Letztlich kann sich ein Mensch halt nicht aussuchen, worauf er S.exuell steht. Ich gehe davon aus, dass viele S.exuelle Vorlieben einfach angeboren sind.
Wenn Du Dich mit Deiner S.exualität in der "Norm" befindest, hast Du es sicher leichter. Insofern kann ich MW gut verstehen, denn das Erkennen, da anders zu sein als die breite Masse, ist schwierig. Noch dazu, wenn viele mit Ablehnung und Vorurteilen reagieren. Das dann noch in der Pubertät, wo sowieso alles schrecklich kompliziert ist
Für mich ist es egal, wie jemand S.exuell oder eben nicht S.exuell lebt, solange es einvernehmlich ist.
Wobei ich mir unter dem Begriff "Asexualität" bis vor einigen Jahren wenig vorstellen konnte, allerdings hatte ich mich mit dem Thema auch nie beschäftigt. Irgendwann habe ich dann einen Artikel einer Frau gelesen, die in einer asexuellen Beziehung lebt.
Aber es ist eigentlich logisch: Wir suchen unseren Partner wegen seines "Gesamtbildes" aus und nicht nur wegen seiner S.exualität. Warum sollten asexuelle Menschen dann nicht in asexuellen Partnerschaften leben?
BDSM hat lange gebraucht, um ein bisschen aus der "Schmuddelecke" heraus zu kommen und sich relativ selbstbewusst zu outen - das Internet war da sehr hilfreich. Im Gegensatz zu vielen Bilder in den Köpfen sind das in den meisten Fällen ganz normale Menschen, die ein ganz normales Leben führen, ein Haus bauen, Kinder haben, in normalen Berufen arbeiten, Hobbies haben, Hunde halten und einkaufen gehen
Es gibt BDSM-ler, die ich mag und andere, die ich nicht mag. Völlig normal und nichts besonderes also
Nachdem BDSM zumindest nicht mehr grundsätzlich als "krank" verschrien war und auch aus dem ICD-10 verschwand und sich dadurch auch das Selbstbewusstsein der Leute verstärkte, wurde meiner Meinung nach auch über das Ziel hinausgeschossen:
Einige BDSM-"Verbände" haben den CSD geentert und laufen da gerne mit, ihre Präferenz sehr deutlich machend. Ich finde das nicht okay.
Kein BDSM-ler muss sich outen und deswegen Nachteile in Kauf nehmen. Das ist bei schwulen und lesbischen Paaren oft noch anders, wenn sie offen leben wollen.
BDSM hat so viele Facetten und manchmal denke ich auch "Oh", wenn ich im entsprechendem Forum unterwegs bin. Nicht, dass ich es doof oder schlecht finde, sondern weil es mir fremd ist. Aber wenn die Leute glücklich damit sind, so what.
Trotzdem ist BDSM noch eine Art Subkultur. Und wie es so ist in Subkulturen, wird das auch ein bisschen gepflegt
Zum Beispiel durch die von Dir angesprochenen "Vokabeln", die von den "Dazugehörenden" verwendet werden. Wenn man die kennt und richtig verwendet, gehört man dazu und das kann ein gutes Gefühl sein, wenn man jahrelang dachte, dass man völlig panne ist.
Allerdings ziehen Subkulturen auch Leute an, die das Ganze dann "chic" finden und mal so ein bisschen BDSM sein wollen. Das Buch "50 Shades" passt für mich in diese Schiene
Und rosa Plüschhandschellen gehen ja gar nicht *lach*
Eure outings in allen Ehren...
...aber das hat mE nichts mit Mäusels Situation zu tun.
Arbeitskollegen (bzw. meistens sind es eher die Kolleginnen) interessieren sich dafür, mit wem jemand, mit dem man jeden Tag 8 Stunden zusammen hockt, sein Leben teilt. Was man so in seiner Freizeit unternimmt, was man für Hobbys hat, etc.
Die meisten auf der Arbeit wollen aber nicht wissen, was hinter der Schlafzimmertür passiert, so gut kennt man sich ja doch nicht.
Mir tuts sehr leid, Mäusel, dass du anscheinend so Panik davor hast, dass andere erkennen könnten, wer du wirklich bist
Ich mein... der PostboteWer, wenn nicht der, weiß das? Und was juckt es, wenn er es weiß?
