Mittel gegen Leishmaniose

watson

KSG-Mutti™
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Wirkstoff gegen Leishmaniase und Krebs

Quelle : Göttinger Tageblatt (Mittwoch
12.Dezember 2001 / Text siehe unten)

Ihr großer Vorteil ist die gute Verträglichkeit: Prof. Hansjörg Eibl stellte am vergangenen Freitag in der Vortragsreihe des Max-Planck-Institutes für Biophysikalische Chemie im Wesendlichen von ihm entwickelte Wirkstoffe vor, die bei bestimmten
Krebserkrankungen, vor allen Dingen aber bei eine parasitären Erkrankung, der Leishmaniase, hervorragende Erfolge erzielen.

Ursprünglich war es für Krebsgeschwülste in der Haut entwickelt und zugelassen worde. Ein Medikament mit dem Wirkstoff Hexadecyl-PC wird als Emulsion auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen, die bei einigen Krebsarten hervorragend abheilen. Der Wirkstoff ähnelt sehr stark den Molekühlen, aus denen die Zellmembran aufgebaut ist, so daß er problemlos in die Zellen gelangt. Eher zufällig wurde er auch für Hautschäden verwendet, die durch die Leishmaniase verursacht werden -
mit überraschendem Erfolg. Nicht nur die Läsionen heilten ab, sondern die Krankheit insgesamt. Leishmaniose ist eine parasitäre Erkrankung, von der weltweit etwa zwölf Millionen Menschen betroffen
sind. Sie kommt in zwei Varianten vor. Eine befällt die Haut und verursacht große Geschwüre, die zweite befällt Leber und Milz. Letztere führt meist schnell zum Tod.

“Die Leishmanien, also die Erreger der Krankheit, werden von Sandmücken bei deren Blutmahlzeit auf Wirbeltiere, also auch auf Menschen übertragen”, erklärt Eibl. Eine Übertragung von Wirbeltier zu Wirbeltier sei dagegen äußerst unwahrscheinlich. Die Medikamente, die
bisher gegen Leishmaniase zur Verfügung standen, verursachen schwere Nebenwirkungen und können daher nicht bei allen Betroffenen eingesetzt werden. “Bedenklich ist, daß es beispielsweise Meldungen aus Bari, Italien, gibt, daß dort nahezu jeder Hund mit Leishmaniase infiziert sei”,
warnt Eibl. Außerdem wird die Sandmückenart , die die Krankheit überträgt, inzwischen im Sommer auch rund um deutsche Flughäfen und in der Gegend von Freiburg gefunden. Sie ist keineswegs auf tropische Regionen beschränkt.
95 Prozent geheilt

Um auch die sogenannte viszerale Form in Leber und Milz bekämpfen zu können, musste der Wirkstoff auch geschluckt (orale Form) oder in den Blutkreislauf gespritzt werden können. Mit der oralen Form wurden
inzwischen große Erfolge erzielt. Bei einer Studie in Indien waren von 500 Patienten innerhalb von vier Wochen 95 Prozent geheilt. Das Medikament wird vermutlich in Kürze weltweit zugelassen.

Noch effektiver ist die Injektion in den Blutkreislauf. Dies war jedoch erst möglich, nachdem Eibl den Wirkstoff in winzige Kügelchen - Liposomen - verpackte, die aus denselben Mölekülen bestehen, die auch die Zellmembran bilden. Von dieser Neuerung profitierten als erstes
einige Leishmaniase-kranke HUnde. Ihnen wurde diese liposomale Form des Medikamentes unter die Haut gespritzt, und innerhalb weniger Tage waren sie - obwohl sie noch vor kurzem eingeschläfert werden
sollten - wieder gesund. Allerdings hatte Eibl nicht nur die “Verpackung” sondern auch den Wirkstoff verbessert. Statt des Hexadecyl-PC verwendete er nun Oleyl-PC, das noch besser verträglich ist, so daß bei
Bedarf auch großere Dosen verabreicht werden können.

Patent sucht Firma

Parallel wurde versucht, das Medikament auch für die
Krebsbekämpfung weiter zu optimieren. Im Gegensatz zu den gängigen Chemotherapeutika hat es - bisher noch im Tierversuch - einen entscheidenden Vorteil: Die meisten Krebsmedikamente schädigen alle sich teilenden Zellen im Körper. Dies trifft besonders die schnell
wachsenden Krebszellen, aber auch das Knochenmark, in dem die Blutzellen, wie etwa Leukozyten gebildet werden. Nach jeder Dosis, die ein Krebskranker bekommt, muß zunächst gewartet werden, bis sich die Leukozytenzahl im Blut wieder erholt hat, bevor die
nächste Therapierunde möglich ist.

Ganz anders wirken Hexadecyl- und Oleyl-PC. Sie lassen im Tierversuch, die Leukozytenzahl nicht absinken, sondern erhöhen sie sogar ähnlich einem grippalen Infekt. Gleichzeitig schädigen sie jedoch den
Tumor erheblich. “Warum dies so ist, können wir bisher nur vermuten”, so Eibl.

Die Max-Planck-Gesellschaft jedenfalls, die die Patente für alle Wirkstoffe aus Göttingen besitzt, sucht zur Zeit eine Firma, die in Lizenz die notwendigen klinischen Studien durchführt und später auch die
Produktion des Medikamentes gegen Leishmaniose und möglicherweise auch gegen bestimmte Krebserkrankungen
übernimmt. hjo

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