Kurz gesagt: Die 96% CO2. die natürlicherdings in der Atmosphäre enthalten sind, wabern da nicht einfach so herum. Sie befinden sich in einem Fließgleichgewicht mit dem in Lebewesen gebundenen Kohlenstoff auf der Erde, es findet also ein stetiger Austausch statt - Menschen, Tiere, einige Bakterien atmen CO2 aus, Pflanzen fixieren CO2, Lebewesen sterben und verrotten, CO2 wird wieder freigesetzt... usw.
Abgesehen von Einzelereignissen wir Vulkanausbrüchen (die ergeschichtlich teilweise auch schwerwiegende Folgen hatten) war dieser Zustand aber die letzten x-tausend Jahre stabil und konstant. Und unsere gesamte Biosphäre, die diesen Zustand ja selbst geschaffen hat, ist optimal an dieses vorindustrielle Gleichgewicht mit dem ewigen Kohlenstoff-Kreislauf angepasst.
Es gab andere Phasen, mit anderen Lebensformen, und jeweils, wenn sich die Atmopshäre verändert hat, ein Massenaussterben.
Was wir jetzt an fossilen Brennstoffen verbrennen, war diesem Kreislauf seit ein paar Millionen Jahren entzogen. Es war nicht mehr Teil des Ganzen. Und kommt jetzt wieder dazu und verschiebt das bestehende Gleichgewicht in Bereiche, die dem Leben, wie wir es gewohnt sind, auf Dauer nicht zuträglich sind.
Das gern und auch in dem besagten Buch benutzte Beispiel ist das einer Badewanne, die einen Zulauf und einen Ablauf hat. Beide transportieren gleich viel Wasser, d.h.. der Wasserspiegel in der Badewanne ist konstant. - Das war der Zustand der Atmosphäre vor Beginn der Industrialisierung.
Unsere Massenverbrennung fossiler Brenstoffe entspricht in dem Beispiel, dass man den Wasserhahn ein bisschen mehr aufdreht als Wasser ablaufen kann. Das führt letztlich irgendwann zum Überlaufen der Badewanne.
Hätte das nicht schon viel eher passieren müssen? Wieso erst jetzt?
Weil bisher ein Großteil des zusätzlichen CO2 vom Meer absorbiert wurde.
Und das ist ein Problem, weil das Meer durch das absorbierte CO2 immer saurer wird. Man kann das jetzt schon messen. Für die Fische ist das nicht so schlimm, aber die Schalentiere und auch das Plankton leidet sehr darunter, weil die in ihren Schalen Kalk einlagern, der von Säure aufgelöst wird.
Leider ist aber das pflanzliche Plankton im Meer einer der größten CO2-Fixierer auf der Welt - wenn das irgendwann nicht mehr kann, weil ihm die Schale fehlt, hat die Biosphäre ein Problem.
Das ist auf die Schnelle das, was ich noch erinnere (bisschen was musste ich nachschauen), es ist natürlich ausführlicher erklärt und auch mit Quellen belegt.
Wie gesagt... wenn einen das Thema grundsätzlich interessiert, kann ich dieses Buch wirklich empfehlen.
Bis ich es gelesen habe, habe ich auch oft gedacht: "Ja, ja, wird schon stimmen... man sieht es ja auch am Wetter... aber so richtig blicke ich da nicht durch, ich muss das einfach glauben."
Danach konnte ich mir zwar leider nicht alles merken, aber ich hatte es zumindest grundlegend verstanden, warum "Es sind nur ein paar ganz kleine Anteile" als Argument nicht stichhaltig ist.