Du meinst, Schwankungsbreiten, zwischen einzelnen Angehörigen der Berufe?
Ja
Auf jeden Fall schonmal Danke für deinen Einblick...
Wenn ich sowas lese:
fühle ich mich irgendwie alt und ...backen.
Wenn ich lese, was Leute kompensieren zu meinen müssen und was da schon sozialen Abstieg bedeutet (Wochenmarkt - Discounter... ich hab nie aufgehört, im Discounter zu kaufen; Klamotten gebraucht. Urlaub in der Türkei (ich war das letzte Mal 2017 geschäftlich im Ausland, und 2013 einmal im Urlaub mit Familie), Fitnessstudio - hab ich alles nicht. Könnte ich wahrscheinlich, aber mache ich nicht. Gibt ja auch Sportvereine oder ich guck halt youtube.
Hilft aber sicher, sich zuweilen dran zu erinnern, dass das nicht jeder so macht und ja auch nicht machen
muss.
Also vor mir musst du dich mit deinem Konsumverhalten nicht verstecken.
Ich habe auch immer im Discounter eingekauft und halt ausnahmsweise mal auf dem Markt.
Ich bin z.B. 2011 das letzte Mal geflogen. Urlaub mache ich auch in überschaubarer Entfernung (Ostsee), das letzte Mal 2019.
Im Fitnessstudio war ich noch nie, im Kino war ich meine ich 2014 das letzte Mal.
Aber gerade der Mittelstand hat eben viele Freizeitaktivitäten als Ausgleich für einen stressigen Beruf.
Aber im Grundsatz hast du natürlich Recht. ganz unabhängig vom Urlaubsverhalten... es gibt Einsparpotenzial, wenn man zB von mittelpreisiger Ware auf Bückware umsteigt.
Aber nicht, wenn man die eh schon kaufen musste, weil man sonst mit seinem Geld nicht hingekommen wäre. Preissteigerungen in dem Segment kann man nur noch durch "Nicht Kaufen" kompensieren.
Oder anders herum gedacht: Ich wirtschafte in weiten Teilen immer noch, als würde ich noch studieren. Nur verdienen wir kombiniert mittlerweile so viel, dass ich es eigentlich nicht bräuchte. Das deckt dann aber auch etwaige Kostensteigerungen ab. Es bleibt halt am Ende weniger übrig, aber nicht nichts.
Das hätte im Studium sicher anders ausgesehen, und dann hätten mir die Preissteigerungen auch auf jeden Fall mehr Sorgen bereitet als jetzt schon.
Ja, genau so habe ich das gemeint
Mein letzter Satz bezog sich vor allem auf die Migration, und nur sekundär auch auf viel Aufregung um ein Heizungsgesetz, das zu dem Zeitpunkt noch keineswegs fertig war. Und dann auf die Behauptungen, die mir immer wieder begegnen, rot-grün würde die Wirtschaft kaputt machen, nur wegen denen sei alles so teuer und überhaupt, und wir würden demnächst alle verarmen.
Hallo? Ukraine- und Energiekrise? Allein die Schuld von Rot-Grün?
Okay, also dass die Grünen "unsere Wirtschaft kaputt machen", das habe ich schon öfter gelesen, aber nie im Kontext "wegen der Migration".
Sondern eher als Vorwurf im Sinne von:
- Durch Klimagesetze und Verbote ("Verbotspartei") machen sie den Standort Deutschland unattraktiv, so dass Unternehmen abwandern oder pleite gehen
- Als "Kriegstreiber" versperren sie uns den Weg zu billigem Strom und Gas aus Russland
- Es ist Geld für alles da: für Waffen für die Ukraine, zum Wiederaufbau der Ukraine, Projekte im Ausland , aber nicht für deutsche Schulen etc
- Durch unkontrollierte Migration werden die Sozialkassen überflutet, was sich auf Krankenkasse, Rente, Bürgergeld auswirkt und die Kassen leer räumt.
Also dass wir wegen der Migration immer ärmer werden, als einzigen Punkt, habe ich noch nie gehört.
Wohl dann aber, dass wegen der Migration noch weiter Probleme auftreten; wie steigende Kriminalität, No-go-Areas, den Verlust deutscher/europäischer Werte, Terroranschläge, "Kalifat"-Bildung etc. f (also eher gesellschaftliche Probleme).
Als Hinweis: das war gerade nicht meine Meinung, sondern das was Gegner der Grünen so sagen (soweit ich das mitbekommen habe).
Ich glaube, mein Problem damit ist, dass "verarmen" ein relativer Begriff ist. Wir werden sicher kollektiv ärmer werden. Nicht, weil die jetzige Regierung so schlecht ist, sondern weil es nicht mehr so viel zu verteilen gibt.
Aber sehr viele von uns - und gerade sehr viele von denen, die jetzt ihre Befürchtungen äußern - werden nicht so viel ärmer werden, dass es ihnen wirklich schlecht geht. Man hat auch 1980 nicht schlecht gelebt, oder 1990.
Kümmern sollten wir uns (als Staat) um die, bei denen das anders ist. Ich denke schon, dass wir das finanziell könnten. Wenn wir denn wollten.
Der Mensch ist unglaublich leidensfähig.
Denken wir an Leute, die die Nachkriegszeit erlebt haben, Vertriebene etc.
Da sind wir noch weit davon entfernt.
Aber das heißt ja nicht, dass man alles so hinnehmen muss.
Ich glaube, was mich am Ursprungsbeitrag gestört hat, war diese Gleichsetzung: ältere Leute : etabliert und reich, aus purer Dekadenz am Umweltschutz interessiert , und junge Leute: arm, frustriert, geplagt, können sich diesen Luxus nicht leisten.
Das stimmt so nicht. Es gibt auch sehr viele zB alleinstehende ältere Menschen mit großen Geldsorgen.
Und Leute mit Geldsorgen, die umweltbewusst sind ebenso wie Betuchte, denen das alles viel zu teuer ist.
Und, wie ich schrieb, kenne ich auch sehr viele gut situierte Jüngere.
Die leben (als Mittelständler - ich schreibe jetzt nicht von der hiesigen Bubble, sondern vom Dorf daheim) das Leben mit neuen Autos, wohlgeratenen Kindern und Urlaub auf den Malediven, das du beschrieben hast und ich mir in dem Alter gar nicht hätte leisten können.
Wenn
die das sind, die Ängste äußern, frag ich mich, wieso. Da ist noch ganz viel Luft nach unten, ehe es wirklich existenziell ungemütlich wird.
Bei anderen im selben Alter, denen es nicht so gut geht, frage ich mich das sicherlich nicht.
Also, nur zur Klarstellung, warum mein Beitrag sich so nach: „Was habt ihr eigentlich für Probleme?“ anhörte - ich hatte dabei ein bestimmtes Bild und eine bestimmte Gruppe von Leuten vor Augen, die mir in das Schema aus dem Eingangsartikel nicht zu passen schienen.
Da stimme ich dir zu und habe ich dann auch etwas falsch verstanden.