- Andreas
Es wurde ein neues Sicherheitsloch (sog. "Exploit") entdeckt, der Windows-PCs im Internet gefährdet.
Update von gestern:
Die oben genannten Kommandozeilen-Befehle müssen in der "Eingabeaufforderung" eingetippt und mit ENTER bestätigt werden
Meldung vom 28.12.2005 11:09
WMF-Bilder infizieren Windows-PCs
Windows-Anwendern steht neues Ungemach ins Haus: Für eine bislang unbekannte Lücke in Windows ist ein Exploit aufgetaucht, der über ein manipuliertes Bild im WMF-Format den Rechner mit Spyware und Trojanern infiziert. Eine erste Seite ist auch bereits aktiv dabei, Besuchern Schädlinge auf die Platte zu schieben. Der Exploit lädt beim Aufruf einer präparierten Webseite mit dem Internet Explorer das Bild nach und zeigt es, je nach Konfiguration, unter Umständen automatisch in der Windows Bild- und Faxanzeige an. Dabei gelingt es dem Exploit, Schadcode ins System zu schleusen und mit den Rechten des Anwenders auszuführen. Anschließend lädt der Schadcode mehrere DLLs nach und verbiegt die Startseite des Internet Explorers. Zudem öffnet er Pop-ups mit Angeboten für Software, die den eben installieren Trojaner wieder entfernen soll.
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Bei einem Test der heise-Security-Redaktion mit Windows XP SP2 fand zwar der mitlaufende Virenscanner von H+BEDV die nachgeladenen Dateien und schob sie in die Quarantäne, den eigentlichen Downloader erkannte er jedoch nicht. Zudem sperrte der Trojaner den Aufruf des Task Managers.
Update von gestern:
29.12.2005 11:57
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WMF-Exploit tarnt sich als Google-Grußkarte [Update]
Der gestern gemeldete Zero-Day-Exploit für eine WMF-Lücke in Windows hat sich offenbar schnell verbreitet und ist auch bereits öffentlich verfügbar. So versuchen mehrere Warez-Seiten, ihre Besucher beim bloßen Aufruf der Seite über manipulierte Bilder mit Spyware zu infizieren. Seit heute morgen kursiert auch eine angebliche Google-Mail-Grußkarte von "Claudia" mit einem präparierten Link. Ein unbedachter Klick darauf öffnet eine Seite, die ein WMF-Bild nachlädt und je nach Konfiguration automatisch in der verknüpften Anwendung anzeigt. Dabei ist es zwar grundsätzlich egal, mit welchem Browser der Anwender die Seite ansurft. Der Internet Explorer öffnet aber in der Regel ein WMF-Bild ohne Nachfrage in der Bild- und Faxanzeige, was zur sofortigen Infektion führt. Andere Browser fragen erst nach, womit das Bild geöffnet werden soll -- das konkrete Verhalten hängt vom jeweiligen System ab.
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Ursache der Sicherheitslücke ist ein Fehler in der Bibliothek SHIMGVW.DLL, die von mehreren Anwendungen verwendet wird -- neben der Bild- und Faxanzeige auch vom Windows Explorer und Google Desktop. Im Windows Explorer genügt bereits die Voransicht eines präparierten Bildes, um den Schad-Code zu starten. Microsoft hat zu der Sicherheitslücke ein eigenes Advisory veröffentlicht, ein Patch ist aber noch nicht in Aussicht. Außer wenig hilfreichen Standardtipps (Firewall einschalten, Updates einspielen, Virenscanner installieren) schlagen die Redmonder vor, die verwundbare Bibliothek zu deregistrieren, damit die Anwendungen sie nicht mehr aufrufen können. Für das Deregistrieren der DLL sorgt in der Eingabeaufforderung (oder unter Ausführen) der Befehl:
regsvr32 -u %windir%\system32\shimgvw.dll
Nach einem Neustart funktionieren die Bild- und Faxanzeige und alle Programme nicht mehr, die die verwundbare DLL verwenden leider gilt dies nicht nur für WMF-Dateien, sondern für alle Bilder, die mit diesen Programmen verknüpft sind. Wann Microsoft ein Update zur Verfügung stellt, ist nicht bekannt. Sobald dies aber installiert ist, kann der Anwender die Bibliothek wieder registrieren:
regsvr32 %windir%\system32\shimgvw.dll
Die oben genannten Kommandozeilen-Befehle müssen in der "Eingabeaufforderung" eingetippt und mit ENTER bestätigt werden