Hier hat jemand sehr schön und richtig geschrieben, dass es Hunde gibt, bei denen der Rückruf 1000 Mal funktioniert und einmal nicht und dann ist ein ernsthaftes Problem vorhanden. Ich würde allerdings so weit gehen, dass es bei einigen Hunden auch schon toll ist, wenn es 10 Male klappt und einmal nicht, aber dann muss der Hund so geartet sein, dass es bei dem einen Mal, bei dem es nicht klappt, nicht automatisch zu einer Katastrophe kommt.
Meiner Ansicht nach funktioniert Schleppleinentraining bei den meisten "normalen" Hunden zumindest so gut, dass sie fast immer kommen, aber dafür benötigt man bei einigen Hunden manchmal viel Geduld, bis sie es zumindest so drauf haben.
Bei meinem trainiere ich seit dem er klein ist und zwischendurch dachte ich auch, dass es nie was werden wird. Mittlerweile (nach ca. 15 Monaten Training) kommt er bei sehr starker Ablenkung bei ca. 20 Malen 15 Male recht sicher, bei 4 Malen mit einer nachgerufenen Vorwarnung, dass es gleich Ärger gibt und einmal dreht er sich um und zeigt mir mit seinem Blick, dass ich ihn gerade mal kann und dann muss ich Taten folgen lassen, damit er es sich noch anders überlegt.
Es wird aber immer besser und ich gebe die Hoffnung nicht auf. Allerdings muss ich sagen, dass man sein Tarining seinem Hund anpassen muss, wenn es auf "normalen" Weg nicht klappt. Erfolge erziele ich auch erst sein Kurzem, seit dem ich mein Training umgestellt habe. Im Klartext heißt das, wenn mein Hund auf die klassische Weise bzw. auf die bisherige Weise nicht kappieren will, muss ich mir etwas einfallen lassen und mein Training überdenken.
Auch wenn es jetzt einige wieder so auffassen, dass man sie für blöde hält, muss ich sagen, dass viele trotz ausbleibendem Erfolg weiter ihre Linie fahren und sich wundern, dass es nicht besser wird. Warum sollte es?
Wenn ich zum Beispiel den Hund rufe und er nicht kommen will, sondern unbeirrt seinem Objekt der Begierde nachrennt, bis er am Ende der Leine angekommen ist und ich mit der Klassischen Methode keinen Erfolg habe, dann muss ich mir etwas einfallen lassen, wie ich ihm schnell und vorher deutlich und beeindruckend in die Parade fahre, so dass er weiß, dass er keinen Erfolg, sondern Ärger zu erwarten hat, wenn er besseren Wissens nicht kommt. Oder ich trainiere mit ihm diverse Übungen, die ihn lernen lassen, dass der Erfolg nur über mich zu holen ist, in dem er zu mir kommt. Im Klartext, stelle ich einen Freund mit einem Objekt der Begierde auf eine Wiese und entferne mich zum Beispiel 20 Meter von ihm. Der Hund wird natürlich beim Freund bleiben, der zum Beispiel den begehrten Ball in den Händen hält, den der Hund unbedingt haben will, aber nicht bekommt. Dann rufe ich ihn solange, bis er zu mir kommt und sich neben mir hinsetzt. Notfalls hundert Male. Sobald er zu mir kommt und sich hinsetzt, kommt der Freund mit dem Ball zu mir und ich gebe ihm den Ball zur Belohnung. Das ist eine sehr aufwendige Methode aber sie wirkt wunder, wenn man es oft genug übt. Das Hündchen kappiert irgendwann, dass es zum Erfolg kommt, wenn es zu einem kommt und das man es nicht am Spaß hindern will bzw. es mit einem Ersatz betrügen will.