Die Schilderung der TE und die Diagnose Deprivationssyndrom passen für mich auch nicht zusammen.
Wenn man es nicht erlebt hat, ist es wirklich schwer zu realisieren, aber bei einem Hund mit Deprivationssyndrom ist nichts und wird auch nichts passieren. Völlige geistige Leere.
Der begreift einfach nichts. Kann er auch nicht, weil da nichts im Kopf ist, was ihm ein Begreifen ermöglicht.
Zudem konnte man bei Filou, zumindest habe ich es so empfunden, manchmal förmlich Verzweiflung spüren, wenn er etwas lernen sollte.
Er wehrte alles ab. Knurren, knurren, knurren. Er kannte ohnehin keine andere Lautäußerung.
Man muß einfach begreifen, das all unsere Wunsch, Wille, Einsatz, Mitgefühl, nichts ändern wird.
Der hier geschilderte Hund der TE stellt sich aber anders dar.
grausam...da frage ich mich ob eine Einschläferung nicht gnädiger wäre? Was meinst du, du hast doch da Erfahrung, wieso hast du es dir trotzdem angetan?...(ist wirklich nur eine Frage keine Wertung oder Vorwurf oder dergleichen..man muß ja immer aufpassen was man sagt hier...)
Warum tut man sich so etwas an?
Als Filou zu uns kam war die Diagnose noch nicht gestellt. Er war in mehreren Pflegestellen und außer durch Verwirrtheit und übermäßiges Saufen und Pinkeln nicht groß aufgefallen.
Alles übrigens recht neue Pflegestellen. Denen kann man auch keinen Vorwurf machen.
Außrdem sind Westies auch nicht gerade für besondere Intelligenz bekannt, sondern mehr für hübsches Aussehen.
Es hat auch bei uns einige Wochen gedauert bis wir einmal alle organischen Probleme abgeklärt hatten und uns einen Reim auf seine psychischen Probleme b.z.w. auf seinen nicht vorhandenen Verstand machen konnten.
Seine Verwirrtheit war einfach absolutes nicht begreifen seiner Umwelt.
Dann hatten wir eine Diagnose und dann haben wir gedacht, na ja, aber so viel muß er ja nicht lernen, dann läuft er eben so mit.
Aber das Leben mit einem solchen Hund ist wirklich schwierig, da ja Abends die Reset Taste gedrückt wird und du am nächsten Tag von vorne anfängst, unausweichlich jeden weiteren Tag.
Filou hat uns, meinen Mann und mich, an unsere Grenzen gebracht. Du möchtest helfen und mußt einsehen, egal was du tust, es wird nichts bringen.
Besonders problematisch fand ich auch, das ich nur in seltenen Momenten das Gefühl hatte, das der Hund zufrieden ist.
Ich weiß, ihm wäre am liebsten gewesen bis an sein Lebensende wieder in seiner gewohnten Box zu sitzen.
Im Rückblick denke ich eine Einschläferung wäre das Beste gewesen. Das hätte Filou den Streß erspart ein vermeintlich besseres Leben, das er aber nicht annehmen konnte, kennen zu lernen.