Das scheint hier ja eine Outingrunde zu werden, also schließe ich mich an.
Bei mir war es auch so, dass das Selbstverständnis "Du bist okay so wie du bist", erst damit kam, dass Asexualität zunehmend in der Wissenschaft behandelt wurde und Betroffene sich im Internet vernetzt haben. Die Jahre in denen ich nicht in der Thematik war, dachte ich, irgendwas sei falsch mit mir. Ich würde mich nur nicht genug anstrengen oder ich hätte noch nicht den richtigen Mann getroffen. Ich hatte sogar eine Zeit in der ich mich mit Frauen traf, um herauszufinden, ob ich lesbisch bin. Aber auch da war es wie immer: Nichts. Da war nichts.
Lange dachte ich mir auch, du brauchst einfach noch Zeit. Du bist vielleicht ein Spätentwickler. Aber mit 24, 25, 26 Jahren galt diese Ausrede solangsam nicht mehr.
Asexualität ist so vielfältig wie alle S.exuellen Orientierungen. Manche mögen bestimmte Formen von Nähe, manche verlieben sich in Männer oder Frauen oder beides, manche gar nicht. Es gibt sogar Asexuelle in Beziehungen mit S.exuellen Menschen, die S.ex haben - zum Beispiel weil es für sie keine große Sache ist, sondern etwas das zwar keinerlei Lust bereitet, man aber durchaus tun kann, weil es dem Partner Freude bereitet. In Beziehungen zwischen Asexuellen und S.exuellen wird dann die Bandbreite von S.exualität deutlich, wie BDSMler es vermutlich auch kennen. Eben dass S.ex weit mehr sein kann und man mit einem S.exuellen Partner Wege finden kann, die ihm Befriedigung verschaffen und für den Asexuellen okay sind.
In dem Wunsch nach einer Beziehung ist es genauso. Manche bleiben für immer glücklich Single und andere träumen von Ehe, Haus und Kindern. Und dazwischen gibt es alles, was es auch bei Hetero- oder Homosexuellen gibt.
Er ist sehr lieb
Vielleicht muss er dich einfach öfter küssen? Möglicherweise ist das die Lösung von allem.
Haette ich nix gegen
Er ist liebWobei ich der festen Ueberzeugung bin, dass eigentlich ich der ..... vorurteilsfreiere Part in unserer Beziehung bin.
@Mauswanderer
Ich glaube, das größte Problem an der Sache bist du selbst, du stehst dir selbst im Weg. Denn ich denke, dass auf der Arbeit niemand wirklich ein Problem damit hätte, wenn du selbstbewusst damit umgehen würdest und sagen würdest „okay, ich bin schwul, so what?“ Ich weiß, dass Heteromänner gern mal flapsig über Schwule daherreden, das hat aber oft gar nix zu bedeuten. Mein Mann macht das auch zuweilen. Trotzdem schätzt er seinen schwulen Arbeitskollegen sehr, und auf den lässt er auch nix kommen. Da wird auch privat mal was zusammen gemacht, der Arbeitskollege war auch schon 2x bei uns zu Besuch, mit seinem Lebensgefährten. Alles kein Problem. Je selbstbewusster du damit umgehst, desto offener und selbstverständlicher werden auch deine Mitmenschen damit umgehen.
Ich glaube, du solltest als erstes mal auf den Grund gehen, warum du solche Panik hast, wenn Menschen wissen, dass du schwul bist. Schämst du dich dafür?
Ich weiß natürlich nicht, wie selbstbewusst du sonst im Alltag bist, aber bei diesem Thema machst du auf mich alles andere als einen selbstbewussten Eindruck, wenn ich das mal so offen sagen darf. Eher unsicher, geradezu ängstlich...Schaemen, ne, weiß ich nicht. Eigentlich bin ich selbstbewusst was das angeht. Ich glaube ich bin selbstbewusster und offener was das angeht, als mein Partner. Oder ich war es mal? Keine Ahnung.
