens dabei auch kein Problem (wobei ich bzw. meine Freunde nicht dazu zählten, aber die meiner kleinen Brüder schon) - die durften auch ohne großes Gehampel von Hundeseite in den Garten oder ins Haus kommen, solange jemand anders da war.

Allerdings stellte sich das Problem, dass der Hund "seine" Kinder (also, meine Brüder) aktiv geschützt hat, also bei einem Streit zwischen Besucherkindern und eigenen Kindern dazwischen gegangen ist (beim ersten Mal gab's auch einen Kratzer am Kind) - weswegen er dann in der Regel trotzdem gesichert oder ins Haus gesperrt werden musste, wenn mehrere Kinder im Garten spielten.


Was mach ich falsch? Auf meinem PC und in der Vorschau sind die Fotos noch richtig, danach plötzlich gekippt?? Doof....

Keine Ahnung, bei mir sind sie auch gekippt.

Hast du vielleicht einen Bildbetrachter, der die Bilder automatisch kippt, ohne sie wirklich zu drehen?
 
@ Lektoratte: Komisch, da muss ich nochmal schauen, mit den Bildern - nicht, dass ich wüsste!

Ui, mit jedem Besuch erstmal Gassi gehen, als Dauerlösung? Das hört sich anstrengend an.
Da sowohl mein Vater als auch die Freundin gelegentlich die Hunde hier ohne meine Anwesenheit abholen, muss da natürlich geübt werden.
Denn beide, sowohl Vater als auch Freundin sagen, dass sie sich derzeit nicht trauen würden, das Haus zu betreten bzw. aufzuschließen!

Wenn man den Schmusebären mit Unschuldsblick so sieht, hält man es nicht für möglich, aber der wird RICHTIG sauer!!!

LG
 
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