Ich habe den Artikel gelesen und hatte den Eindruck, da schreibt ein sehr gekränkter Herausgeber einer Hundezeitung, der von einem bestimmten Tierschutzverein einen Hund haben wollte, ihn aber nicht bekommen hat.
Die Hinweise auf die vielen Reisen, die der Hund hätte machen können, das Schlafen bei ihm im Bett und auf dem Sofa, das schöne Haus und der Garten haben mich zum Grinsen gebracht.
Ich hatte nach dem Lesen eher den Eindruck, dass er die Erwartung hatte, als Herausgeber einer Hundezeitung automatisch den Hund zu bekommen, den er will und das er eine Traumstelle für einen Tierschutzhund ist (was durchaus stimmen mag)
Das jammervolle Bedauern, dass der Hund doch nun neben ihm liegen könne, anstatt, überspitzt gesagt, im TH zu leiden, hat mir dann den Rest gegeben.
Da war ein Kind offensichtlich aber ganz dolle angepisst.
Sorry, aber wenn ich nach 9 Stunden, in denen ich eine Interessentenmail nicht beantwortet hätte, mit der Redaktion einer Hundezeitung konfrontiert werde, die mit einer Art Drohung fragt, ob der Verein in Form von mir sich dazu äußern möchte, wäre das für mich dreist und völlig daneben.
Die Redaktion hat dem Verein eine Stellungnahme angeboten, dabei aber auch geäußert, dass, wenn der Verein das nicht möchte, sie das im Artikel anmerken würden. Und natürlich weiß jeder, dass solch eine Anmerkung nicht gut ist in einem Artikel in einer Hundezeitung.
Als ob die Leute nicht andere Sachen zu tun hätten, als die gekränkte Eitelkeit eines Mannes zu besänftigen.
Ich habe die Stellungnahme des Vereins gelesen und fand sie klar und einleuchtend. Ich habe auch nicht den Eindruck gehabt, dass sich die Verantwortlichen des Vereins daneben benommen haben.
Zur Kastration:
Es steht jedem Verein an, seine Vermittlungsbedingungen zu diktieren. Kann man schlecht finden oder nicht, ist aber ihr Recht. Diese Organisation vermittelt nur kastrierte Hunde bzw. macht die Auflage, es zu tun. Kann man wiederum schlecht finden oder nicht.
Warum aber will einer unbedingt einen nicht kastrierten Hund, der intakt bleiben soll, von einer Organisation, die deutlich kommuniziert, dass sie ihre Tiere nur kastriert herausgibt bzw. möchte, dass das zum entsprechenden Zeitpunkt nachgeholt wird?
Es gibt Hunderte von Listenhunden, die auf eine Chance warten und sicher gibt es auch welche in seinem näheren Umfeld. Er darf importieren, hat also die Qual der Wahl. Aber natürlich muss es mit seiner Meinung zur Kastration ein Verein sein, der seiner Meinung diametral entgegen steht.
Albern... oder auf der Suche nach einem Aufhänger. Meiner Meinung nach letzteres. Darauf kann man sicher eine Artikelserie aufbauen und ganz viele Leserbriefe bekommen.
Ich verstehe, dass Vereine die Öffentlichkeit scheuen, wenn sie sich nicht einen PR-Manager leisten können. Seit Internet-Zeiten können Vereine böse in die Shi.ce geritten werden. Ich habe selbst erlebt, wie Vereine regelrecht gestalkt wurden, weil ein Spinner meinte, er müsse sich profilieren. Andere springen auf und dann ist der Verein damit beschäftigt, Stellungnahmen zu schreiben, Gerüchte aus der Welt zu schaffen, Dinge richtig zu rücken. Zeit, die sinnvoller bei den Hunden aufgehoben wäre. Und dann brechen vielleicht auch noch Spenden weg, weil die Schlammschlacht im Internet hohe Wellen geschlagen hat.
Ich habe bei FB auch einige Beiträge gelesen, bei denen sich mir die Haare gekräuselt haben. Aber dafür kann der Verein nichts.
Er ist nur für das verantwortlich, was er selbst herausgibt oder autorisiert hat. Leider ziehen solche Diskussionen auch jede Menge Spinner an, die ein Betätigungsfeld suchen, weil sie sonst nichts anderes haben. Das hast Du aber bei jedem Thema, zu dem es kontroverse Meinungen gibt und ist nicht auf den Tierschutz beschränkt.
Das Internet ist einerseits ein Segen, weil damit auf Tiere aufmerksam gemacht werden kann, die sonst nur wenige sehen würden und für die die Chancen mit Internet grösser sind, Die andere Seite ist halt die Unkontrollierbarkeit und das Streitigkeiten ein ungeahntes Ausmaß annehmen können, so dass Existenzen auf dem Spiel stehen können. (Das war jetzt allgemein und bezieht sich nicht nur auf Tierschutzorganisationen)
Mir hätte der Mann imponiert, wenn er sich um einen Staff/Pit/whatever in einer Tötungsstation im Ausland beworben hätte. Knete genug hat ja und er reist gerne. Da hätte sich doch angeboten, irgendwo einen quasi chancenlosen Staff kennen zu lernen und ihn zu adoptieren.
Offensichtlich wäre der Hund Einzelhund, er müsste also nicht auf Katzenverträglichkeit, Verträglichkeit mit anderen Hunden im gleichen Haushalt usw. achten.
Ich bin sicher, es gäbe genug Hunde, die sein Leben gerne teilen würden und es auch könnten.