@Paulemaus Falsch zitiert. Der Beitrag war von Mauso
Aber ich finde auch, dass BDSM eigentlich nix mit Homosexualitaet zu tun hat. Wenn BDSM Menschen heterosexuell sind, sind die "fein raus". Das ist dann nur S.ex betreffend. Das erzaehlt man ja keinem. Nach außen ist das eine normale Heterobeziehung und man kann ganz normal am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Wenn man homosexuell ist, ist das was anderes. Das ist nicht nur S.ex. Man teilt sein Leben mit einem gleichgeschlechtlichen Partner und es ist echt schwer den zu verstecken
@Mauswanderer
Du darfst stolz darauf sein, von deinem Kerl geliebt zu werden und diesen Kerl zu lieben... Vielleicht magst du diesen Stolz auch nach außen zeigen
Ich weiß natürlich nicht, wie selbstbewusst du sonst im Alltag bist, aber bei diesem Thema machst du auf mich alles andere als einen selbstbewussten Eindruck, wenn ich das mal so offen sagen darf. Eher unsicher, geradezu ängstlich...
Es ist doch so.
Je mehr ich versuche/mich bemühe etwas zu verbergen, umso merkwürdiger wirke ich auf meine Mitmenschen.
Ich habe dies z.B. in einem anderen Bereich. Ich möchte auf Teufel komm raus, meine Krankheiten/Behinderungen/Schmerzen/Leiden vor den Augen anderer verbergen und verhalte mich (wie ich mittlerweile weiß) total "drüber", im Sinne von "künstlicher" gute Laune, wider meiner tatsächlichen Gefühle und Befindlichkeit und das wirkt dann auf so Manchen, seltsam. Also das ich seltsam bin. Und die fragen sich dann, warum ich denn SO bin.
Aufklären tue ich das nicht. Sondern distanziere mich dann. Weil die verstehen das doch alle eh nicht und sowieso und überhaupt.
Das hat in einem etwas entfernteren Sinne etwas mit unserer Gesellschaft zu tun. Das ich mich nämlich ganz unten in der Nahrungskette sehe, weil ich kein produktives Mitglied der Gesellschaft (mehr) sein kann. Und unbedingt vermeiden möchte, das z.B. Menschen wissen das ich nicht mehr arbeiten kann usw. usf.
So wie mir Krankheiten !in Teilen! mein Selbstbewusstsein genommen haben, stelle ich mir das verschweigen der Homosexualität vor.
MyEvilTwin hat es gerade gut formuliert. Ich glaube es ist die Scham, anders/abweichend der Norm zu sein. Obwohl man nichts dafür kann. Und es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, das jeder egal wie er ist, seinen Platz in unserer Gesellschaft findet. Das geht aber auch nur, wenn man sich selbst nicht knechtet und dem entzieht. Ich für meinen Teil arbeite seit kurzem mittlerweile daran offensiv(er) zu sein und es ist okay. Denn die Reaktionen sind gar nicht so, wie ich immer annahm.
Mir wurd immer gesagt ich sei anders. Sooooo anders, als jeder bis dato getroffene Mensch. Ich dachte ziemlich lange das ist ja super.
Nach vielen, vielen Gesprächen mit dem weltbesten Menschen weiß ich nun aber es ist ein künstlich geschaffenes ANDERS. Ich verschwende soviel Energie darauf etwas zu leben oder darzustellen das es einfach häufig schräg/"drüber" ist. Nur für die eine Stunde... damit doch bloß keiner merkt...
Ich nahm auch immer an ich wäre eigentlich ziemlich mit mir selbst im Reinen. Wenn da nicht dieser eine Bereich wäre.Dieser Bereich ist aber nun mal ein großer Teil meines Lebens, meinerselbst, meiner mittlerweile geformten Identität.... also habe ich mich sozusagen ziemlich lang ganz schön vera.rscht.
Ich habe vor längerem aufgehört Menschen verantwortlich zu machen, das ich dieses und jenes nicht sagen/leben darf und kann. Das stimmt nämlich nicht. Subjektiv ja aber nur weil man sich da was im Hirn zusammenzimmert. Man kann Menschen die Wahl lassen, wie sie reagieren. Dazu müssen sie aber erst das Wissen haben worum es eigentlich geht. Und wenn ich das nie sage sondern nur Gaga unterwegs bin... muss ich mich halt auch nicht wundern wenn`s einsam um einen herum wird.