@Eluria
Vorab vielen dank für den sachlich und freundlich vorgetragenen Beitrag.
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procten
@Ninchen
Wenn man Dein Beitrag liest, könnte man denken, dass Du Wildhunde bei Dir zu Hause hast, die nicht domestiziert wurden. Der Unterschied bei Deinen Hunden zu Wölfen ist, dass Wölfe die für sie notwendigen Nährstoffe nicht aus ausschließlich aus pflanzlicher Nahrung entnehmen können. Bei Katzen ist das genauso der Fall. Bei Hunden allerdings nicht, denn das ist es möglich alle notwendigen Nährstoffe aus der pflanzlichen Nahrung zu entnehmen.
Nun gut unsere Hunde wurden domestiziert. Aber der Verdauungstrakt hat sich nicht geändert. Er ist noch genau so wie bei dem Vorfahr Wolf. Ein Hund hat nicht die nötigen Darmbakterien um pflanzliche Nahrung aufzuspalten. Also gut, wir pürieren dem Hund die pflanzlichen Bestandteile damit sein Darm die Vitamine aufnehmen kann.
Du hast natürlich Recht, dass der hundische Magen/Darm für pflanzliche Nahrung nicht in dem Maße geeignet ist, wie z.B. der menschliche. Wo Du nicht Recht hast, ist, dass der Magen/Darm des Hundes sich im Vergleich zu dem des Wolfes nicht verändert hat.
Abgesehen davon, berichten Hundehalter vegangefütterter Hunde davon, dass ihre Hunde die pflanzliche Nahrung mit der Zeit immer beser verdaut haben, bis nach ca. einem halben bis zu einem ganzen Jahr veganer Ernährung das pflanzliche Essen vollständig von den Hunden verdaut wurde.
Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass Elvis pflanzliche Nahrung heute besser verdaut, als früher. Früher kamen die Erbsen und Möhren unverdaut hinten wieder raus. Heute finde ich sie nicht mehr im Kot. Der hundische Magen/Darm ist anscheinend in der Lage, sich in einem bestimmten Rahmen auf verschiedene Nahrung einzustellen. Warum auch nicht? Bei Menschen und allen anderen Tieren ist es ja auch nicht anders. Natürlich wird man seinen Hund nie dazu bekommen, dass er Pflanzliche Nahrung wie ein Mensch verdaut.
Jetzt ist es aber so, dass nicht alle Vitamine in gleicher Anzahl in einem Obst oder Gemüse vorliegen. Das erreichst du auch nicht wenn du alles Obst und Gemüse fütterst, was der Markt so hergibt. Hm, was machen wir denn da damit unser Hund genügend Vitamine bekommt? Genau, wir füttern ihm Leber, denn da sind wirklich alle wichtigen Vitamine enthalten.
Außerdem ist es mir ein Rätsel wie du mit veganer Ernährung die Calcium-Versorung gewährleisten willst.
Das Problem, ausgewogen zu ernähren, ist ein generelles Thema für alle Hundehalter. Auch ein Fleisch fütternder Hundehalter steht vor diesem Problem, dass er ausgewogen ernähren muss. Calzium findet sich in vielen Obst und Gemüse. Soja, Nüsse, Seetang sind z.B. sehr gute Calziumlieferanten. Vitamine findet man auch in pflanzlicher Nahrung überall.
Das größte Problem ist das Vitamin B12, dass meiner Kenntnis nach bei veganer Ernährung mangelhaft im Körper vorhanden ist. Genauso sieht es mit dem Taurin (Aminosäure) aus, die bei veganer Ernährung schwer in großen Mengen zu besorgen ist.
Trotz dieser Tatschen und Probleme ist es heut zu tage nicht das geringste Problem, seinen Hund mit Nahrungsergänzung ausgewogen mit allen Vitaminen, Mineralien, Proteinen, Aminosäuren... zu versorgen. Es gibt auch Fertigfutter, dass alle notwendigen Bestandteile im richtigen Mengenverhältnis beinhaltet.
Mein Hund könnte sich selber sein Fressen suchen, da bin ich mir ganz sicher. Und er könnte jagen und die Beute erlegen. Ich will sogar behaupten das könnte jeder Hund, wenn sein Leben davon abhinge.
Das jedes Lebewesen in der Not zu allem bereit ist, steht ja außer Frage. Wenn für ihn keine andere Möglichkeit gäbe, als sich etwas zu jagen, würde er es natürlich versuchen, aber meiner Ansicht nach jämmerlich verhungern. Im realen Leben würde er die Nähe zu Menschen suchen und sich diesen anschließen und darauf hoffen, dass er etwas zum Essen abbekommt, oder er würde in den Abfällen nach etwas eßbarem suchen.
Der Beweis existiert in unzähligen Ländern, in denen streunende Hunde in der Nähe des Menschen leben. Das machen sie dann sogar, wenn sie eigentlich allen Grund dazu hätten, dies lieber nicht zu tun. Wenn der Hund anatomisch und von seinen Bedürfnissen her dem Wolf gleich/so ähnlich wäre, würden herrenlose Hunde nicht in Städten, sondern in Wäldern leben und in Rudeln auf die Jagd gehen. Da bin ich ganz anderer Meinung als Du.
Wie erklärst Du, dass sich der Hund tausende von Jahren von menschlicher Nahrung ernährt hat, die vorwiegend pflanzlich gewesen ist und jetzt so ernährt werden soll, wie sich Wölfe ernähren?
Gruß
Konstantin